Das heutige Dinner&Date wäre für einen „normalen Single“ sicher eine Enttäuschung gewesen, für mich war es Training pur. Was bekommt man, wenn man 11 mehr oder weniger Intellektuelle Männer und Frauen an einen Tisch setzt und sie auffordert sich gut zu unterhalten? Die heutige illustre Runde hat aber so überhaupt nicht harmoniert, wie es ich in meiner langen Single-Karriere noch nicht erlebt habe. Für mich deswegen großartig, weil ich so perfektes Sparring hatte mit Leuten, die imstande sind, jeden Smalltalk zu erliegen zu bringen. Ich gab mir selbst die Aufgabe immer wieder ein Thema anzuschneiden, welches dann prompt als uninteressant abgestempelt wurde. Das habe ich über 3 Stunden durchgehalten, so gehe ich gestärkt in die nächste Runde, denn schlimmer kann das öffentliche Leben auch nicht sein.
Auch interessant zu sehen, wie der typische Single aussieht: zwischen 30 und 40, zumeist mit Ausbildung fertig, meist erfolgreich im Beruf, intellektuell, nach außen selbstbewusst oder ganz offensichtlich frustriert. Aber obwohl man zum Teil wöchentlich in Cocktail-Bars geht, wird man als Frau nicht angesprochen. Na, wie denn?! Ich kenne wenige Männer, die es sich trauen, das Risiko auf sich zu nehmen, so eine unnahbare Frau in ein Gespräch zu verwickeln. Und diese wenigen Männer sind durchwegs von dunklerer Hautfarbe, sprich „Hinzugereiste“. Was machen Frauen auch nicht taugt; sie machen noch mehr zu. Ja nichts von sich preisgeben, man wird ja angreifbar. Und wenn der Mann dann anfängt von sich zu erzählen, dann ist er ein Angeber oder kann nicht zuhören. Jaja. Ein dummer Teufelskreis, aus dem nur durch bewusste Auseinandersetzung und Öffnung ein Entrinnen möglich wird. Ich sehe da relativ schwarz für unsere Singles. Wenn sie da nicht was ändern, dann wird sich nichts für sie ändern.