Zum Frühstück war ich gleich bei der AustroControl für die Eintragung der Schleppberechtigung und beim Aeroclub zur Eintragung von Klasse 2 (= 2-Sitzer) und Sprechfunk für Segelflug. Somit darf ich nun auch Passagiere in 2-Sitzigen Segelflugzeuge mitnehmen. Das wird dann wirklich lustig, wenn ich die Segelkunstflugberechtigung erlange, was ich noch für diesen Sommer vorhabe. Der CPL-Kurs hingegen hat mir einen Dämpfer versetzt, denn irgendwie keimt bei mir das Gefühl, dass ich den damit Verkehrsfliegerei verbundenen Stress sowieso gar nicht haben will. Meine Mission ist es einzig besser und sicherer zu fliegen, als ich dies jetzt schon tue und die Erwerbung des CPL ist für mich hier ein Meilenstein, auch eben weil sich wenige andere Piloten diesen Stress dieser zusätzlichen Ausbildung antun. Der Knackpunkt ist nämlich, dass mir persönlich der CPL nur eine Sache bringt: ich darf dann endlich offiziell die Kosten des Fliegens auf die Passagiere abwälzen, was zwar viele Privatpiloten inoffiziell tun, aber nicht tun dürften. So trage ich mich mit der Hoffnung, dass in Zukunft alle meine Freunde viel mehr Geld haben werden, so dass sie auch in Erwägung ziehen, mit mir zu fliegen. Weil aktuell frustriert mich nämlich, dass es drei Kategorien von Bekannten hier gibt: 1) Wollen fliegen, haben aber kein Geld. 2) Hätten Geld, aber haben Angst vor dem Fliegen. 3) Haben Angst und kein Geld, das ist besonders arm. Der Endeffekt ist bei allen 3 Kategorien der gleiche: weniger Fliegerei, als mir lieb wäre, weil ich jede Minute selbst und zur Gänze berappen muss. Einen zweiten Nebengrund gibt es auch noch: mit einem CPL in der Tasche kann ich wenigstens behaupten, ich hätte das verflogene Geld in eine Berufsausbildung investiert. Anders gesagt, ich bin dann bereit, wenn die große Flieger-Chance mir begegnet, wie auch immer unwahrscheinlich dies sein mag. Aber wer weiß, was sich in den nächsten 30 Jahren tut, Berufspilot darf man bis längstens 60 sein. Aber im wirklichen Leben muss ich halt am Boden bleiben und noch einige Jahre der EDV treu bleiben. So oder so ist das Spannungsfeld zwischen EDV und Luftfahrt ein interessanter Quell für Motivation und Lebensfreude. Diese Abwechslung wirkt sicher auch der Verkalkung entgegen.