Luxus in der Lobau

Ich hatte das erste Mal Gelegenheit die eCard als Krankenscheinersatz zu gebrauchen. Mein Zahnarzt hatte schon umgestellt, was ich telefonisch abgeklärt hatte, so dass ich dann nicht doch einen Krankenschein holen muss. Die Karte ist eine super Erfindung! Wie einmal im Jahr habe ich mir dann zusätzlich zur herkömmlichen Kontrolle wieder den Luxus der “Professionelle Mundhygiene” machen lassen, damit die Beisserchen wieder in neuem Glanz erstrahlen. Kostet 110 EUR, aber ich denke, dass das Entkrusten, Reinigen, Polieren und Fluoridieren das Geld wert sind. Zuletzt hatte ich das im März 2004 und – unterstützt durch zinnvolles Zähneputzen – kam bis heute kein einziges Loch hinzu. Nachdem das Radio verkündet hatte, dass heute der letzte Badetag für einige Zeit wäre, packte ich Picknick und ein Buch ein und fuhr in bekannter Manier zur Dechantlacke in die Lobau. Das Buch “Die Kunst des stilvollen Verarmens” passte da ganz hervorragend zu so einem Tag Urlaub in der eigenen Stadt. Mehrfach mußte ich mir bei der Lektüre denken, dass der Autor eigentlich ganz g’scheite Sachen schreibt, insbesondere, dass man erst durch verschmäten Überfluß wirklich zu schätzen lernen kann, was man eigentlich hat. Schlechtes Gewissen brauchte ich auch keines haben, denn am Abend erwartete mich ja wieder einmal CPL-Kurs. Besonders beschenkt kam ich mir dann auch vor, als ich meinen Strandnachbar am Telefon erzählen hörte, dass er pro Tag mit 5 EUR auskommen muss: 2 EUR für Zigaretten und 3 EUR für Essen. Da haben wir wieder den Beweis: ich lebe im Luxus, denn alleine die Zutaten für meinen Oliven-Kirschtomaten-Mozarella Salat haben soviel gekostet. Und rauchen tut mein Kopf von Selbst, wenn ich an die Frauen denke, aber das ist ein anderes Thema… Ich möchte nur mehr am Rande erwähnen, dass ich die hohe Wasserqualität, den kostenlosen Eintritt, das Catering, die ungezwungene Freikörperkultur und die überwiegende Ruhe an meinem Platzerl an der Dechant-Lacke sehr zu schätzen gelernt habe. Man bekommt ein Maximum an Urlaub für ein Minimum an Geld: was billigeres kann ich mir nicht leisten.

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