Oliver Drobnik https://oliver.drobnik.com Das Leben ist so spannend wie man es gestaltet. Thu, 27 Jul 2023 13:02:24 +0000 en-US hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.4.3 47038764 Leopold Pasching und TATRA https://oliver.drobnik.com/2023/07/leopold-pasching-und-tatra/ Thu, 27 Jul 2023 13:02:23 +0000 https://oliver.drobnik.com/?p=3859 Continue reading ]]> Libor Vojtek, (General Counsel bei TATRA TRUCKS im Ruhestand) hat diesen Artikel in Tschechisch auf seinem LinkedIn veröffentlicht. Ich habe ihn mit ChatGPT auf Deutsch übersetzt. Er gibt eine gute Übersicht über das Leben meines Urgroßvaters und seinen Einfluss bei TATRA.

Das Jahr 2023 ist ein Jahr bedeutender Jubiläen für die Firma TATRA TRUCKS a.s. Eines davon ist der 145. Geburtstag von Ing. Leopold Pasching. Doch heute kennen nur noch wenige Leute seinen Namen in Kopřivnice. Leider sollte es nicht so sein…

Ing. Leopold Pasching wurde am 27. Mai 1878 in Langenlois als Sohn von Leopold und Wilhelmina geb. Ziwutschka geboren. Er wurde früh zum Waisenkind und seine Stief-Tante in Zwettl in Niederösterreich nahm sich seiner an. Nachdem er seinen Titel als Maschinenbau-Ingenieur am Eidgenössischen Polytechnikum in Zürich erworben hatte, wurde er dort auch Assistent, und arbeitete später bei der Maschinenfabrik Oerlikon in der Nähe von Zürich.

Im Jahr 1912 trat er als leitender Ingenieur bei der Nesselsdorfer Wagenbau-Fabriks-Gesellschaft in Kopřivnice ein, um später deren Werksleiter zu werden. Nach dem tragischen Tod des Generaldirektors Erhard Hugo Köbel im Jahr 1917 wurde Ing. Rudolf Pasching zum Generaldirektor der Firma ernannt. 1920 wurde er auch von der Hauptversammlung in den Aufsichtsrat gewählt.

Die Zeit, in der Ing. Pasching die Firma leitete, war turbulent. Der Ausgang des Ersten Weltkriegs, der Zusammenbruch der Österreich-Ungarischen Monarchie und die Gründung der Tschechoslowakischen Republik. Unter der Leitung von Ing. Pasching wechselte das Unternehmen zur tschechischen Firma Kopřivnice Car Factory, und lieferte bereits 1919 die ersten Autos an die neu gegründete tschechoslowakische Armee. Ein historischer Schritt war die Entscheidung, den Namen TATRA für die Produkte aus Kopřivnice zu verwenden. Bereits 1919 beantragte das Unternehmen die Nostrifizierung, die jedoch aufgrund des Fehlens der entsprechenden Gesetzgebung erst 1921 kam. Nur der Firmensitz kehrte nicht mehr nach Kopřivnice zurück, sondern nach Prag, weil dies die neue Staatsmacht entschied. Wie sehr Ing. Pasching seine Rolle in Kopřivnice schätzte, zeigt die Tatsache, dass er nach der Gründung der Tschechoslowakischen Republik auch für seine Familie die tschechoslowakische Staatsbürgerschaft beantragte.

Die wirtschaftliche Konjunktur des Kriegs und der unmittelbaren Nachkriegszeit ging zurück, innerhalb einer relativ kurzen Zeit fiel die Produktion von Eisenbahnwagen auf ein historisches Minimum, die Produktion von Kutschen wurde praktisch am Ende des Ersten Weltkriegs eingestellt und auch die Autoproduktion stagnierte. Die Bankschulden wurden zu dieser Zeit als außergewöhnlich angesehen. Die Situation des Unternehmens war bedrückend. Trotz der negativen Signale begann das Unternehmen jedoch 1921 mit einer außergewöhnlich hohen Investition, dem Bau einer neuen Automobilfabrik auf einer Fläche von 15.000 m2. Zur Rettung der Autoproduktion in Kopřivnice wandte sich Ing. Pasching an Steyr und bot Hans Ledwinka eine entsprechende Position in der Leitung der Autofabrik an, unter Berücksichtigung all seiner Anforderungen. Und Hans Ledwinka konnte nicht widerstehen.

Die schwierige Lage des Unternehmens führte jedoch zu einer grundlegenden Veränderung. Im Januar 1923 einigten sich die Vertreter des Mehrheitsaktionärs Nesselsdorfer Wagenbau-Fabriks-Gesellschaft (Kopřivnice Car Factory) mit den Vertretern von Ringhoffer Werke A.G. und nahmen ihr Angebot an, nach dem Ringhoffer Werke A.G. den Aktionären der Nesselsdorfer Wagenbau-Fabriks-Gesellschaft einen Aktientausch der Kopřivnice-Waggonfabrik gegen Aktien der Ringhoffer-Werke anbot. Ein Teil der Vereinbarung war auch, dass die Ringhoffer Werke A.G. die Leitung der Firma in Kopřivnice übernehmen würden, woraufhin der Generaldirektor Ing. Leopold Pasching zurücktrat und Dr. jur. Hans Ringhoffer seine Position übernahm, was sofort geschah. Im Jahr 1925 trat er auch aus dem Aufsichtsrat zurück.

Ing. Leopold Pasching starb am 13. Februar 1962 in Wien, im Haus in der Seillerstätte 5, wo er seit den späten 1930er Jahren lebte und wo zuvor auch der Sitz der Nesselsdorfer Wagenbau-Fabriks-Gesellschaft war.

]]>
3859
Händische Kolorierung alter Fotos https://oliver.drobnik.com/2022/05/handische-kolorierung-alter-fotos/ Fri, 06 May 2022 14:09:12 +0000 https://oliver.drobnik.com/?p=3845 Continue reading ]]> Ich sammle alte Fotos aus meinem erweiterten familiären Umfeld, weil ich es mich fasziniert, wie die Personen ausgesehen haben, welche in unserem Ahnenbaum vorkommen. Ich möchte hier ein Beispiel herzeigen, was ein Profi aus einem vergilbten Farbfoto wieder herausholen kann.

Ich hatte dieses Foto als Ausgangsmaterial.Das Foto zeigt Sylvia als Kind und ihre Großmutter. Ich schätze sie hier auf etwa 4 Jahre, das Foto ist also von etwa 1982, 40 Jahre alt. Es ist auch anzunehmen, dass der Print ebenso alt war, weil es damals natürlich noch keine digitalen Kameras gab.

Es hatte über die Jahrzehnte einen Orange-Stich entwickelt, vermutlich weil es in einem Bilderrahmen stehend indirekt dem Sonnenlicht ausgesetzt war.

Ich habe unseren Ahnenbaum auf MyHeritage und dort gibt es seit einiger Zeit ein AI-gestütztes Tool mit dem man Fotos verbessern und die Farben korrigieren lassen kann. Das Ergebnis war zwar etwas besser, aber lässt doch einiges zu wünschen übrig.

Sichtlich wird die Arbeit hier dadurch erschwert, dass das Foto offenbar in der Nacht im Freien mit Blitz gemacht worden war. Die Pflanzen im Vordergrund sind so stark beleuchtet, dass die Mitteltöne innerhalb der weissen Blüten verloren gingen. Man sieht sehr scharfe Schatten, die die Blätter werfen.

Kurz das Ergebnis war nicht zu gebrauchen, weil die Personen sehr “verschmiert” aussahen und die Details in den Gesichter auch komplett verschwunden waren.

Dann dachte ich mir, ich frag mal den Fotografen Werner Himmelbauer was er dazu meint. Werner lieferte mir den Hinweis, dass die schwarz-weiss Version doch einiges mehr an Nuancen in den Gesichtern hätte.

Nochmal zurück auf MyHeritage probierte ich die AI-Kolorierung erneut, dieses Mal mit er frisch gescannten S/W-Version des Fotos. Und siehe da, wir kamen dem gewünschten Ziel schon um einiges näher.

Das war alles das Maximum was der Computer automatisiert aus dem Foto machen konnte. Dann hatte ich aber noch eine Idee. Ich heuerte einen der vielen Leute an, die ihre Dienste auf Fiverr.com anbieten.

Einige Tage später bekam ich mein Ergebnis, es haute mich vom Hocker!

Wenn man ganz genau sein will, ist es natürlich immer noch nicht perfekt. Insbesondere an der Kleider kann man sehen, dass dort zu wenig Details im Foto vorherrschten. Da müsste man noch extra investieren damit der Grafiker dort die Falten und Strukturen rekonstruiert.

Aber für mich war das wichtigste, dass die Gesichter natürlich und detailliert aussahen, weil ich wissen wollte, ob man im Gesicht der kleinen Sylvia eine gewisse Ähnlichkeit zu meinen Töchtern erkennen würde. Ich druckte das Foto mit meinem Fotodrucker aus und dabei sind solche Feinheiten nicht so wichtig, weil man diese auf einem Ausdruck auf Fotopapier praktisch nicht wahrnehmen kann.

Mein Fazit: Es kostete mich zwar nicht 5, sondern 25 Euro, aber das Ergebnis war diesen Preis allemal wert. Das restaurierte Foto trat an die Stelle des Vergilbten und kann nun die nächsten paar Jahrzehnte neue Freude bereiten.

]]>
3845
Warnung vor neuartigem Internet-Betrug https://oliver.drobnik.com/2022/02/warnung-vor-neuartigem-internet-betrug/ Mon, 21 Feb 2022 13:24:45 +0000 https://oliver.drobnik.com/?p=3841 Continue reading ]]> Mir kam es gleich belgisch vor….

Man bekommt einen Telefonanruf von der Wiener Nummer +43-1-9208429. Eine Computerstimme sagt auf Englisch sinngemäß:

„Auf ihrem Bankkonto wurden betrügerische Transaktionen festgestellt. Um für die Ausstellung eines Haftbefehls mit einem Beamten der belgischen Föderal-Polizei zu sprechen, drücken sie bitte 1“

Da habe ich erst gelacht und war dann neugierig und habe 1 gedrückt. Ich wurde mit einem Büro oder Callcenter verbunden, wo sich jemand mit „Federal Police“ gemeldet hat. Er hat mir gesagt dass das alles kein Witz ist, und er zunächst mal meinen Namen wissen will.

Als ich ihm dann sagte, dass ich ihm meinen Namen lieber nicht nennen will, dann hat er aufgelegt.

Ich denke, dass die Betrugsmasche wohl so geht, dass er allerlei private Daten von mir haben will. Und dann vielleicht noch ein paar letzte Bankbewegungen. Damit ist es ihnen dann vermutlich möglich, Geld aus meinem Konto weg zu überweisen.

Alternativ kann es auch einfach so sein, dass sie mich irgendwie dazu kriegen, dass ich eine Premium-Nummer anrufe. 

Das neuartige an diesem Betrugsversuch war wie gesagt die Wiener Nummer und die Aussage, dass irgendwas mit dem Bankkonto nicht stimmen würde, ist sicher Grund genug für manche Leute nicht gleich aufzulegen.

Diese Masche ist um ein Häusereck gefinkelter als die derzeit kursierende E-Mail einer deutschen Wirtschaftsmagnatin, die mir mir ein paar Millionen Euro spenden will. E-Mails können praktisch gratis herumgespammt werden, aber der betriebene technische Aufwand (Telefon-Spam mit Callcenter) ist hier doch wesentlich größer.

Für ein günstiges Kosten zu Nutzen Verhältnis liegt also der Schluss auch nahe, dass diesen Betrügern viel größere Fische auf dem Leim gehen…

Gemeldet an die Meldestelle für Internetkriminalität des Bundeskriminalamts, die Telekom-Regulierungsbehörde RTR, sowie meinen Handy-Betreiber.

]]>
3841
Vaterschaft – die Zweite https://oliver.drobnik.com/2020/10/vaterschaft-die-zweite/ Sun, 11 Oct 2020 15:02:20 +0000 http://oliver.drobnik.com/?p=3836 Continue reading ]]> Ich habe 2 Wochen nach Ankunft meiner ersten Tochter in einem Artikel erklärt, wie sie zu ihren Vornamen gekommen war. Jetzt dachte ich mir: 2 Jahre nach Ankunft meiner zweiten Tochter könnte ich das Gleiche auch für sie tun.

Ich muss gestehen, bei Nummer 2 habe ich mir viel weniger Gedanken gemacht, als bei Nummer 1. Aber dennoch, ein paar Ideen hatte ich hierzu dennoch.

Als es zur Namensfindung kam, war für mich Haupt-Kriterium für mich, dass der Name symmetrisch bzw. gleichberechtigt zu Elise steht. Also kurz genug um im täglichen Gebrauch keiner Abkürzung zu bedürfen, vertraut klingend, aber nicht häufig.

Bei der Ahnenforschung war mir dann der zweite Vorname meiner Schweizer Großmutter mütterlicherseits ins Auge gestochen, sie hiess Henriette Erika Pasching (geb. Wälti 1915 in Hermrigen). Und das passte genau auf diese Kriterien! Zusätzlich hatten sie die amüsante Gemeinsamkeit, beide mit E anzufangen und beide genau 5 Buchstaben zu haben. Und Elise kommt in einer alphabetischen Sortierung vor Erika.

Schweiz/Deutsch

Der Name Erika war von 1910 bis 1945 im deutschen Sprachraum besonders populär gewesen, vielleicht ein Hinweis darauf, dass die Mutter von Henriette, meine Urgroßmutter, Elisabeth Hertha Wälti (geb. Niemczyk 1888 in Leipzig) aus Deutschland stammte. Sie war als junger Teenager mit ihren Eltern aus Deutschland nach Zürich übersiedelt. Übrigens: Elise ist eine Kurz-Variante von Elisabeth.

Ich dachte lange Zeit, dass ich selbst zur Hälfte Schweizer wäre, von meiner Mutter, und zur Hälfte Waldviertler, von meinem Vater. Doch die Rückverfolgung meiner Ahnen zeigte mir, dass diese Annahme falsch war, weil meine Mutter keine reine Schweizerin war.

Mein Großvater war Österreicher und bei meiner Großmutter Henriette auch nur der Vater Ernst Wälti (geb. 1881 in Mörigen) aus der Schweiz stammte. Und wenn man es genau nimmt, haben die Gene meines Vaters auch nicht Österreich als Ursprung, sondern Böhmen – der heutigen Tschechischen Republik. Ich habe also 1/8 Schweiz, 1/8 Deutschland, 1/4 Österreich und 1/4 Böhmen im Blut. Elise und Erika davon die Hälfte plus die andere Hälfte Slowakisch.

Auch der Erika ward ein Lied gewidmet, ich musste laut lachen als ich das das erste Mal hörte. Es ist ein von der deutschen Wehrmacht genütztes Marschlied, dass scheint’s manchmal in Zusammenhang mit Nazi-Gedankenmist gebracht wurde.

Der Text geht so:

“In der Heimat wohnt ein blondes Madeleines und das heißt: Erika.
Dieses Mädel ist mein treues Schätzelei und mein Glück, Erika.
Wenn das Heidekraut rot-lila blüht, singe ich zum Groß ihr dieses Lied.
Auf der Heide blüht ein kleines Blümelein und das heißt: Erika”

Nun, blond ist meine Erika nicht. Aber hier gibt es auch einen Hinweis auf ein Blümelein namens Erika. Tatsächlich gibt es eine ganz Art von Heidekraut mit diesem Namen. Dieser Name “Erica” stammt hier von griechisch ereike ab, was ‚Heide‘ bedeutet. Es gibt hier eine Vielzahl Unterarten, mit rot-lila Blühten, wie es das Lied beschreibt.

Ich entdecke hier eine weitere Gemeinsamkeit mit ihrer Schwester. Elise’s zweiter Vornahme Florence heisst auch “die Blühende”.

Eine Allein-Herrscherin

Wir sind oft in der nahen Slowakei, nicht zuletzt weil meine Schwiegereltern dort wohnen. Und deswegen ist es auch gut, dass Erika auch dort einfach zu gebrauchen ist. Trotz alledem stammt der Name aber Skandinavien.

Der Menschen-Vorname Erika ist die weibliche Form von Erik und Wikipedia erklärt seine Bedeutung so:

Der Name stammt vom skandinavischen Namen Eiríkr oder Airikr ab. Dessen Vorderglied geht auf altnordisch ain, æn ‚einzig, allein, einsam‘ zurück, das Grundwort ríkr bedeutet ‚mächtig, groß‘ beziehungsweise substantiviert ‚Fürst, Herrscher‘. Der Name bedeutet also ‚der Alleinherrschende‘

Also im Prinzip “Königin”. Wenngleich meine Partnerin sie heutzutage eher als Terroristin bezeichnet, so oft wie sie mit ihren zwei Jahren in der Nacht immer noch nach der Milchflasche verlangt.

Wir können von Glück reden, dass unsere Mädels eigentlich doch recht pflegeleicht sind. Gottlob hält sich deren Herrschaft über uns in ertragbaren Grenzen.

Die gute Feh

Auch Erika sollte einen zweiten Vornamen geschenkt bekommen. Früher hatten zweite Vornahmen meist die Funktion einen Taufpaten oder Vorfahren besonders zu ehren.

Ich sehe zweite Vornahmen heute so wie die Geschenke die die guten Feen dem Dornröschen zur Geburt bringen. Es ist quasi ein geheimer Wunsch für die Zukunft dieses Wesens. “Geheim” deswegen, weil wir die zweiten Vornahmen in der Praxis kaum verwenden.

Der Wunsch für Elise war, dass sie gedeihen und aufblühen soll: Florence. Der Wunsch für Erika ist, dass sie in ihrem zukünftigen Leben immer über alle Widrigkeiten siegen soll: Viktoria.

Und hier ist eine weitere Querverbindung versteckt, zu einer weiteren Königin: Queen Victoria war jene Monarchin die länger als alle ihre Vorgänger das United Kingdom regierte. Einzig die heutige Queen Elizabeth II regiert mittlerweile um 5 Jahre länger als sie. Und da haben wir wieder eine Elise…

]]>
3836
Corona in den Bundesländern https://oliver.drobnik.com/2020/03/corona-in-den-bundeslandern/ Sun, 29 Mar 2020 19:28:50 +0000 http://oliver.drobnik.com/?p=3827 Continue reading ]]> Ich wohne seit knapp 2 Jahren im Burgenland, in einem frei stehenden Einfamilienhaus. So gesehen hat sich für uns wenig verändert. Weil mit zwei kleinen Kindern sind wir auch vor den Ausgangsbeschränkungen wenig rausgekommen. Gravierendster Unterschied ist vermutlich, dass wir die Großeltern oder Babysitterin aus Bratislava aktuell nicht zur Verfügung haben.

Wir waren hier im Burgenland bislang sehr sparsam mit Corona-Positiven “gesegnet”. Ich führe das hauptsächlich darauf zurück, dass die Leute hier am Land sehr viel mehr Grundabstand voneinander haben. Überall muss man mit dem Auto hinfahren und es gibt wenig Situationen, in denen man viele Leute auf kleinem Raum findet. Klar, es gibt natürlich Maibaumfeiern und Feuerwehrfester, aber unsereins findet man dort kaum.

Heute haben wir 2 ganzen Wochen hinter uns, wo das öffentliche Leben in Österreich weitestgehend “heruntergefahren wurde”. Da hat mich interessiert, wie sich die Zahlen in den diversen Bundesländer entwickelt haben. Ich hatte nämlich immer das Gefühl, es wäre vielleicht etwas unfair, wenn alle Bundesländer gleich beschränkt werden. Ist es da eben ein haushoher Unterschied zwischen Wien (hauptsächlich Wohnungen, viele Leute und öffentlicher Verkehr und Massenevents) und Burgenland (hauptsächlich Einfamilienhäuser, wenige Leute und kein brauchbarer öffentlicher Verkehr, wenig Events).

Ich habe mir vom Standard die Entwicklungen kopiert, dann die tageweise prozentuelle Entwicklung berechnet und dann noch immer über 4 Tage einen gleitenden Durchschnitt gelegt. Das Ergebnis finde ich aufschlussreich.

Man sieht hier die letzten 10 Tage, weil seit 16.3. die Ausgangsbeschränkungen gelten und man erst nach 4 Tagen eine relevante Änderung sehen kann. Burgenland gar hatte noch bis zum Wochenende eine Spitze… wobei das auch an verzögerter Dateneingabe gelegen haben kann. Aber alle Bundesländern zeigen einen schönen Trend, mehr oder weniger geht der gleitende 4-Tages-Durschnitt gegen 15%.

Ein paar Bundesländer tun sich sehr gut, ein paar so mitten drin und ein paar eigentlich überhaupt nicht.

Tirol hatte noch einen kurzzeitigen Anstieg über 25%, hat jetzt aber allen gegenüber die Nase vorne.

Vorarlberg hat stetig solide reduziert. Eben so die Steiermark. Kärnten ist da auch dabei, aber letztes Bundesland der Spitzengruppe.

Wien hat keinen klaren Abwärtstrend, man sieht, dass es dort den Leuten schwer gefallen ist, sich an die Maßnahmen zu halten. Auf der Börse würde man von einer Seitwärtsbewegung sprechen.

Oberösterreich war erst brav, aber die letzten Woche wieder etwas laxer, der Trend geht dort eher wieder bergauf.

Salzburg kämpfte auch in der ersten Woche mit sich, hatte länger Probleme mit dem “Social Distancing”aber in der zweiten Woche ging es doch mehr oder weniger bergab mit den Zahlen. Zwar nur der vorletzte Platz bis dato mit noch über 17% Zuwächsen, aber ein positiver Trend trotzdem.

Das Sorgenkind der Nation ist ohne Zweifel Niederösterreich. Selbst im gleitenden Durschnitt geht die Zuwachsrate dort seit einer Woche nur bergauf.

Und dann, tja, das Burgenland. Wir waren immer gut im Rennen, nur ein Peak vor einer Woche bei über 50%, hat uns die Führung gekostet. Dabei waren wir immer schön selbst-quarantänisiert. Wir haben zwar absolut die wenigsten Positiven, aber aktuell halten wir gemessen an den Reduktionen auf dem vorletzten Platz.

Dann können wir uns die Frage stellen, woher haben wir all die Infizierten?

Die ersten 4 kamen ja bekanntlich aus der Slowakei (mittlerweile wieder genesen), die hatten aber keinen Kontakt mit den Einheimischen. Ingesamt ist die Slowakei ja extrem vorsichtig und auch die slowakische Hälfte von Kittsee praktiziert so Dinge wie das Tragen von Schutzmasken religiös.

Das Burgenland grenzt an zwei andere Bundesländer: Niederösterreich und Steiermark. Was ist der wahrscheinlichere Kandidat? Musterschüler Steiermark oder Schulschwänzer Niederösterreich?

Ich würde mich nicht wundern, wenn demnächst auch Niederösterreich (und damit praktisch auch Wien) demnächst unter Quarantäne gestellt würde. In Tirol hat das ja Wunder gewirkt. Anders werden die kaum auf eine einstellige Zuwachsrate kommen.

]]>
3827
Das traurige Schicksal des Dr. Walter Pasching https://oliver.drobnik.com/2019/07/das-traurige-schicksal-des-dr-walter-pasching/ Sun, 28 Jul 2019 20:02:55 +0000 https://oliver.drobnik.com/?p=3804 Continue reading ]]> Als ich am 24.7.2019 Geburtstag feierte, war das auf den Tag genau der 111. Geburtstag meines Großvaters. Ich habe im Laufe des letzten Jahres einiges über sein trauriges Schicksal erfahren und nahm diesen Jahrestag zum Anlass, einen Überblick niederzuschreiben. Seine Geschichte ist ein Bespiel dafür wie viel Pech ein intelligenter, sportlicher, gesanglich begabter Akademiker hatte, dass sein Leben so eine tragische Wende nahm.

