Vor einigen Tagen meldet mein Vater dass der Drucker spinnt, ein HP OfficeJet 6700 Premium. Das ist so ein Ding, dass für nicht viel Geld alle Stückl’n spielt, also druckt und scannt. Alles Funktionen, die man grade zum Monatsende braucht, damit man die Buchhaltung fertig machen kann.
Wenn man den Drucker einschaltete kam diese Meldung am Display:
Wenn man auf OK drückt, schien es erst so als startet er normal und dann aber ein BSOD (“Blue Screen of Death”) – wie man ihn eigentlich nur von hoffnungslos veralteten Windows-Versionen erwartet.
Und danach begann der Tanz von vorne. Wir probierten Geräte-Reset, aber das brachte nichts, selbes Spiel.
Ich rief am nächsten Morgen den HP Support an und dort wurde ich gleich gefragt, was für einen Router wir hätten. Wenn dieser nämlich von UPC wäre, dann gäbe es da ein Problem. Wir sollten mal probieren was passiert, wenn man den Druck einschaltet während das UPC Modem stromlos ist.
Tatsächlich machte das einen grossen Unterschied. Der Drucker machte zwar einen langen Testlauf, aber von obigem Fehler war nichts mehr zu sehen. Als wir dann das Modem wieder einschalteten – nach dem der Testlauf vorüber war – ging der Drucker sofort wieder in die Endlosschleife.
Auf der Facebook-Seite von UPC Austria fand ich an oberster Stelle einen Eintrag eines Users der auch über dieses Problem klagte, seit er ein neues UPC Modem erhalten hatte. UPC hatte nämlich in einer gross angelegten Tausch-Aktion ihre Kunden aufgefordert ihr Gerät zu wechseln, damit sie grössere Geschwindigkeit bekommen würden.
Der Support von UPC hatte auf die User-Meldung geantwortet, dass man ihnen per Direkt-Nachricht die Kundennummer und eine Telefonnummer für Rückruf schicken solle, weil sie schon einige Workarounds in Petto hätten. Dies tat ich auch.
Wir haben dieses HP Drucker-Endlosschleifen-Problem nach Modem-Upgrade. Kunde 100-00xxxxxx – Tel 01/470xxxx – wenn man das Moden aus lässt beim Drucker einschalten, dann fährt der Drucker hoch.
Gleichzeitig instruierte ich meinen Vater den Kundendienst anzurufen, wenn er innerhalb von 3 Stunden nicht von ihnen kontaktiert worden war. Was er auch tat, denn kurz darauf bekam ich folgende Antwortet im Facebook Messenger:
Hallo Oliver, danke für deine Nachricht. Wie wir gesehen haben, hast du dich mittlerweile an unsere KollegInnen der Serviceline gewandt. Diese haben dich über den notwendigen Modemtausch informiert. Wenn du dazu noch Fragen hast, stehen wir dir selbstverständlich gerne weiter zur Verfügung.
Meinem Vater wurde gesagt, dass er sich beim UPC Shop im Gasometer ein anderes Router-Model holen solle, was er auch tat. Und damit war das Problem dann gelöst.
Ich bat UPC um ein offizielles Statement zum Problem und bekam diese Antwort:
Das von dir geschilderte Problem ist uns seit kurzem bekannt. Aufgrund einer technisch notwendigen Umstellung bei der Software deines WLAN Modems kann es zu Komplikationen mit HP-Druckern im Netzwerk kommen. Wie mit dem Kollegen an der Serviceline besprochen, kann dies durch einen einfachen Modemtausch auf einen anderen Modemtyp behoben werden. Selbstverständlich arbeiten die zuständigen KollegInnen bereits an einem Update der Software, können dafür aktuell aber noch keinen Zeitrahmen nennen. Wir entschuldigen uns für die entstandenen Unannehmlichkeiten.
Die Frage, wie es dazu kommen könne, dass ein Software-Problem im Router dazu führen kann, dass ein HP Drucker abstürzt, konnte mir nicht beantwortet werden. Ich vermute, dass der Drucker, wenn er sich eine IP-Adresse vom Router holen will ein unübliches Daten-Paket bekommt, mit dem er nicht umgehen kann und er dann abstürzt. Nachdem er dann wieder hochkommt, beschwert er sich dass er nicht ordnungsgemäß heruntergefahren wurde. Und wenn er dann wieder ein IP-Adresse haben will geht der Tanz von vorne los.
Eigentlich sollte die Drucker-Firmware so robust sein, dass ihr solche ungewöhnliche Daten-Pakete nichts anhaben können. Aber leider ist sie es wohl doch nicht. HP zeigt hier auch keine Reue, zumal dies ein extremer Sonderfall von UPC zu sein scheint. Dann sollen die das richten…
Aber gut zu wissen, dass wir – trotz aller Scherereien – doch keinen neuen Drucker kaufen müssen, wo doch mein Vater erst jüngst neue Patronen dafür erworben hatte.