Letzte Nacht in London

Zu meine Absteige für diese Nacht mußte ich eine längere Strecke zu Fuß marschieren, da sie ziemlich genau zwischen 2 U-Bahn-Stationen liegt. Um den angebrochenen Tag in London auch noch etwas sinnvoll zu nutzen, bin ich dann zunächst zum bekannten Kaufhaus “Harrods” gefahren um schaute mich da ein wenig um, zu den skurilsten Ausstellungsstücken zählte ein Elektro-Hummer für Kinder um lächerliche 20.000 Pfund. Den meisten Spass hatte ich mit einer Nostalgie-Arcademaschine, auf der über 100 alte Videospiele aus meiner Jugend drauf zu spielen waren. Da spielte ich ein wenig Gradius (der Klassiker von Konami) auf dem Gerät um 1800 Pfund. Harrods ist einfach gewaltig, nicht nur von der Größe her, sondern insbesondere von den Menschenmassen, die sich da durchwälzen. Das wurde mir dann recht schnell zu viel und gleichzeitig sackte der Blutzuckerspiegel in den Keller, so dass ich schlicht die Flucht ergriff und zum Leicester Square fuhr, wo sich die bekanntesten Londoner Kinos versammelt hatten. Ich war da etwas enttäuscht, weil nur ein Film für mich interessant war, das Odeon haben sie zum offiziellen “Harry Potter” erklärt und in den anderen 3 Kinos war auch nichts Neues auf dem Programm. Zwischenzeitlich staunte ich nicht schlecht über Chinatown, wo tatsächlich dutzende chinesische und andere asiatische Restaurants in Reih und Glied nebeneinander stehen. In einem davon aß ich fürstlich zu Abend und obwohl die 2 Lachs-Sushi als Genuß-Häppchen nach den Gemüse-Nudeln ziemlich winzig waren – nouvelle cuisine – faszinierte mich immer wieder automatisch grünen Tee nachgeschenkt zu bekommen. Ein viel besserer Modus als in Österreich, wo man eine Kanne hingestellt bekommt, in der der grüne Tee jenseits aller Zubereitungsregeln ewig im Wasser schwimmt. London mag zwar eine interessante Weltstadt sein, aber auf Dauer sind mir hier zu viele Leute unterwegs, denen man aber praktisch nicht ausweichen kann, weil sich Musicals, Theater und Kino auf eine sehr kleine Fläche konzentriere. Da ist mir Wien schon lieber, wo sich alles viel besser verteilt und meiner Meinung nach das U-Bahn-System auch besser gestaltet ist. Sehr genervt hat mich immer, mit meinem 20-Kilo-Koffer durch enge Gänge in Menschenmassen treppauf treppab trotten zu müssen. Das habe ich morgen zu Mittag noch ein letztes Mal, dann fliege ich der Heimat entgegen.

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