Sehr bald nachdem ich mein Sofa auf Airbnb inseriert hatte, meldete sich ein junges Paar aus Vorarlberg an. Diese sollten meinen ersten zahlenden Gäste werden.
Ich hatte mich schon länger mit dem Gedanken getragen, dass es doch nett wäre einen Teil meiner Wohnungskosten via Airbnb zu verdienen. Obendrein mag ich es, meine gut ausgestattete Wohnung mit neuen Freunden zu teilen. Wenn man länger wo wohnt, dann hat man eine allzu nüchterne Einschätzung des eigenen Domizils. Für Fremde ist meine Wohnung ein neues Erlebnis und ihre Begeisterung steckt mich an.
Ich hatte einige Zeit ein Henne-Ei-Syndrom. Ich hatte mir nämlich eingeredet, dass ich keine Gäste haben kann, solange ich noch keine Bettwäsche gekauft habe. Und keine Bettwäsche gekauft, weil ich ja bisher nicht mit Gästen gerechnet hatte, solange ich selbst noch an der Wohnlichkeit meiner Bude feilte. Aber die Begeisterung eines Freundes über die netten Gäste die er seinerseits via Airbnb gehabt hatte, steckte mich schlussendlich an und ich inserierte. Anfangs noch ohne Bettzeug wohlgemerkt.
Mein Gedankengang war so: wenn ich wirklich eine Buchung bekomme, dann bin ich quasi gezwungen das Bettzeug zu organisieren. Und so war es dann auch. Ich kaufte beim Betten Reiter eine neue Bettdecke, zwei Polster, zwei Spannleintücher und zwei Sets bestehend aus Decken- und Polsterüberzug. Gesamtkosten etwa 170 Euro, denen 100 Euro aus der Übernachtung gegenüberstehen. So war die erste Buchung zwar ein Verlust für mich, aber ab der zweiten oder dritten habe ich das wieder drinnen.
Zu meinen Gästen ist zu sagen, dass ich sie mir kaum unkomplizierter wünschen hätte können. Ich vertraute ihnen sogar so sehr, dass ich eine Nacht im Ausland verbrachte. Ich bin ja grundsätzlich schon ein vertrauensseliger Mensch. Die Sicherheitsvorkehrungen von Airbnb (Versicherung, Verifizierung des Reisepasses, etc) kamen zu meinem guten Eindruck von dem Paar noch hinzu.
Meine größte Erkenntnis aus diesem ersten Gäste-Erlebnis war dass ich irgendeine Lösung dafür brauche, dass Gäste ihr gebrauchtes Gewand irgendwo ablegen können, dass ich mein Wohnzimmer immer noch verwenden kann. Vielleicht irgendeine Art von Klapp-Kasten oder Kommode. Für Ideen wäre ich dankbar. Oder ich könnte den kleineren Teil meines Team7-Kastens frei machen, wo ich jetzt aktuell mein Sportgewand lagere.
Und was anderes noch: ich verspüre den Drang eine Video-Guide oder eine Anleitung zu meiner Wohnung zu machen, damit Gäste sehen, was sie hier für Möglichkeiten haben. Alles in allem kann ich die Erfahrung nur weiterempfehlen und freue mich schon auf meine nächsten Gäste.