U.S. Wahlkampf

Auf MSNBC kann man sich die Fernsehdebatten zwischen den Präsidentschaftskandidaten ansehen. Im Vergleich mit den österreichischen Fernsehdebatten fällt mir eines ganz besonders auf: die Hauptbeschäftigung scheint zu sein, den jeweils anderen Kandidaten zu kritisieren ohne wirklich sinnvolle Vorschläge zu machen. Und das aus dem Land, das von sich sagt, es hätte die Demokratie erfunden. So geht es hin und her, der eine stellt gewisse Zahlen als Fakten hin, der andere ganz andere, der erste wiederholt sich als “die Wahrheit”, der zweite straft ihn wieder Lügen. Kein Wunder, dass sich die Amerikaner so schwer tun, sich für einen besseren Kandidaten zu entscheiden. Es geht scheinbar nicht ums Programm, sondern einzig um die Persönlichkeit. Ok, ich persönlich finde Kerry sympatischer, aber sein Problem ist, dass er in der Vergangenheit mehrfach seine politische Meinung an die Umstände angepasst hat, was die Republikaner lang und breit ausschlachten. Andererseits reiten die Demokraten darauf herum, dass keine Massenvernichtungswaffen und keine Verbindung von Bin Laden und Saddam gefunden werden konnten. Die Welt ist nicht ehrlich genug und zu prüde zu erkennen und anzusprechen, worum es den Individuen im politischen Rampenlicht eigentlich geht. Die selben 3 Grundbedürfnisse, die beinahe alle anderen menschlichen Tätigkeiten seit Beginn der Neuzeit geprägt haben. Es handelt sich um die Bedürfnisse nach Macht, Geld und Sex. Vielleicht traut sich deswegen niemand an diese Themen, weil der U.S. Wahlkampf hauptsächlich von den Reichen und Mächtigen finanziert wird?

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