Letzte Woche fand ich endlich Zeit mein Auto auf die “richtigen Patschen” für die Jahreszeit umrüsten zu lassen. Es kam dann der Anruf, dass ich auch noch neue Bremsklötze brauchen würde, dann aber nichts mehr. So fuhr ich heute mit der U-Bahn zur Werkstätte und natürlich war mein KFZ schon lange fertig. Wenn man nicht selbst nachhakt, dann lassen die Leute einen einfach blöd sterben.
Seit ich meinen Golf 4 habe, gab es noch keine Gelegenheit, dass ich ihn mal auf meinem Blog herzeige. Daher hier endlich mal ein Foto meiner Lieblingskutsche.
Wie auch zu meinem Motorrad führte mich das Universum vor 5 Jahren zu diesem fahrbahren Untersatz. Damals fuhr ich den übernommenen VW Polo meiner Mutter mit einem Restwert von 400 EUR, als ich diesen in Klosterneuburg in die Werkstatt stellen mußte, weil mir ein anderes Auto hinten draufgefahren war. Der Händler rief mich dann an um mir mitzuteilen, dass die Versicherung den Schaden nicht mehr zahlen würde, weil die Reperaturkosten den Restwert des Autos überstiegen.
Dann meinte der Mann am Telefon ganz unschuldig “Herr Drobnik, es wäre mal wieder Zeit, sich nach einem neuen Auto umzusehen.”
Ich erwiderte “Hm, ich habe eigentlich keine Ahung von Autos. Ich weiß nur, ich hätte gerne Diesel, Klima und Automatik.”
“Ja, haben wir da, können Sie probefahren!” kam die überraschende Antwort, was doch etwas mysteriös war, denn Automatik-Getriebe gehören ja keinesfalls zur Standardausstattung eines Volkswagen Golf 4.
Ich fragte dann noch herum und mein auto-philer Bruder bestätigte mir, dass Golf eine sehr solide Wahl wäre und diese sich neben ihrer Robustheit durch langen Werterhalt auszeichneten. Der Händler war mit dem Auto ein paar Mal nach Salzburg gependelt und hatte so 7000 km auf den Tacho gezaubert, so dass ich den Wagen schlußendlich etwas günstiger bekam, gesamt 22.500 EUR in bar. Den Polo verkaufte ich kurz darauf um exakt 400 EUR an einen Arbeitskollegen, der damit Baustoffe für die Wohnungssanierung transportierte. Als ich diesen Kollegen nach einigen Jahren wieder sah, erzählte er mir, dass der Polo immer noch im Einsatz sei, immer noch ohne reparierten Stoßfänger.
Der Tempomat war durch die Automatik-Elektronik leicht nachzurüsten, es mußte nur der linke Hebel getauscht werden. Weitere Extras kamen mit der Zeit hinzu, die ich mir nach und nach einbauen ließ: Abnehmbare Anhängerkupplung, Wunschkennzeichen, GPS Navi von Alpine, Wischwasser-Sensor, Gummi-Matten und zuletzt eine Ebersbächer Standheizung.
Ich bin nicht jemand, der ständig ein neues Auto braucht, mein Golf bietet mir alles, was ich von meinem Auto erwarte. Daher werde ich ihn sicher noch viele Jahre fahren. Selbst für eine Familie wäre da drinnen Platz. Wenn mir etwas taugt, dann bleibe ich dabei.
Bis auf einige Kratzer und Fahrer, die ein Auto in der Stadt mit der Zeit so mitbekommt, strahlt der Metallic-Lack in der Farbe “Storm Beige” noch außerordentlich frisch. Metallic hat sich hier als wesentlich widerstandsfähiger als herkömliche Lacke erwiesen, steht mein Auto doch seit Jahren im Freien. Weil sich niemand unter “Stormbeige” etwas vorstellen kann, sage ich schlicht “Gold” dazu, manchmal auch “Hell-Gold”, wenn ich es mit einem ganz genauen Zeitgenossen zu tun habe.
Und dies war die Geschichte, wie der Prinz zu seiner goldenen Kutsche kam.