Walter FotoWalter Pasching erblickte am 24. Juli 1908 in Zürich das Licht der Welt, war aber dennoch Österreicher. Sein Vater Leopold Pasching (geb. 1878 in Langenlois) hatte nach einem Studium am Eidgenössischen Polytechnikum dort eine Stelle an der Oerlikoner Maschinenfabrik angenommen und hatte seine Ehefrau Theresia Feucht (geb. 1882, getraut 1907 in Zwettl) mit nach Zürich genommen.

Anfang 1912 übersiedelte die Familie nach Nesselsdorf (heute Kopřivnice in Tschechien), wo Vater Leopold die Karriere-Leiter bei der Nesselsdorfer Wagenbau-Fabriks-Gesellschaft (später Tatra) erklomm, wo er dann von 1917 bis 1923 Generaldirektor war.

Leopold interessierte sich anfangs gar nicht für sein Kind, die ersten 10 Jahre seines Lebens war Mutter Theresia exklusiv für ihn zuständig. 1918 wurde der junge Walter in das Gymnasium/Internat in Kremsmünster gesteckt, welches 450 km von Nesselsdorf entfernt ist. Die Familie zog es dann 1922 wieder nach Österreich. Darauf folgend studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Wien von September 1926 bis Juni 1931 und schloss mit dem Grad eines Doktors ab. Gleich darauf machte Walter ein Auslandsjahr bei Harvard Universität in Cambridge in den USA, wo er eine Arbeit mit dem Titel “General Principles of Law, recognized by Civilised Nations” schrieb.

Für einige Jahre arbeitete Walter dann als Rechtsanwalt in Wien und bewohnte die ehemalige Dienstwohnung seines Vaters in der Seilerstätte 5 im ersten Bezirk Wiens. Im März 1938 geschah der Anschluss Österreichs an das deutsche Reich, im November des selben Jahres heiratete Walter die gebürtige Schweizerin Henriette Erika Wälti und die beiden zogen nach Berlin, wo Walter als Rechtsanwalt bei der Bank für Industrieobligationen angestellt war.

Als nunmehr “deutscher Reichsangehöriger” wurde Walter 1941 überraschend zum Dienst in der deutschen Wehrmacht einberufen. Da er bisher nicht gedient hatte, wurde er zunächst im Oktober 1941 zur Grundausbildung in Wongrowitz (Polen) geschickt und danach dann in die Gegend von Garmisch-Partenkirchen (Deutschland) versetzt. Dort bekam Ehefrau Henriette zu Silvester 1941/1942 die Möglichkeit ihren Mann zu besuchen und bei dieser Gelegenheit wurde ein Kind gezeugt. Anschliessend zog Walter ins Feld.

Henriette bemerkte ihre Schwangerschaft kurze Zeit später, und kam zur Einsicht dass, auf sich allein gestellt, Berlin kein guter Ort wäre, ihr Kind zur Welt zu bringen. Ihr Vater Ernst Wälti, Direktor bei der Allgemeinen Treuhand AG (heute Ernst & Young Schweiz), beantragte für die nunmehr deutsche Reichsangehörige eine Einreisebewilligung mit der Begründung, dass Henriette “dringend erholungsbedürftig” sei. So konnte Henriette zurück zu ihren Eltern nach Zürich ziehen wo sie dann am 4.10.1942 ein Mädchen zur Welt brachte und Stefanie Elisabeth nannte. Henriette durfte trotz Ablauf ihrer Bewilligung in Zürich bleiben.

Walter und Stefanie mit einem JahrDie Schweiz machte es Walter sehr schwer, seine Familie während seiner Fronturlaube zu besuchen. 2 Monate dauerte der Prozess inklusive mehrerer Ablehnungen, bis Walter schliesslich für 2 Wochen zu Besuch kommen konnte. So sah er seine Tochter zum ersten Mal ab Neujahr 1943, mit 3 Monaten. Das Paar schafft es noch ein zweites Mal, dass Walter im Oktober 1943 zu Besuch kommen könnte. Wie man auf dem Foto sieht, lief die ein-jährige “Stefferl” dann schon im Garten der Villa in Kilchberg (Vorstadt nördlich von Zürich) herum, welche Familie Wälti dann bewohnte. Spätere Visumsversuche sollten erfolglos bleiben.

Im März des gleichen Jahres starb seine geliebte Mutter Theresia nach längerer psychischer Erkrankung. Vater Leopold heiratete nur ein halbes Jahr später seine um 25 Jahre jüngere Geliebte Margarete (geb. Gortischan) im Wiener Stephansdom. “Gretl” war nur 5 Jahr älter als Walter.

Walter wurde am Tag der Kapitulation der deutschen Wehrmacht, dem 7. Mai 1945 in der Nähe von Prag gefangen genommen und kam in russische Gefangenschaft. Die Russen schickten die Kranken heim, arbeitsfähige Gefangene kamen in Arbeitslager. So kam Walter nach Russland, wo er im Laufe der Jahre in mehreren Arbeitslagern auftauchte. 1947 begann der Operationsbevollmächtigte des MWD Oberstleutnant Pokladnjew im Lager Tscheljabinsk mit Verhören bei denen er äußerst skrupellos und schlau zu Werke ging. Bei so einem Verhör gestand Walter ein Haus gesprengt zu haben (er hat nur die Sprengladung gelegt, gesprengt hätte ein anderer). Ausserdem gab er zu im Winter 1942 einem Jagdkommando angehört zu haben, das bei einer Strafaktion Zivilisten erschossen und eingeäschert hatte (er war nur Wache). Diese Aussagen führten dazu, dass er als Kriegsverbrecher zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt wurde, eine Rückkehr war sehr unwahrscheinlich geworden.

Abgesehen von anfänglichen Hungerproblemen ging es Walter in der russischen Gefangenschaft ganz gut. Heimkehrer berichten, dass die Russen alles taten dass Kranke wieder gesund zu bekommen. Es gab sehr wenige Sterbefälle und es wäre den Russen sogar peinlich gewesen, wenn doch einer starb. Walter bekam viele “Care Packages” aus der Heimat mit Kleidung, Nahrung und Toilettenartikeln. Er war als guter Turner bekannt und trat immer wieder als Sänger bei Kulturabenden auf.

Henriette hatte durch die Heirat die Schweizer Staatsbürgerschaft verloren und durfte dadurch nicht mehr in der Schweiz arbeiten. Über Vermittlung von einem Freund bekam sie Mitte 1950 die Möglichkeit als Werbezeichnerin in Sao Paulo zu arbeiten. So übersiedelte sie nach Brasilien in eine Wohnung die ein wohlhabender Jude an europäische Künstler vermietete. Stefanie blieb noch ein Jahr länger bei ihren Großeltern in Zürich, während sie die ersten beiden Grundschulstufen absolvierte. Im Sommer 1941 holte Henriette ihre Tochter zu sich nach Brasilien. Ihr dortiger Geschäftspartner Herbert Penzlin (geb. 1911 in Hamburg) wurde zu ihrem Lebensgefährten und Ersatz-Vater für Stefanie.

Brasilien sollte auch ein wichtige Rolle zu Österreichs Staatsvertrag spielen, der am 15. Mai 1955 unterzeichnet wurde und Österreich als demokratischen und unabhängigen Staat wiederherstellte. Im folgenden Monat kehrte Walter überraschend heim, er kam am 4. Juni 1955 auf dem 68 Transport in Wr. Neustadt an. Während seiner Gefangenschaft hatte man ihn im Dunkeln gelassen, dass seine Frau und sein Kind mittlerweile in Brasilien weilten, wohl um seine Hoffnung nicht zu zerstören.

Heimkehr Juni 1955

Walter forderte im Zuge eines emotionalen Briefwechsels erfolgreich ein, dass seine nunmehr 13-jährige Tochter zu ihm nach Wien kam. Er hoffte sie mit Opernbesuchen, Bergtouren und vorgetragenen Gedichten für sich einzunehmen, was aber nicht fruchtete. Während Stefanie ein Gymnasium in Wien besuchte, wohnte sie bei Walters Cousine Margaretha Malek, die als Mutter von 2 wohlerzogenen Töchtern noch am ehesten dafür sorgen konnte, dass sich die Teenagerin halbwegs wohl fühlte. Aber Stefanie wurde mit dem unbekannten Mann, der ihr Vater sein sollte, sprichwörtlich nicht “warm”. Tatsächlich fror sie ständig, vermisste das warme Klima, ihre Freunde in Sao Paulo und den viel angenehmeren Lebensstil.

Schliesslich musste Walter einsehen, dass er die Kindheit und Erziehung seiner Tochter unwiederbringlich versäumt hatte. Die Hoffnung darauf, in der Vaterrolle Erfüllung zu finden, löste sich in Luft auf. Er willigte daher in die Scheidung von Henriette ein, die am 13. Juli 1956 in Wien passierte. Stefanie durfte nach Sao Paulo zurückkehren um das Gymnasium dort zu vollenden. Da in Brasilien das Schuljahr im Januar anfängt machte sie erfolgreich eine Übertrittsprüfung damit sie das halbe Jahr nicht wiederholen musste. Es wurde vereinbart, dass Henriette ihre Tochter nach ihrem Abschluss wieder nach Wien schickt, um dort die Ausbildung zur Gebrauchsgrafikerin zu machen.

Walter arbeitete nach seiner Rückkehr wieder als Rechtsanwalt und übernahm die Führung der Akalit Kunsthorn-Werke in Brunn/Gebirge von seinem Vater Leopold. Aber es begannen sich psychische Probleme zu manifestieren. Einmal hatte Walter bei einer anstrengenden Bergtour einen Nervenzusammenbruch. Er kam wegen seiner Depressionen in psychiatrische Behandlung, im Rahmen derer er mit Elektroschocks behandelt wurde.

In Russland hatte er sich an seinen katholischen Glauben geklammert, weswegen die Ehe zu Henriette, trotz weltlicher Scheidung, für ihn als unauflösbar galt. So ließ er keine Frau mehr in sein Leben, obwohl sich dazu sicherlich Gelegenheiten geboten hätten.

1961 zog Stefanie dann endlich zu ihrem Vater in seine Wohnung in der Gumpendorferstrasse 89 in Wien. Über vier Jahre lang besuchte sie die Graphische Lehr- und Versuchsanstalt in Wien 7 (Abteilung für Gebrauchsgrafik), gefolgt von einem Jahr Meisterklasse. Danach arbeitete sie im Atelier von Otto Bussek am Lugeck. Sie erlebte die Depressionen ihres Vaters so, dass sie ihn immer öfter lange brütend in seinem Lehnstuhl vorfand.

Als Stefanie am Montag, den 28. November 1966 nach der Arbeit um etwa 18 Uhr abends nach Hause kam, fand sie ihren Vater tot im Innenhof des Wohnhauses vor: er hatte sich aus dem 5. Stock zu Tode gestürzt. Dieses schreckliche Erlebnis kam zwar nicht gänzlich überraschend, sollte meine Mutter aber Zeit ihres Lebens verfolgen.

]]>
3804
Adé Rolex! https://oliver.drobnik.com/2019/05/ade-rolex/ Fri, 17 May 2019 06:00:05 +0000 http://oliver.drobnik.com/?p=3793 Continue reading ]]> Als ich mir 2006 eine Rolex Uhr kaufte war das hauptsächlich deshalb, weil ich mich mal reich fühlen wollte. Ich war damals in der Lage mir die Uhr leisten zu können und wollte das mal auskosten. Jetzt hat sie wieder einen neuen Besitzer.

Dreizehn Jahre sind seither vergangen und viel hat sich getan. Zwischendurch war ich mal Sechseinhalb Jahre kinderlos verheiratet in der mittelösterreichischen Pampa. Jetzt bin ich ehelos zwei Kinder reicher und lebe in einem tollen Haus in der de facto Vorstadt von Pressburg.

Die Rolex war eine sehr schlichte, mir hatte ihr Titel “Explorer 2” gefallen, und die zweite Zeitzone hatte ich sehr gerne in USA und beim Fliegen verwendet. Aber die letzten 5 Jahre war sie nur mehr in meinem Safe. Mittlerweile trug ich nur mehr Apple Watches.

Dieser Wechsel in der Uhrenpräferenz rührte wohl daher, dass die Aktivitätsaufzeichnung der Watch mich vielleicht doch eines Tages dazu motivieren möge, der immer expandierenden Mitte Einhalt zu gebieten.

Der zweite Grund war, dass ich Apple als Marke liebe. Genauso wie ein Rolex-Fan immer wohlige Gefühle entwickelt, wenn er auf die Uhr schaut, habe ich ähnliches bei dieser Uhr einer Firma, die es mir ermöglicht hat mich im Januar 2010 hauptberuflich als iOS-Entwickler selbständig zu machen.

Der dritte Grund war, dass das Tragen einer Edelstahluhr beim Programmieren unangenehm ist, weil die scharfen Kannten mit meinem Schreibtisch kollidierten und gewisses Unbehagen erzeugten.

Passender Neubesitzer

Auf den neuen Besitzer der Rolex kam ich durch eine tolle Fügung des Schicksals. Ich arbeite mit ihm schon seit Mai 2010 zusammen. Eher zufällig erfuhr ich, dass er genau das Rolex-Modell suchen würde, welches bei mir im Safe versauert.

So passte das wie die Faust auf’s Auge, dass mein längster Kunde meine Rolex übernimmt.  Gleichsam als Symbol für die vielen Jahre die wir gemeinsam die Grenzen von iOS und macOS exploriert haben.

Mir hat jemand mal gesagt, dass mein Modell praktisch keinen Wertzuwachs hat, weil die Leute alle eher schwarze Zifferblätter oder die klassische “Goldene Rolex” suchen.

Ich habe noch einmal ein Re-Boxing der Rolex zelebriert, bevor ich die Uhr dem Paketdienst übergab.

Fazit

Eine Angst die auch auch noch hatte war, dass der neue Besitzer sich vielleicht an den Kratzern der Uhr stoßen würde. Aber er meinte, dass man Rolex auf keinen Fall polieren lassen sollte, weil sie dann an Wert verlieren würden. Bei so einer Uhr ist eine gewisse “Patina” schön und zeigt, dass sie getragen wurde.

So geht meine Rolex-Ära zu Ende. Schönerweise ohne Verlust, weil der neue Besitzer mir nahezu den gleichen Betrag zahlte, den ich damals dafür ausgegeben hatte. Zumindest “Wert-stabil” sind diese Rolex-Uhren…

Nun, ich hoffe, dass es dem neuen Besitzer gefällt eine original-von-Oliver-getragene™ Rolex  zu besitzen. 🙂

]]>
3793
Alles Post https://oliver.drobnik.com/2019/05/alles-post/ Thu, 16 May 2019 12:09:06 +0000 http://oliver.drobnik.com/?p=3787 Continue reading ]]> Ich habe seit einigen Monaten Amazon Prime abonniert, weil viele Dinge, die ich so im neuen Haus brauche ohne Lieferkosten zu bekommen sind. Kleinere Pakete versendet Amazon mit der österreichischen Post, größere – leider – mit DHL.

Unser Haus liegt in einer Anlage, die zwei Schranken hat. Leider schafft es DHL bis heute nicht, mich anzurufen oder zu klingeln, wenn ihr Lieferwagen beim vorderen Schranken steht. Oder vielleicht ist es auch einfach nur Faulheit, weshalb der Fahrer 1800 Meter weiter fährt und mein Paket beim BILLA abliefert?

Jedenfalls habe mich schon einige Male bei DHL beschwert und ihnen erklärt, dass der hintere Schranken wochentags immer offen ist, und man beim vorderen nur klingeln oder anrufen muss, damit ich öffnen kann.

Die Post scheint es aber zu schaffen, mein netter Postbote fährt immer beim hinteren Schranken in die Anlage und liefert problemlos kleine und große Sendungen. So wurde ich hellhörig, als die Post das neue Alles Post Service ankündigte.

Einfacher Trick

Damit soll es auf einmal möglich sein, alle Lieferungen via Post zu bekommen. Es wäre doch genial, wenn ich damit Amazon zwingen könnte, immer die Post als Versandoption für Prime herzunehmen.

Leider geht das nicht direkt, das war das erste, wo ich stutzig wurde. Hat denn die Post auf einmal so gute Beziehungen zu Amazon, dass sie auf Wunsch in der ersten Reihe steht?

Nein, die Post nützt einen Trick. Man bekommt eine Versandadresse in Wien, mit einem speziellen Code. Diese muss man bei Amazon oder auch anderen Geschäften die einem über Alles Post liefern sollen bekannt geben.

Oliver Drobnik
AP23956378
Halban-Kurz-Straße 10/1
1230 Wien

Meine erste Reaktion war darauf: “Hä? Ich wohne jetzt wieder in Wien?!” Die Lieferung geht dann – eben auch via DHL – nach Wien und von dort via der herkömmlichen Post-Logistik zu mir nach Hause, via dem schon erwähnten bekannten freundlichen und fähigen Postboten.

Gratis Versand adé

Für den initialen Test bekommt man einen 3 Monate Gutschein. Und da wurde ich das zweite Male stutzig. Warum kostet das etwas, wenn man doch bei Amazon Prime keinen Versand zahlt. Und vor allem wie viel?

Die Antwort findet sich auf der post.at Website:

3-Monats-Abo: € 14,90 inkl. USt. *
12-Monats-Abo: € 39,90 inkl. USt. *

* nach dem Fair-Use-Prinzip

Der nächste Schmäh ist diese Einschränkung. Da hat jemand die Bedeutung von “Fair Use” nicht verstanden. Normalerweise heisst das nämlich, dass es kein Limit gibt, solange meine Nutzung des Dienstes fair ist, also nicht überbordend oder zum Nachteil anderer User.

Fair-Use-Prinzip bedeutet, dass Sie AllesPost

– beim 3-Monats-Abo für maximal 10 Sendungen
– beim 12 Monats-Abo für maximal 40 Sendungen

Das bedeutet also, man darf das nicht öfter als etwa alle 9 Tage eine Bestellung machen sollte. Und man soll selbständig darauf achten, diese Höchstwerte nicht zu überschreiben.

In den FAQ findet man noch den Zusatz:

Wir behalten uns vor, einzelne AllesPost-Abos bei Missbrauch zu stornieren.

Na ok, die Post muss sich ja irgendwie schützen. Nun, ich werde sicher nicht so viel und vor allem so häufig bestellen, dass ich da an die Grenze komme.

Fazit

Aber leider verliert man hier den großen Vorteil, dass bei kostenlosen Versand (von Amazon Prime, oder auch dem Apple Store) eine Zersplitterung einer Bestellung in mehrere Pakete hier schneller dazu führt, dass man das Limit erreicht.

Und obendrein kostet nun der Versand wieder etwas. Zwar wenig, aber doch…. ca. 5 Euro pro Monat bei 3-Monats-Abo, 3,33 Euro pro Monat bei 12-Monats-Abo.

Und dann ist noch die Frage, welchen Vorteil man durch eine Alles Post hat… wenn die herkömmlichen Paketdienste eine Zustellung schaffen, dann ist das Ergebnis via Post das gleich, wenn auch ca. 1 Werktag später.

Wenn so wie in meinem Fall DHL so hartnäckig versagt, dann wäre das vielleicht ein kleiner Vorteil nicht zum BILLA fahren zu müssen sondern halt einen Tag länger zu warten.

 

]]>
3787
Neue Ohrpolster für Bose QuietComfort 25 https://oliver.drobnik.com/2019/02/neue-ohrpolster-fur-bose-quietcomfort-25/ Sun, 10 Feb 2019 20:12:10 +0000 http://oliver.drobnik.com/?p=3782 Continue reading ]]> Ich liebe meine Bose Noise Cancelling Kopfhörer. Dieses Jahr musste ich mal wieder nach USA reisen und da hatte ich die auch im Kabinengepäck. Mit dem beiliegenden Adapter kann man auf den meisten Airlines das In-Flight-Entertainment angenehmer konsumieren, als mit den von der Airline zur Verfügung gestellten.

Einziger Wermutstropfen auf der Hinreise war, dass ich für mein neues iPad Pro einen speziellen Adapter gebraucht hätte, weil dieses keinen analogen Tonausgang mehr hat. Und USB-C-auf-Audio-Klinke-Adapter waren überall ausverkauft.

So nutzte ich meine drahtlosen AirPods von Apple dafür. Das war ok, aber eben leider ohne Noise-Cancelling. Ich war kurz versucht, die neuere Version der Kopfhörer mit Bluetooth zu kaufen, aber das waren doch ein paar hundert Dollar, die ich nicht so ohne weiteres für eine Verwendung einmal pro Jahr ausgeben hätte wollen.

So kaufte ich mir den begehrten Adapter dann auf dem Flughafen in New York, und damit hatte ich wieder volle Flexibilität zwischen mitgebrachten Netflix-Downloads und bordeigenen Filmen.

So bequem die Bose Kopfhörer sind, die Kunstleder-Kissen beginnen sich nach einer gewissen Zeit aufzulösen. Bei dem hohen Anschaffungswert lohnt es sich jedenfalls, dann die Polster zu tauschen.

Ich fand auf Amazon – ohne Versandkosten da Prime – originale Ersatzkissen für mein Modell. Ein Reviewer meinte, die Kissen wären nicht so gut wie das Original, aber das kann ich nicht nachvollziehen. Man bekommt eine Anleitung von BOSE, 2 Kissen und die zwei Inlays, die Komponenten verbergen, und alles schaut genauso wie die ursprünglichen Teile aus (nur halt brandneu)

Der Tausch ist auch keine Hexerei, die Anleitung ist übersichtlich und lässt sich gut umsetzen. Nachdem ich die alten Teile abgenommen hatte musste ich kurz nachdenken, wo Links und wo Rechts ist, aber die Inlays passen nur auf eine Weise, denn auf einer Seite gibt es eine Kerbe.

Die Polster werden von einer umlaufenden Plastikrand und jeweils 9 kleinen Tabs. Da nimmt man am besten einen flachen spitzen (aber nicht zu spitzen) Gegenstand – bei mir war es ein Brieföffner – und drückt den schwarzen Ring nach unten, so dass der Tab darüber fest schnappt.

Fazit

Die BOSE QuietComfort Headphones sind meiner Ansicht nach uneingeschränkt für Reisen in lauten Gefährten zu empfehlen. Und dankt der Verfügbarkeit von Ersatzteilen kann man ihre Lebensdauer mit wenigen Handgriffen unendlich steigern.

Wer geizig ist, kann auch zu billigeren Nachbau-Ersatz-Polstern greifen, aber nur mit originalen Ersatzteilen fühlt sich das Headset auch weiterhin so an, wie man es gewohnt ist. Das war mir die 35 Euro allemal wert.

]]>
3782
Last Days of Hainburg https://oliver.drobnik.com/2018/01/last-days-of-hainburg/ Mon, 29 Jan 2018 14:08:49 +0000 http://oliver.drobnik.com/?p=3764 Continue reading ]]> Während unserer Bautätigkeit war die Wohnung gleich hinter dem Krankenhaus von Hainburg die beste Lösung für uns “junge” Familie zusammen zu wohnen. Unsere Tage in Hainburg sind gezählt, wenn alles gut geht, dann sollten wir vor dem Sommer ins neue Haus ziehen können.

Bis wir einen Nachfolger gefunden haben, habe ich die Wohnung auf WillHaben inseriert.

Normalerweise könnte es mir herzlich egal sein, wer nach mir eine Wohnung bewohnt. Wenn da nicht die Sache mit der Ablöse wäre für die Küche wäre. SGN würde von mir verlangen, dass ich die Küche wieder ausbaue, wenn ich ausziehe. Bringe ich aber einen Nachmieter, der sich bereit erklärt die Küche zu übernehmen, dann kann die Küche einerseits bleiben, andererseits kann ich dafür Ablöse verlangen.

