Vom preisgekrönten Regisseur von “Pride&Prejudice” kommt Atonement, nach dem gleichnamigen Roman von Ian McEwan. Die 13-jährige Briony Tallis beschuldigt den Liebhaber ihrer Schwester eines Verbrechens, das diese nicht begangen hat. Dieser kommt zunächst ins Gefägnis, geht dann aber zur Armee um im zweiten Weltkrieg seine Ehre wiederzugewinnen.
Atonement ist sehr ruhig und stressfrei und für die mäßige Substanz auch recht gut gespielt. Die Atmosphäre ist extrem kühl, aber speziell die Szenen der ersten Hälfte, welche auf einem Landsitz spielt, sind optisch anspruchsvoll. Mir gefielen ein paar unübliche Wendungen, in denen man zuerst die Sicht der Briony sieht und dann die gleiche Szene nochmals aus der Nähe.
Dieser Film wird uns als Liebesdrama verkauft, aber meiner Meinung nach gibt es weder genug Liebe noch genug Drama um diese Bezeichnung zu verdienen. Der Sündenfall der Briony prägt die erste Hälfte des Filmes, der Versuch der Wiedergutmachung und der Krieg kennzeichnen die zweite Hälfte. Aber irgendwie fehlt es an Spannung, oder Prickeln oder irgendetwas, das einen interessieren könnte.
Auch wollen die zwei Hälften des Films nicht recht zusammenpassen. Aber vielleicht bin ich überkritisch, weil ich mir mehr Inhalt erwarte oder zumindest große Emotionen, mit denen ich als Mann etwas anfangen kann. Damen könnte er gefallen, wenn sie historische Tragödien mögen.