Nach einer sportlichen ITG-Session (200 kcal) erledigte ich den obligaten Hamster-Kauf beim Metro, damit ich die vier freien Tage etwas zu essen habe. Bei der Gelegenheit kaufte ich 12 neue Trinkgläser, denn mein Bestand war über die Jahre von auf magere 3 Stück gesunken. Zu wenig Trinkgläser zu Hause zu haben verstößt gegen die Prinzipien von Feng Shui. Ganz wichtig war auch eine neue Schachtel Calgonit Tabs, die waren vor zwei Tagen ausgegangen und vier Tage kein Geschirr waschen zu können wäre eine Katastrophe gewesen.
Beim Interspar nebenan kaufte ich noch etwas zusätzliches Gemüse und entdeckte eine Eduscho-Ecke mit allerlei nützlich-ausverkauftem Krimskrams. Mich hatte ein Ding bereits fasziniert, als ich es wo anders in einer Auslage gesehen hatte. So griff ich schnell zu und erstand das letzte Paar elektrische Schischuhwärmer.
Zwei Mal musste ich vom Auto rauf in die Wohnung gehen um alle meine Einkäufe in meine Küche zu transferieren. Ich schaffte es gerade rechtzeitig zum Kino-Abend mit meinem lieben Bruder, der mir auch noch ein Geschenk in die Hand drückte.
Am vierundzwanzigsten brauchte ich nicht einmal mein Pyjama ausziehen, als ich mit dem Laptop auf meinem neuen terracotta-farbenen Sofa saß, eine Kuscheldecke über meinen Beinen, und ein 5–Dollar–Poker–Turnier nach dem anderen spielte. Meine wenig erfolgreiche Serie wurde angenehm durch den Anruf einer Freundin gestoppt, mit der ich dann ein paar Stunden über Freiheit, Stille und Abenteuer philosophierte. Ohne es zu ahnen machte diese Dame mir damit auch ein schönes Geschenk.
Dieses Gespräch und das anschließende Sprudel-Bad in meinem Whirlpool entspannten mich herrlich. Sauber und relaxed kehrte ich auf das Sofa zurück und weil es erst 18 Uhr war fing ich NOCH ein Sit-and-Go-Turnier an. Diesmal erlangte ich den dritten Platz (von 30), was mir rund 45 Dollar Preis-Geld einbrachte. Mir scheint, dass ich umso mehr Erfolg beim Spielen habe, umso entspannter ich es tue.
Während des Tages aß ich von den zuvor eingekauften Leckereien: meinen Lieblingssalat, Avocado, Radieschen, eine Riesenportion rote Grütze mit Soja-Joghurt, Gauda, Emmentaler, Pringles und erstmals selbst gemachte Maroni. Ich hatte diese beim Metro entdeckt und wollte mal schauen, ob mir die gelingen.
Maroni-Rezept: Heißluft-Backofen auf 200 Grad vorgeheizt, die Maroni kreuzweise eingeschnitten und zusammen mit einer Tasse Wasser für 15 Minuten auf einem Backblech in den Ofen. Das Wasser hält die Edelkastanien feucht. Dann kurz in ein feuchtes Geschirr-Tuch einschlagen, damit die Schalen abkühlen. Yummy!
Für den Hauptabend hatte ich mir einen besonderen Leckerbissen aufgespart, die weihnachtliche Fantasy-Geschichte “The Hogfather” vom Kult-Autor Terry Pratchett, die als zweiteiliger Fernsehfilm von Sky produziert worden war. Der Hogfather ist quasi der Weihnachtsmann für die Scheibenwelt. Die Bösen wollen ihn aber eliminieren, damit sie den Glauben der Menschen kontrollieren können. Es ist die Phantasie, die uns Menschen von den Affen unterscheidet und der Glauben an solche kleinen Lügen, die uns erst ermöglicht an die großen Lügen wie Gerechtigkeit, Fairness und Gnade zu glauben. All diese Philosophie ist geschickt in einer charmanten Story verpackt, die auch für Scheibenwelt-Neulinge wie mich noch halbwegs übersichtlich bleibt. 3 Stunden voller leichtherziger Fantasy, ideal für den Weihnachtsabend.
Vor dem Schlafengehen öffnete ich noch das Geschenk meines Bruders und tat ganz überrascht, wie er es mir aufgetragen hatte. Er hatte mir ein Puzzle geschenkt. Genauer gesagt eine elegante schwarze Masche zum Selberbinden, also ohne Gummizug für Anfänger. Das Puzzle daran ist, dass ich einzige Zeit knobeln werde, bis ich diese selber binden kann …