Ich nützte ich einen sonnigen Tag und machte ein paar schöne Fotos, um die Wohnung in einem guten Licht zu präsentieren. Dafür musste ich auch einiges an Zeugs aus dem jeweiligen Bildausschnitt entfernen, damit man von der Wohnung mehr sieht und von unserem Chaos weniger.

Weil die Fotos so gut geworden ist, ist es zu schade sie nur in einer Announce zu verwenden. Deshalb habe ich sie auch auf meinem Blog verewigt.

Wertvollster Inhalt ist die hübsche Küche, mit allem was man so zum Kochen braucht.

In der anderen Richtung fotografiert sieht man den Fernseher an einer schwingbaren Halterung, so dass man ihn vom Sofa oder sonst wo im Wohnzimmer sieht.

Links neben der Küche verbirgt sich ein Abstellkammer, das wir mit ein paar Regalen und Stangen bestmöglich nützen.

Das Schlafzimmer ist auch gleichzeitig mein Büro. Mein Bett aus Wien noch, mit 140 cm Breite passte da genau hinein.

Im Badezimmer ist Platz für Waschmaschine und Trockner, die wir aber natürlich ins Haus mitnehmen werden.

Im Vorzimmer (zwischen Badezimmer und Wohnzimmer) ist unsere Garderobe und ein Ständer für Schuhe.

Für die warmen Jahreszeiten hat man einen sehr großzügigen Balkon. Das blaue Auto, welches rechts ins Bild schaut, ist meines.

Der Parkplatz gleich neben dem Balkon war einer der Gründe, warum diese Wohnung ideal für mich war. Ich konnte mein Elektro-Auto nämlich via Verlängerungskabel hier aufladen.

Und zum Abschluss eine Ansicht von aussen. Die Wohnung ist die ganz unten.

Ich habe sogar einen Grundriss gemalt:

In der Announce hatte ich auch noch ein paar zusätzliche Informationen zusammengetragen:

Wir fangen langsam mit der Suche nach einem Nachmieter für unsere Wohnung in Hainburg an. Wir sind nicht der Vermieter, sondern SGN. Haus wurde kürzlich generalsaniert.

  • Hell und Südseitig ausgerichtet
  • 35m2 + 6m2 Balkon
  • großes Kellerabteil mit verstärktem Schloss
  • Erdgeschoss
  • inklusive Auto-Parkplatz vor der Tür
  • Gesamt-Miete 415,21 EUR (inkl. BK, Heizung, Kabelplus Kabel-TV)
  • zusätzliche förderbar für Familien mit geringem Einkommen
  • Ablöse für Küche und Schrank beträgt 3000 Euro
  • Diverse praktische Annehmlichkeiten können auf Wunsch verbleiben: Regale in Abstellraum, Glasregale in WZ, TV-Halterung, Garderobe, Regale in SZ
  • Kaution sind 6 Monatsmieten
  • Verfügbar ab ca. April oder Mai, hängt von unserem Fortschritt beim Haubau ab.

Lage

Bäcker 3 min zu Fuß, Galleria Danubia Einkaufsmall und alle Geschäfte die Straße runter (10 min zu Fuß), 15 min zu Bahn nach Wien. Krankenhaus Hainburg auch 5 min zu Fuß.   Mit dem Auto ist man in 15 min in Bratislava, in 45 min in Wien.

Sonstiges

Ein großes Waldgebiet in unmittelbarer Nähe lädt zum Wandern, Laufen, spazieren oder Mountainbiken ein. Super Luftqualität – speziell zum Jahresanfang wenn in Wien und Bratislava die Feinstaubbelastung sehr hoch ist.

Fazit

Die Wohnung war ideal für uns als Überbrückung bis zur Fertigstellung des Hauses. Vertretbare Miete, 15 Minuten von der Baustelle entfernt und ebenso-kurz nach Bratislava.

Solange unsere Tochter noch nicht herumlief und noch nicht so viel Spielzeug hatte, war die Wohnung ganz ok. Aber auf die 2 Jahre zugehend leben wir mittlerweile in einem permanenten Chaos.

Ursprünglich hatten wir geplant gehabt nur 1 Jahr hier zu wohnen. Aber leider gab es bei der Planung mehrere Monate an Verzögerungen, so dass wir erst im Juli 2017 zu bauen beginnen konnten. Aber das Ende ist in Sicht, also halten wir die paar Monate auch noch aus.

]]>
3764
Frohe Weihnachten! https://oliver.drobnik.com/2017/12/frohe-weihnachten-6/ Sun, 24 Dec 2017 14:53:56 +0000 http://oliver.drobnik.com/?p=3758 Continue reading ]]> Ich habe dieses Jahr, zusammen mit meiner Partnerin, daran gearbeitet, dass mit unserem Haus etwas weitergeht. Das hat viel von unserer produktiven Zeit in Anspruch genommen,  und da ist natürlich noch unsere Tochter Elise, die – wenn sie nicht gerade schläft – versorgt und bespaßt werden will.

Mein größter Wunsch für Weihnachten war, dass der Rohbau fertig wird, Türen und Fenster installiert und der Gutteil der Isolierung angebracht ist. Unsere Baufirma hat das in knappen 6 Monaten geschafft.

Jetzt gibt es kurze Atempause über die Feiertage und am 8. Jänner geht es dann mit den Elektroinstallationen los. Im Dezember war einfach kein Elektriker aufzutreiben. Jeder vom Fach, den ich um ein Opfert bat war ausserstande eines zu liefern, bzw vor Jänner anzufangen.

Ich freue mich auch schon sehr auf das Haus. Denn einerseits habe ich dann endlich wieder ein geräumiges Büro, wo ich ungestört arbeiten kann. Andererseits haben wir dann endlich Platz liebe Leute einzuladen.

Weihnachten 2018 werden wir definitiv im neuen Haus feiern!

Doch zu diesem Zeitpunkt wünschen wir allen unseren Freunden, Bekannten und Verwandten gesegnete Weihnachten und dass Sie diese im Kreise ihrer Liebsten in Harmonie und Freunde verbringen können.

]]>
3758
Bautankstelle https://oliver.drobnik.com/2017/11/bautankstelle/ Tue, 21 Nov 2017 10:45:36 +0000 http://oliver.drobnik.com/?p=3751 Continue reading ]]> Seit Ende Juli 2017 haben wir einen Stromanschluss auf unserer Baustelle im Burgenland, vulgo “Bau-Strom”. Das erste und bis dato am häufigsten angesteckte Gerät ist mein Elektroauto.

Das kann ich mit bis zu 22 kWh laden und so trifft es sich hervorragend, dass mein Baustrom-Zähler einen roten 32A Stecker hat. Ich musste nur dafür sorgen, dass ich drei Schraubsicherungen mit größter möglicher Stärke hatte, damit es diese nicht zerbröselt, wenn ich mein Auto anstecke. Das wär mir nämlich zuvor ein paar Mal passiert, weil der Elektriker nur 16A Sicherungen reingetan hatte.

Mit den richtigen Sicherung konnte ich immer problemlos laden, während andere Verbraucher auf der Baustelle laufen.

Watt, Volt und Ampere

Was auch nicht ganz einleuchtet ist, warum 32 Ampere mal 3 Phasen dann 22 Kilowatt ausmachen. Ich dachte immer Watt wären Volt mal Ampere, aber das stimmt nur für ein-phasigen Strom.

Der Formel dafür lautet Wurzel(3) * 32 Ampere * 400 Volt = 22170 Watt

Und warum jetzt auf einmal 400 Volt? Weil 230 Volt wieder nur 1 Phase ist. Wurzel(3) * 230 Volt = 398,37 Volt. Die drei Stromschwingungen der drei Phasen addieren sich immer auf aus 1,73-fache einer einzelnen Phase.

Den Grund für diesen Faktor verstehe ich immer noch nicht, aber man muss ja nicht den Strom verstehen um das Licht einzuschalten, oder ein Elektroauto aufzuladen…

Toleranzgrenze

Netz Burgenland hatte mich zum ersten Mal seit der Installation aufgefordert den aktuellen Zählerstand bekannt zu geben, ist ja nunmehr ein Quartal ins Land gezogen. So habe ich ein Foto gemacht damit ich das zu Hause erledigen kann.

Dann kam erst mal die Meldung, dass Komma nicht erlaubt sind, sprich die Komma Sechs kWh erst nächstes Quartal verrechnet werden.

Und dann kam eine Warnung, die mich erst stutzig machte, dass mein Verbrauch die Toleranzgrenze überschritten hätte. Wer toleriert da was nicht? Ein Klick auf Siehe Detail offenbarte den Grund:

Das System errechnet aus Ihrem letzten Jahresverbrauch einen zu erwartenden Verbrauch. Dieser erwartete Verbrauch wird durch den von Ihnen erfassten Zählerstand deutlich überschritten.

Das System hätte einen Verbrauch von 247 kWh erwartet., dies entspricht einem erwartenden Zählerstand von 81844 kWh.

Bitte überprüfen Sie Ihren eingegebenen Zählerstand auf eventuelle Tippfehler. Ist der eingegebene Zählerstand korrekt, drücken Sie einfach auf “Zählerstände trotzdem übernehmen”. Diese Meldung dient lediglich zur Kontrolle Ihres eingegebenen Zählerstandes.

Zählerstand am 03.07.2017: abgelesen: 81597 Verbrauch: 700 kWh
Zählerstand am 21.11.2017: gemeldet: 82976 Verbrauch: 1379 kWh

Ich kontrollierte nochmal, nein die eingegebene Zahl stimmte.

Weil dies die erste Ablesung war, hatte das System von Netz Burgenland einen Standardwert von 700 kWh Verbrauch im Jahr angenommen. Das ist wohl eine Strommenge, die Leute auf Baustellen normal verbrauchen.

Schätzung versus Realität

Netz Burgenland ist mein Netz, Vertrag über die Stromlieferung habe ich mit Verbund. 100% österreichische Wasserkraft, das war mich wichtig.

Dem Verbund gegenüber hatte ich eine größere Schätzung pro Jahr abgegeben. Ich schätzte unseren Verbrauche mit maximal 5000 kWh für Haus und 5000 kWh für mein Auto ein, denn es ist mir lieber wenn ich bei der Jahresabrechnung ein Guthaben heraus bekomme, als dass ich was nachzahlen muss.

Machen wir eine kurze Plausibilitätsrechnung…

Laut Fahrtenbuch war ich in diesem Zeitraum von 138 Tagen mindestens 93 Mal auf der Baustelle und fast immer habe ich mein Auto dort angesteckt. In dieser Zeit hat sich ZOE 8200 km weit bewegt. Wenn wir das sporadische fremd-Laden ausser Acht lassen, kommen wir dann auf ca 88 Kilometer durchschnittliche Aufladung je Ladevorgang.

Das kann stimmen, im Sommer habe ich so 130 km Reichweite und ich habe meistens bei einen Stand von Drittel bis halb voll wieder geladen.

Im Sommer komme ich mit einem Verbrauch von 15 kWh pro 100 km ganz gut durch, weil ich eher selten Autobahn fahre. 88 Kilometer wären dann im Durchschnitt 13 kWh Aufladung. 93 mal 13 = 1209 kWh.

Es kann gut sein, dass von den 1379 kWh Verbrauch etwa 170 kWh tatsächlich auf der Baustelle gebraucht worden waren, und mein Elektroauto 1209 kWh ver-fahren hat.

Fazit

Laut eControl betragen die gesamten Kosten je kWh zwischen 14 und 23 Cent. Großzügig gerechnet mit 20 Cent komme ich da auf Kosten von 242 Euro für 8200 Kilometer. Ein Benziner (7l/100km) hätte für die gleiche Strecke 574 Liter Benzin gebraucht, bei einem Liter-Preis von 1,199 Euro wären das 688 Euro gewesen.

Extrapoliert aufs Jahr liege ich also bei 641 Euro Strom versus 1823 Euro Super-Benzin für 21730 Kilometer. Und dann reden wir noch nicht einmal von den viel geringeren Wartungskosten, die so ein Stromer mit sich bringt.

Da die Verbrennung eines Liters Benzin etwa 2,33 kg CO2 erzeugt, spare ich der Umwelt somit 3,5 Tonnen CO2 pro Jahr. Auch nicht schlecht.

 

 

 

 

]]>
3751
ZOE mit Netz und doppeltem Boden https://oliver.drobnik.com/2017/10/zoe-netz-doppeltem-boden/ Thu, 19 Oct 2017 16:15:27 +0000 http://oliver.drobnik.com/?p=3738 Continue reading ]]> Als Elektro-Mobilist hat man meistens seine Ladekabel mit dabei. Neben dem standardmäßigen Typ 2 Kabel habe ich auch ein NRGKick, damit ich auch überall sonst laden kann, wo es keine Typ 2 Dose gibt. Dies sorgt im Kofferraum für Unordnung.

Mein erster Lösungsansatz war ein ein Bettkasten von IKEA, aus schwarzem Polyester, mit einem Reissverschluss an der Oberseite. Der war so rutschig, dass er bei leerem Kofferraum beim Kurvenfahren immer seitwärts verrutscht ist.

Kurve! Bumm! Kurve. Bumm!

Das liess sich behelfsmäßig regulieren, indem ich Klettband vom Obi unten auf den Bettkasten geklebt habe. Das beendete die Rutscherei, aber dafür war es wieder etwas mühselig, wenn ich den Bettkasten rausnehmen wollte. Er ist nämlich flexibel und wenn die schweren Kabel drinnen sind, dann tut man sich schwer ihn gleichzeitig hochzuheben und das Klettband vom Filzboden loszulösen.

Der zweite Nachteil dieser Lösung war dass man einen ebenen Boden im Kofferraum mehr hat. Was Nachteile bringt, wenn man einen Koffer oder Kinderwagen reintun will.

Das Gepäcksnetz auf dem Foto ist übrigens ein originales Zubehör von Renault. Das kann man links und rechts einhängen und es hängt dann runter. Ich hatte da immer einen Regenschirm und Einkaufstaschen dahinter, damit die gut zu erreichen sind.

Im Facebook-Forum vom ZOE Club Austria und diversen anderen Foren hatte ich immer wieder mal davon gelesen, dass sich findige ZOE-Fahrer einen doppelten Boden gebastelt hatten. Damit verschwinden diese Zubehörteile unter ein oder zwei Klappen und man hat einen ebenen Boden.

Netz und doppelter Boden

Ich bin zwar geschickt mit den Händen, aber aktuell habe ich weder Muße noch Geduld mir da was zu basteln. So sprach ich beherzt den Andre Henß an, der sich bereit erklärte mir so ein Ding zu basteln.

Künstler, wie er einer ist, war er mit seinen anfänglichen Ergebnissen nicht zufrieden. Er schrieb zum Beispiel:

Hab nen neuen Stoff ausprobiert der selbstklebend ist. Der Kleber hat nicht wirklich gut gehalten, somit musste ich mit Sprühkleber nachhelfen. Da hat dann die Dose des rotzen angefangen und jetzt hat sich an 3 stellen der Kleber durch gedrückt. Das Holz ist von der Oberfläche auch nicht das beste. Deswegen werden die nächsten dann schwarzes MDF um eine bessere Oberfläche zu bekommen

Ich fühlte mich dadurch in meiner Entscheidung bestätigt es nicht selbst mir anzutun, sondern beschloss einfach geduldig zu warten. Wenn es denn sein solle, dass ich auch so ein Teil haben solle, dann würde Andre es auch irgendwann schaffen.

Und so kam es dann auch. Ich hatte gar nicht mehr daran gedacht, kam plötzlich die Frage, ob ich immer noch Interesse hätte. Was ich enthusiastisch bejahte und ihm sogleich den Umkostenersatz per PayPal schickte.

Wenige Tage später kam ein Paket via DHL und ich freute mich!

ZOE hat am hinteren Rand des Kofferraum eine Stufe und der Kasten ist so gestaltet, dass er mit der Stufe mehr oder weniger bündig abschließt. Er hat keinen Boden weil man eh den Filz darunter hat.

Kurz die Rückbank umgelegt, hat man den Kasten schnell an seinen Bestimmungsort bugsiert.

Die Ausnehmungen an der Vorderseite dienen einerseits dazu dass man die mit Filz belegten Deckel öffnen kann, andererseits kommen zwei Ösen für Ladegurte dort drinnen zu liegen.

Meine Lade- und Adapter-Kabel kamen auf die rechte Seite …

… auf die linke Seite kam das andere Zeugs: Pannen-Zubehör, eine Decke, der Knirps und das Reinigungsset in Tasche (übrigens auch original von Renault).

Und damit war das Zauberkunststück vollbracht… und der Kofferraum wieder leer. Hokus Pokus, Verschwindibus!

Wie man sieht habe ich das Netz behalten, das untere Ende habe ich einfach zwischen Kasten und Stufe gestopft. So kann ich die Einkaufstaschen weiterhin schnell im Zugriff haben, aber der Kofferraum bleibt – gefühlt – leer.

Meine größte Angst war, dass der Kasten vielleicht zu hoch wäre und dann unser Kinderwagen nicht mehr reinpassen würde. Es hat sich aber herausgestellt, dass da jetzt sogar geringfügig mehr Höhe zur Verfügung steht, also vorher. Vermutlich, weil die Dinge jetzt flacher gepackt sind.

Fazit

Der Kasten hat zwei kleine Nachteile. Im Falle einer Reifenpanne muss man ihn erst wieder rausnehmen damit man zum Flickset kommt. Aber solche Pannen sind gottlob eher selten. Der zweite Nachteil – bei mir – ist, dass ich mir was für den Kinderwagen überlegen muss, wenn dieser schlammige Räder hat, weil dann wird der schöne neue Bezug schnell schmutzig.

Der Kofferraum-Kasten vom Andre Henß ist super und ich kann jedem ZOE-Fahrer diesen wärmstens empfehlen. Andre hat sich bereit erklärt weitere Kästen zu produzieren. Bei Interesse: einfach mich wissen lassen, ich stelle dann den Kontakt her.

Mich hat das lang ersehnte Dinge heiße 125 Euro gekostet. Wie ich finde, ist das ein toller Deal, weil ich nunmehr bei jedem Blick in den Kofferraum in mir ein wohliges Gefühl von Ordnung aufkommt.

]]>
3738
Telefon-Betrug aus Guinea https://oliver.drobnik.com/2017/08/telefon-betrug-aus-guinea/ Mon, 21 Aug 2017 08:44:40 +0000 http://oliver.drobnik.com/?p=3734 Continue reading ]]> Ein alter Schmäh machte letztes Wochenende wieder die Runde. Auch ich bin auf den Trick reingefallen und habe mit DREI darüber gesprochen. Hier meine Erkenntnisse.

Man bekommt einen Anruf von einer unbekannten Nummer aus Guinea, mit Vorwahl +22. Wenn man sich dann wundert, wer einen da angerufen hat und man zurück ruft, dann hört man nur Stille. So ist das mir passiert, und ich rief zwei Mal zurück, um einmal 9 Sekunden und einmal 13 Sekunden Stille zu erleben.

Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich immer wieder mal Anrufe von Rekrutierern aus dem Ausland bekomme. Halt zumeist aus dem EU-Raum, weshalb mir as Land “22” nicht bekannt war.

Ausserdem schaut die Nummer auch nicht “Premium” aus, nach Schema 0930 oder ähnlichem.

In der 3 Kundenzone sieht man aber die angefallenen Kosten sehr zeitnah. Mir wurden jeweils 1,92 Euro zuzüglich USt. verrechnet.

Wenig später läutete ein zweites Drei-Handy von mir mit der selben Anrufer-Kennung. Eine Freundin fragte mich, ob ich sie gerade von einer seltsamen Nummer aus angerufen hätte. Und eine andere Freundin (auch bei Drei) bestätigte, dass sie auch angerufen worden war.

Der Betrug läuft ganz einfach so: ein Computer wählt der Reihe nach alle Zahlen mit Drei-Vorwahl an und läutet nur für 2 Sekunden. Genügend Leute sind neugierig und rufen zurück.

Was sagt DREI dazu?

Da ich am Sonntag niemanden bei Drei erreichen konnte, musste ich am folgenden Montag anrufen. Erst wählte ich die allgemeine Nummer, wo ich aber am Band hörte, dass gerade zu viele Leute anrufen. Vielleicht wegen des gleichen Themas?

Da ich aber Business-Kunde bin, rief ich dann die Business-Hotline an. Ich meldete den Betrug und mir wurden die beiden Kostenpunkte gutgeschrieben.

Das passiert immer wieder mal in Wellen.

Das Service-Team sammelt diese Nummern und sperrt sie im Drei-Netz. Allerdings nur an Wochentagen, weshalb es besonders effektiv ist, dass der Betrug am Sonntag passiert. So schaffen die Betrüger möglichst viele Anrufe zu machen.

Ist man nun selbst betroffen, realisiert man das vielleicht erst wenn man von dem Betrug liest, oder wenn man die komische Nummer auf seinem Einzelgesprächsnachweis sieht. Letzteres kann bis zu einem Monat nach der Tat erst sein. Und wer macht sich schon die Mühe, diesen zu kontrollieren?

DREI schreibt einem auch anstandslos solche Betrugs-Rückrufe gut, allerdings nur, wenn man sich bei ihnen rührt.

Leider keine automatische Gutschrift

Ich war mal selbst in der Rechnungsabteilung von ONE (wie DREI früher mal hieß) und habe die Anruf-Daten bearbeitet. Das heist “Rating” (die Verführung) und “Billing” (die Rechnungserstellung). Da hatten wir auch immer wieder mal mit “Fraud” (Betrug) zu tun.

Daher weiss ich, dass es eigentlich sehr einfach wäre, für DREI, alle Fraud-Calls herauszufiltern und automatisch auf den Rechnungen gutzuschreiben. Ich habe das als Vorschlag eingebracht. Das wäre doch eine gute Publicity for DREI, wenn sie ihren Kunden erzählen, dass sie so für einen aktiv sind!

Das Problem nämlich ist, dass der Betrug darauf passiert, dass immer noch genug Leute nichts machen werden. Wenn man es den Kunden überläßt sich aufzuregen, dann werden immer noch genug Leute die Fraud-Beträge mit ihrer Telefonrechnung mit-zahlen, weil sie entweder nicht wissen, dass sie um einen kleinen Betrag betrogen wurden, oder ihnen die Zeit in der Warteschlange am Telefon zu kostbar ist. Wie der Wiener sagt: Scheiß auf die zwei Euro!

Fazit

Es gäbe zwar theoretisch die Möglichkeit Mehrwert-Nummern zu sperren, allerdings nur solche mit den in Österreich dafür üblichen Vorwahlen. Leider gibt es keine internationale Registrierung für Mehrwert-Nummern.

Am einfachsten geht man mit diesen Betrugsanrufen so um, dass man nicht auf sie reagiert. Wurde man am falschen Fuß erwischt und hat instinktiv bzw. neugierig zurückgerufen, dann muss man bei seinem Betreiber Beschwerde einlegen. Hilfreich ist hier, wenn man die genauen Zeitpunkte der Anrufe und die Telefonnummer melden kann.

Schlußendlich hoffe ich, dass DREI hier einen automatischen Prozeß einführt: wenn ein Kunde so etwas meldet, dann sollte allen anderen betroffenen Kunden auch – ohne ihr Zutun – der Schaden erlassen werden.

]]>
3734
Wird 2017 das Jahr der Elektromobiliät? https://oliver.drobnik.com/2017/02/wird-2017-das-jahr-der-elektromobiliat/ Sat, 04 Feb 2017 17:55:16 +0000 http://oliver.drobnik.com/?p=3725 Continue reading ]]> Vor gut 10 Monaten habe ich mir angeschaut, wie es um den Anteil von Elektroautos am gesamten österreichischen KFZ-Bestand ausschaut. Nachdem nun seit ein paar Wochen die vorläufigen Zahlen der Statistik Austria am Tisch liegen, wollen wir uns diese mal anschauen und mit damals vergleichen.

