So, jetzt ist es da, das neue Jahr. Und damit die Frage: was soll ich mir denn jetzt wünschen oder vornehmen? Soll man das überhaupt, oder bringt es eh nichts, weil wir unabwendbar dem Abgrund zusteuern?
Soweit ich das bis heute beurteilen kann habe ich zwei größere Projekte in 2016. Das eine ist die mir zugefallene Drobnik KG 2.0. Das andere – mache Leute haben das aus meinen Andeutungen zum Jahreswechsel schon herausgelesen – betrifft den Umstand anderer Umstände meiner Partnerin.
Firma 2.0
Die Drobnik KG ist ja eigentlich kein Baby mehr, gibt es die Programmier-Sparte ja mittlerweile seit Jänner 2010. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich vom Windows-Systemadministrator hauptberuflich auf Software-Entwicklung umgesattelt. Der Vergleich zur Entwicklung von Menschenkindern ist wohl etwas an den Haaren herbeigezogen, aber drängt sich im aktuellen Zusammenhang umso mehr auf.
Insbesondere der scheidende Geschäftsführer, mein Vater, wurde selten müde zu betonen, wie sehr die EDV-Sparte der Drobnik KG ja von den Immobilien-Einkünften abhängig sei. Wie ein unselbständiges Baby wäre “Oliver’s EDV” – seiner Meinung nach – ohne dieses Sicherheitsnetz eines der anderen Hälfte nicht überlebensfähig. Und überhaupt hatte er mich (41) und meinen Bruder (bald 39) seit unserer Geburt erhalten und nie hätte er dafür angemessen Dank erhalten.
Tatsache ist, dass ich meine gemütliche Situation dahingehend ausnutzte, dass ich mir den Luxus gönnte ein Buch zu schreiben. Dieses kostete mich fast ein Jahr, bis es im im Jänner 2015 endlich in den Handel kam. Das ging nur, weil ich genügend andere Einkünfte aus EDV und Immobilien hatte.
Nunmehr, ohne Immobilien, ist meine EDV nunmehr zwangsweise abgenabelt. Die Einschätzung, dass wir alleine nicht überlebensfähig wären habe ich natürlich nie geteilt.
Während mein Vater immer auf Papier zu beweisen suchte, dass sich das nicht ausgehen kann, haben meine eigenen Berechnungen immer gezeigt, dass wir genug verdienen um davon leben zu können.
“Man kann Zahlen dazu bringen alles auszusagen, wenn man sie lange genug foltert”
So zimmert sich jeder die Beweise zusammen, die seiner Geschichte am ehesten entsprechen.
Für meine Version der Geschichte spricht, dass mit Jahreswechsel auch eine Vielzahl an unnötigen Belastungen wegfallen, die den Cashflow belasteten.
Ich hatte mir bei der Gründung der Drobnik KG – vor 14 Jahren – eingebildet, dass es besser ausschauen würde, wenn wir doppelte Buchführung und Bilanz hätten. Im Rückblick hat sich leider herausgestellt, dass dies niemanden beeindrucken konnte. Einfache Einnahmen-Ausgaben-Rechnung hätte es auch getan und tausende Euro pro Jahr weniger gekostet. Drobnik KG 2.0 wird wieder auf die billigere Buchhaltungsvariante umgestellt.
Dann kam noch der gewaltige Buchhaltungsaufwand dazu, der die Arbeit der Hausverwaltungen duplizierte. Unser Steuerberater musste einerseits den Hausverwaltungen hinterherlaufen um alle Zahlen zu bekommen. Andererseits mussten sie die verschiedenen Buchungen nochmal machen, weil dies die doppelte Buchführung so erforderte. All dieser unerhörte Aufwand fällt jetzt weg.
Der dritte und wichtigste Punkt ist, dass wir durch die Immobilien jedes Monat eine Umsatzsteuer-Anmeldung machen mussten. Durch deren Wegfall komme ich mit Einkünften aus Österreich – bei denen USt. anfällt – unter 100.000 Euro. Und dadurch reicht es ab Jänner 2016 aus, wenn ich nur mehr Quartalsweise Buchhaltung und Umsatzsteuervoranmeldung mache.
Also: Einnahmen-Ausgaben-Rechnung und massiv reduzierter Buchhaltungsaufwand werden viel Kosten einsparen. Die Frage um die sich meine Gedanken dieser Tage viel drehen ist: wie will ich 2016 mit meiner Firma angehen? Zurücklehnen und mal schauen wie es läuft? Oder gas geben und expandieren?
