Ich traute zunächst meinen eigenen Augen nicht, als ich im Zeitungsregal neben der Billa-Kassa sah, welches Spielzeug dem aktuellen Micky Maus Heft beliegt. Der Poker-Boom macht auch nicht vor den Kleinsten halt. Wenn die Erwachsenen großen Spass dabei haben, mit lustigen bunten Scheibchen zu spielen, dann weckt das natürlich auch das Interesse der Nachwuchs-Zocker, insbesondere wenn die Eltern die keimende Neugier mit einem “dafür bist Du noch zu jung” quittieren.
Zu meiner Zeit waren es noch Bastelbögen aus Karton, die jedem Micky Maus Heft als interaktives Element beilagen. Ich war nie ein großer Bastler, weshalb ich später zu “Ybbs mit Gimmick” gewechselt bin, weil mich die Gimmicks faszinierten, auch wenn die Comics schlechter waren als die von Disney.
Jedenfalls bietet diese Ausgabe der Micky Maus eine günstige Möglichkeit das Wasser zu testen und den kindlichen Spieltrieb einmal grundsätzlich zu befriedigen. Besser man bringt seinen Kindern frühzeitig bei, wie man schlau und gut pokert, damit sie dann nicht schon in der Mittelschule ihr letztes Hemd bzw. Taschengeld verzocken, wenn sie der lokale Kartenhai als Opfer auserkürt.
Es ist unglaublich, dass es der Disney Konzern schafft, ein Set aus Chips in vier Farben und ein Paket Spielkarten mit Donald auf der Rückseite so billig zu produzieren, dass sie es zu dem günstigen Preis verkaufen können. Ja, die Macht von Angebot und Nachfrage macht auch dies möglich.