Ich stütze mich bei meinen Ausführungen auf die Entwicklung des Bestands and PKW in Österreich und nicht auf die Neuanmeldungen. Ich halte den Bestand für aussagekräftiger, weil das sind die Autos die tatsächlich auf unseren Strassen herumfahren.

Mich interessiert insbesondere die Frage, ob und in welchem Ausmaß die Förderungen für Elektroautos eine Wirkung hatten. Die Kommunalkredit Public Consulting vergab für den Bund (also Österreich als Ganzes) Förderungen für die Anschaffung durch Firmen von anfangs 1000 Autos. Das Kontingent war im April bereits erschöpft gewesen.

Die zweite Frage, welchen Effekt die indirekte Subvention via Steuererleichterungen für Firmen gehabt hatte. Firmen hatten so zB. vollen Vorsteuer-Abzug. Die USt-Befreiung beim Kaufpreis und die Förderungen von Bund und Land machten bei meinem eigenen Auto je die Hälfte aus.

Ich habe deswegen die Entwicklung bei Elektro-PKW für 2016 zweigeteilt: bis Ende Mai und dann bis Jahresende. Wie auch damals vergleiche ich wieviel reine Elektroautos pro Tag dazu gekommen sind, versus andere alternative Antriebe. Hybride zähle ich auch zu diesen. Die Bundesförderung war im Herbst nochmal verlängert worden, allerdings ist mir nicht bekannt für viele Autos.

Als ich meine Tabelle mit den letzten Zahlen der Statistik Austria aktualisierte, hatte ich eigentlich erwartet, dass die sich über das ganze Jahr das gleiche Wachstum von Batterie-elektrischen wie bei “sonstigen” KFZ zu sehen.

Tatsächlich waren die “Sonstigen” aber viel stärker gewachsen, als erwartet.

In beiden Perioden lag der Zuwachs an Elektroautos bei etwa 11 Stück pro Tag, einer Verdoppelung des Zuwachs gegenüber dem Vorjahr und für sich ein schöner Erfolg. Aber auch bei die sonstigen alternativen Antriebsformen (inklusive Hybrid) tat sich was. War das in der erste Hälfte des Jahres noch fast gleichauf mit dem Vorjahr (ca. 10 pro Tag Zuwachs) kamen  in der zweiten Jahreshälfte unerwartet 14 neue “Sonstige” hinzu.

Um dieses Rätsel aufzuklären habe  ich den Stand 2014-2016 an den verschiedenen Antriebsarten verglichen:

Ich muss jedes Mal lachen, wenn ich dieses hartnäckige eine Flüssiggas-Auto in der Statistik sehe. Würde mich interessieren, wo man das herumstehen sieht.

Ähnliches können wir uns über die Zeile “Wasserstoff (Brennstoffzelle)” denken. Wenn man von gelegentlichen Presse-Meldungen absieht, die dieser Antriebsform wieder eine rosige Zukunft versprechen, kann man sie als praktisch tot betrachten.

Mit dem theoretisch verfügbaren Hyundai ix35 käme man mit einer Wasserstoff-Tankfüllung fast 600 km weit, aber diese Überlegungen sind rein akademisch, da komplett praxisuntauglich. Prädikat: nette Werbeaktion zur Imagepflege der Wasserstoff-Industrie und von BMW/Mercedes.

In obiger Tabelle sieht man deutlich, wo der größte Zuwachs passierte: bei Diesel und Benzin-Hybriden. Also solchen Autos, wo man teilweise elektrisch unterwegs ist, aber dann für größere Strecken Treibstoff verbrennt. Eine immer größere Menge dieser ist mittlerweile “Plug-In Hybrid”, man kann also die Batterie auch an Ladestation aufladen.

Dies ist ein Ärgernis für die Puristen und den Elektromobilisten, weil wir Besitzer von  Hybrid-Autos für zu “feig” halten, sich auf ein reines Elektro-Auto einzulassen. Und weil sie uns dann immer öfter einen der wenige Parkplätze mit Lademöglichkeit wegschnappen. Eben dies ist mir schon ein paar Mal in einem Einkaufszentrum passiert: zwei Plätzen sind verfügbar, einer besetzt von einem Tesla Model S, einer von einem Mercedes Hybrid der B-Klasse. Beides Autos, die von Haus aus weiter als 300 Kilometer kommen.

Des Rätsels Lösung

… ist: es sind 4000 reine Elektroautos zum KFZ-Bestand in Österreich hinzugekommen. Und auch etwas mehr als 4000 Hybride, die meisten in Kombination mit Benzin. Die Nachfrage nach letzteren hatte insbesondere in der zweiten Jahreshälfte stark zugenommen.

Zugegeben, praktisch alle leistbaren Elektroautos, die 2016 auch in Österreich zu haben waren, hatten eine Reichweite von um die 130 Kilometern. Elektrisch gesprochen, von Akku-Kapazitäten so um die 22-24 Kilowatt-Stunden: z.B. Nissan LEAF 24 kWh, Renault ZOE 22 kWh.

Wer mit 130 Kilometern ohne Reichweitenangst das Auslangen fand, der kaufte sich ein rein elektrisches Auto. Die andere Hälfte der umweltfreundlichen Kunden sah sich zum Hybriden gezwungen.

Die 40 kWh Version von Renault ZOE und der Hyundai Ioniq wurden – mit Reichweiten jenseits der realistischen 200 Kilometer – erst im Oktober 2016 (auf der “Paris Motor Show”) vorgestellt. Somit hatten Menschen mit Reichweitenproblematik erst mit Jahreswechsel eine wirkliche Wahl.

Subventions-Fazit

Mein Fazit für die direkte und indirekte Subventionierung ist, dass sich das Wachstum bei puren Elektroautos dadurch fast verdoppelt hat. Die Reichweiten der verfügbaren Elektroautos hatte sich de facto kaum vom Angebot des Vorjahres unterschieden. Die Steuervorteile konnten nur durch reine Elektroautos voll ausgeschöpft werden und waren somit für das plötzliche Wachstum bei den Hybriden kein Faktor.

Vielleicht ist aber eine elektrische Bewusstseinsbildung passiert: Menschen die sich erstmals – durch die mediale Präsenz der Subventionierung – für Elektroautos interessiert hatten, schwenkten vielleicht dann aufgrund von Reichweiten-Sorgen auf Hybridautos um.

Keinerlei merkbaren Effekt hatte der Förderung von Elektroauto-Ladestationen. Zumindest bei mir in der Gegend (östlichstes NÖ und nördliches Burgenland) schaut es nach wie vor traurig aus. In den seltensten Fällen findet man hier z.b. Einkaufszentren, die auch Ladestationen anbieten. Hier wäre der Gesetzgeber gefragt so etwas vorzuschreiben.

Ins Leere geht auch eine Initiative der EU, die – wenn sie Gesetz wird – vorschreiben möchte, dass ab 2019 jedes neu errichtete Haus eine Möglichkeit zum Aufladen von Elektroautos hat. Diese Aktion ist deswegen nicht zielführend, weil elektro-mobile Hausbesitzer sich problemlos eine Lademöglichkeit daheim schaffen können.

Vielmehr würden wir uns wünschen, dass sich jemand den Kopf darüber zerbricht, wie man alle Einkaufszentren und Betreiber von Parkhäusern und Parkplätzen dazu verpflichten kann einen gewissen Prozentsatz aller ihrer Parkplätze mit Lademöglichkeit auszustatten.

Noch mehr Momentum 2017

Wir sahen, dass sich im Vorjahr das Momentum der Verbreitung des elektrischen Antriebsstranges verdoppelt hat, getragen durch Subventionen die ausschließlich Firmen zu Gute kamen.

2017 werden auch Privatpersonen zu den Nutznießern des Aktionspaketes werden, welches die Regierung kurz vor Beginn des Jahres vorgestellt hatte. Nicht nur bekommt man als Privatperson bis zu 5000 Euro Zuschuss für den Ankauf eines Elektroautos, es soll auch regional unterschiedliche Vorteile geben, wenn man dann eines der neuen Kennzeichen – mit Gründer Schrift – auf seinem Auto draufhat.

Neben der weiteren Etablierung von 40 kWh – ehrlichen 200 km – in diesem Jahr, wird das obere Ende der Mittelklasse-Elektroautos mit 60 kWH – ehrlichen 300 km – definiert. Chevrolet Bolt (= Open Ampera-A) ist hier das der erste solche Auto, Tesla’s Modell 3 wird das Zweite.

Der langen Rede kurzer Sinn ist, dass wir Zeugen einer exponentiellen Entwicklung sind, die eigentlich erst seit 2010 zu bemerken ist. Ich halte ein jährliches Verdoppeln der Elektroautos in Österreich für die nächsten Jahre nicht nur für möglich sondern sehr wahrscheinlich.

Die Neuzulassungen müssten sich 5 mal verdoppeln um Diesel-Autos zu erreichen und nur 2 mal um gleichauf mit Benzinern zu sein. Dann haben wir zwar immer noch eine Differenz im Bestand von mehreren Millionen, aber wenigstens kommen dann mehr Elektroautos hinzu, als Fossile. Das könnten wir schon 2020 erreicht haben, arbeitet unsere Regierung bereits an der “Energiestrategie Österreich” “Energiestrategie Österreich” wie wir bis zu diesem Jahr 5% Elektroautos (also 250000) im Bestand haben könnten.

Tatsächlich könnte dieses Ziel erreicht werden, wenn sich der Zuwachs jedes Jahr 2017-2020 um den Faktor 2,5 steigern ließe. Groß sind die politischen Ambitionen, es wird aber schon einiger heftiger Lenkbewegungen bedürfen um die Entwicklung dermaßen zu beeinflussen.

Das Problem mangelnder Attraktivität von günstigen Elektroautos wird die Autowirtschaft in den nächsten Jahren sicherlich lösen, aber gleichzeitig werden Benzin und mehr noch Diesel wesentlich unattraktiver gemacht werden. Beispielsweise indem endlich die Steuern für Dieseltreibstoff erhöht werden.

Was ist für Dich das Kriterium umzusteigen? Ich freue mich über Dein Kommentar.

]]>
3725
Ein Tag mit Tesla https://oliver.drobnik.com/2017/01/ein-tag-mit-tesla/ Fri, 06 Jan 2017 08:37:35 +0000 http://oliver.drobnik.com/?p=3721 Continue reading ]]> Was schenkt man einem Elektromobilisten zu Weihnachten? Natürlich einen Tesla-Gutschein. Ich löste meine Tesla Model S Miete an zwei Tagen ein, einmal mit meinem Bruder um einen iMac nach Leonding bei Linz zu schaffen und einen anderen iMac zurück nach Wien. Am folgenden Tag dann mit Partnerin und Baby für einen Ausflug zur Burgenländischen Landesregierung in Eisenstadt um uns zur Wohnbauförderung beraten zu lassen.

Bei greenride.at bekommt man 23 Stunden mit deren “kleinsten” Model S 70D um 220 Euro. 70 ist hier die große des Akkus in kWh. D heisst hier Dual, weil Vorder- und Hinterachse einen separaten Motor hat.

Vor 3 Jahren filmte ich eine Probefahrt in Kalifornien, damals vom Rücksitz aus. Dieses Mal fuhr ich selbst zu zwei Dritteln. Nachdem ich selbst seit 6 Monaten Renault ZOE Fahrer bin, waren die Unterschiede zur leistbaren Elektroklasse für mich besonders deutlich.

Am meisten hatte ich mich darauf gefreut die Autopilot-Funktion zu probieren. Leider tobte im östlichen Niederösterreich an diesem Abend ein Schneesturm, was die Möglichkeiten dazu stark einschränkte. Denn einerseits konnte die im Rückspiegel integrierte Kamera oft die Strassenmarkierungen nicht sehen. Andererseits verlegte sich das kleine Radar-Rechteck unterhalb des Kennzeichens immer wieder mit Schneematsch.

Wenn das Radar so blind wird, dann fallen sowohl Tempomat als auch Autopilot aus. Spätere Versionen des Model S haben dieses Problem nicht mehr, da dort das Radar hinter der neu gestalteten Frontpartie versteckt ist.

Tempomat und Autopilot

Wenn das Radar funktioniert, dann hat man damit einen Tempomaten, der auch automatisch einen eingestellten Abstand zu vor einem fahrenden Autos hält. Wobei mir selbst die höchste Einstellung von 7 auf der Autobahn unangenehm knapp vorkam. Man gewöhnt sich aber daran.

Tempomat will ich bei längeren Fahrten nicht missen, den liebe ich auch in meiner ZOE. Aber die automatische Abstandshaltung macht einem klar, dass Tesla doch in einer gänzlich anderen Liga spielt. Am nächsten Tag, bei strahlendem Sonnenschein, hatte auch der Autopilot kein Problem auf Autobahnen und Autostrassen brav die Spur zu halten.

Ich hätte eigentlich erwartet, dass mich das Loslassen des Lenkrades irgendwie mehr emotional berühren würde. Aber ich habe die Fähigkeit mich der Technik und dem Equipment anzuvertrauen. Ich glaube das muss ich als Taucher, Pilot und Fallschirmspringer gelernt haben.

Immer wieder wird einem gesagt, man möge die Hände am Lenkrad lassen. Aber den Drang die Hände in den Schoss zu legen oder in die Luft zu strecken hat man sowieso nicht. Die bequemsten Position sind sowieso mit leichtem Griff am Lenkrad, oder auf den Aberschenkeln während man das Lenkrad mit Daumen und Zeigefinger hält.

Man kann auch mit eingeschaltetem Autopiloten das Lenkrad halten. Wenn man nicht zu fest zupackt, dann lenkt der Autopilot die Arme mit. Einer stärkere Lenkbewegung oder auf die Bremse zu steigen deaktiviert die Funktion sofort.

Weitere Premium-Funktionen

Eine andere coole Funktion ist das automatisch Abblendlicht, das mich deswegen überraschte, weil ich nicht gewußt hatte, dass so was existiert. Man stellt den Hebel auf Fernlicht und immer wenn einem ein Auto entgegenkommt, dann blendet der Tesla automatisch ab. Ist das Auto vorbei, blendet es wieder auf.

Der Tesla bietet natürlich alle Vorzüge die man von so einem Oberklasse-Auto erwartet, wie zB elektrisch verstellbare Vordersitze und Lenkrad. Sitzheizung. Großer Kofferraum. Das Besondere bei Tesla ist der Stauraum unter der “Motorhaube”. Dort waren bei unserem Model S alle Ladekabel und -Adapter verstaut. Man konnte nämlich neben den Superchargern auch bei anderen Ladestationen – natürlich viel langsamer – laden.

Der hinkende Vergleich mit ZOE

Ich habe die Kompaktheit zwischen Fahrersitz und Lenkrad bei ZOE mittlerweile liebgewonnen. Beim Tesla fühlte ich mich vielleicht ein bisschen verloren. Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass die Armstützen zu weit auseinander waren für meinen Komfort.

Tesla kann beim Laden weiterhin den Innenraum heizen. ZOE kann das nur mit Trick via Keycard und auch nur dann, wenn der Akku mehr als 45% voll ist. Gerade gestern war es wieder dass ich mich mit 10% in Carnuntum eingesteckt hatte und eine halbe Stunde in der Kälte sitzen musste.

Tesla kann super-chargen – ich sah 100 kW die Reichweite um 480 km pro Stunde zu vergrößern. Meine ZOE kann nur 22 kW, und schafft so nur rund 100 km pro Stunde dazu zu bekommen. Das alleine schon disqualifiziert ZOE für besonders lange Trips, es sei denn man hat kein Problem damit, abwechseln eine Stunde zu fahren und dann eine Stunde zu laden.

Das soll jetzt natürlich nicht wie Reichweiten-Bashing klingen. Meine übliche Route ist von Hainburg nach Wien und zurück, was sich mit einer Akku-Ladung ausgeht. Obendrein lade ich dann meist am Zielort voll, während ich tagsüber wo beschäftigt bin.

Aus diesem Grund kann ich mir sehr gut vorstellen, dass Tesla für Leute, die täglich mehrere hundert Kilometer zu fahren haben, das optimale Firmen-Auto ist. Insbesondere deswegen, weil man mit jedem Kilometer Geld gegenüber einem Fossil spart. Mehr Distanz heisst damit: mehr Ersparnis.

Leider ist der Preis ist für uns normal verdienende Bürger jenseits des Erschwinglichen. Der müsste sich mehr als halbieren um überhaupt in Frage zu kommen. Gut ausgestattete Model S kommen so um die 100.000 Euro. Meine ZOE kostete mich nach Abzug aller Subventionen ein Sechstel davon. Aber die Strategie von Tesla war ja immer, dass die Einkünfte von Model S und X die Entwicklung eines Massen-Autos finanzieren.

Ich kann mir also gut vorstellen, dass mein nächstes Auto von Tesla stammen wird, so in 4 oder 5 Jahren. 2020 soll ja das Jahr sein, in dem die Leute mehr Elektroautos als Fossile kaufen werden…

]]>
3721
Vorausschau und Vorsätze 2017 https://oliver.drobnik.com/2017/01/vorausschau-und-vorsatze-2017/ Sun, 01 Jan 2017 20:44:49 +0000 http://oliver.drobnik.com/?p=3713 Continue reading ]]> Ein neues Jahr ist da und damit ist es wieder mal an der Zeit sich ein paar Gedanken über die unmittelbare Zukunft zu machen.

Das unmittelbarste Ziel für das erste Quartal ist, es wieder auf einen BMI kleiner/gleich 25 zu schaffen. Grund hierfür ist, dass bei der gewerblichen Sozialversicherung meine Selbstbehalt-Reduktion (von 20% auf 10%) Ende März abläuft.

Gesundheit

Mit aktuell rund 77 Kilo bin über dem BMI-Bereich, der als Normalgewicht gilt. Das heisst, ich muss entweder auf unter 71 Kilo abspecken. Oder ich muss zwei mal zum Arzt: das erste Mal um den aktuellen Zustand zu dokumentieren und ein paar Monate später wieder um dann mindestens 5% abgenommen zu haben.

Natürlich will ich mir den Tanz sparen und ich weiss, dass ich das mit Herbalife auch wieder schaffen kann. Shakes habe ich im Dezember schon bestellt und bekommen und auch schon angefangen. Da weiss ich, dass das funktioniert.

Angenehmer Nebeneffekt: mit 5-7 Kilo weniger Speck als jetzt weiss ich, dass mir alle meine Hosen auch wieder passen. Derzeit habe ich da bei einigen Platzprobleme.

Ex-pansion

Im vergangenen Jahr, 2016, hatte ich die Führung der Drobnik KG übernommen. Ich setzte auf Expansion und stellte erst einen weiteren Programmierer ein, der mir gerade recht kam um einen Großteil der Arbeit für einen bestehenden Kunden zu übernehmen. Das funktionierte sehr gut, weil mein Kunde die Arbeit zu einem sehr günstigen Tarif bekam, während der neue Mitarbeiter in die iOS Programmierung hineinwachsen konnte.

Ich wollte den Rücken frei für die Geburt unserer Tochter im Juli haben. Da meine Mitarbeiter die Kunden größtenteils ohne mich gut betreuten, hoffte ich dass “der Laden ein paar Monate ohne mich rennt”.

In dieser Expansionslust trat Christian Pfandler an mich heran, den ich nunmehr rund 20 Jahre gekannt hatte. Er müsse um eine Einkommenssteuer-Schuld bezahlen zu können einen Job finden, der ihm 2000 Euro netto im Monat einbringt. Da ich mit dem Kopf schon in der Vater-Pause war, konnte er mich einkochen ihm anzustellen.

Ich dachte mir, der Christian würde ein guter Mann sein und mein Geschäft erfolgreich vergrößern. 3 Monate, etwa 10.000 Euro, dachte ich mir, könnte ich getrost riskieren. Leider stellte er sich als unfähiger Dampfplauderer heraus, der – statt für die Drobnik KG Werbung zu machen und Kontakte zu knüpfen – unter seiner eigenen E-Mail Adresse Kundensuche betrieb. Und das obwohl ich ihm eine Firmen-Mail-Adresse erstellt hatte und angewiesen hatte sämtliche Kommunikation darüber abzuwickeln.

Pfandler verstieß damit gegen §7 des Angestelltengesetzes, weil er damit de facto für sein eigenes Unternehmen Werbung und Kontakte geknüpft hat. Sollte einer der gewonnenen Geschäftskontakte einen Auftrag haben, haben sie nun nur seine Adresse. Durch meine physischen und mentalen Abwesenheit konnte ich ihm nicht ausreichend auf die Finger schauen. Er lieferte mehre Aktionen, die normalerweise zu einer fristlosen Entlassung hätten führen müssen, hätte ich von ihnen nicht erst am Ende der 3 Monate erfahren.

Dieser Artikel ist hier jetzt nicht der Ort dieses Debakel in allen Details aufzurollen, zumal Pfandler jetzt auch noch versucht weiteres Geld von der Drobnik KG zu bekommen: vor dem Wiener Arbeitsgericht, für frei erfundene Überstunden.

Die Lehre aus diesem Debakel und gleichzeitig mein zweiter Vorsatz für 2017 ist: Schuster bleib’ bei deinen Leisten. Ich soll mich auf das konzentrieren, wo ich wirklich gut bin und das ist das Programmieren selbst.

Work/Life

Der eingangs erwähnte neue Programmierer hat uns mit Jahresende auch schon wieder verlassen, weil er nicht mehr angestellt sein will. Da seine Arbeitskraft jetzt nicht mehr für meinen Kunden zur Verfügung steht bedeutet das mehr Arbeit für mich.

Wobei das eigentlich positiv ist. Im Gegensatz zu Zeit die ich für Mitarbeiter in Rechnung stelle, muss ich bei meiner eigenen Leistung nicht den Großteil als Gehalt wieder weitergeben. So werde ich viel direkter den Lohn meiner Mühen sehen.

Gleichzeitig sollen aber meine Partnerin und meine Tochter auch etwas von mir haben. So betrifft mein nächster Vorsatz die Zeiteinteilung: Jeden Tag soll es einen Zeitpunkt geben, wo ich den Mac ausschalte und mich meiner Familie widme.

Im ersten Lebensjahr ist das hilflose Geschöpf weitgehend auf die Mutter angewiesen. Als Vater kann man da nur gelegentlich helfen, wenn Manneskraft gefragt ist, zB. beim Tragen der schweren Badewanne. Die Zeit, wenn Elise dann zum krabbeln und brabbeln anfängt wird sicher auch für mich als Vater viel interessanter. Und dafür will ich mir Zeit nehmen.

Finanzen

Im Februar läuft ein Jahrzehnte alter Fremdwährungskredit aus. Das heisst, ich muss dann meine Wertpapiere verkaufen, davon Schweizer Franken kaufen und damit den Kredit dann tilgen. Im Sommer 2016 hatte ich meine Wohnung in Wien verkauft. Einerseits, weil ich mit meiner Partnerin und Tochter nach Hainburg gezogen bin. Andererseits, damit ich den Kredit zurückzahlen konnte.

Das Geschäft wäre ja eigentlich so angelegt gewesen, dass meine Wertpapiere zum Ende der Kreditlaufzeit mehr als die Kreditsumme hätten ausmachen sollen. Leider kam der Crash 2008 mir dabei in den Weg und so muss ich froh sein, dass ich die Wohnung gut verkaufen konnte und zumindest den Kredit weg habe.

Der Plan für 2017 ist nun, gemeinsam mit meiner Partnerin ein Haus zu bauen. Und für dieses müssen wir eine Finanzierung zustande bekommen. So ist mein Vorsatz hier, meine Finanzen hier so gut zu ordnen, dass sich in einem Haushaltsplan die Raten für einen neuen Hauskredit ausgehen.

Das ist mit ein paar Herausforderungen verbunden: sobald ich meinen Einkommenssteuerbescheid für 2015 bekomme wollen sowohl Finanzamt als auch gewerbliche Sozialversicherung Geld von mir. Dazu kommen vermutlich Vorauszahlungen für 2017.

