Gestern haben wir das ehemalige Flugfeld Wien-Aspern besucht und uns angeschaut, was man von dem geschichtsträchtigen Ort noch sieht. Auf dem Satellitenfoto sind die Umrisse der ehemaligen Pisten noch gut zu erkennen und daher wollte ich sehen, was man vom Boden aus noch sehen kann. Auf diesem Flugplatz gab es bis 1977 ein reges Treiben mit Motor-, Segelflug und Fallschirmspringerei und es war ein Hauptstop der ersten Postflugroute. Aber da Schwechat ab Herbst 1977 eine zweite Piste bekommen würde, wurde der Platz “aus Sicherheitsgründen” geschlossen und bewirkte die Zerstreuung der damals konzentrieten Privatfliegerei in alle Winde. 1980 wurde das südlich gelegene General Motors Werk gebaut (heute “Opel Austria”), welches über 1000 Menschen Arbeit bietet. 1988 nahm sich schließlich der ARBÖ den ehemaligen Pisten an und etablierte ein Fahrtechnik-Übungsgelände, die Zufahrt erfolgt aus dem NW. Letzte Bastion der fliegerischen Tradition an diesem Ort ist der Christopherus 9 Stützpunkt, der den NW Wiens versorgt. Auf dem Foto sieht man das Lande-H und daneben stehen sogar einen der gelben Eurocopter. Dazu gibt es noch eine Gedenktafel, die wir aber leider nicht fanden. Dafür konnten wir aber dem Christopherus bei einem Start zusehen, was immer ein beeindruckendes Schauspiel ist. Ich bin nicht der einzige, des es schade findet, dass Wien einen potentiell großartigen innerstädtischen Flugplatz zugunsten von Wien-Schwechat aufgegeben hat, besonders, wo sich jetzt herausstellt, dass Schwechat an der Kapazitätsgrenze engelangt ist und die dritte Piste noch 5 Jahre brauchen wird. Apropos Schwechat, da habe ich um 3 Uhr früh heute eine Freundin abgeliefert, die jetzt ein halbes Jahr in Griechenland arbeiten wird.