Familie 2.o
Während die Vorbereitungen auf die Firmenübernahme liefen, starteten meine Partnerin und ich ein neues – anfangs noch geheimes – Projekt. Wer es schon mal mit dem Kinderkriegen probiert hat, der weiss, dass in den ersten 12 Wochen einer Schwangerschaft die Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt am höchsten sind.
Vermutlich aus diesem Grund halten Paare die anderen Umstände meist geheim, bis man sich relativ sicher sein kann, dass das Baby wirklich bleibt. Bei uns war das auch so, dank perfektem Timings war das gefährliche erste Trimester genau zu Neujahr überstanden. Und so offenbarten wir die frohe Botschaft unseren Eltern am Heiligabend.
Ich hoffe auf gute wirtschaftliche Einwicklung im ersten Halbjahr, denn wenn das Baby im dritten Quartal auf die Welt kommt, dann sollen es, seine Mutter und ich natürlich auch keine gravierenden finanziellen Sorgen haben. Letzte Prognose für den Geburtstermin wäre der 7.7.2016.
Gerade in den Wochen kurz nach der Geburt möchte ich ausreichend Zeit für das Kind haben um bei Tätigkeiten wie dem Windelwechseln ausreichend eine feste Bindung mit dem jungen Menschen eingehen zu können. Das Kind soll in Liebe und Sicherheit aufwachsen.
Ich habe mir meine Beschäftigung ja so gestaltet, dass sie eigentlich geographisch unabhängig ist. Das kann ich hier sicherlich zum Vorteil meiner Familie nützen. Der einzige Punkt ist, wenn ich tatsächlich auch in der Firma “Nachwuchs” (im Sinne weiterer Junior-Entwickler) bekomme. Dann muss ich diese in 6 Monaten soweit hinbekommen, dass sie auch in meiner Abwesenheit produktiv sein können.
Finanzen 2.0
Das Jahr 2016 ist auch deswegen für mich spannend, weil meine Hypothek im Frühjahr 2017 abläuft. Ich gehöre zu den Leuten, die zwar einerseits in Fremdwährungskrediten schön Zinsen gespart haben, aber wo andererseits der plötzliche Wertverlust des Euro gegenüber des Schweizer Franken den aushaltenden Betrag haben anwachsen lassen.
Solche Frankenkredite hat man immer als endfällige Darlehen gestaltet. Sprich: ich zahle quartalsweise die Franken-Zinsen und spare gleichzeitig in Wertpapieren auf die Tilgung des aufgenommenen Kapitals.
Das heisst, dass ich 2016 darauf hoffe, dass sich der Franken weiter abschwächt und gleichzeitig dass die Aktien und Wertpapiere in meinem Depot weiter wachsen. Sollte es passieren, dass ich nicht genug für die Rückzahlung des gesamten Kredites habe, dann habe ich 2017 ein neues, kleineres Euro-Darlehen. Das wäre der Plan B.
Plan A ist, bis Mitte des Jahres, wenn das Baby kommt, diese Verpflichtung erledigt zu haben. Denn naturgemäß bin ich viel eher motiviert dieses Geld in mein Kind zu investieren, als in die Raiffeisenbank.
Ausblick
Auf mehreren Ebenen wird mein Leben 2016 eher spannend. In jedem der neuen Projekte muss ich abwarten und hoffen, dass alles gut geht. Dass meine Kunden weiterhin Bedarf an der Software-Programmierung meiner Firma haben. Dass das Baby weiterhin wächst und gedeiht. Und das gleiches auf meine Wertanlagen zutrifft.
Wenn ich gefragt werde, ob ich einen Jungen oder ein Mädchen haben will, dann ist meine Antwort immer “Hauptsache gesund”. Ich habe bezüglich des Geschlechts keine Präferenz. Die Natur ist stetes Wachstum und fortwährende Verbesserung.
Egal ob man an höhere Bestimmung oder Ähnliches glaubt oder nicht. Ich finde es sehr spannend, dass bei mir mehrere solch wichtigen Themen im selben Jahr zusammen treffen. Und wenn es keinen externen Grund hat, dann hat es den Grund den ich mir selbst dafür gebe: mir als gute Vorsätze für 2016 zu dienen.