So gegen 7 Uhr fiel ich dann doch noch in einen traumlosen Schlaf, der bis 11 dauerte. Beim Bundesheer hörten wir, dass 4 Stunden Schlaf das Minimum für einen Menschen sind um funktionieren zu können. Und funktioniert habe ich heute ganz unglaublich, ich sehe den Grund hauptsächlich in dem vielen Sport, den ich in jüngster Vergangenheit mache. Eine Stunde Autofahrt später, in Krems, machte ich mal wieder ein paar Fallschirmsprünge um wieder eine neue Perspektive zu bekommen. Fallschirmspringen ist sowas wie ein Lebenswillenstraining für mich, denn einerseits schauen die Probleme, die man auf der Erde zurückläßt aus 4000 Metern Höhe doch sehr klein aus. Andererseits setzt man ja bei jeder Schirmöffnung einen bewußten Überlebensakt und das halte ich für extrem heilsam. 5 Sprünge gingen sich auch, bevor sich das Wetter zu verschlechtern begann. Dann wieder mit dem Auto zurück nach Wien. Etwas durch die Sprünge ermüdet, beschloss ich aber trotzdem zum Samba-Workshop im Club Habana zu gehen. Dort lernten wir zu tanzen, wie sie in Brasilien Samba tanzen, was natürlich ganz anders ist, als das Tanzschul-Samba, das ich bisher kannte. Sagen wir es so: eine Aerobicstunde ist ein Schaas dagegen. Ich habe noch nie zuvor ein Hemd komplett naß geschwitzt, beim Samba ist das heute so gewesen. Salsa ist im Vergleich zu Samba sehr gemütlich. Zuguterletzt hat sich dann auch noch herausgestellt, dass meine Schlaflosigkeit eigentlich grundlos gewesen ist, da die Eifersucht auf falschen Annahmen wurzelte. Somit wieder ein Beispiel für Oliver’s Hauptproblem: ich interpretiere scheinbar negative Umstände immer zu meinem Nachteil. Eigentlich eine dumme Strategie, besser wäre doch, wenn alles grundsätzlich zu meinem Vorteil wäre.