Film: Transformers

Jeder kennt die Transformers der Firma Hasbro, jene Spielzeug-Roboter, die sich zwischen Fahrzeugen und einer humanoiden Form wechseln können, die vor 23 Jahren die Kategorie der Action-Figuren mitbegründeten. Zur Verkaufsförderung gab es beinahe ebensolange passende Zeichentrickfilme, die jeweils die Hintergrundgeschichte erklärten, aber erst dieses Jahr war die Computeranimationstechnologie ausreichend fortgeschritten, dass sich Produzent Stephen Spielberg mit Regisseur Michael Bey an die Umsetzung einer Verfilmung mit realen Schauspielern wagen konnten.

Über die Qualität ihrer Umsetzung sind sich die Kritiker indies uneinig, wenngleich niemand leugnet, dass die optische Umsetzung eindrucksvoll zeigt, was heute möglich ist. Der Film Transformers beginnt sehr vielversprechend, mehrere Handlungsschausplätze und  Charaktere werden etabliert und interessante wie auch witzige Handlungsfäden beginnen sich zu entwickeln. Ein Jugendlicher mit seinem ersten Auto, die Verbindung von coolem Auto und Sexappeal, eine Love-Story, stressige Eltern, Soldaten in Quatar, das Pentagon, einen Code lösende Computer-Geeks und die ersten Kontakte mit den Robotern sind involvierend, spannend und oftmals sehr lustig.

Die Spannung steigt unaufhaltsam ohne dass einem langweilig wird für die ersten zwei Drittel des Films, doch dann hat man plötzlich das Gefühl der Regisseur müsse krank geworden sein und ein Filmstudent habe das letzte Dritte fertiggestellt. Das letzte Drittel erschöft sich in diversen Varianten von Roboter-Kämpfen, die zwar optisch opulent in Szene gesetzt sind, aber man durch die übertriebene Geschwindigkeit und Detailvielfalt ist dem den normalen Zuseher praktisch unmöglich diese zu schätzen.

Gleichzeitig verlaufen aber alle spannenden Fäden ins Nichts, die Handlung verklumpt sich zu einem Kaukummiball und das Anspruchsniveau sinkt ins Bodenlose. Man ist optisch überfordert, während sich der Geist langweilt, so einen Rekord-Spagat habe ich noch nicht erlebt.

Mein Fazit ist, dass Spielberg und Bey ein Lob gebührt, dass sie sich an den Stoff unserer Jugend getraut haben, aber gleichzeitig Tadel, dass sie sich durch die Möglichkeiten der Computeranimation in Geiselhaft nehmen ließen. Ein Film, geeignet für verregnete Tage, wenn man keine lust auf geistige Anstrengung hat.

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