Die Baufirma, welche mit dem Abriss des Nebenhauses beschäftigt ist, hatte zunächst den Plan, den Schornstein händisch abzutragen. Damit unser Haus nicht beschädigt wird, so hieß es. So machte sich ein Bauarbeiter mit einem großen Vorschlag-Hammer ans Werk
Nach zwei Tagen wenig erfolgreichen Hämmerns kam endlich der Geistesblitz: Hilti!
Um 7 Uhr klopfte ein Bauarbeiter an meiner Tür mit der Bitte um eine Stromspende für den Stemm-Meißel. Die Steckdose in meinem Schlafzimmer war die einzige zugängliche und ich bin ja kein Spielverderber. Ich hatte nur so ein mulmiges Gefühl:
“Her mit dem Kabel! Macht mir nur kein Loch in die Wand!”
“WIR doch nicht, wir sind PORR.”
Na da fühlte ich mich gleich wohler.
Fünf Stunden später war die Ära Hilti auch schon wieder zu Ende, wie mir ein erneut klopfender Bauarbeiter eröffnete. Dem stemmenden Kollegen sei ein Ziegel auf den Fuß gefallen, was diesen außer Gefecht gesetzt hatte. Sie dürften daher nicht weitermachen und ich bekam 10 Euro für den verbrauchten Strom.
Binnen einer Stunde heckte ein Superhirn Plan B aus: rohe Gewalt.
Der zuvor erwähnte Stahl-Dinosaurier nagte eine präzise statisch berechnete Ecke des Schornsteins an um eine Sollbruchstelle zu erzeugen. Eine Kette wurde um dem Trotzenden um den Hals gelegt und der Dino zog daran. Als letzte Trotzreaktion brach der Kamin (“Ätsch!”) 2 Meter unter der gewünschten Stelle ab und donnerte in sein staubiges Grab.
Der klügere Kamin gibt nach. Gottseidank ist nichts passiert. Daher können wir jetzt darüber lachen.
Wir sehen mal wieder die alte Weisheit bestätigt: “Wo rohe Kräfte sinnlos walten ist der Erfolg nicht aufzuhalten.”