Bärischer Wintereinbruch

Wenn der Winter kommt, dann verkriechen sich die Bären, soweit wir sie in Europa noch nicht ausgerottet haben, in ihre Höhlen. Passend zum metereologischen Wintereinbruch, den wir seit gestern erleben haben sich die Aktienmärkte verhalten. Sie haben sich wie ein Bär verkrochen und man bezeichnet daher ihr Verhalten mit “bärisch”. Das Gegenteil, also steigende Kurse, bezeichnen Börsianer mit “bullisch”. Wenn man den ATX Chart betrachtet, dann sieht man allerdings, dass trotz allen Schneefalls und apokalyptischer Einschätzung der Wiener Aktienmarkt langfristig doch sehr gesund am wachsen ist.

ATX November 2007

Seit 2004 wächst der Aktienmarkt in Österreich mit kraft-strotzenden 40% pro Jahr! Bei 4400 Punkten liegt aktuell der untere Rand unseres Trendkanals, zementiert wie die Privilegien der Politiker. Schlechte Finanzberichte, schlechte Laune aus Übersee und diverse Krisen in der kalten Jahreszeit können da logischerweise bewirken, dass wir auf den unteren Rand unseres Trends ankommen. Mir sind wohlhabende Individuen bekannt, die ihre Aktien-Engagements mittlerweile völlig aufgelöst haben und stattdessen ihre Kapital-Heil in Anleihen und Immobilien suchen.

Jetzt ist die Frage, wie es weitergeht, denn die vorherrschende Verkaufspanik könnte den ATX unter die Widerstandslinie drücken, was charttechnisch noch 5-10% weiteren Verfall ermöglichen würde. Coole Investoren lassen sich nicht von der Panik-Stimmung beeindrucken. Machen wir es wie der Bär: schlafen bis zum Frühling, dann wird die Börse sicher wieder aufwachen und herumtollen wie ein junger Bulle. Anders gesagt: “Nehmen Sie zwei Aspirin und rufen Sie mich im Frühjahr wieder an.”

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