Dann ist mein Einkommen als Selbständiger nie sicher. Kunden können abspringen oder weniger Geld in Entwicklung zu investieren haben. Das bedeutet, dass die besten Pläne nutzlos würden, wenn sie da eine größere Veränderung ergibt. Aber ich habe das ja so wollen…

Mein Vorsatz zu diesem Thema wäre, dass ich meine Finanzen gut planen und im Griff haben will, sowohl für meine Firma als auch privat, so dass wir als Familie nicht Not leiden müssen und sich auch das Haus verwirklichen läßt.

Nummerologisch

Ich gebe auf Esoterik nur dann etwas, wenn ich daraus einen positiven Impuls bekomme. Die Nummerologie liefert hier zwei Hinweise, dass 2017 für mich ein tolles Jahr für “was Neues” sein wird.

Erstens einmal die Jahreszahl selbst. Man die Quersumme und bekommt eine Ziffer die das Jahr eines 9-jährigen Zyklus beschreibt: 2 + 0 + 1 + 7 = 10 = 1

Eins soll uns sagen, dass etwas seinen Anfang nimmt. Das Jahr davor, 2016, hatte die Quersumme 9, vieles hat geendet. Vielleicht ist das der Grund warum für viele Menschen 2016 ein schreckliches Jahr war?

Um ein genaueres Indiz zu bekommen, was 2017 für einen selbst bedeutet, soll man seinen Geburtstag hinzu nehmen: 2 + 4 + 7 + 2 + 0 + 1 + 7 = 23 = 5

Wobei sich die Nummerologen-Geister scheiden, wann das Jahr 2017 dann für mich beginnt. Logischer wäre, mit dem Jahresanfang, aber man kann es auch so interpretieren, dass mein 2017 erst mit meinem Geburtstag beginnt.

Wie gesagt, es geht mir um einen positiven Impuls jetzt und deswegen sage ich dass mein 2017 heute begonnen hat. Und was sagt mir nun Fünf?

Ein 5er-Jahr bringt Veränderungen und Abwechslung – aufregend!

Ob Hochzeit, Familienzuwachs oder auch ein Umzug in eine andere Stadt – es ist alles möglich. Weg mit dem Alten, her mit dem Neuen – niemals fiel es Ihnen leichter, sich von altem Ballast zu lösen.

Jedoch macht sich auch eine starke Nervosität in Ihnen breit – Sie wirken etwas Ruhelos.
Leben Sie das am besten in Ihrer Freizeit aus. Gestalten Sie sie so aktiv wie möglich. Gehen Sie raus, treffen Sie neue Leute, treiben Sie Sport! Oder wie wäre es zum Beispiel mit Ferien in einem fernen Land? Sie lernen eine fremde Kultur kennen und profitieren von den gemachten Erfahrungen. Hauptsache etwas Konstruktives kommt dabei heraus und Sie driften nicht zu sehr ab.

Prinzipiell sollten Sie neue Gedanken aber zulassen und sich ruhig auch mal in philosophische oder wissenschaftliche Themen einlesen. Dieses Jahr wird obendrein Ihre Spontaneität gefördert. Hüten Sie sich aber davor, leichtfertige Versprechen abzugeben.

Also, 2017 noch in das neue Haus zu ziehen wäre schon wirklich sehr sportlich (aber vor meinem Geburtstag 2018 könnte sich ausgehen). Nervosität und Spontaneität klingen mir sehr wahrscheinlich, die gründe habe ich oben aufgeführt. Es kommt mir gerade recht, dass ich mich leicht von Altem lösen können soll.

Fazit

Bis Ende 2015 hatte ich noch den Rückhalt von Immobilien-Einkünften aus der alten Drobnik KG. Bis Ende 2016 gab es noch Vereinbarungen und Strukturen, die mir eine gewisse Sicherheit gaben. Ab 2017 bin ich nun wirklich ganz auf mich gestellt, zumindest wirtschaftlich.

Das ist unglaublich spannend und erfüllt mich gleichzeitig mit starker Nervosität und großer Vorfreude. 2017 wird ein tolles Jahr.

 

]]>
3713
Frohe Weihnachten https://oliver.drobnik.com/2016/12/frohe-weihnachten-5/ Sat, 24 Dec 2016 14:37:10 +0000 http://oliver.drobnik.com/?p=3707 Continue reading ]]> Wie schon vor einem Jahr angedeutet verbringen wie Weihnachten dieses Jahr zu Dritt.

2016 war wahrlich nicht frei von Stopersteinen. Manche dieser Hindernisse wurden uns von falschen Freunden in den Weg gelegt. Andere folgten zwangsläufig aus dem beschränkten Lebensraum, den wir in Hainburg bezogen hatten. Da liegt auch immer was im Weg.

Aber allen Widrigkeiten zum Trotz sind wir dankbar dafür dass es uns allen gut geht. Am wichtigsten und die größte Freude für uns ist Einschliesslich Elise Florence die bestens “gedeiht”.

Bei Gewicht und Größe ist sie nämlich vorne dabei. Nach der Statistik der WHO ist sie im 74,5 Percentile bei den Mädchen. Das bedeutet, dass ein Viertel der Babies in ihrem Alter schwerer sind als sie und drei Viertel leichter. Den guten Appetit hat sich sicher von mir … ich hoffe noch ein paar weitere Vorzüge.

Jedenfalls wünschen wir allen Menschen, die uns wohl gesonnen sind, friedliche und fröhliche Feiertage. Ab 2017 geht es wieder bergauf, da sind wir uns ganz sicher!

]]>
3707
Subventioniert https://oliver.drobnik.com/2016/12/subventioniert/ Sun, 04 Dec 2016 14:33:08 +0000 http://oliver.drobnik.com/?p=3701 Continue reading ]]> Als Firma hat man es gut, wenn man ein Elektroauto kauft. Wie gut möchte ich hier kurz zusammenfassen.

Den ersten Vorteil merkt man unmittelbar nach dem Kauf, denn man bekommt die Umsatzsteuer refundiert.

Steuersubvention

Weil die Grenze zwischen Firma und Privatsphäre doch sehr fließend sein kann, hat der Fiskus es de facto unmöglich gemacht, die Vorsteuer für ein Firmenauto zurück zu bekommen. So ist die USt. quasi eine Vergnügungssteuer, denn man darf sich die Steuer nur dann abziehen, wenn jemand anderer fährt (zB. Taxi). Wenn man selbst Freude am Fahren haben möchte (eigenes Auto oder auch Mietwagen), dann ist die Steuer fällig.

Exakt formuliert ist das im §12 Umsatzsteuergesetz in § 12 Abs. 2 Z 2 lit. b:

Nicht als für das Unternehmen ausgeführt gelten Lieferungen, sonstige Leistungen oder Einfuhren, die im Zusammenhang mit der Anschaffung (Herstellung), Miete oder dem Betrieb von Personenkraftwagen, Kombinationskraftwagen oder Krafträdern stehen, ausgenommen Fahrschulkraftfahrzeuge, Vorführkraftfahrzeuge und Kraftfahrzeuge, die ausschließlich zur gewerblichen Weiterveräußerung bestimmt sind, sowie Kraftfahrzeuge, die zu mindestens 80% dem Zweck der gewerblichen Personenbeförderung oder der gewerblichen Vermietung dienen.

Zu Beginn des Jahres 2016 trat Absatz 2b in Kraft, der rein elektrische KFZ davon ausnimmt. Genauer gesagt, alle Autos die kein Kohlendioxid versprühen, aber de facto sind das in der Breite ausschliesslich Elektroautos:

Lieferungen, sonstige Leistungen oder Einfuhren, die im Zusammenhang mit der Anschaffung (Herstellung), Miete oder dem Betrieb von Personenkraftwagen oder Kombinationskraftwagen mit einem CO2-Emissionswert von 0 Gramm pro Kilometer stehen und für die nicht nach § 12 Abs. 2 Z 2 lit. b ein Vorsteuerabzug vorgenommen werden kann, berechtigen nach den allgemeinen Vorschriften des § 12 zum Vorsteuerabzug

Wohlgemerkt wird hier nicht nur die Anschaffung aufgeführt, sondern auch Miete oder Betrieb. So darf man sich also die Vorsteuer für die Miete eines Tesla genauso abziehen, wie sonstige Kosten die den Betrieb des Autos betreffen.

Hinzu kommt noch, dass für nicht-betriebliche Fahrten von Mitarbeitern ein Sachbezug anzusetzen ist. Für diesen Bezug muss dann normalerweise Lohnsteuer bezahlt werden. Die Bezugswerteverordnung wurde hier auch so geändert, dass Elektroautos ausgenommen werden. Sprich, unsere Mitarbeiter brauchen für die private Nutzung unseres Elektroautos keine Lohnsteuer zahlen.

Diese Steuererleichterungen, welche es erst seit 2016 gibt, sind die größte Subvention, die man sich als Firma holen kann.

Gefördert von Bund …

Egal wo in Österreich, also bundesweit, fördert die Kommunalkredit Public Consulting Projekte, die förderlich für die Umwelt sind. Bei uns war es die Förderung Elektro-PKW für Betriebe. Diese war dieses Jahr in Rekordzeit ausgeschöpft und wurde sogar noch einmal neu dotiert. Aber auch die zweite Tranche war komplett vergeben.

Im Gegensatz fand das Angebot zur Förderung von E-Ladestationen offenbar weniger Interesse. Obwohl das Jahr fast vorüber ist, gäbe es hierfür noch Fördermittel. Vielleicht war es die Anforderung, dass errichtete Ladepunkte öffentlich zugänglich sein müssen.

Die Förderung für Betriebe mit 3000 Euro wird die KPC auch 2017 wieder starten, dazu kommt neu, dass auch private KFZ dann mit 4000 Euro subventioniert werden. Besonders interessant wurde die Ankündigung, dass es eigene grüne Nummerntafeln geben soll, die regional mit unterschiedlichen Privilegien verbunden sein sollen.

Man ist angehalten, an “prominenter Stelle” und in Publikationen über “das Projekt” auf die Förderung hinzuweisen. Man bekommt auch einen riesengroßen weissen Aufkleber den man am Auto befestigen soll. Ich habe mir da erlaubt den Aufkleber etwas zu “re-mixen und das unnötige viele Weiß weg zu optimieren.

ZOE Aufkleber

… wie auch vom Land

Ein unerwarteter positiver Nebeneffekt unseres Umzuges nach Hainburg an der Donau war dass wir damit Anspruch auf Anschlußförderung durch das Land Niederösterreich bekommen sollten.

Konkret heisst das, sich NÖ an die Bundesförderung anschließt. Wenn man diese bekommt, dann bekommt man praktisch automatisch auch die Förderung vom Land. Und zwar 25% vom Förderbetrag der KPC. Zusätzlich werden auch Ladestationen zu 40% gefördert, maximal mit 500 Euro.

Der große Unterschied zur Bundesförderung ist allerdings, dass es keine Anforderung gibt, dass die Ladestation öffentlich zugänglich sein muss. Ausserdem erlauben die Richtlinien, dass mobile Ladestationen auch in den Genuss einer Förderung kommen können.

NRGKick ist so eine mobile Ladestation, wo man über verschiedene Adapter sich an alle üblichen Stromauslässe anhängen kann. Der Unterschied zu einem dummen Ladekabel besteht darin, dass eine Ladestation die Spannung und Phasen eines Ausgangsnetzes für ein Elektroauto mit Typ 2 Stecker verträglich umformen kann.

Summa Summarum

Wenn man alle Rabatte und Subventionen zusammenrechnet, dann betrug die Ersparnis 10.000 Euro. Es scheiden sich zwar die Geister, ob man die 1821 Euro Firmen-Rabatt bei Renault da mitrechnen darf. Aber so oder so kam eine tolle Ersparnis zusammen.

Gesamtersparnis ZOE

Auf jeden Fall aber summieren sich die Ersparnisse im laufenden Betrieb, nicht zuletzt durch den Erlaß der Umsatzsteuer. Die Förderungen von Bund und Land tun ihr übriges um hier den “Deal” sehr viel attraktiver zu machen.

Ich bin mir sicher, dass mit neuen Förderungen und tollen neuen Angeboten der Autohersteller das Wachstum an Elektroautos in Österreich 2017 noch viel größer sein wird.

 

 

 

 

 

]]>
3701
ÖAMTC: wenig elektrisierend https://oliver.drobnik.com/2016/10/oamtc-wenig-elektrisierend/ Sun, 16 Oct 2016 16:19:46 +0000 http://oliver.drobnik.com/?p=3682 Continue reading ]]> Der ÖAMTC ist lieber politisch tätig als sich tatsächlich für die Interessen bestehender Elektromobilisten einzusetzen. Dabei würde ich mir schon erwarten, dass sich der Club verstärkt für neue Fortbewegungstechnologien stark machen sollte. Und weniger zu reden und mehr zu handeln.

Es gibt es zwar eine Seite auf ihrem Portal wo sie diverse Informationen über Elektromobilität verlinken, aber man findet dort aber nur einen irrelevanten Test:

Der Amerikaner ist derzeit weit und breit das einzig ernstzunehmende Alltags-Elektroauto auf dem Markt.

über Tesla Model S, das der ÖAMTC getestet hat. Von neutral keine Spur, der ÖAMTC hat einen riesigen Fuhrpark von Autos, die ihnen zu Sonderkonditionen von den großen europäischen Herstellern angetragen werden. Es werden wohl nur noble Autos getestet bzw. solche die den gelben Teufeln auf einem Silbertablett offeriert werden.

Eine Sache hat mich aber dann doch sehr positiv überrascht: ich fand ein Elektroauto-Informationsset, für das Land Niederösterreich und der Club gemeinsam als Herausgeber fungierten.

Die Entfernung zwischen Wohnort und Arbeitsplatz liegt in Niederösterreich bei durchschnittlich 37 Kilometern. Mehr als 90 % der Wege sind kürzer als 50 Kilometer.

“Zweitauto: Die Erfahrung zeigt, dass das E-Auto im Alltag oft zum Erstauto wird.”

Es liegt aber auch der Schluß nahe, dass der Club da nicht etwa selbst draufgekommen ist, sondern sich das Land Niederösterreich um diese Kooperation bemüht hat, weil sie beiden Ansehen bringt.

Leider dürften lesen die ÖAMTC-Mitarbeiter offenbar nicht ihr eigenes Informationsmaterial lesen. Stattdessen produzieren sie Content für das Auto Touring Magazin und das Online Portal mit sinnlosen Aussagen wie:

Höchst erfreulicher Trend auf dem Pariser Autosalon 2016: die theoretische „Zukunft Elektroauto“ kommt langsam, aber sicher in der praktischen Gegenwart an. Die derzeitigen Probleme für die Massentauglichkeit der Stromer sind bekannt: zu hoher Preis bei immer noch zu wenig Reichweite.

als Resümee über die Neuerungen die beim Pariser Autosalon gezeigt wurden.

Der jüngste Stein des Anstoßes war aber folgende Aussage von Herrn Wichtig … pardon Wiesinger. (seit 2012 Leiter von Lobbying und PR beim Club)

“Rein batteriebetriebene E-Fahrzeuge bieten noch keinen vollwertigen Ersatz für Autos mit Verbrennungsmotor. Wie man am Beispiel Norwegen sieht, ersetzen privat angekaufte Elektrofahrzeuge lediglich Zweit- oder Drittautos“, erklärt Bernhard Wiesinger, Leiter der ÖAMTC-Interessenvertretung.

In einem Artikel, in dem gegen Förderungen für private Autokäufer Stimmung gemacht wird. Der jüngste Beweis, dass ÖAMTC lieber redet (bzw. schreibt) als handelt. In die Kategorie Taten würde beispielsweise fallen, dass ich als Mitglied auf längeren Fahrten bei möglichst allen Stützpunkten mich kurz aufladen kann.

oeamtc logoWenn wir uns die Liste der Ladepunkte für Elektroauto auf ÖAMTC-Stützpunkten genauer anschauen, dann finden wir, dass der ÖAMTC mit dem Aufbau einer relevanten Ladestation für seine Mitglieder sehr stiefmütterlich umgeht. Die Liste betont auch besonders, dass man gefälligst nur in Notfällen laden kommen soll, denn meistens steht da “Not- und Zwischenladung” zu lesen, bei ein paar gar “Nur Notladung”.

Von 111 Stützpunkten in Österreich gesamt bieten nur 35 Stützpunkte irgendeine Lademöglichkeit. Von diesen haben grade 16 einen modernen Typ 2 Stecker, 19 haben nur Schukosteckdosen. 2 Stützpunkte stechen hervor: öffentlich zugänglich, rund um die Uhr schnell laden … allerdings betrieben von Linz AG und Vlotte.

Dann platzte mir der Kragen. Ein öffentlicher Brief an den Club wollte verfasst werden:

Offener Brief an den ÖAMTC

Lieber Club,

Ich bin selbst seit mittlerweile 25 Jahren bei Euch Mitglied. Mein erstes Auto war ein VW Polo, mein zweites ein VW Golf, mein drittes ein rein elektrischer Renault ZOE und mein viertes – jetzt als Firmenauto – die zweite Generation von Renault ZOE.

Seit ich e-mobil bin, stösst mir auf, dass ihr uns Freunde der elektrischen Fortbewegung sehr schlecht vertretet.

Einerseits würde ich erwarten, dass Mitglieder auf jedem Stützpunkt einen kostenlosen 22 kWh Typ2-Ladepunkt vorfinden sollten.

Zweitens könnt ihr Euch solche Überschriften sparen, wie zuletzt zu lesen war, dass e-KFZ nur zu zweit- oder gar nur dritt-Autos taugen würden. Für meine Zwecke reichten die 100 km reale Reichweite des ersten Renault ZOE und reichen jetzt die realen 130 km der zweiten ZOE Generation als einziges Hauptauto.

Man möchte fast meinen, dass der Club meint gegen die batterie-elektrische Fortbewegung fortwährend politische Stimmung zu machen sucht. Das macht eine schiefe Optik.

Der ÖAMTC ist bitte in erster Linie ein Automobil-Club. Automobile heist “selbst fahrend”, unabhängig vom Träger jener Energie die in Bewegung umgesetzt wird. Somit sollte euer Hauptaugenmerk sein, die leistbare und bequeme Versorgung von Fortbewegungsenergie zu fördern.

Also solches erwartet ich, dass ihr dafür Lobbying betreibt, dass mehr öffentliche Lademöglichkeiten errichtet werden, denn das ist das Hauptinteresse von uns Elektromobilisten. Natürlich ist es leichter zu politisieren und gegen Kaufprämien zu wettern. Das kann man leicht in einem Artikel machen.

Aber lieber wäre mir, wenn Eure Leute rausgehen und schauts, dass mehr Einkaufszentren und Gemeinden zB. Vor ihrem Gemeindeamt eine kostenlose Ladestation errichten. Insbesondere hier bei mir in NÖ nahe zum Burgenland ist die Anzahl öffentlicher Ladestationen an zwei Händen abzuzählen.

mit freundlichen Grüßen

Ing. Oliver Drobnik

Tesla und ZOE beim gemeinsamen laden

Update 19. Oktober, Stellungnahme des Clubs, via Facebook.

Lieber Herr Drobnik.

unsere Meinungen decken sich fast zu 100% – allerdings muss man dafür unsere Original-Aussendung lesen. Durch die manchmal sehr tendenziöse Kürzung der APA entsteht in den Medien oft ein falsches Bild. (Ein Problem dass wir mit den Kollegen leider nicht zum ersten Mal haben haben…) Daher das Originalzitat unsere Aussendung vom 12.10.2016:

(…)”Möchte man alternative Antriebe wirklich nachhaltig fördern, muss zuerst bei der Infrastruktur angesetzt werden”, stellt Wiesinger fest. “Für batteriebetriebene Fahrzeuge heißt das: Förderung von Ladestationen im öffentlichen Raum. Und für Brennstoffzellen-Antriebe müssen Wasserstofftankstellen gefördert werden.” Neben einem Ausbau entsprechender Einrichtungen im öffentlichen Raum muss auch die Errichtung privater Ladestationen forciert werden. “Wenn gleichzeitig mit dem Elektroauto eine Photovoltaik-Anlage mit einem entsprechenden Batterie-Speicher angeschafft wird, ist es nachhaltiger, schwerpunktmäßig die Anschaffung dieser Anlage zu fördern als den Kauf des E-Autos”, schlägt Wiesinger vor.
Zudem braucht es auch beim Ladebetrieb lenkende Maßnahmen durch die Politik. Wie eine Erhebung des ÖAMTC im September dieses Jahres gezeigt hat, setzen Ladesäulen-Betreiber oft auf unterschiedliche Bezahlsysteme. Daher kann von den Konsumenten nur ein eingeschränkter Kreis an Ladestationen auch tatsächlich genutzt werden. “Hier ist die Politik gefordert, für ein ‘Lade-Roaming’ – ähnlich wie beim Mobilfunk – zu sorgen, um den Zugang zu sämtlichen Ladestationen sowie eine kundenfreundliche Abrechnung zu ermöglichen”, erläutert der Chef der ÖAMTC-Interessenvertretung(…)

Wie aus einer Aussendung mit dem thematischen Inhalt „WIE fördere ich Elektromobilität am besten“ eine medial verkürzte Meldung mit dem Tenor „Der ÖAMTC ist gegen Elektromobilität“ wird, bleibt – wie gesagt – das Geheimnis der APA. Sei´s drum. Fakt ist, daß der ÖAMTC ganz sicher davon überzeugt ist, das der E-Mobilität ein wesentlicher Teil der Zukunft gehört. Nicht umsonst investieren wir gerade in e-Mobilitäts-Kompetenzzentren. Lesen Sie zum Thema ‚Einschätzung von E-Mobilität‘ bitte auch den kommenden AutoTouring. Dann erübrigt sich jede Diskussion.

Liebe Grüsse

Bernhard Wiesinger

Von welcher APA-Kürzung hier gesprochen wird ist mir rätselhaft, zumal ich keine solche Presseaussendung auf dem ÖAMTC Portal finden konnte. Daher antwortete ich:

Lieber Herr Wiesinger … sie gehen leider nicht auf die verfehlte Aussage bezüglich “Zweit- oder Drittfahrzeug” ein und auch nicht darauf, dass die Stützpunkte ALLE eine brauchbare Lademöglichkeit (zumindest für Clubmitglieder) haben sollten.

Worauf die Antwort kam, wieder Wort-reich…

Lieber Oliver Drobnig,

ad Zweit- oder Drittauto: Selbstverständlich ist nichts dagegen einzuwenden, wenn Sie alle Ihre Mobilitätsbedürfnisse mit Ihrem ZOE befriedigen können. Allerdings ist ein solches Nutzungsverhalten selbst im Vergleich mit dem E-Mobility-Vorzeigeland Norwegen die Ausnahme, weil dort 93% der Elektro-Auto-Käufer noch über ein Fahrzeug mit herkömmlichem Antrieb verfügen (siehe http://www.taz.de/!5033700/). Diesen Befund unterstützen auch unsere repräsentativen Umfragen über AM.PULS. Dort wurden im Jänner 2016 von 80% der ÖAMTC-Mitgliedern die hohen Anschaffungskosten als Nachteil der Elektromobilität genannt. Daneben wurden jedoch noch zu geringe Reichweiten (88%), fehlende Ladeinfrastruktur (71%) und zu lange Ladezeiten (62%) als wesentliche Nachteile identifiziert. Eine reine Ankaufsförderung könnte derzeit also höchstes eines von vier Defiziten lösen. Insofern wird das Elektroauto von der Mehrheit der ÖAMTC Mitglieder (noch) nicht als gleichwertiger Ersatz für ein Fahrzeug mit herkömmlichem Antrieb angesehen.

ad Ladeinfrastruktur: derzeit verfügen 36 ÖAMTC Stützpunkte über Ladeinfrastruktur für Elektroautos. Diese Ladestationen sind prinzipiell für Not- bzw. Zwischenladungen für Mitglieder gedacht. Die Anzahl der Ladestationen wird – zumeist im Zuge von Stützpunkt-Neubauten – laufend erweitert. Wir tun unser Bestes, betrachten uns aber grundsätzlich als Anwalt von mobilen Menschen und nicht als Anwalt einer bestimmten Antriebsart.

