Es ist selten, dass der dritte Film in einer Serie mit seinen Vorgängern mithalten kann, Spiderman 3 ist eine wunderbare Ausnahme von dieser Regel.
Spiderman als Super-Held hat immer schon seine Stärke in seiner Menschlichkeit und Verletzlichkeit gehabt. Im dritte Spidey-Film ist unser Held nicht nur mit drei Super-Gegnern konfrontiert, sondern er muss auch erst mal mit seinen inneren Dämonen fertig werden. Dies gibt einen überraschenden Tiefgang, weil dies ein philosophisches Grundkonzept widerspiegelt: man wird von seiner dunklen Seite verführt, es lockt Rache oder Macht. Doch dann kommt die Erkenntnis des Guten und am Ende erhält man Vergebung. Nicht nur Spiderman macht diese Phasen durch, teilweise auch seine Gegner, was für einige überraschende Wendungen sorgt.
Mit der Liebe läuft es auch nicht so prächtig, von der weisen Oma kommt der Ratschlag, dass dann der richtige Zeitpunkt zum Heiraten ist, wenn man bereit ist, das Wohl des anderen vor sein eigenes zu stellen. Der Held ist anfangs noch nicht so weit, einige Male verpaßt er die richtige Chance, weil er nicht sieht, was wirklich in Mary Jane vorgeht. Er hat seine Spinnen-Sinne nur auf die Verbrecherjagt trainiert, aber nicht auf sein Mädchen.
Dass die Special Effects auch wieder absolut genial sein würden war abzusehen, die Gegner Sandman und Venom sind einzigartig. Auch die Kampfszenen zwischen New Goblin und Spiderman, die sich die meiste Zeit irgendwie durch die Luft wirbelnd abspielen, schaffen es den Zuschauer zwar völlig zu desorientieren, aber dennoch zu packen und in der Handlung gefangen zu nehmen.
Spiderman 3 ist mit Abstand der beste Film der Reihe, mehr Action, mehr Tiefgang, wesentlich mehr Humor. Was will man mehr?