Ich freue mich immer, wenn nach langer Bauzeit in meiner Heimatstadt neue Verkehrsadern fertig gestellt werden. Das gibt mir als Wiener das Gefühl, dass meine Stadt noch besser wird und sich etwas tut.
Heute wurde die Verlängerung der Nord-Brücke geöffnet, die bisherige Kurve am Shopping Center Nord vorbei ist nur mehr eine Abfahrt. Die neue Brücke führt an der SCN vorbei und bietet einen imposanten Anblick auf hohe bunte Wohnhäuser. Bisher führte der Trillerpark eher ein Dornröschen-Dasein, insbesondere für die Leute von südlich der Donau. Das ändert sich jetzt, denn die Kurve nach der Brücke endet genau vor dem Einkaufszentrum. So kommt man nunmehr mit dem Auto über die Nord-Brücke zu zwei kommerziellen Zentren: SCN und Trillerpark. Und der Media Markt ist auch gleich daneben.
Der tägliche Monsterstau beim ONE Hauptgebäude gehört damit hoffentlich der Vergangenheit an, denn für KFZ, die in den Norden wollen, wurden viel einfachere Fahrvarianten geschaffen. Ich fuhr am Trillerpark vorbei einfach geradeaus und so landete ich praktischerweise auf der B229, die mich südöstlich quer durch den 21. Bezirk bis nach Kagran führte, wo ich beim Donauplex mein Geführt erst einmal parkte.
Gleichzeitig wurde heute nämlich die Verlängerung der U1 bis nach Leopoldau eröffnet. So fuhr ich mit einer wunderschönen neuen U-Bahn-Garnitur Marke Porsche Design von der alten Entstelle in Kagran zur neuen Entstelle in Leopoldau und schaute mich dort um. Es gab ein Volksfest und große Menschenmassen waren aus ganz Wien angereist um mitzufeiern, manche um sich Autogramme diverser Schlagersänger zu holen. Auf das Konzert von Hansi Hinterseer musste ich leider verzichten, weil ich eine Verabredung zum Kino hatte. Zu dieser fuhr in in 17 Minuten von Leopoldau zum Schwedenplatz, das ist etwa eben so lange, wie ich aktuell von mir zu Hause zum Zentrum brauche.
Durch die Erschließung mittels U-Bahn werden die angrenzenden Gebiete, welche durchwegs von viel Grün umgeben sind, besonders als Wohnort interessant für Menschen, die in Wien zu tun haben (wollen), aber gerne auf ein KFZ verzichten. Würde ich aktuell ein dringend ein Domizil suchen, dann würde ich in der Nähe der neuen U1–Stationen Ausschau halten. Wer noch 7 Jahre warten kann, der sollte auf eine Wohnung auf dem ehemaligen Flugfeld Aspern sparen. Nicht nur wird dort ca. 2013 die U2 hinfahren (20 min zum Zentrum), KFZ haben einen Anschluss an die A23 (10 min via S1 zum Flughafen), und mit dem Zug ist man in 30 min in Bratislava. Die TU soll dorthin übersiedeln und ich denke, dass die 8500 neuen Wohnungen auf dem Ort mit Flug-Tradition ein ziemlicher Renner werden könnten.
Aber heute gratulieren wir dem transdanubischen Steppen-Volk und heißen es herzlich im Wiener U-Bahn-Netz willkommen.