Liebe Grüße
Bernhard Wiesinger

Das er meinen Namen verhunzte ignorierte ich mal. Wenigstens beantworte er die zwei Punkt die er bei der ersten Antwort vergessen hatte. Wir hören gerne, dass sich da angeblich bei den Ladenstationen etwas tut, wenngleich nur bei neu errichteten Stützpunkten.

Sich als antriebs-agnostischer Anwalt von mobilen Menschen zu bezeichnen finde ich dann doch etwas verwegen. Für fossile KFZ braucht man ja wohl kaum Lobbying betreiben, die verkaufen sich auch so gut.

Meine Antwort daher:

Herr Wiesinger, einen Artikel aus dem Schlusslicht-Land Deitschland zu zitieren, der zusätzlich auch nur die Meinung eines Nordwegen-Kritikers wiedergibt ist klare Themaverfehlung.

Sie schreiben ja sogar in ihrer eigenen Info-Broschüre was die Praxis beweist: wer ein e-Auto hat nimmt dieses für alle Fahrten her, die sich ausgehen. Und weil die Überzahl an Fahrten weniger als 100 km ausmachen mutiert das Elekroauto zum Hauptfahrzeug.

Umfragen wie diejenige vom ÖAMTC, adressieren die falschen Personen. Befragen sie doch bitte die elektrischen Mitglieder, insofern die noch nicht aus dem Club ausgetreten sind.

 

]]>
3682
Immofinanz Hauptversammlung https://oliver.drobnik.com/2016/09/immofinanz-hauptversammlung/ Thu, 29 Sep 2016 19:19:21 +0000 http://oliver.drobnik.com/?p=3678 Continue reading ]]> Vor wenigen Wochen flatterte per Brief eine Einladung zur 23. ordentlichen Hauptversammlung bei mir herein. Komischerweise mit meiner korrekten neuen Adresse in Hainburg. Woher die diese hatten war für mich ein Mysterium.

Ich habe ja mittlerweile zweit gut zwei Jahrzehnten Aktien, war aber noch nie auf einer Hauptversammlung. Das holte ich nun nach.

Um die Hauptversammlung einer Aktiengesellschaft besuchen zu dürfen muss man seine Bank bitten, eine Anmeldung zu schicken. Die kann schriftlich, per E-Mail oder digital über das SWIFT System erfolgen. Meine Bank meldete damit die Anzahl meiner stimmberechtigten Aktion zu einem Stichtag, weil diese Zahl auch die Anzahl der mit zustehenden Stimmrechte ausdrückt.

Eingang HauptversammlungDie Veranstaltung fand in der Metastadt statt, einem ehemaligen Fabriksgelände, welches als Event-Location umgebaut worden war. Es war mit dem Auto gut zu erreichen und es gab ausreichend Parkplätze auf dem Gelände. Bei Wortmeldungen sollten sich einzelne Aktionäre beschweren, dass der Veranstaltungsort öffentlich schwer zu erreichen sei und dass es auch keine Abstellplätze für Fahrräder gegeben hätte. Das Austriacenter wäre leider wegen eines längeren Kongresses nicht verfügbar gewesen informierte der Aufsichtsrat bei der Beantwortung der Kritik.

In einem separaten Gebäude gab es Catering. Gutscheine für Frühstück, Essen und Nachtisch fand ich zum Abtrennen auf der Stimmkarte, die ich bei der Registrierung (mit Führerschein) bekam. Diese Stimmkarte hatte gross aufgedruckt eine Nummer und klein daneben wie viele Aktien ich hielt.

Stimmkarte

Diese (beinahe) lächerlich übergroßen Eintrittskarte musste ich beim Austritt aufs Klo vorweisen und ebenso bei der Rückkehr. Jedes Mal wurde ein kleiner Strichcode am Rand gescannt. Dies diente zur Überwachung, wie viele Stimmkarten zu jeder Zeit im Saal waren.

Ein Computer im Eck erlaubte mir, meiner Eitelkeit genüge zu tun und zu schauen wie viele der anwesenden Stimmkarten mehr Aktien als ich hätten. Stellte sich heraus, dass ich von etwa 600 Stimmberechtigten quasi auf Platz 166 rangierte. Mein Nachbar, Besitzer von 155 Stück, war da zwar unter “ferner liefen”, aber gab mir dennoch sympathisch und einleuchtend Auskunft über die Vorgänge auf dem Podium.

CA Immo Fusion

Die Geschäftsführung präsentierte die Errungenschaften des vergangenen Geschäftsjahres. Das Portfolio seit stark bereinigt worden, weil sich Immofinanz auf Immobilien für Einzelhandel und Büros fokussiert hat. Das nächste große Ziel sei die gänzliche Verschmelzung mit der ebenso börsennotierten CA Immo.

Diese hätte weitestgehend die gleichen Ziele und waren in der Vergangenheit der Immofinanz bei Bieterwettbewerben der Immofinanz mehr Mals schon als Konkurrent in die Quere gekommen.

Um die ersten 26% kontrollierende Beteiligung von CA Immo erwerben zu können, waren die BUWOG Immobilien zur Gänze abgespaltet worden. Manche Aktionäre fanden den Kurs zu dem das geschehen war zu niedrig, aber der Vorstand betonte, dass man die Gunst der Stunde hätte nützen müssen, weil so eine Gelegenheit sich eher selten bieten würde.

Ein neuer Start

Die Immofinanz habe nunmehr alle offenen gerichtlichen Streitigkeiten aussergerichtlich geklärt. Der letzte Vergleich mit einem ehemaligen Aufsichtsratmitglied würde nun der letzte Schritt sein, einen Strich unter die unrühmliche Vergangenheit zu setzen.

Im Rahmen der Portfolio-Bereinigung, und der Fokussierung auf Retail und Office wurden 3 neue Marken vorgestellt: Stop Shops (Malls für Smart Shopper), Viva! (für Familien, Mode und Entertainment) und MyHive für moderne networking-fördernde Offices. Diese Marken wäre eine wesentliche Kostenersparnis für die Zukunft, weil ein identes Vermarktungskonzept an mehren Orten verwendet werden könnte.

Bei den späteren Wortmeldungen kann dann noch die interessante Frage, warum man in Wien immer weniger von diesen Schildern sieht, die eine Immobilie als zur Immofinanz gehörig auswiesen. Die Antwort überraschte mich: es sei schlichtweg zu teuer diese Schilder zu warten und schön zu erhalten. Deswegen habe man sich entschlossen diese abzumontieren und stattdessen die Marken voran zu treiben. Das Immofinanz-Schild bringt End-Kunde nichts, aber das Qualitätsversprechen der erwähnten Marken schaffe Vertrauen.

Die Führungsriege erntete auch viele Komplimente für die tolle Aufmachung des Jahresberichts und der Präsentation. Diese würden auch den Schluß nahe legen, dass jetzt ein frischer Wind in der Immofinanz wehen würde.

Die Russland AG

Besonders hätten die Immobilien in Russland die Bilanz getrübt. Im Gegensatz zu anderen west-europäischen Märkten käme in Russland eine große politische Unsicherheit dazu. Dies hatte zu massiven Abwertungen der dortigen Shopping Centers geführt. Und einigen russischen Mietern mußten Nachlässe bei ihren Mieten gewährt werden, was auch auf die Werte drückte.

Ziel ist das Russland-Riskio entweder in eine neue AG abzuspalten, oder – wenn der Preis stimmt – zu verkaufen. Mehrere Aktionäre betonten dass es insbesondere für Leute mit Altbestand (wo man bei einer Veräußerung keine Steuer zahlen müsse) eine Abspaltung besser were, weil dann auch die neuen Russland-AG-Aktien zu Altbestand zählen würden. Mir eigentlich auch, weil das war schon mit den BUWOG Aktien cool, dass diese einfach auf meinem Depot auftauchten.

Das zweite Argument für eine Abspaltung wäre, dass jetzt vermutlich die Talsohle in Russland erreicht sei und nun ein Verkauf die Wachstumschance zunichte machen würde. Mit einer eigenen Russland-AG, könnte man als Alt-Aktionär hier noch profitieren. Ein Verkaufserlös würde einfach in der Bilanz verpuffen, da er reinvestiert werden müsse.

Aber die Geschäftsführung gab sich penetrant neutral: man werde beide Varianten prüfen und im Ende die bessere wählen.

Auf die Frage, wie man nun mit dem von Russen dominierten CA Immo Aufsichtsrat umgehen würde, bekam man nur die Antwort, dass das kein Problem sein werde. Ein Aktionär vermutete, dass man den Russen von CA Immo den Vorsitz der neuen Russen AG zugestehen müsse, dass sie ihre Plätze räumen würden.

Jedenfalls gäbe es jetzt erst mal einige Arbeitsgruppen.

Dividende

Immofinanz legt Wert darauf den alten Aktionären eine attraktive Dividenden-Rendite über 3% zu bieten. Deswegen wurde auch eine Dividende von 6 Cent pro Aktie beschlossen. Aufgrund einer Änderung des Geschäftsjahres auf das Kalendarjahr geht das nächste Geschäftsjahr von Mai bis Dezember 2016, sie nennen das “Rumpfgeschäftsjahr”. Auch hierfür soll die Dividende 6 Cent sein.

Wenn die “interne Finanzierung” negativ ist, dann muss eine Dividende als Kapitalrückzahlung gelten, was den großen Vorteil mit sich bringt, dass keine Kapitalertragssteuer anfällt. Dies würde für diese beiden Dividenden funktionieren.

Der Aufsichtsrat betreibt eine umgekehrte “Verwässerung”: durch Aktien-Rückkäufe verringert sich die Anzahl der Aktien, was die einzelnen Aktien im Streubesitz wertvoller machen würde. Dies ist die zweite Art, wie Immofinanz treue Anleger zu belohnen versucht.

Wortmeldungen

Wenn man etwas anmerken oder fragen wollte, dann konnte man die Meldung auf einem Formular mit 2 Durchschlägen vermerken und in eine Plexiglas-Box werfen, die von einer jungen Dame herumgetragen wurde. Dabei musst man Namen und Stimmkarten-Nummer eintragen und ankreuzen, ob man selbst reden wolle, oder ob es vorgelesen werden solle.

Ich hatte eine Frage, was der aktuelle Stand meiner “Anspruch Nachberechnung” Papieren im Depot. Bei der Fusion mit Immo East war die Bewertung beeinsprucht worden. Der aktuelle Stand wäre, dass ein Gutachter die grundsätzliche Richtigkeit der Bewertung nun endlich bestätigt hätte und nächstes Monat weitere Gespräche stattfinden würden. Vermutlich werden diese virtuellen Papiere dann wertlos, weil das Gericht bestätigt, dass die Bewertung korrekt war.

Die vielen (zumeist älteren) Herren, die teilweise sehr lange Wortmeldungen von sich gaben, schienen vielen anderen Aktionären bekannt zu sein. Ich vermute, weil sie aufgrund der Größe ihrer Anteile immer wieder bei Hauptversammlungen anzutreffen waren. Einer der Redner, ein privater Investor, bestätigte sogar, dass er bei allen bisherigen 23 dabei gewesen war. Er war auch einer derjenigen die sich für die Russland-Abspaltung aussprachen.

Abstimmungen

Bericht und Wortmeldungen hatten etwa 4 Stunden gebraucht, dann kamen endlich die Abstimmungen. Dabei war es immer so, dass für 9 Vorschläge abgestimmt wurde, jeweils mit Dafür, Dagegen und Enthaltung.

Hierfür brauchte man jetzt die Stimmkarte. Wenn man gegen einen Vorschlag stimmen will, dann hebt man seine Karte, bis die Nummer darauf vorgelesen wurde. Dann das gleiche nochmal für Enthaltungen. Wenn man beide Male seine Karte nicht hochhält, dann zählt man als Zustimmung.

Und dann gab es noch sogenannte Weisungskarten. Mehrere Personen hatte solche Karten, weil sie von anderen Aktionären beauftragt worden auf bestimmte Weise über die Tagesordnungspunkte abzustimmen. Diese Weisungen waren den Leute welche die Ergebnisse summierten vorab bekannt.

Es gab hier keine Überraschungen, alle Vorschläge wurden mit 99,99% DAFÜR angenommen. Das wurde mir dann zur Hälfte zu langweilig und so beschloss ich das Buffet zu stürmen. Mein Hunger war zu groß und ich hatte genug gesehen.

Fazit

Ich bin froh zu sehen, dass die Immofinanz die Weichen für eine profitablere Zukunft stellt. Wenn die (hoffentlich) Abspaltung der Russland-AG klappt und ebenso das Zusammengehen mit CA Immo, dann kann sich beim Aktien-Kurs wesentlich mehr tun, als es dies in den letzten 7 Jahren getan hat.

Auch wenn man nie in die Verlegenheit kommt, relevante Mengen an Stimmrechten zu kontrollieren, hat sich mir gezeigt, dass der Besuch einer Hauptversammlung sehr interessant sein kann. Alleine die Präsentation und Beantwortung diverser Fragen und Einwände gibt einem Einblicke in das Unternehmen, wie man sie sonst nur schwer bekommt.

Nach diesem positivem Erlebnis kann ich mir gut vorstellen auch bei anderen Aktiengesellschaften die Hauptversammlungen zu besuchen. Mein Sitznachbar verriet mir dass es insbesondere bei der Versammlung der ERSTE Bank rund zugehen würde.

Daher mein Fazit: Kostet nichts, bringt Einblicke, gratis Essen und Trinken und möglicherweise nette Gespräche mit anderen Aktionären, mit denen man automatisch etwas gemeinsam hat.

]]>
3678
Simmering, Adé! https://oliver.drobnik.com/2016/08/simmering-ade/ Tue, 30 Aug 2016 10:07:20 +0000 http://oliver.drobnik.com/?p=3671 Continue reading ]]> Am 8. April 1997 hatte ich den Kaufvertrag für eine Wohnung in Simmering unterzeichnet. 19 Jahre und 4 Monate später, am 29. August 2016 endete dieser Besitz mit der Unterzeichnung des Ver-Kaufvertrags. Statistisch wechseln Europäer durchschnittlich 4 mal im Leben ihren Wohnort. So gesehen bin ich eh schon vorne dabei: der Umzug im Mai war schon mein Vierter.

Da habe ich aber die ersten paar Umzüge aussen vor gelassen, weil für die “konnte ich nichts”, als Baby. Ab dem Alter von 6 wohnten wir in Klosterneuburg, nordwestlich von Wien. Mit 22 kaufte ich die besagte Wohnung in Simmering, 3 Jahre nach dem Tod meiner Mutter.

Immobilienertragssteuer

Im Juni 2009, nach 12 Jahren in Wien, war ich nach Weistrach übersiedelt, wo ich fast 7 Jahre verheiratet war. Die Rückübersiedlung, nach Scheidung, passierte am 1. April 2014. Ich erwähne das deswegen so genau, weil ich deswegen Immobilienertragssteuer zahlen muss.

Bei der Veräußerung von Immobilien muss man den Gewinn versteuern. Eine Ausnahme gibt es, wenn man hat seit dem Kauf 2 Jahre ununterbrochen dort seinen Hauptwohnsitz hatte, oder man in den letzten 10 Jahren dort 5 Jahre ununterbrochen gewohnt hat.

Das Unfaire für mich ist: ich habe zwar 16 Jahre Jahre nach dem Kauf und 2 Jahre nach der Rückübersiedlung dort gewohnt, aber erfülle damit die Anforderung für die Steuerfreiheit leider nicht. In den letzten 10 Jahren habe ich nur 2 Jahre dort, nicht 5.

Und weitere 3 Jahre in Simmering zu wohnen, hätte mir überhaupt nicht in den Kram gepaßt. Eine Freundin und mir ihr ein Kind zu haben hätte ich Anfang 2014 noch nicht zu träumen gewagt. Das ist mir die paar Tausender Steuer allemal wert.

Preisentwicklung

Ich hatte das Glück, dass die Käuferin meiner Wohnung diese unbedingt haben wollte. So bekam ich einen wahren Liebhaberpreis. 1997 zahlte ich für die Bruchbude 50.000 Euro. Die Sanierung koste mindestens nochmal so viel, weil ich nicht an Luxus sparte. Beim Verkauf erzielte ich 145.000 Euro.

Das klingt jetzt nach viel Gewinn, aber man muss auch noch bedenken, dass die Verbraucherpreisentwicklung von 1997 bis 2016 rund 140% ausmachte. Die 100.000 für Kauf und Sanierung sind damit etwa 140.000 Euro von heutigem Geld. Durch die Immobilien-EST kommt somit für mich unter dem Strich plus/minus Null dabei heraus.

Man sieht aber eindrucksvoll: obwohl der Reingewinn praktisch nicht existent ist, bewährt sich der Besitz von Immobilien als Schutz vor der Inflation im Zeitraum von mehreren Dekaden.

Statt der pauschalierten Immo-EST hätte es auch noch die Regelbesteuerungsoption. Das Problem dabei ist, dass bei der Berechnung des Gewinns die Beträge ohne Inflationsanpassung hergenommen würden. Und es wäre vermutlich auch nicht so leicht zu dokumentieren gewesen, was die einzelnen Ausgaben für die Sanierung tatsächlich gewesen waren.

Emotionaler Lösungsprozess

In der letzten Woche vor der Übergabe der geräumten Wohnung hatte ich noch einen kleinen Ikea-Tisch mit 3 Klappstühlen in der Wohnung und nützte diese um mit unserem Praktikanten dort zu arbeiten. Während dieser über Programmierungsprobleme brütete, die ich ihm aufgab, packte ich restliche Sachen ein, saugte und wischte die Wohnung und versuchte mich emotional von der Wohnung zu lösen.

Die Käuferin der Wohnung hatte sich partout geweigert mir Ablöse für jegliche Möbel zu zahlen. Sie begründete das damit, dass die Finanz vielleicht sonst auf die Idee käme, es könnten diverse Geldbeträge “unecht steuerbefreit” (vulgo “schwarz”) geflossen sein.

So musste ich Dinge wie meinen großen Team 7 Kasten oder meine Infrarot-Kabine weit unter dem Wert nach Linz verkaufen. Mein Klavier und mein Sofa “rettete” ich in ein Lager. Mein 60″ Fernseher ging nach Mazedonien. Solche Verkäufe – speziell wenn man Will Haben dafür verwendet – bringen einen in die richtige “Scheiß drauf” Stimmung.

Dabei spielte sich einige Male folgender Dialog ab:

“Wo sind eigentlich meine selbst-aufblasenden Liegematten?”
“Wo auch das Zelt ist: im obersten Fach vom rechten Kastenteil in Wien”
“Verdammt! Das habe ich gestern vergessen auszuräumen”
“Na egal, dann hole ich die am Montag, vor der Schlüsselübergabe”
“Moment! Der Kasten war ja letzten Mittwoch zerlegt und nach Linz verkauft worden”
“Oh, dann hat der Linzer die Camping-Sachen jetzt?!”
“Nein, kann nicht sein, sie haben mir ja auch ein Teil gegeben, dass noch auf dem Kasten drauf war”
“Hm, wo sind dann die Matten jetzt in der Wohnung?”
“Können nicht in der Wohnung sein, da sind alle Möbel raus!”
“Oh, dann muss ich sie wohl schon in einen Karton gegeben haben und ins Lager gebracht haben”.

Wenn man eine Lebensstruktur (aka “Wohnung”) so radikal ändert (durch Leermachen und verkaufen) – dann kommt das Hirn nicht ganz mit. Es gibt die ganzen Orte nicht mehr, an denen man bestimmte Gegenstände aufbewahrt hatte.

Meine beiden Mitarbeiter haben wir geholfen eine letzte Tour durch die leergeräumte Wohnung zu machen.

Fazit

Je mehr der Verkauf der Wohnung in meinem Kopf zu einer Realität wird, umso mehr komme ich drauf, dass der Zeitpunkt der richtige ist. Simmering im Allgemeinen und diese Wohnung im Speziellen haben viele Probleme. Einige davon habe ich im Tour-Video erwähnt: Parkplätze, Unbrauchbarer Keller, kein Lift. Einige andere will ich nicht ansprechen.

Gut für mich ist, dass diese Probleme jetzt auch eine neue Besitzerin haben. So kann ich meinen Fokus nun zu neuen Horizonten richten, nachdem das Kapitel “Simmering” für mich nun endgültig geschlossen ist.

]]>
3671
Vaterschaft https://oliver.drobnik.com/2016/07/vaterschaft/ Sun, 17 Jul 2016 18:25:05 +0000 http://oliver.drobnik.com/?p=3663 Continue reading ]]> Wie vor einem halben Jahr angekündigt ist meine Tochter am 6.7 – einen Tag vor dem errechneten Termin – zur Welt gekommen. Damit beginnt nun für mich ein gänzlich neuer Lebensabschnitt, gleichsam mit der zweiten Lebenshälfte.

Laut Lebenserwartungsstatistik der Weltbank liegt die Lebenserwartung für Österreicher aktuell bei bei 81 Jahren, Tendenz steigend. Seit 1960 ist diese kontinuierlich um 0,22 Jahre pro Jahr angestiegen.

Aber sagen wir mal konservativ, dass ich jetzt nochmal so lange leben werde wie bisher, am 24.7. werden es 42 Lebensjahre sein. Die Jahre von 82 bis 100 sind dann quasi gratis Bonus für gute Lebensführung, sodenn ich sie erlebe.

Doch zurück zu meiner Tochter. Wir haben sie Elise Florence benannt. Deswegen zwei Namen, weil ich das spannender finde, als nur einen einzelnen. Im englischen Sprachraum, den ich und meine Partnerin sehr zugegen sind, ist das auch eher üblich. Ich habe mir auch selbst manchmal gedacht, dass ich doch auch gerne einen zweiten Namen gehabt hätte, weil das einem mehr Spielraum für Spitznamen gibt.

Frei nach Otto Walkes paraphrasiert soll Elise mal sagen können: meine Eltern waren so reich, sie konnten sie zwei Vornamen für mich leisten.

Für Elise

Der Vorname Elise war zuletzt 1886 in den den Top 20 der deutschen Namen. Es ist eine Kurzform für Elisabeth, was vom hebräischen elischeba herrührt, zu Deutsch soll das so viel heissen wie “Gott geweiht” bzw. “Gott verehrend”. Wir sind beide nicht religiös, aber wie es auf Wienerisch heisst: “Nutzt’s nix, schad’s nix”.

Wir hatten aber andere primäre Gründe für den Namen. Bei der Mutter war es, dass sie es liebt, wenn ich ihr “Für Elise” von Beethoven auf dem Klavier vorspiele. Auf Slowakisch heisst Elise Elischka.

Sekundär liebt Elise’s Mutter Füchse in allen Formen. Der Fuchs heisst auf Slowakisch “Lischka”. Knapp dran zu Elischka. So schliesst sich der Kreis von der angebeteten Elise zur schlauen Füchsin.

Bei mir bedarf es einer längeren Erklärung.

Elise und die Technik

Als Programmierer bin ich immer wieder mit der Frage konfrontiert: warum gibt es so wenig Frauen in meinem Beruf? Ich selbst reagiere allergisch auf die Aussage, dass Mädchen für technische Berufe biologisch nicht geeignet wären. Ich halte da jedenfalls unzählige Eltern dafür verantwortlich, die ihre Mädchen mit rosafarbenen Barbiepuppen ausstatten und damit – vermutlich teilweise unbewußt – althergebrachte Geschlechterbilder kommunizieren.

