Frauen an die Macht

Bei der Damenrunde im ORF im Vorfeld zu den kommenden Nationalratswahlen sahen wir, wie sehr sich der Gesprächsstil der Polit-Ladies von ihren männlichen Kollegen unterschied. Es war weitaus angenehmer ihren Ausführungen zu lauschen, als das Aufeinandertreffen zweier Egos ertragen zu müssen.

Wobei, ich suche mir ja selber aus, wem ich in politischen Fragen zuhören möchte, aber dennoch bin ich der Meinung, dass Politik durch mehr weiblichen Einfluss wesentlich menschenfreundlicher werden könnte.

Grundsätzlich waren die Damen in den wesentlichen Frauenthemen einig, einzig darüber, wie viel staatlicher Zwang nötig wäre, herrschte Uneinigkeit. Alle wollen möglichst viel Möglichkeiten zur Kinderbetreuung, mehr Geld für Familien, mehr Chancengleichheit im Job.

Das bringt uns zu einem Punkt, der aber auch von ihnen falsch angegangen wird. “Gleicher Lohn für gleiche Arbeit” ist jener Sloagan, den sich seit Einführung des Frauenwahlrechts immer wieder eine Partei auf die Fahnen schreibt, aber es dem heilen Gral gleich, nie schaffen wird das zu erreichen, was man wirklich will: dass Frauen im Jahresschnitt gleich viel wie Männer verdienen.

Tatsächlich ist es nämlich längst schon so, dass Firmen keinen Gehaltsunterschied mehr machen, je größer das Unternehmen umso starrer die Gehälter. Im öffentlichen Dienst finden wir die Spitze dieses Systems, Beamten, Lehrer, Polizisten, alle verdienen geschlechtsneutral.

Das Problem liegt daran, vereinfacht gesagt, dass Männer eher zu Jobs in Technik und Forschung tendieren, während Frauen sich eher zu Jobs hingezogen fühlen, bei denen sie andere Menschen umsorgen können. Und aus diesen unterschiedlichen Interessen erwachsen eben unterschiedliche Bezahlungen, weil soziale Dienste eher vom Staat bezahlt werden, bzw. eher Massen-Jobs sind, während Technik-Jobs bei großen Unternehmen daheim sein, die auch mehr zahlen können.

Junge Frauen jetzt in die Technik zu drängen ist sicher der falsche Weg. Wer in die Technik will, der geht sowieso dorthin, ich kann mir nicht vorstellen, dass eine junge Frau von ihren Eltern heutzutage gezwungen wird, Frisör zu lernen, obwohl sie eigentlich in die Forschung gehen will.

Ich bin dafür die Lösung des Problems völlig anders anzugehen. Wenn der Staat will, dass die Frauen mehr Geld zur Verfügung haben, dass soll er dafür Sorge tragen, dass bei den typischen “Frauen-Jobs” mehr netto Geld seinen Weg auf’s Konto findet. Beispielsweise könnte man bestimmten Berufen, die einen sozialen Aspekt haben, einen Rabatt auf die Lohn-Steuer gewähren.  Das kostet die beschäftigenden Unternehmen keinen Cent mehr, ist aber gut für uns alle.

Ein Vorschlag aus der Damenrunde, der mit auch gefallen hat, war, dass Eltern, die zur Kinderbetreuung daheim bleiben ein Erziehungsgehalt gebührt. Und zwar nicht nur in Form von steuerlichen Abschreibungsposten (die einem nur bei hohem Einkommen tatsächlich etwas bringen), sondern in Form von Geld auf’s Konto und Zeit auf’s Pensionskonto.

Denn die Erziehung von Kindern ist sicher der wichtigste Job in unserem Staate, aber gleichzeitig der, mit den wenigsten Karrierechancen. Denn, jeder Elternteil wünscht sich insgeheim, dass es seinen Sprösslingen einmal besser gehen wird als einem selbst. Dass die Kinder einen an Intelligenz überflügeln werden, dass stellen sie spätestens als Teenager ausser Frage.

Ich will Geld UND Kinder. Dafür gebe ich meine Stimme.

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