19 Jahre war es her, als der berühmte Archäologen-Abenteurer Dr. Jones das letzte mal seinen Hut aufgesetzt und seine Peitsche angeschnallt hatte. Die drei Abenteuerfilme mit Indy betrachte ich neben Star Wars als drei der wichtigsten Filme in meiner Jugend, als ich noch Idole hatte. Im Kern ein lieber intelligenter Kerl, der durch die bösen Jungs immer wieder in unangenehme Situationen gerät, die ihm eigentlich fast peinlich sind, eigentlich ein Pazifist, den aber doch meistens seine Fäuste und seine getreue Peitsche aus diesen Schwierigkeiten retten.
In Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull sind 10 Jahre seit den Nazis vergangen, jetzt spielt der Film während des kalten Krieges. Die noch kühlere Gegenspielerin ist Cate Blanchett mit einer roten Armee im Kompaktformat. Als parapsychologische Stalin-Vertraute ist sie auf der suche nach übernatürlichen Artefakten um sie in den Dienst des Kommunismus zu stellen.
Wer hat sich nicht in meinem Alter gewunschen, er hätte einen so coolen Vater wie Indy? Eben diese Frage ging in Fleisch und Blut von Henry Jones III (Shia LaBeouf), der anfangs doch sehr als James Dean Remake daherkommt, aber im Laufe des Filmes in die Rolle von Indiana’s Sohn hinein wächst. Indy’s einzig wahre Liebe Marion Ravenwood (Karen Allen) ist zufällig die dazugehörige Mutter und auch mit von der Partie.
Gleich von Beginn an stimmt das Feeling mit den anderen Filmen zusammen. Indy springt, boxt, peitscht, schwingt und macht sonst auch alles, was man als Fan von ihm erwartet. Nebenbei gibt es spannende Verfolgungsjagten, verrückte Tiere und unglaubliche Ideen. Indy ist etwas grauer und etwas weiser geworden, aber offenbar immer noch topfit. Das Erfolgsrezept haben Georg Lucas und Stephen Spielberg glücklicherweise kaum verändert, einzig die Skala ist ein wenig größer und wagemutiger geworden, gibt es dank der modernen Filmtechnik wesentlich mehr gestalterische Möglichkeiten. So überlebt Indy zu Beginn gleich eine wunderschöne Atomexplosion.
Wenn ich unbedingt etwas bemängeln müßte, dann eigentlich nur, dass der Charakter der Cate Blanchett eigentlich zu harmlos für den großen Indiana Jones ist und dass die Handlung gegen Ende hin etwas zu linear wird. Davon abgesehen aber hatt ich grosse Freude zu sehen, dass mein Jungendidol noch lebt, in voller Farbe.