In seinem dünnen Buch “Tatort Banken” beschreibt der Schuldnerberater Alexander A. Maly, warum Österreich von allen Ländern der EU jenes Land ist, in dem es den Banken am besten geht.
Dann nur in Österreich gibt es die Gehaltsexekution in der Form, dass die Banken ein Riesengeschäft damit machen können, dass sie Kredite an Personen vergeben, die für diese eigentlich nicht leistbar sind. Solange es nur ein Gehalt gibt, auf das die Bank im Endeffekt einen Zugriff erhält, spielt die sonstige wirtschaftliche Situation kaum eine Rolle.
Die Lohnpfändung existert in Österreich erst seit 1986 und wir verdanken sie den mehr oder weniger direkten Verstrickungen unserer politischen Parteien mit dem Bankenwesen.
Das zweite Unikum ist, dass nach Fälligstellung eines Kredites bei uns die Zinsen und Kosten weiterlaufen. Dadurch ist es auch für die diversen Inkasso-Büros ein Bombengeschäft hier mitzumischen. Aber dank der bankfreundlichen Gesetze ist der Arbeitgeber das beste Inkassobüro, denn er muß – ohne Bezahlung – für die Gläubiger die Beträge berechnen und überweisen.
Die Konsumkredite und die Anzahl der für sie bürgenden Personen explodiert und Gesetzesänderungen sind keine in Sicht, weil Menschen mit Schulden sich zumeist für diese schämen und daher nicht ihre Politiker um Verbesserungen bitten.