Ich hatte mir geschworen, dass ich meiner Tochter auch die Welt der Technik zeigen und öffnen werde. Wenn sie dann trotzdem einen sozialen Beruf ergreifen will (im Kontrast zu asozialen technischen Berufen), dann tut sich das aus sich heraus, und nicht, weil das Umfeld sie darauf hin geimpft hat.

Das brachte mich zu ELIZA. Das war eines der ersten Computer-Programme, dass mich fasziniert hat. Es war auch das erste und einzige Programm von dem ich je gehört hatte, das einen eigenen Namen hatte. Es wurde 1966 verfaßt und simuliert einen Dialog zwischen einen Psychotherapeuten und einem Patienten, indem es geschickt die Eingaben des Users abändert und damit antwortet.

Seit 6 Jahren programmiere ich hauptberuflich für Apple-Geräte. Bei den jährlichen WWDC Entwicklerkonferenzen, bei denen ich 4 mal dabei sein konnte, hat mich Frau Eliza Block immer sehr beeindruckt, als sie mit Selbstbewußtsein und technischem Detailwissen Talks für iOS Spezialthemen abhielt. Ich mein, ein besseres Role Model als eine erfolgreiche Programmiererin bei Apple kann ich mir für meine Tochter kaum vorstellen.

Für uns war klar, dass die Schreibweise mit Z für ein deutschsprachiges Kind nicht in Frage kommt. Nicht auszudenken die Hänseleien für die kleine “Eli-tza”. Und Elisa klang mir zu sehr wie eine offensichtliche Sparversion von Elisabeth. Also gewann Elise, denn das schreibt man wie man es spricht.

Bis zum Paradies

Bei der Namenrecherche fiel mir auch berühmte Champs-Élysées in Paris ein. Der Name leitet sich vom lateinischen “Elysii Campi” ab. Elysium ist jener Ort im Jenseits, wo Helden und besonders tapfere Männer nach dem Tod wie im Paradies weiter “leben”.

Also ist Elise auch ein anderer Name für das Paradies. Aber wir hoffen dass in unseren aufgeklärteren Zeiten auch besonders tapfere Frauen nach ihrem Tod in dieses Paradies einkehren dürfen.

Im Jahre 1995 sorgte das Sportauto Lotus Elise für Furore. Geringe Abmessungen, ein kleiner Mittelmotor und der Verzicht auf jeglichen Komfort ergaben in Verbindung mit hochwertiger Leichtbauweise einen Sportwagen mit exzellenten Fahrleistungen zum halben Preis eines Porsche 911. Vereinfach gesagt: fetzig aber nicht protzig.

Das Chassis des Lotus Elise diente Tesla Motors als Grundlage für ihr berühmtes erstes rein elektrisches Sportauto, den Tesla Roadster. Man kann also mit Fug und Recht sagen, dass in Tesla etwas Elise steckt.

Ich wünsche mir, dass meine Tochter in einer schadstoffärmeren Zukunft aufwächst, als wir fossil-geplagten Stadtkinder. Alle ihre bisherigen Autofahrten fanden in meiner rein elektrischen Renault ZOE statt.

Fazit Florence

Es gibt viele gute Gründe für Elise. Zum zweiten Vornamen sage ich nur Zweierlei:

  1. Florence ist ein schöner Ort in Italien. Ich habe dort im Oktober 2015 auf einer Entwickler-Konferenz gesprochen habe und meine Partnerin war mit von der Partie.
  2. Der Name geht auf das lateinische Adjektiv “florens” zurück, das “blühend” heisst.

Unsere Tochter Elise Florence ist also eine reich beschenkte, von Beethoven sogar mit einem Lied bedachte, blühende junge Dame, eine kleine schlaue Füchsin ohne Firlefanz, der die ganze Welt der Technologie offen steht und einen Fixplatz im Paradies hat, da sie von Namens wegen Gott geweiht ist.

Aber kein Druck… Elise soll ich so gut und schnell entwickeln dürfen, wie sie es für richtig hält. Meine Aufgabe wird sein, sie immer inständig zu lieben und immer für sie da zu sein.

Willkommen auf Erden neue Österreicherin! Jetzt weisst Du warum du so heisst wie Du heisst.

]]>
3663
Elektrische Mobilität 2.0 https://oliver.drobnik.com/2016/06/elektrische-mobilitat-2-0/ Thu, 30 Jun 2016 06:47:21 +0000 http://oliver.drobnik.com/?p=3655 Continue reading ]]> Seit etwa einem Monat bin ich wieder individual-elektrisch mobil. Zum zweiten Mal übernahm ich eine Renault ZOE R240, rund 3 Jahre nach dem ersten Model, welches nunmehr als ZOE Q210 bezeichnet wird.

Der Name ZOE ist ja wohl abgeleitet von Renault’s Markenbezeichnung für elektrische Mobilität: Z.E. für Zero Emission. Und der süße Mädchen-Name ist auch der Grund, weshalb wir ZOE-Fahrer auch liebevoll von einer Sie reden, wenn es um unser Auto geht.

Renault hat mit dem neuen Modell R240 einiges optimiert, insbesondere die höchst hypothetische NEFZ Reichweite wurde von 210 auf 240 km gesteigert. Dies kommt insbesondere dadurch zustande, dass die ausnützbare Kapazität des Akkus von 22 kWh auf 23,3 kWh angehoben wurde.

Bei einem Durchschnittsverbrauch von 16,7 Kilowatt-Stunden auf 100 Kilometer, entsprechen diese 1,3 kWh also 7,78 km zusätzlicher Reichweite. In der Praxis kommt man zumeist bequem auf 130 Kilometer bei üblichen Überland-Geschwindigkeiten. Je langsamer man fährt, umso weiter kommt man.

Aber weil ZOE (egal ob männlich oder weiblich) das einzige preislich sinnvolle Elektroauto auf dem Markt ist, habe ich das neue Modell un’gschaut im Februar als Firmenfahrzeit bestellt. 4 Monate Wartezeit später konnten wir es schlußendlich in Empfang nehmen.

Ich hatte zunächst das Renault-eigene Notladekabel für die Schuko-Steckdose bestellt (600 Euro), aber bemerkte in der ZOE Club Austria Facebook Gruppe, dass viele andere ZOE-Enthusiasten auf ein Ding namens NRGkick schwören.

So habe ich das Notladekabel wieder abbestellt, denn für ein paar hundert Euro mehr erlaubt mir NRGkick nicht nur an Haushalts-Steckdosen zu laden, sondern auch an den häufig anzutreffenden roten und blauen CEE Dosen. Das gibt das eindeutig bessere Preis-Leistungsverhältnis.

Ich habe als der Drobnik KG mit DiniTech eine Wiederverkäufer-Vereinbarung geschlossen, so dass ich NRGkick als Händler weiterverkaufen kann. Aber natürlich brauchte ich mal selbst so ein Ding um davon reden zu können. Daraus wurde ein elektro-enthusiastischer Road Trip.

An einem Tag fuhr ich von Hainburg an der Donau, nach Wien, dann in die Gegend von Graz zur Firma DiniTech und dann alles wieder zurück, alles rein elektrisch. Dabei erlebten wir so allerlei Probleme, mit denen E-Mobilisten so zu kämpfen haben.

Wieder daheim habe ich dann den NRGkick gleich ausprobiert. Ein Verlängerungskabel von guter Qualität verband das Stromnetz meiner Wohnung mit dem Schuko-Adapter. Dieser passt auf eine rote 16A CEE Dose. Und diese wiederum in den roten 32A Anschluss des NRGkick.

Dietmar Niederl von DiniTech hatte mich gewarnt, dass ich NRGkick zuerst auf 10 Ampere stelle sollte, bevor ich es anstecke. Weder Auto, noch die mobile Ladestation wissen nämlich wieviel die Leitung aushält. Es wird soviel Spannung gesaugt, wie eingestellt ist. Ausserdem tragen alle Adapter eine silberne Fahne die auf die maximale Anschluß-Leistung hinweist.

NRGkick hat auch eine Bluetooth-Schnittstelle, über die man – bis etwa 20 Meter entfernt – via iPhone die aktuelle Lade-Geschwindigkeit verändern kann. Das Coole dabei ist, dass damit auch Zwischenstufen möglich sind, welche die Tasten am Gerät selbst nicht zulassen.

10 Ampere sind nur die offiziell “erlaubte” Leistung. Aber es geht auch mehr. Ich schaute mal kurz in den Sicherungskasten und sah dort 16B-Fehlerstrom-Schutzschalter (“FI”). 16 sind die Ampere und B bezeichnet die Auslösegeschwindigkeit. Da unsere Wohnung vor 2 Jahren von der Siedlungsgenossenschaft saniert worden war, vermutlich von seriösen Handwerken, kann ich davon ausgehen, dass die Leitung mehr noch als 16 Ampere aushält. Sinnvollerweise ist ein FI so dimensioniert, dass er schwächer als die Leitung ist.

So probierte ich mich in einzelnen Ampere-Schritten langsam hoch bis auf 15 Ampere. Selbst dies ging einige Zeit, aber dann wurde es der 25m Kabeltrommel zu heiss. Diese hat einen Überhitzungsschutz und wenn dieser auslöst, dann wir der Stromfluss gekappt. Dann muss man alle Stecker ziehen und die Trommel auskühlen lassen. Erst dann kann man den rot leuchtenden Kopf drücken um die Trommel wieder zu aktivieren. Aber 14A ging immer problemlos über längere Zeit.

Überall schnell Laden

Der zweite Test betraf höhere Ladegeschwindigkeiten. So besuchte ich den Gavin Shoebridge nördlich von Bratislava. Dieser ist der Besitzer des ersten privat zugelassenen Elektroautos in der Slowakei und er hat eine 32A Stromdose in der Garage.

Wir probierten erst mit 32 Ampere zu laden, aber das hörte nach kurzer Zeit einfach auf. Beim Blick in den Sicherungskasten fanden wir dort eine 26 Ampere Sicherung, welche gefallen war. Nachdem ich die Ladeleistung auf 25A reduziert hatte ging es.

Mein Fazit ist, dass das NRGkick höchst praxistauglich ist, wenn auch das Hantieren mit den zusätzlichen Adaptern etwas mühsam ist. Jedenfalls sollte man aber wissen, wo man sein Auto ansteckt. Bei unbekannten Dosen zahlt sich ein Blick in den Sicherungskasten aus.

Fazit

Bei längeren Trips mit ZOE muss man damit rechnen, jeden Stunde einmal Pause zu machen. Wenn man das mit einem Mittagessen kombiniert, dann fehlt einem die Zeit nicht. Gute Planung bezüglich der Ladestationen (und von Alternativen) ist jedenfalls nötig, wenn man das Stresslevel minimal halten will.

In der Praxis nutze ich das NRGkick jetzt um bei schönem Wetter etwas zwischendurch das Auto voll zu machen. Auch soll gelegentliches langsames Laden gut für den Akku sein, weil er dann die Zellen gut ausbalancieren kann.

Dank der 32A- und 16A- Adapter kann ich auch an Orten aufladen, die noch keinen Typ2-Stecker haben. Gerade im östlichen Niederösterreich und im nördlichen Burgenland sind gute Ladestationen noch Mangelware.

]]>
3655
Weitergehen https://oliver.drobnik.com/2016/05/weitergehen/ Mon, 30 May 2016 08:56:20 +0000 http://oliver.drobnik.com/?p=3646 Continue reading ]]> Seit ich im letzten Post meinen Umzug nach Hainburg als Meilenstein bekundet habe, hatte ich im Sinn das grüne Hinterland von unserer Wohnung aus zu erkunden. Wir wohnen hier neben dem Hainburger Schloßberg und dem Hundsheimer Berg, der einige Wandertouren von angenehmer Länge zu bieten hat.

Wenn ich an einen neuen Ort komme, dann schaue ich mir gerne mal an, wie die Gegend für Wanderer erschlossen wurde. Hierfür bietet Bergfex eine reichhaltige Auswahl an Ressourcen für das Fußvolk. Einerseits haben die detaillierte Wanderkarten, sie sammeln Touren die andere Wanderer erkundet haben und bieten auch Wetterprognosen an.

Ich hatte mir in der Vergangenheit schon öfters gedacht, dass es sehr praktisch wäre, wenn Bergfex eine App hätte, so dass man diese schönen Wanderkarten mit dem iPhone mitnehmen könnte. Und siehe da! In der Zwischenzeit war mein Wunsch erhört worden. Bergfex hat mittlerweile auch eine App, und diese ist sehr gut geworden.

Etwas verwirrend fand ich dass es unter dem Suchbegriff “Bergfex” mehrere Apps zur Auswahl gab, ich entschied mich dann für Bergfex/Touren, weil mir der Titel am ehesten auf das Thema Wandern passte.

Initial-Wanderung

Wir hatten schon einige lokale Spaziergänge von der Wohnung aus in den Wald gemacht, aber nichts mit Plan und Ziel. Obendrein hatte meine schwangere Partnerin bisher ihre Wanderschuhe “vergessen”. Aber jetzt hatte die Schonfrist ein Ende: gerade Gehen soll sich sehr förderlich für eine problemlose Geburt auswirken, so überredete ich sie zu einer “Erkundungstour”.

Mit der Bergfex App konnten wir den Wanderwegen problemlos folgen. Einzig rechts unten siehst Du, dass wir etwas weiter ausgeholt hatten. Der Grund dafür war, dass der Weg augenscheinlich entlang eines Feldes geplant war, wo aber der Bauer seine Saat bis an die äußerste Grenze gesäht hatte. Dadurch war der Weg nicht zu begehen.

Initial-Tour

Auch nützte ich die kostenlose Möglichkeit den gegangenen Weg mit dem Handy aufzuzeichnen. Man sieht da sehr schön, dass die ersten 4,5 km ein sehr sanfter Anstieg sind, wo man dann einen sehr schönen weiten Blick auf Hundeheim und den Flugplatz Spitzerberg hat.

Dann wird es für einen halben Kilometer etwas steiler und ich musste meine Freundin schon etwas anschieben, damit wir es bis zum höchsten Punkt schafften. Diesen markierte ein weisses Marterl, das Weisse Kreuz.

Weisses Kreuz bei Hainburg

Hier verweilten wir eine Weile und genossen das Gefühl, dass es ab hier nur mehr talwärts gehen würde.

Den aufgenommenen Track kann man dann als GPX-Datei in Google Earth importieren und dort von allen Seiten auf der dreidimensionalen Landschaft betrachten. Links vorne erkennt man schön den spitzen Winken in dem der Wanderweg hätte wieder nach Nordwesten gehen sollen, wenn da nicht das Feld bis an die Grundstücksgrenze gewesen wäre.

Wanderung Google Earth

Links oben erkennt man den Hundsheimer Berg. Vom Weissen Kreuz aus hätten wir noch zum “Gipfel” gehen können. Ehrgeiz und Tageslicht waren schon in den letzten Zügen begriffen, da zog uns nicht nur die Schwerkraft gen Hainburg.

Zum Gipfel, oder nach Haus?

Mein Fazit ist, dass die Bergfex App für den technophilen Wanderer eine tolle Möglichkeit bietet auf Wanderkarten aus Papier zu verzichten. Auch die spätere Analyse des GPS-Tracks macht grossen Spass. Wer das dann besonders gut beherrscht kann seine Tour auch bei Bergfex hochladen, dass sich auch andere Wanderer daran erfreuen können.

Keinesfalls wird diese Wanderung die letzte für uns gewesen sein.

 

]]>
3646
Meilenstein Hainburg https://oliver.drobnik.com/2016/05/meilenstein-hainburg/ Tue, 10 May 2016 21:00:30 +0000 http://oliver.drobnik.com/?p=3640 Continue reading ]]> Am 10. Mai 2016 wurde es aktenkundig: ich ziehe mit meiner Lebensgefährtin zusammen, in Hainburg an der Donau.

Bevor meine Partnerin schwanger wurde lebte ich in dem Glauben, dass ich wahrscheinlich keine Kinder zeugen könne. Zumindest hatte das ein Urologe beim Spermien-Rapport so diagnostiziert (“Oligo-Spermie”). So war das Thema Vaterschaft für mich abgehakt.

Und dann die frohe Botschaft! Klar, dass ich das möglichst viel auskosten will, dass mir jetzt doch etwas geschenkt wird, was ich nicht für möglich gehalten hatte. Ja, all die biochemischen Attacken auf unsere Nasen in Form von verschissenen Windeln. Die schlaflosen Nächte. Und all der übrige Blödsinn.

Um meine Zeit in der Nähe meiner zukünftigen Tochter maximal auszudehnen müssen wir unter einem Dach zusammenziehen. Weder Wien nach Bratislava kamen dafür wirklich in Frage.

Bratislava ist nicht Österreich und auch wenn es liebend gerne ähnlicher zu Wien wäre, wird es das auch die nächsten Jahrzehnte nicht schaffen.

Wien ist zwar die Stadt mit der höchsten Lebensqualität, aber auch nicht überall. Leider liegt meine Wohnung in einem alten, dem Mietrechtsgesetz unterworfenen Haus, umgeben von lauter “Zuagraßten”, im 3. Stock ohne Lift.

Soll heissen: Beschränkung bei dem was ich an Mieteinnahmen verdienen könnte. Und Beschränkung bei der Lebensqualität, die man dem jungen Menschen bieten könnte. Und geistig beschränkte Mitbürger auf leider tendenziell niederem Niveau.

Meine Partnerin hat Familie und einen Arbeitgeber in Bratislava, ich habe zwar meine Firma in Wien, aber wir Programmier können eigentlich überall arbeiten, wo es gutes Internet gibt. So gewann dann im Endeffekt Hainburg an der Donau.

Hainburg liegt diplomatisch situiert zwischen Wien und Bratislava: 20 min von Bratislava, 45 min von Wien. Unsere Wohnung liegt an einem schönen grünen Platz, gleich hinter dem Krankenhaus.

Kaufen oder Mieten

Ich bin ja normalerweise kein Fan davon, Miete zu zahlen. Aber wir fanden eine geförderte Genossenschaftswohnung, wo es keinen Genossenschaftsanteil mehr gibt. Klingt unglaublich, gab es aber. 400 Euro warm für 50 Quadratmeter inklusive Balkon.

Normalerweise haben solche Wohnungsgenossenschaften lange Wartelisten für ihre Wohnungen, aber wenn jemand einen Nachmieter sucht (damit er Ablöse für Möbel verlangen kann) dann ist man plötzlich in der ersten Reihe.

So begab es sich, dass wir im April 2015 die vertraglichen Formalitäten erledigten und am 29. April dann den Schlüssel bekamen. In Österreich muss man sich innerhalb von 3 Tagen nach dem Bezug beim zuständigen Meldeamt melden.

Noch sind wir nicht wirklich eingezogen, sondern machen Dinge wie kleinere Renovationsarbeiten, hängen Regale oder Laien auf, oder putzen Unmengen an Staub weg, den Fliesenleger bei der Reparatur von gesprungenen Fliesen erzeugt haben.

Aber wir haben uns trotzdem beide an diesem Tage zum Hauptwohnsitz in Hainburg angemeldet. Der tatsächliche Einzug wird täglich wahrscheinlicher.

Verkauft!

Und just am selben Tag bekam ich dann auch endlich ein passendes Angebot für meine Wiener Wohnung, welches ich freudig annahm. Ich hing etwas an dieser Wohnung, weil ich mir dort gestalterisch selbst-verwirklicht hatte.

Ich kann von Glück reden, dass die erste Interessentin so grosses Kaufinteresse an der Wohnung zeigte, dass ich auch meinen Wunschpreis und eine lange Übergabefrist durchsetzen konnte. Letztere war mir deswegen wichtig, weil ich mich dafür fürchte entscheiden zu müssen, was ich mit meinen dortigen Besitztümern machen soll.

Ich habe dort ein 99 Jahre altes Piano stehen. Eine Physiotherm Infrarot-Kabine. Ein grosses Sofa. Und noch viele weitere Dinge. In den nächsten 3 Monaten muss ich mich hier zu mehreren Entscheidungen durchringen.

Aber sowohl die Verlegung des Hauptwohnsitzes als auch das angenommen Kaufangebot sind zwei wichtige Meilensteine auf dem Weg zu einer gemeinsamen Zukunft.

Interessanterweise ziehen auch gerade mehrere meiner langjährigen Freunde auch auf’s Land… Zufall oder Vorsehung?

]]>
3640
PKW Entwicklung in Österreich https://oliver.drobnik.com/2016/04/pkw-entwicklung-in-osterreich/ Sun, 10 Apr 2016 11:34:50 +0000 http://oliver.drobnik.com/?p=3627 Continue reading ]]> Die Statistik Austria hat tolles Zahlenmaterial über den PKW-Bestand in Österreich, bis anno dazumal 1960. Heute wollte ich mir mal anschauen, ob man bereits Auswirkungen der Steuerreform 2016 auf die verschiedenen Antriebsarten bemerkt, insbesondere im Vergleich mit den langfristigen Trends.

Als Ausgangsmaterial diente mir der letzte Jahresbericht 2015, den ich um den vorläufigen Stand per Ende Februar, 2 Monate nach Wirksamkeit der Steuerreform, ergänzte.

KFZ Bestand Statistik Austria-Bestand nach Antrieb

Die Tabelle unterscheidet 4 Antriebsarten:

  1. Diesel
  2. Benzin (ab 2007 inklusive Flex-Fuel)
  3. Batterie + Elektromotor
  4. Sonstige: Gas, bivalent, Hybrid und Brennstoffzelle

In der elektrischen Spalte sehen wir, dass es 1965 schon mal 4 elektrische PKW gab, diese aber 1970 bereits wieder verschwunden waren. Zwischen 1975 und 1990 fuhren auch schon einige hartnäckige Pioniere rein elektrisch durch Österreich. Dann kamen 1995 auf einmal 100 dazu, aber die Entwicklung stagnierte. Ab 1998 begann sich der Bestand wieder zu verringern. Erst ab 2009 begann der Bestand der Elektro-PKW nennenswert zu wachsen.

Anders war die Entwicklung bei den “Sonstigen”. Diese gibt es im Bestand überhaupt erst seit 2005, aber das initiale Wachstum hat das der elektrischen PWK anfangs überflügelt. Als Elektroauto-Fan sah ich diese Entwicklung von je her skeptisch. Sind Hybrid-PKW meiner Meinung nach ein Werbe-Schmäh der Umwelt-interessierten Kunden die Reichweiten-Angst nehmen soll. Und Erdgas mag zwar sauberer sein als Erdöl, es ist aber dennoch ein fossiler Brennstoff. Gleiches gilt für Wasserstoff, welches aus Erdgas gewonnen wird.

Diesel versus Benzin

Schauen wir uns noch kurz die Entwicklung bei den Fossilen an. Der Siegeszug der Diesel-Motoren begann 1990. “Peak-Bezin” sahen wir 1995 und seit 2004 gibt es in Österreich mehr Diesel- als Benzin-Autos.

Die Schrumpfung beim Benzin dauerte von 1996 bis 2008. Seit diesem Jahr nimmt Benzin wieder leicht zu, aber das Diesel-PWK-Lager wächst ca. 10 Mal so schnell.

Diesel versus Benzin

In der jüngsten Vergangenheit (Jänner und Februar 2016) schrumpfte die Anzahl der Benzin-Autos pro Tag um durchschnittlich 4 währenddessen 96 Diesel-Autos dazu kamen. Im Jahresschnitt 2015 waren das noch 22 neue Benziner und 146 neue Diesler.

Vielleicht sind das Auswirkungen der Diesel-Skandale des Vorjahres. Aber ingesamt kommen immer noch zu viele neue Diesel-Verbrenner dazu. Grund ist wahrscheinlich, dass die unfaire steuerliche Bevorzugung von Diesel-Treibstoff.

