Autor Gabriel García Márquez wird derzeit vielerorts über den Klee gelobt und wenn dies passiert, dann ist die Hollywood-Verfilmung seiner Ergüsse nicht mehr weit. Sein Buch, dessen Verfilmung ich nun in der Sneak Preview sah, mit dem nichtssagenden Titel “Love in the Time of Cholera” spaltet seine Leser und Seher in Zwei.
Ein sozial niederer Telegraphist verliebt sich in die hübsche Tochter eines reichen Schnösels, der sich geschworen hat, nach dem Tot seiner Frau die junge Frau auf jeden Fall mit einem reichen Mann zu vermählen. Sie schreiben sich wie kichernde Teenies endlose Briefe hin und her, der junge Mann schwört ewige Liebe und Treue und hält im selben Atemzug um ihre Hand an. Doch das Mädel wird mit einem reichen Arzt verheiratet und der Bursch sucht Ablenkung in der Verführung von Hunderten von Frauen. Nach 50 Jahren stirbt der Arzt und die beiden kommen doch wieder zusammen. Ach und ein paar Cholera-Tote gibt es zwischendrin.
Romantik konnte ich keine erkennen, die Verliebtheit wirkt unecht und verkrampft. Die Alters-Masken der Schauspieler wirken seltsam starr. Die Story ist so langatmig, dass ich mit dem Einschlafen kämpfen musste. Eines muss man dem Film aber lassen, manche Stellen sind sehr lustig. In seiner Verzweiflung kommt der junge Mann ohne es herauszufordern in manche wirklich skurile Situation. Diese Zutat rettet den Film für mich ein klein wenig.
Kenner des Buches werden sich vermutlich beschweren, dass der Film dem Vorbild nicht nahekommt, aber das kann wohl kaum ein Film. Ich kann nur sagen, dass der Film nur interessant für Leute sein dürfte, die die Nerven haben, sich durch eine 2 Stunden lange unerfüllte Liebe zu quälen.
Der FIlm kommt am 22. Februar in Österreich ins Kino.