Mich fasziniert seit jeher das Prinzip des Sammelns von Flugmeilen, aber als Österreicher war man hier lange Zeit im Nachteil, bis Austrian Airlines am 26. März 2000 der Star Alliance beigetreten ist. Von diesem Zeitpunkt an konnte man kostenlos an dem Miles & More Programm teilnehmen, aber für wenige Leute zahlte sich das Sammeln aus.
Gesammelte Meilen verfallen oft ungenutzt, weil man schlicht nicht die geforderten Mengen innerhalb von 3 Jahren zusammenbekommt. Das war auch bisher der Grund, weshalb ich nicht mit dem Sammeln begonnen hatte. Man braucht auch heute noch 20 Flüge innerhalb Europas (bringt fix 1500 Punkte) in der Economy-Klasse um einen kostenlosen Europaflug (kostet 30.000 Meilen) zu bekommen.
Schneller geht es mit Flügen auf andere Kontinente, weil man hier die tatsächlich geflogenen Meilen für Hin- und Rückflug gutgeschrieben bekommt: USA 9.000 Meilen, Südafrika oder Japan 13.000 Meilen, Australien gar 20.000 Meilen. Meilenkonten sind immer personenbezogen, deshalb ist es möglich, dass schlaue Geschäftsreisende ihre Geschäftsreisen immer auf ihr Meilenkonto buchen und so auch mit der Zeit einen ordentlichen Meilenstand zusammenbekommen.
Wer nicht das Glück hat, Flugreisen bezahlt zu bekommen, der hat neben ausgedehnten Urlaubsreisen jetzt noch ein paar Möglichkeiten Meilen zu sammeln.
- Bei Avis oder Hertz bekommt man jeweils 500 Meilen, wenn man sich ein Gefährt mietet.
- Alle größeren Hotelketten (Hilton, Marriott, Intercontinental, Best Western, etc.) bringen 500 Meilen pro Aufenthalt.
- AOT Cruise schreibt einem die Meilen gut, die man auf ihren Kreuzfahrtschiffen zurücklegt
- Meilen kaufen: um 3 Euro-Cent pro Meile kann man sein Meilenkonto beliebig aufstocken
- Kreditkarten mit Sammelfunktion
Von allen Varianten involvieren alle mehr oder weniger Urlaub zu machen, und wir Normalsterbliche können das mit 5 Urlaubswochen nur zwei bis Mal im Jahr. Was aber immer geht, ist Geld auszugeben und diese ist Neuigkeit, die mich dazu veranlasste auch in das System einzusteigen.
Seit Juni 2002 bietet die Firma AirPlus die VISA und Dinersclub Kreditkarten mit Meilensammelfunktion an. Im Dezember habe ich sie schlussendlich auch entdeckt und mir die goldene VISA und Dinersclub Karte im Doppelpack bestellt. Die bekommt man ab einem Nettoeinkommen von mehr als 2.000 EUR und jede Karte hat neben den Versicherungsleistungen und dem goldigen Aussehen einen Einkaufsrahmen von 7000 EUR.
Ich habe die VISA Karte schon freudig verwendet um das erste Startkapital auf mein CFD-Konto einzuzahlen und gestern konnte ich damit die Anzahlung für meinen Kasten beim Leiner leisten. Meine alten Kreditkarten hätten hier schon Schlapp gemacht, aber meine goldene VISA-Karte hält dank des hohen Rahmens noch durch. Ich habe in meiner Buchhaltung nachgeschaut und festgestellt, dass in den letzten drei Jahren jedes Jahr durchschnittlich 17.000 EUR über meine Kreditkarten-Konten gewandert sind. Ja, beim Geld-ausgeben bin ich Weltmeister. Ein bis zwei Flüge wären sich da schon ausgegangen.
Nun, man wird ja gescheiter und jetzt bin ich auch ständig am überlegen, wo ich noch Dinge mit Kreditkarte bezahlen kann, die ich bisher immer mit Bankomat oder bar bezahlt habe.
- Tanken, Parkhaus
- Bücher, DVDs und Elektronik online kaufen (z.B. amazon.com)
- den Rest vom Kleiderschrank
- PayPal für Käufe auf eBay
- Essen im Restaurant oder Lieferservice (z.B. Akakiko, wozukochen.at)
- Einkäufe in Parndorf und anderen Shoppingcenters
Die Plastikkarte von Miles&More bekommt man erst ab 3000 Meilen, aber die habe ich jetzt schon im ersten Monat beisammen. Am liebsten wäre ich ja reich, denn dann würde ich der Amanweth einen brandneuen Apple Laptop kaufen und – natürlich – mit der goldenen VISA-Karte bezahlen. Wer hat noch Ideen?