Für sich ist die Idee des kommenden Weihnachtsfilms Fred Claus recht interessant. Im Intro sehen wir die Geschwister Fred und Nick Claus, wie sie in einem Märchenwald aufwachsen. Fred wollte immer nur der beste große Bruder sein, aber Nick will immer anderen Leuten Gutes tun und bemerkt nicht, dass er dadurch seinen Bruder immer weiter von sich wegtreibt. Nick wird so heilig, dass er zu Santa Claus wird, Fred so böse, dass er als Schuldeneintreiber in der großen Stadt arbeitet. Als Fred in einer prekären Situation seinen Bruder um Hilfe bitten muß, überredet Nick ihn ihm am Nordpol zu helfen.
Spätestens ab entgleist der Film, der recht süß mit einem Erzähler beginnt, zur Gänze und wandelt sich von einem süßen Familienfilm mit Moral zu einer kitschigen schlechten Komödie, die der amerikanischen Vorstellung von Santa Claus huldigt. Unmengen an Elfen wurden per Computergrafik eingeschrumpft. Eine große Weihnachtsstadt am Nordpol ist der Stützpunkt für Santa, von wo aus der ungustig fette alte Mann zu seiner Mission am Weihnachtsabend aufbricht. Keine kreativen Ideen bringend ist das einzige Spannungsmoment Vince Vaughn als Fred Claus, der für etwas Unordnung sorgt, obwohl er es gut meint. Kevin Spacey als Effizienz-Experte spielt zwar sehr gut, aber sein Charakter als Bösewicht, der Santa wegrationalisieren will, bringt dem Film kaum etwas.
So plätschert das ganze so vor sich hin und am Ende ist es wie bei McDonalds. Man hat zwar was gegessen, ist aber in Kürze wieder hungrig nach etwas “Echtem”. Die Läuterung von Vaughn und Spacey und ihre Wiedervereinigung mit Santa ist zwar nett gemeint, ist aber nur eine schwache Handlungsmotivation. Es fehlen Witz, Handlung, Charaktere und Ideen. Diesen Film kann man sich getrost sparen, es sei denn, man will wissen, wie sich das amerikanische Jugendvolk Weihnachten vorstellt.