Mein Bruder Dieter feierte heute seinen 30. Geburtstag im intimen Kreis mit Freundin, einem Freund und mir. Natürlich in seinem Lieblingsrestaurant, welches gleichzeitig der beste Japaner in Wien ist.
Dieter ist ein richtiger Feinschmecker und so war der beste Champagner gerade gut genug. Dieter kommentierte den sehr angenehm trinkbaren Perlwein während wir damit anstießen: “Jetzt verstehe ich, warum manch ein Großkotz meint, er würde Champagner wie Mineralwasser trinken.”
Die zweite Flasche, die geköpft wurde enthielt die luxuriöse Variante von Sake, japanischem Reisschnaps. Dann kam auch noch die Restaurant-Chefin an unseren Tisch um mit ihrem Stammgast anzustoßen. Dieter hatte sich erst über die Größe der Flasche gewundert, weil er nur 0,75 Liter bezahlt hatte, aber die Chefin hatte heimlich die bestellte Flasche gegen eine Luxus-Sorte von der dreifachen Größe ausgetauscht.
Schmunzelnd sah ich zu, wie sich die Anderen viele kleine Speisen bringen ließen, bei denen eine die andere an Genuss zu überbieten schien. Ich selbst hielt mich an eine selbst zusammengestellte Sushi-Platte, bei der ich völlig überrascht die Avocado-Maki als meinen großen Favoriten identifizierte.
Etwas mulmig wurde mir schon bei dem vielen ungewöhnlich aussehenden Speisen. Insbesondere, als eine Goldbrasse servierte wurde, komplett mit Kopf und Schwanz und in der Mitte Sashimi-Filets. Ich schwöre, der Fisch hat mich böse angeschaut! Im Stillen versprach ich dem Fischkopf dieses Jahr wieder etwas weniger Fisch zu essen.