Transamerica ist ein erfrischend anderer Road-Movie, der ein kontroversielles Thema aufgreift und sensibel aber auch lustig damit umgeht. Ein transsexueller Mann dessen Operation zur Frau kurz bevorsteht erfährt, dass er/sie einen postpubertären Sohn hat, der auf den Straßen von New York der Prostitution nachgeht. Seine/Ihre Psychologin schreibt sie/ihn aber nur für die Operation frei, falls er/sie diesen offenen Punkt in seinem/ihren Leben klärt.
Es ergibt sich eine Autofahrt von New York nach Los Angeles auf der die zwei Menschen einander kennenlernen und sich ihr Leben ziemlich verändert. Man kann gar nicht anders, als im Laufe des Filmes immer mehr mit den Hauptpersonen zu fühlen und am Schluss habe ich mich sogar dabei ertappt, dass ich dem Transsexuellen die Daumen halte, dass er/sie den lang gehegten Wunsch der Operation doch noch bekommt.
Die Hauptdarstellerin spielt schlicht brilliant und ich hatte die meiste Zeit angenommen, dass sie tatsächlich ein Mann wäre. Täuschend echter geht es nicht. Wir haben über brilliante Dialoge, geistreichen Humor (ohne Klamauk) und Situationskomik gelacht, während wir mit der Hauptperson mitgefühlt haben. Ein genialer Film, für aufgeschlossene Menschen absolut zu empfehlen.
War bei der Viennale im Herbst schon in Wien zu sehen. Der herkömmliche Film-Start ist am 16 März in Deutschland, vermutlich in Österreich nicht viel später.