Meine jüngsten Ärgernisse waren dann doch nicht so schlimm. Die Motorrad-Jacke wurde mir von Louis relativ anstandslos gegen eine neue ausgetauscht, die abgebrochene Helm-Visier-Mechanik habe ich um 10,90 EUR ausgetauscht und das Motorrad hat doch kein Problem, außer dass die Kette etwas lockerer ist, als sie sein sollte.
All dies verblasst allerdings gegenüber den Problemen, die in meinem Umfeld in den letzten 2 Wochen akut wurden. Ein Haus ist abgebrannt, weil ein betrunkener Stall-Bursche mit brennender Zigarette eingeschlafen ist, was dieser nicht überlebte. Ein flüchtig bekannter Kollege aus einem Internet-Forum kam mit jungen 24 Jahren unter mysteriösen Umständen ums Leben. Mehrere Mütter liegen mit schweren Problemen in Krankenhäusern, teilweise mit unsicheren Genesungschancen. Ob das etwas mit dem teuflischen Datum 06.06.06 zu tun haben könnte, welches wir unlängst hatten?
Ich war gestern zu einer Shiatsu-Masseurin gegangen und schilderte dieser, dass ich mich so unzentriert und ungeerdet fühle. Ungewöhnlich stark von externer Motivation abhängig. Schon mein Feng-Shui-Berater hatte mir empfohlen mich mehr zu erden. Neben rhythmischer Musik und erdfarbenem Bettzeug, könne ich dies auch durch bewusstes essen erreichen. Kurz vor dem Shiatsu hatte mir eine neue Freundin auch ins Gewissen geredet, als ich mich als “Pudding-Vegetarier” geoutet hatte, also als nicht wirklich sonderlich ernährungsbewusster Nicht-Fleischesser. Diese junge Dame ist so eine Art hobbymäßige Pauline Boküse, ich konnte das noch nicht testen, aber was ich so höre ist sie eine exzellente Köchin. Aber die dritte Person, die mir täglich frisch gekochtes Essen empfahl war die Shiatsu-Frau. Sie nannte Bohnen, Voll-Korn und grünes Gemüse als optimale Nahrungsmittel für mich. So feierte ich die Wiederentdeckung von Baked Beans (weisse Bohnen in Tomatensauce) und aß diese gestern mit Brokkoli und heute mit Blattspinat.
Untertags hatte ich auf dem Nachhauseweg vom Vorbesitzer meines Motorrades zufällig ein Erdbeerfeld entdeckt und mein Instinkt sagte mir: “Yummi!” Mit dem Bike konnte ich keine Erdbeeren transportieren, so kam ich nochmal mit dem Auto wieder und kaufte mir eine Steige (2,5 kg) für mich selbst und eine weitere zum Verschenken.
Weil die Leute vom Erdbeerfeld mir auch ein Päckchen Tortengelee dazu schenkten, war ich inspiriert mein handwerkliches Geschick in einem Erdbeer-Vanille-Kuchen zu investieren. Tortenboden fertig gekauft, Soja-Vanille-Pudding drauf, Erdbeeren ausgelegt und Tortengelee darauf. 15 Minuten war mein Premieren-Kuchen fertig. Vielleicht erdete mich die Produktion, aber zur Sicherheit aß ich abends ein Viertel zusammen mit einer Kugel Eis.