… einen Strand für sich alleine zu haben und ein gutes Buch zu lesen.
In der Früh wollte ich eigentlich mir den Strand der Reichen anschauen, aber dann bog ich falsch ab und beschloss zu schauen, wo mich die Strasse hinführen würde. Nachdem ich den Pacific Coast Highway entlang des Mehres einige Zeit nach Norden gefahren war, überkam mich der Wunsch mir ein neues Buch zu kaufen und zufällig lief mir eine Mini-Mall über den Weg, wo ich das Buch “Stumbling on Happiness” fand, welches sich spannenderweise mit Glücksein auseinander setzt. Der Verkäufer hatte zwar einen irren Blick, ich ließ mir aber dennoch einen Strand von ihm empfehlen: Zuma Beach. Dieser war bis auf ein paar einzelne Menschen komplett verlassen und so konnte ich mich in Ruhe sonnen, während ich die ersten Kapitel des Buches verschlang.
… in einem amerikanischen Supermarkt gesundes Essen zu kaufen.
Wenn man als Europäer in einen typischen amerikanischen Supermarkt geht, dann gehen einem für gewöhnlich die Augen über. Ich gelüstete nach einem gemischten Salat mit etwas Käse und einem Honig-Senf-Dressing und das bekam ich auch alles in der gewaltigen Gemüse-Abteilung. Ich mußte mir zwar ein paar Papp-Schalen und Plastikbesteck kaufen, aber das Glück, das ich aus meinem Salt zog wog diesen Aufwand mehr als auf. Mein Salat weckte bei die angenehme Erinnerung an meine Selbstversorger-Zeit in Florida vor 2 Jahren.
… mit seinem eigenen Chauffeur eine Tour durch die Wohngebiete der Reichen zu machen.
… und einer Frau in Not helfen zu können.
Um 16 Uhr hatte ich mir einen Chauffeur mit einem Auto der Marke Lincoln bestellt, damit mir diese ein paar schöne Häuser prominenter Leute zeigen könnte. Mein cooler Fahrer Manny zeigte mir Beverly Hills, Homby Park und Brentwood. In letzterem wohnt ja auch der Arnold, aber leider wußten wir die Adresse nicht, denn sonst wären wir ihm zu seiner zweiten Amtszeit als Gouverneur gratulieren gefahren.
Ich hatte nicht bedacht, dass es um 17 Uhr schon dunkel wird und dass es dann bis halb Acht in ganz Los Angeles Stau spielt. Somit waren zwei der drei Stunden praktisch für den Hugo, aber dennoch bekam ich einen ganz guten Eindruck davon, wie die Wohlhabenden hier so leben. Als wir so durch einen Seitenstrasse fuhren, bemerkte ich wie eine junge Dame an einem Reifen ihres Autos herumwerkte. Ich fragte Manny, ob wir ihr helfen sollten und er lobte sofort meine Nettigkeit. Wir fuhren einmal um den Block und als wir hinter dem Auto hielten freute sich die Dame über unser Licht, denn sie hätte keine Taschenlampe dabei. Sie erzählte, dass sie im Stress wäre, weil sie eigentlich zur Physiotherapie müßte und, weil ihr ein halber Wirbel fehlen würde, sollte sie das eigentlich gar nicht selbst machen. So lobte ich sie, dass sie das selbst geschafft hatte und sie bestätigte mir, dass sie sich grundsätzlich weigern würde, ein Opfer zu sein. (Wow, eine Frau nach meinem Geschmack und hübsch war sie obendrein) Da bot ich ihr noch an, die Muttern für sie fest zu ziehen, was sie dankbar annahm. Sie bemerkte sofort meinen Akzent und erzählte, sie wäre selbst deutsch-türkischer Abstammung. Sie wäre erst jüngst nach L.A. gezogen und dankte Manny für die Empfehlung gleich morgen beim AAA (= der amerikanische ÖAMTC) Mitglied zu werden. Manny überreichte ihr auch seine Visitenkarte: “Rufen sie mich an, wenn sie mal Hilfe oder eine Information brauchen.” Ich war wieder mal nicht geistesgegenwärtig genug mir auch ihre Kontaktinfo zu holen, aber ihr überschwenglicher Dank gab mir dennoch so ein angenehm warmes Gefühl ums Herz. Die Belohnung für meine gute Tat sollte ich aber wohl noch bekommen.
… ins Casino zu gehen und beim Pokern sein Geld verdreifachen.
Nach dem ich vor zwei Wochen begonnen hatte, mich für das Pokerspiel zu interessieren wollte ich es dann noch wissen, wie es ist, gegen Amerikaner zu spielen. Schließlich ist Poker ja das amerikanische National-Kartenspiel. Man möchte meinen, dass es ein leichtes sei, in L.A. einen Ort zum Pokern zu finden. Interessanterweise aber gibt es in Los Angeles nur 2 Casinos und beide liegen fern ab des Unterhaltungszentrums. Ich entschied mich für das Commerce Casino, weil mir das ein Gast des japanischen Restaurants Miyagi’s gestern empfohlen hatte. Ich investierte 80 Dollar und ging nach drei Stunden und ein paar glücklichen Händen mit 300 Dollar nach Hause. Nicht schlecht für das erste Mal Pokern in USA!