“Kleinvieh macht auch Mist” sagt der Volksmund. Und tatsächlich sind es sind die kleinen Dinge, die einem auf lange Sicht das meiste Unbehagen erzeugen. Insbesondere, weil das empfundene Ärgernis meist nicht gross genug ist, um sofort etwas zu ändern.
So geschehen war das mit meinen Schuhen, welche immer quer durch mein Vorzimmer kugelten. Dabei hatte ich eh schon auf ein Minimum reduziert:
- Laufschuhe
- Radschuhe
- Elegantere Sneaker
- Sandalen
- Motorradstiefel
Alle meine anderen Fußbekleidungen hatte ich in meinen Kleiderkästen verräumt, Schlapfen in einer Schublade.
Immer wenn man mit Schuhe eine Wohnung betritt, dann trägt man Staub und Schmutz mit. Die einfachste Lösung – so praktiziert von zwei meiner Freunde – ist in Verwendung befindliche Schuhe vor der Wohnungstüre auf Regalen zu lagern. Mir wurde diese Praktik als türkisches Kulturgut vorgestellt, wo man gewohnt ist, Wohnungen niemals mit Strassenschuhen zu betreten.
Allerdings gibt es für diese Methode viele Hindernisse. Entweder verbietet es oft die Hausordnung, oder man fürchtet, dass manche Schuhe “Füsse bekommen” könnten, wenn diese für jedermann zugänglich sind. Bei zweiterem hätte ich weniger Angst, denn wer würden meine “Kasler fladern”. Aber bei teueren Damen-Schuhe verstehe ich die Angst.
Eine innerhalb der Wohnung beliebte Lösung ist der Schuh-Schrank. Eine Freundin von mir hat derer gleich mehrere. Die durchschnittliche österreichische Frau soll ja 14 Paar Schuhe besitzen. Solche Schränke für das Schuhwerk sind zumeist weniger und haben eine gefinkelte Ausklapp-Mechanik.
In meinem Fall suchte ich eine Lösung, die unterhalb meines Vorzimmer-Spiegels zwischen Heizkörper und gänzlich geöffneter Eingangstüre Platz finden könnte. Bei IKEA wurde ich fündig. Kaum zu glauben der Preis: 5 Euro.
Die beiden Ebenen der Schuhablage sind aus gespanntem Kunststoff, was sich bei näherer Kontemplation als Vorteil herausstellt. Bei Varianten, die Sprossen oder Stangen haben, kann Dreck von Schuhen in der oberen Ebene auf die darunterlegenden Schuhe fallen. Die durchgehende Fläche des Kunststoffes fängt hingegen den Schmutz auf. Man kann diese gelegentlich feucht abwischen und wenn man den Boden aufwischen will, kann man das Regal wegtragen.
Ein weiteres Problem anderer Lösungen war, dass diese einfach viel zu breit für meinen zur Verfügung stehen Platz gewesen wären. Insbesondere die Varianten die gleichzeitig auch als Sitzbank dienen fand ich interessant. Aber sie kamen für mich aus Platzmangel einfach nicht in Frage.
An Frauen-Schuhen hätte ich vermutlich 6 Paare unterbringen können. Meine Männer-Schuhe sind so breit, dass ich pro Ebene nur zweienhalb Paare unterbringen kann. Zwangsneurose (OCD) darf man da keine haben, wenn man bemerkt, dass ein Schuh-Paar getrennt geparkt werden muss.
Weiteres Detail am Rande: wenn man den Kunststoff zwischen den anderen Stangen spannt, dann ergibt sich daraus eine Hutablage, die man an die Wand schrauben kann. Das war auch der Grund, weshalb wir das Schuh-Regal zunächst nicht im IKEA fanden, denn es war an einer Wand zu besichtigen statt am Boden.
Zwei Bekannte von mir diskutieren, wie sie mir helfen können, wo doch meine Blog Postings (so wie dieser hier) allesamt Ausdruck meiner verkrampften Suche nach einer Lebensgefährtin sein sollen. Obiges Regal trägt den Namen LUSTIFIK. Ich brauche wohl nicht genauer zu erklären, welche Assoziation sich hier aufdrängt. Egal ob ich nun notgeil bin oder nicht. Und nein, mir ist natürlich nicht zu helfen.