Meine Buttermilch-Krawatte fand ein Happy End. Sie ist zwar noch etwas steif, aber man sieht ihr nicht mehr an, dass sie einmal in Buttermilch getränkt war.
Bei meinem letzten Personal Training wollten wir einen Leistungstest machen, aber das habe ich unabsichtlich boykottiert, indem ich meine Sport-Schuhe vergaß. So lief ich in roten Bade-Schlapfen in der Kraft-Kammer herum und wir machten den Kraft-Teil. Den Ausdauerteil verschoben wir auf nächsten Dienstag früh. Eh besser so, denn Ausdauer-Leistungen sollen am Vormittag besser sein.
Ein vorläufiges Ergebnis haben wir auch schon. Eigentlich bin ich für meine Altersklasse überall exzellent, einzig beim Bauchmuskel-Test habe ich die Anforderungen nicht erfüllen können. Somit heißt es für mich: weiterhin das zukünftige Six-Pack trainieren. Zum Auslockern ging ich wieder schwimmen mit 10 Kraul, 10 Brust, 10 Kraul, 10 Brust, Erschöpfung. Es ist immer wieder erstaunlich, was noch geht, obwohl man eigentlich von der Kraft-Kammer geschafft ist. In der Dampf-Kammer hat man dann wirklich das Gefühl es hat was gebracht.
Beim anschließenden Sushi-Ritual traf ich zufällig einen Schul-Kollegen aus meiner Gymnasialzeit. Damals schon war er immer cool und behandelte mich herablassend. Jetzt ist mir klar warum, denn er ist Anwalt geworden. Jetzt behandelt er alle Menschen cool und herablassend und kassiert dafür bis zu 300 EUR die Stunde. Nicht mein Ding, aber solche Menschen muss es auch geben, denn irgendwer muss sich die Finger schmutzig machen.
Gestern Vormittag besuchte mich ein Dokumentations-Team, um meine Wohnung zu fotografieren. Es war aber nicht das von “Schöner Wohnen”, sondern von einer Bauherren-Versicherung. Das hässliche flache Gebäude neben unserem Wohnhaus wird nämlich demoliert und dabei können sich theoretisch Verwerfungen ergeben, die dazu führen, dass Türen klemmen, Parkett-Fugen die Größe ändern, Risse entstehen und ähnliches. So kann die Versicherung sehen, was für Schäden vor dem Bau schon da waren, denn für diese kann sie nicht zur Kasse gebeten werden. Na ich hoffe der Neubau geht ohne Probleme für unser Haus über die Bühne, in jedem Fall wird das neue Büro und Geschäftsgebäude direkt neben der U3 Zippererstrasse das Grätzel hier enorm beleben.
Letzten Samstag war ich mit Direktor und Direktorin zum Gewand-Einkaufen und habe mein Monats-Budget für Essen verprasst. Jetzt muss ich zwar hungern, aber dafür schau ich gut aus. Nein, ganz so schlimm ist es nicht, aber wenn man ein paar eng geschnittene Diesel-Jeans und italienische Hemden kauft, dann sind schnell einige hundert Euro weg. Ich bekam meine Hosen vom Kürzen zurück und freue mich schon auf die erste Gelegenheit meinen neuen Look zu präsentieren, denn erstmalig soll es mit der neuen Kleidung möglich sein, dass Frauen auf meinen knackigen Arsch aufmerksam werden. Bisher hatte ich diesen unter Schlabber-Look verborgen.
Abends traf der “Pickwicks Stammtisch” zusammen. Diese Runde war ursprünglich daraus entstanden, dass 4 Leute sich einig waren, ihren tristen Jobs entfliehen zu wollen um vielleicht irgendwann wirtschaftliche Freiheit genießen zu können. Durch meinen Freund Mark stieß ich jetzt auch zu dieser Gruppe und bin begeistert. Jeder der bisherigen Mitglieder ist für sich einzigartig und in seinem Bereich unglaublich versiert. Wir haben dann beschlossen, einen Verein zu gründen, der das Ziel hat zu erkunden, wie mit legalen Mitteln in Österreich finanzielle Unabhängigkeit erlangt werden kann und diese dann zu fördern. Denn erstens rechnen wir damit, dass es noch mehr Leute gibt, die schon früher als mit dem gesetzlichen Pensionsalter ihr Hamster-Radl verlassen möchten, andererseits gibt uns ein Verein eine juristische Person in die Hand, die unabhängig von der Mitglieder-Struktur ist.