Diesel ist gegenüber Benzin steuerlich begünstigt, obwohl dies ökologisch nicht gerechtfertigt ist, da in einem Liter Diesel mehr Energie und Kohlenstoff enthalten ist, als in einem Liter Benzin. Die Mineralölsteuer auf Diesel beträgt 0,397 Euro/Liter, jene auf Benzin mit 0,482 Euro/Liter. – Quelle: Abbau umweltschädlicher Subventionen in Österreich

Beim verbrennen von 1 Liter Diesel entstehen 2,62 kg CO2, bei 1 Liter Benzin kommen 2,32 kg CO2 heraus (Quelle: Wikipedia). Dieselmotoren haben eine höhere thermische Effizienz (ca. 70%) gegenüber Benzinmotoren (ca. 60%). Höhere Effizienz und größere Menge an Energie im Treibstoff summieren sich auf eine langfristige Kostenersparnis, insbesondere bei Vielfahrern.

Aber die gute Nachricht kommt zum Schluss: selbst das Wachstum der Diesel-Autos erscheint uns in den jüngsten paar Jahren als wesentlich flacher als zuvor.

Elektro versus Sonstige

Zwischen den Fossilen (99,56%) und den Alternativen (0,44%) liegen mehrere Größenordnungen.  Von daher kann man sich den Vergleich auf die nächsten 20 Jahre oder so gut und gerne sparen.

Aber wie schon oben erwähnt sehe ich die große Konkurrenz für Elektroautos nicht in den Fossilen, sondern in den sonstigen Antriebsarten. Denn wer greift zu denen? Leute die Benzinkosten sparen wollen, vielleicht weniger CO2 produzieren wollen oder denen die Öl-Lobby zuwider ist. Alles Dinge, die Elektroautos erfüllen können, allerdings mit einem Nachteil: Thema Reichweiten-Angst.

Der Verkehrs-Club Österreich hat erhoben, dass Österreicher durchschnittlich 36 Kilometer pro Tag mit dem Auto fahren. Demnach fahren die Burgenländer die meisten Kilometer, am wenigsten die Wiener. Obendrein erfahren wir da, dass gut ein Viertel der Autos in Österreich Zweitwagen sind, die noch viel weniger bewegt werden.

Ich habe für die folgende Grafik das durchschnittliche tägliche Wachstum am KFZ-Bestand berechnet. Wir sehen eine klare Trendwende im bisherigen Jahr 2016.

Trendwende bei Sonstigen

Kamen in den beiden Vorjahren noch doppelt so viele Sonstige wie reine Elektroautos zum Bestand hinzu, haben die Stromer jetzt die Nase vorn. Bei einem Bestand Ende 2015 von 5035 ePKW kamen in den zwei Monaten alleine schon 503 Stück hinzu.

Extrapoliert auf das ganze Jahr kämen wir dann auf einen Bestand an von 8100 Stück pur-elektrischer Autos. Das sind 0,12% des Gesamtbestandes. Die Sonstigen stagnieren seit 3 Jahren bei 0,4%. Trotz aller Schön-Rechnerei sind die umweltfreundlicheren Alternativen immer noch unter “ferner liefen”.

Wir können annehmen, dass die steuerliche Begünstigungen (für Firmen) und Förderprogramme  die jüngste Wachstumssteigerung bei Elektroautos ausgelöst haben.

Finanzielle Anreize

Die Befreiung von der Umsatzsteuer für betriebliche genutzte KFZ war schon lange eine heilige Kuh, die die Finanz hütete und pflegte. Firmen zahlen ja generell keine USt, wenn es um betriebliche Ausgaben geht. Aber die Umsatzsteuern beim Benzinverbrauch und bei den Anschaffungskosten sind schon eine menge Geld. Um zu verhindern, dass sich Leute ihre Privatautos auf die Firma laufen lassen, wurden die meisten Autos vom Vorsteuerabzug ausgenommen.

Seit Jahresanfang gibt es aber eine Ausnahme für alle jene Autos, die 0 Gramm CO2 erzeugen: Voller Vorsteuer-Abzug und es muss kein Sachbezug mehr versteuert werden, wenn man ein elektrisches Firmen-Auto fährt. Alleine schon die Anschaffung eines Elektroautos wie Renault ZOE kommt hier nun Firmen um 4000 Euro billiger.

Die Deckelung bei Anschaffungspreisen jenseits der 40.000 Euro soll verhindern, dass Luxus-Autos wie Tesla Model S und X da zu billig werden. Aber die Vielzahl der leitbaren Elektro-Autos liegt mittlerweile im Kaufpreis unter dieser Schwelle.

Neben den steuerlichen Aspekten waren es mit Sicherheit auch die Förderungen welche für die Anschaffung von Elektro-KFZ kassiert werden konnten. Neben Förderungen die manche Gemeinden gewähren gab es da eine Umwelt-Förderung der Kommunalkredit Public Consulting.

Letztes Jahr gab es noch 4000 Euro Förderung bei Strombezug aus erneuerbaren Quellen und 2000 Euro Förderung. Hoffend auf diese Förderung bestellte ich im Februar meine Renault ZOE.

Offenbar wurde die KPC vom Ansturm der Förderungswerber überrascht, denn am 23. März 2016 wurde die Förderung überraschend auf 3000 Euro gekürzt, mit Strom aus erneuerbaren Quellen als Pflicht. Gleichzeitig musste man sich nun über deren Registrierungssystem anmelden. Die Registrierung reservierte dann die Fördermittel, und man muss das Auto binnen 16 Wochen anmelden, damit man die Förderung beantragen kann.

Zwei Wochen nach dieser Änderung waren dann alle Mittel vergeben. Auf der entsprechenden Webseite steht das lapidare Statement:

Unser Ziel, 1.000 E-Pkw mit einer Förderung zu unterstützen, konnte erreicht werden! Wir danken für Ihr großes Interesse.

Die Subvention war offenbar wesentlich unterdosiert. Bei 8 neuen Elektro-Autos pro Tag sind 1000 Slots nach 125 Tagen verbraucht. Tatsächlich war der 9. April der 100. Tag des Jahres 2016.

Nun sind nicht alle diese neuen Elektroautos auch Nutznießer der Förderung, da ja sicher auch Privatpersonen vermehrt solche kaufen. Aber die Differenz werden größtenteils Firmen sein, die noch schnell im April ein paar KFZ bestellten. Lieferzeit bei Renault sind aktuell 16 Wochen, geht sich also vielleicht aus.

Jetzt ist die Politik gefragt, ob man den leichten positiven Trend wieder unterstützen will. Oder ob man jetzt mal abwartet, wie viel von der Entwicklung alleine durch die Steuervorteile getragen wird.

Petition für Fortsetzung der Förderung

Der österreichische Bundesverband für nachhaltige Mobilität hat eine Petition gestartet, die die Politik auffordert die ausgelaufene Förderung wieder zu starten.

Wir fordern die Bundesregierung auf, die Förderung von Elektromobilität, vor allem im betrieblichen Bereich, bis 2018 nicht zu kürzen, bzw. fortzusetzen, um die – gerade angelaufene – dynamische Entwicklung in der Elektromobilität nicht zu behindern.

In zwei Tagen sind hier schon 246 Unterschriften gesammelt worden, bei einem Ziel von 1000. Das schaffen wir! Unterschreibe auch Du!

Die Petition erwähnt auch das 10 Cent Dieselprivileg, welches beendet werden sollte. Aber hier stehen die Chance gegen die Öl-Lobby und den Finanzminister zu gewinnen ungleich schlechter als vielleicht noch ein paar Millionen an zusätzlichen Elektromobil-Förderungen locker-treten zu können.

Jedenfalls beobachten wir diese Entwicklungen mit Hochspannung.

]]>
3627
Tesla Model 3 ausverkauft https://oliver.drobnik.com/2016/04/tesla-model-3-ausverkauft/ Thu, 07 Apr 2016 17:17:35 +0000 http://oliver.drobnik.com/?p=3622 Continue reading ]]> Elon Musk war so lieb, dass er um die Enthüllung des Model 3 alle paar Stunden mal den aktuellen Stand der Vorbestellungen auf Twitter verlautbarte. Da konnte ich es nicht lassen und habe ein Diagramm gebastelt, dass diese in der korrekten zeitlichen Proportion darstellt.

Weiters habe ich daraus extrapoliert, wie der vermutliche weitere Verlauf gehen wird, weil ich wissen wollte, wann Tesla bei 500.000 ankommt. Basierend auf einer exponentiell abflachenden Kurve schätzte ich 350.000 Stück am Ende der ersten Woche.

Tesla veröffentlichte dann die tatsächliche Zahl: 325.000. In einem Artikel mit dem Titel “Die Woche in der elektrische Vehikel zum Mainstream wurden”. Dementsprechend aktualisiert hier mein neuer Chart. Leider fehlen die Zahlen vom 5. und 6. April, aber man kann dennoch erahnen wie die Kurve stetig flacher wird.

Tesla Model 3 Preorders

Tesla schloss mit dem Satz:

“We would write more, but we need to get back to increasing our Model 3 production plans!”

Nach den bisherigen Aussagen von Tesla hatten sie anfangs eine Produktionskapazität von 80.000 Stück pro Jahr im Auge gehabt, für 2017. Dann vermutlich 160.000 für 2018, 320.000 für 2019 und schlussendlich 2020 im Vollbetrieb erst 500.000. Das wäre aktuell bedeuten, dass wenn man jetzt noch eine Reservierung abschickt, dass man dann erst Mitte 2019 mit dem Auto rechnen kann.

Klar ist, dass das wohl nicht geht, die Kunden so lange warten zu lassen. Da muss sich Tesla etwas einfallen lassen.

]]>
3622
Wird Tesla mein Modell 3? https://oliver.drobnik.com/2016/04/wird-tesla-mein-modell-3/ Fri, 01 Apr 2016 05:43:42 +0000 http://oliver.drobnik.com/?p=3612 Continue reading ]]> Am 1. April 2016 wollte ich um 5 Uhr aufstehen um dem Live-Stream vom Tesla Event beizuwohnen. Tatsächlich konnte ich aber schon um 2 Uhr nicht mehr schlafen. Und als der Stream dann lief die grosse Enttäuschung: just in dem Moment wo Elon Musk das Tesla Model 3 vorstellte bekam der Stream Schluckauf.

Elektrische Mobilität ist ja nichts Neues für mich. Mein erstes elektrisches Auto besaß ich 2013 in Form von Renault’s ZOE, dem meiner Meinung nach ersten praxistauglichen auch leistbaren europäischen Elektro-Auto. Als ich im April 2014, wieder nach Wien zog musste ich es aus wirtschaftlichen Gründen zurücklassen.

Die Steuervorteile für Elektrische Mobilität in Firmen, eingeführt per Anfang 2006, gaben mir dann den Impuls mir mein zweites eKFZ zu bestellen. Die Technologie hatte sich mittlerweile etwas weiterentwickelt und meine Liebe zu ZOE loderte neu auf, dieses Mal in Gestalt des ZOE Modells R240, in Thunder Blue. So bestellte ich meine ZOE2 am 16.2.2016, Lieferzeit 4 Monate.

ZOE 2 Thunderblue

Natürlich äugte ich neidisch auf Tesla’s Model 2 (“Model S” Limousine) und Model 2.5 (“Model X” SUV), aber bei Preisen jenseits der 100.000 Euro verbleiben diese jenseits des für mich finanziell erreichbaren. Aber Autopilot! *schwärm*

Andere Firmen basteln auch an selbst-fahrenden Autos, aber Tesla war die erste Firma, welche die massentaugliche Version auf die Strassen der Welt bracht. Eine Leistung, die meiner Meinung nach viel mehr Aufmerksamkeit verdient hätte.

Die alteingesessenen Auto-Hersteller hinken hinter Tesla her, der Software-Firma, die gelernt hat begehrenswerte Autos zu bauen.

Model 3 Enthüllung

Die Enthüllung fand im Tesla Design-Studio statt, ausschliesslich Stehplätze. Und am Rand eine Reihe von Computern für Vorbestellungen, natürlich belagert. 115.000 Autos waren schon vor der Veranstaltung per Internet und Tesla-Stores reserviert worden.

Bevor Elon Musk das neue Modell enthüllte fasste er nochmal seinen “geheimen Masterplan” zusammen, der Trilogie in 4 Teilen…

  1. beweisen, dass Elektroautos cool und schnell sein können: Tesla Roadster – hoher Preis, geringes Volumen
  2. beweisen, dass das auch mit Limousinen geht und man sogar die Auszeichnung “best car ever” gewinnen kann: Model S – nicht ganz so hoher Preis, etwas mehr Volumen
  3. da die Hälfte der Leute Limousinen und die andere Hälfte SUVs kaufen will: Model X – nicht ganz so hoher Preis, etwas mehr Volumen
  4. und jetzt eben, um den Übergang zu CO2-losem Transport en masse zu ermöglichen: Model 3 – leistbarer Preis, hohes Volumen

Und dass es nicht lange weiter gut gehen kann mit den CO2-Emissionen sahen wir auch wieder in Diagrammen, die einen steten Anstieg der Temperaturen um 2 Grad zeigt ausgelöst durch einen nahezu vertikalen Anstieg des CO2 in der Atmosphäre. *Shocking*

Tesla3

Die Highlights:

  • 5 Erwachsene haben bequem Platz, weil die vordere Sitzreihe weiter vorne ist, als bei anderen Autos (aufgrund des Motorblocks) üblich/möglich
  • Panoramadach das sich von vorne bis hinten zieht, mit einer kleinen Unterbrechung in der Mitte
  • 2 Kofferräume: hinten UND vorne
  • Autopilot serienmäßig
  • Ultra-Schnelllader “Supercharger” serienmäßig
  • In allen Crashtest-Kategorien die höchsten möglichen Bewertungen
  • Reichweite von über 350 Kilometern schon beim Basis-Modell
  • In 6 Sekunden von Null auf Hundert, Performance-Versionen noch schneller

Tesla legt damit die Latte für ähnlich gepreiste Autos des Modelljahres 2018 ziemlich hoch. Wer will sich 2018 noch ein Auto geben, dass nicht eigenständig die Autobahn entlang-lenken kann?

Mir gefällt die Chuzpe von Herrn Musk zwei Jahre im voraus schon anzukündigen, dass er allen anderen Benzinbrüdern die lange Nase zeigen wird, wenn sie sie rein-elektrisch abhängt. In jedem Fall sollten sich die anderen Firmen bei Tesla was abgucken.

Zum heutigen Tage sind etwa 1% der Autos in Österreich rein elektrisch. Es wäre traumhaft, wenn in 2 Jahren die Prozent zweistellig werden könnte. Dazu bedarf es aber noch einiger Überzeugungsarbeit hierzulande, insbesondere dort wo Steuervorteile alleine nicht reichen.

Vorbestellen?

Die Überlegung, $1000 per Kreditkarte für eine Model 3 Reservierung zu berappen, dauerte nur so lange, bis mir Card Complete bescheinigte, dass mein verfügbarer Rahmen dafür nicht mehr reichen würde. Mein neuer Mitarbeiter hatte einen 27″ iMac gebraucht und das war noch immer im Saldo sichtbar.

Aber sind wir uns mal ehrlich: Tesla will Ende 2017 mit der Produktion des Model 3 beginnen. Dann kommen erst mal alle bisherigen Besitzer von Teslas Model S und X an die Reihe, denn diesen hat Tesla Priorität zugesagt. Dann kommt USA dran und erst viel später Europa. Ich denke, dass vor Mitte 2018 kein Model 3 auf österreichischen Strassen zu sehen sein wird.

Wenn ich dieser Tage eine Reservierung machen würde, dann hätte ich in zweienhalb Jahren zwei Elektroautos. Das ist von der Rentabilität vermutlich nicht sinnvoll, weil da habe ich erst ein Viertel der steuerlichen Nutzungsdauer meiner ZOE2 verbraucht. Obendrein werde ich zu dieser Zeit vermutlich das Geld für Hausbau oder Innenausstattung benötigen.

Und um ein Model 3, oder vielleicht doch ein Model X, in 4-5 Jahren zu fahren, da brauche ich jetzt kein Geld für eine schnöde Reservierung auszugeben. Besser freies Kapital in Tesla-Aktien zu investieren.

Fazit

Ich muss jetzt zwar noch 11 Wochen auf meine ZOE2 warten, aber ich freue mich schon darauf dann wieder individuell elektrisch unterwegs zu sein. Die Erste Bank finanziert mir diese im Mietkauf, was den Vorteil hat, dass ich das Kapital nicht binde. Weiters habe ich das Auto sofort im Anlagevermögen habe und kann es auf 8 Jahre abschreiben, was mir jedes Jahr erspart Steuern für 2500 Euro Einkommen zu zahlen.

Und nur, weil ich vielleicht in 2-3 Jahren dann auch noch ein Tesla Model 3 haben will, heisst das nicht, dass ZOE ein schlechtes Auto sein wird. Entweder fahren wir das dann für kurze Strecken weiterhin oder ich zahle die Finanzierung aus und verkaufe ZOE.

Selbst wenn man sich jetzt nicht in den Pulk von Tesla-Enthusiasten einreichen will/kann, dann hat die Vorgehensweise von Tesla zumindest Vorbild-Charakter. Autos in der Preisklasse des Model 3 werden es schwer haben, wenn sie nicht zumindest auch Autopilot und die tollen Sicherheits-Aspekte mitbringen, die Tesla vorhüpft.

]]>
3612
Der grosse Strom-See https://oliver.drobnik.com/2016/03/der-grosse-strom-see/ Thu, 03 Mar 2016 21:04:06 +0000 http://oliver.drobnik.com/?p=3592 Continue reading ]]> Ich kaufte meine Wiener Wohnung im Sommer 1997. Eben so lange, bald 19 Jahre, bin ich Strom- und Gas-Kunde der Wien Energie. Der Grund ist ein einfacher: Anfangs gab es nichts anderes.

Das hat sich aber am 1. Oktober 2001 geändert, als das zweite Liberalisierungspaket für den Strommarkt in Kraft trat. Wobei diese Änderung eine rechtlich-theoretische war.

Warum sollte man etwas daran ändern, wenn eh schon der Strom aus der Steckdose kommt?

Die genauen Details über den österreichischen Strommarkt kann man sehr gut aufbereitet auf der Webseite der Interessenvertretung der österreichischen E-Wirtschaft nachlesen. Dort findet man auch eine Erklärung wie es sein kann, dass die Steckdose gleich bleibt, aber der Strom einen anderen Lieferanten bekommt.

Strom und seine Herkunft

Alle Erzeuger von Strom leiten ihr Produkt in den gleichen “Stromsee”. Aus diesem Pool gelangt die Energie dann über Hochspannungsnetze in die Ballungszentren und wird dann über regionale Netzbetreiber zu den tatsächlichen Verbrauchern geleitet.

Zwei Gesichter

In Wien hatte ich es mit zwei Firmen zu tun, die aufgrund ihrer Entstehungsgeschichte das gleiche Logo haben und auch einen so ähnlichen Namen, dass viele Leute glauben es wäre ein und die selbe Firma:

  1. Wien Energie Vertrieb GmbH & Co KG – der Stromlieferant
  2. Wiener Netze GmbH – der Besitzer der Stromleitungen, also der Netzdienstleiter

Diese beiden Unternehmen mögen zwar rechtlich getrennt sein, aber am findet dennoch die Gebühren für das Netz auf der Jahresabrechnung wieder. Das ist einerseits praktisch, weil man eine Rechnung hat, andererseits irreführend, weil sich diese Information das es sich um eine andere Firma handelt im Kleingedruckten versteckt.

Der langen Rede kurzer Sinn: was man für den Stromanschluss bezahlt kann man nicht ändern, was man für den Strom selbst berappt aber sehr wohl.

e-Tikettenschwindel

Die für die Regulierung des hiesigen Strom- und Gas-Marktes zuständige Behörde heisst e-Control. Wichtigstes Organ ist die Regulierungskommission, deren Aufgabenbereich Ausarbeitung und Kontrolle der Bedingungen für Netzzugang und Tarife, Maßnahmen zur Sicherung der Erdgasversorgung, Konfliktschlichtung und anderes ist.

Wenn man als Strom-Kunde jetzt mental schon soweit gekommen ist, die Deregulierung zu begreifen, landet man unweigerlich auf der e-Control Homepage wo es neben einer Vielzahl an Konsumenteninformationen auch sehr praktische Tools gibt.

Das tollste auf der Seite ist der Tarifkalkulator, wo man für seine Postleitzahl und einen gegebenen Jahresverbrauch die Tarife aller Anbieter vergleichen kann.

Tarifpreisrechner

Nach Eingabe der Werte bekommt man etwa 80 verschiedene Tarife aufgelistet, die Billigsten ganz oben. e-Control nahm als Ausgangsbasis automatisch bei mir Wien Energie und den “Optima” Tarif. Unglaubliche 229,36 Euro Ersparnis pro Jahr sollen da möglich sein…

Tarife mit Rabatten

Vorsicht Falle! Wenn man die Einstellung nicht ändert, dann werden einmalige Rabatte berücksichtigt und das verzerrt das Bild gewaltig. Man braucht nur auf den blauen Preis klicken und dann sieht man das wahre Bild.

Ich habe mal 4 Angebote genauer unter die Lupe genommen und nebeneinander gestellt. Die scheinbar günstigsten sind nur im ersten Jahr gut, weil man einmalig Rabatt bekommt. Aber wer will schon jährlich einen neuen Stromvertrag machen?

 

Vergleich

Zweites Problem ist der oft anzutreffende Grundpreis. Das ist eine versteckte Jahresgebühr die unabhängig vom tatsächlich verbrauchten Strom ist. Diese sehen wir auch beim Optima Float Cap, mit dem mich Wien Energie jüngst ködern wollte. Da sind die Rabatte zwar ehrlich und fortlaufend, aber “Peanuts”. Und auch hier finden wir die störende Grundgebühr.

Verhaftet! Aber das Schlimmste sind die Mindestlaufzeiten. Insbesondere Wien Energie zeichnet sich hier unrühmlich aus, indem sie Kunden Verträge aufs Aug’ drücken, die man ein Jahr lang nicht ändern kann. Wo ist denn bitte so was noch zeitgemäß?

Glücklicherweise konnte ich von meinem Tarifwechsel zurücktreten, weil ich dies binnen 2 Wochen tat.

Mehr ÖKO, bitte

Das Verhältnis der Stromzuflüsse in den grossen “Stromsee” wird von der e-Control seit 2007 erhoben. Aus dem Stromkennzeichnungsbericht 2015 entnahm ich diese Grafik.

Stromkennzeichnungen

Der Anteil der erneuerbaren Energieträger stieg erfreulicherweise von 60% 2007 auf 89% 2014 an. Unser Strom wird tatsächlich immer grüner.

Gleichzeitig sind die meisten Energieanbieter, die auch günstig sind (siehe oben) auch zu 100% Öko. Das sind die mit den grünen Balken in der Grafik.

So auch Care-Energy. Aus diesem Grund habe ich heute bei denen einen Vertrag gemacht die befreundete Buschenreiter KG hat diese jetzt im Vertrieb.

Fazit

Wir in Österreich können uns ja wirklich zu den Glücklichen zählen. In Deutschland zahlen die Leute ein Vielfaches mehr als wir für ihren Strom (Mobilfunk übrigens auch).

Der Ölpreis ist derzeit so günstig wie noch nie und damit auch der Strom- und Gas-Preis. Allerdings kann man von günstigeren Tarifen nur profitieren, wenn man aktiv wird und den Lieferanten wechselt.

Ich hoffe, dass ich hier zeigen konnte, dass es keine grosse Kunst ist ein paar hundert Euro an Stromkosten pro Jahr einzusparen. Man muss sich nur an den entsprechenden öffentlich-rechtlichen (und somit vertrauenswürdigen) Stellen informieren.

Wichtig ist, dass man die Spreu vom Weizen trennt: passé sind Lockangebote mit Einmal-Rabatten sowie Vertragsbindungen.

 

]]>
3592