In einer Parallelwelt bekommt die junge Lyra (Dakota Blue Richards) einen goldenen Kompass ausgehändigt, der nur wie ein Navigationsinstrument heisst, aber seinem Besitzer die Wahrheit anzeigt, wenn dieser das Gerät zu verwenden versteht. In dieser alternativen Welt stecken die Seelen der Leute nicht in ihrem Körper, sondern laufen in allerlei Tiergestalt, genannt “Dämonen”, neben ihren Menschen her. Eine mysteriöse Organisation scheint die Welt zu regieren und sieht ihre Macht natürlich durch den goldenen Kompass gefährdet, denn nur ihre Wahrheit soll geglaubt werden. Diese Organisation versteht ihren Sinn darin, den Menschen liebevoll zu sagen, was das Richtige für sie ist.
Nicole Kidman und Daniel Craig glänzen in Charakter-Rollen mit leider viel zu wenig zeitlichem Spielraum, der weniger bekannte Sam Elliott spielt einen brillianten alten Cowboy-Typen, der sich als famoser Helfer für Lyra entpuppt.
Von Anfang bis Ende ist der Film optisch perfekt, die uns präsentierte Welt ist eine ungewöhnliche Mischung aus Retro und futuristisch. Geschickt werden philosophische Fragen nach Religion, Seele und freiem Willen hinter Elementen der Geschichte verpackt, so dass man trotz der reichlichen Action zum angeregt wird, über diverse halb-versteckte religionskritische Aussagen nachzudenken.
Genau diese ungewöhnliche Qualität rief diverse religiöse Gruppen auf den Plan, den Film zu verdammen, weil man in ihm manches Dogma in Frage gestellt sehen könnte. Kenner des Buches fanden ihrerseits genau diese Punkte zu wenig scharf, in der filmischen Umsetzung seien sie für das breite Publikum entschäfrt.wohl-temperiert. Ich persönlich finde diese Eigenschaft an dem Film besonders attraktiv, er gibt ihm eine ungewohnte Tiefe, die auch mehre Massen-Schlachten und Action-Sequenzen problemlos übersteht.
Am Ende hat man ein Gefühl wie nach dem ersten Herr der Ringe Film. Ein Zwischenziel ist erreicht, aber man ist absolut sicher, dass es eine oder mehrere Fortsetzungen geben wird um die Geschichte zu einem Ende zu bringen. Auch dies ist eine Frage des Glaubens, deren Beantwortung vermutlich hauptsächlich davon abhängt, ob die Buchhalter das Ergebnis an der Kinokassa mögen. Angekündigt ist noch nichts.