Es gab diese Redewendung zwar schon im Lateinischen, aber ins Deutsche hat sie ihren Weg nie gefunden, auch nicht, wenn es Heike Holtsch in ihrer Übersetzung von “Was würde Google tun?” versucht.
“Eine Köchin, die ihr Salz wert ist, würde das sicher als Kompliment auffassen.” (Seite 259, gebundene Ausgabe 2009)
Wie kann eine Köchin Salz wert sein? Das ist doch gar kein Kompliment, jemanden als salzig zu bezeichnen. Autsch!
Die englische Wendung “to be worth his salt” kommt aus dem lateinischen Sprachgebrauch des römischen Imperiums. Dort waren Salz und Gold tatsächlich gleich viel wert, weshalb Soldaten oft mit Salz statt mit Gold bezahlt wurden. In englischen Sprachraum ist die ursprüngliche (weil nahezu poetische) Wendung nachwievor in allgemeinem Gebrauch.
Heutzutage würden wir auf Deutsch sagen, dass jemand sein Geld wert ist, seine Sache versteht oder auch sein Handwerk. Da es in dem Kontext des obigen Satzes um ein Restaurant geht, würde ich die Wendung mit dem Geld empfehlen.
“Eine Köchin, die ihr Geld wert ist, würde das sicher als Kompliment auffassen.”
Diese Phrase wörtlich ins Deutsche zu übersetzen, könnte uns auf den Gedanken bringen, dass die Frau Übersetzerin ihr Handwerk bezüglich sinnvoller Übertragung von Redewendungen manchmal nicht versteht.
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