Oliver Drobnik

Mir ist der Tisch gleich ins Auge gestochen, als ich durch den Leiner Mariahilferstrasse gewandert bin und ich glaube daran, dass mir mein Instinkt meist die richtige Eingebung gibt. Je mehr man auf seine innere Stimme hört, wenn sie einem gute Tipps gibt, je besser werden die Ideen, die sie liefert. Gute Selbstgespräche setzen einen interessanten Partner voraus.

Ich habe kurz überlegt, ob ich nicht einen ausziehbaren Tisch will und die diversen Mechaniken angeschaut. Aber alle Varianten haben das Problem, dass der resultierende Tisch nie 100% stabil ist. Da kann man einfach nicht richtig an der Tischkante lümmeln. Stabilität war mir aber ein extrem wichtiges Kriterium. Ich hatte vorher einen IKEA Klapptisch, den mir mein Vater für mein Jugend-Zimmer gekauft hatte. Der war schon so schiach und wackelig, dass ich keine Freude mehr dabei hatte, daran zu sitzen. Bad Vibes.

Noch ein Detail, das mir Individualisten gut zu Gesicht steht: Es war der letzte solche Tisch in ganz Wien, weil er von Kika/Leiner aufgelassen wird. Nur das Lager im 22. Bezirk hatte noch einen original verpackten.

Nikita fragte: “Wolltest keinen größeren??”

Dachte ich zunächst schon, aber dieser Tisch ist ideal für meine Platz-Verhältnisse. Er hat 80 cm² und ist aus solidem Buchenholz. Er bietet genug Platz für 2 Personen und es können auch 4 Leute daran sitzen für Kaffee/Kuchen bzw. ein Brett-Spiel. Größer muss nicht unbedingt besser sein, denn andere Tische waren immer viel größer, viel schwerer und auch viel teurer. In meinem 1-Personen-Haushalt würde mir in größerer Tisch einfach zu viel Raum verstellen.

Ich habe dem Tisch beim Montieren der Beine gleich große Filzgleiter verpasst, dass ich ihn herum schieben kann, ohne den neuen Boden zu zerkratzen. Dies gibt zusätzliche Flexibilität.   

Feng Shui hat auch etwas dazu zu sagen. Der Tisch steht in meinem Reichtumseck und soll daher Eigenschaften symbolisieren, die ich für wohlstandsfördernd erachte. Natürliche gewachsene Stabilität und Freundlichkeit passen meiner Meinung nach dazu. Das Element Holz für sich ist weniger gut, weil es das Reichtumselement Wasser schwächt, aber dies muss ich halt mit Dekoration entschärfen, die Wasser und Fließen symbolisiert. Einen soliden Tisch zu besitzen bedeutet auch, alles zu verstärken, das man mit einem Tisch verbindet. Bei mir sind das: Gesunde Ernährung, Geselligkeit, Spiel, Besuch, Partnerschaft. Mein Feng Shui ist auch strikt gegen gebrauchte Möbel, weil da immer eine fremde Energie mitkommt, die möglicherweise mit der eigenen nicht harmoniert.

Daher also dieser Tisch und neu. Bleibt nur noch die Anschaffung von zwei bequemen Sesseln, dann kann ich schon das erste meiner neun Jahresziele abhaken.

Ich habe ein Suchbild gebastelt. Das linke Bild unterscheidet sich vom rechten in einem Punkt, wer findet den Unterschied? (Danke Nikita!)

Heute war ich zum ersten Mal seit Monaten mit Personal Trainerin in der Kraftkammer. Prompt eröffnet mir sie, dass sie schwanger ist. Ich freue mich für sie, ich wünsche ihrer zukünftigen Tochter einen guten Start ins Leben! Die Mamma ist ja topfit. Sie arbeitet voll als Trainerin weiter, bis der Mutterschutz beginnt. Wir haben dann nebenher über Babies und Heiratspläne geschwätzt, während ich dem gestrengen Trainerinnen-Auge schwitzte.

Mich überraschte ihre Einstellung, die scheinbar viele moderne Frauen teilen. Heutzutage wird kaum mehr von frischen Vätern erwartet, dass sie Frau und Kind versorgen. Die Frauen vertrauen verstärkt auf sich und ihre Erwerbskraft, so dass sie ein Kind mit oder ohne verfügbaren Vater zu Welt bringen würden. Vorbei ist die Zeit, da Männern schnell mal ein Kind untergejubelt wurde, um sich dann versorgt zu wissen. Ja, es wird mir sogar von Frauen Mitte 30 berichtet, die sich absichtlich eine Affäre suchen, um noch schnell schwanger zu werden, bevor sie zu alt dafür sind. Bitte um eine milde Samenspende.

Das letzte (an Schweiss) gab ich dann in der Sauna. Nach dem Training gönnte ich mir mal wieder Kino, letzte Woche fiel ja wegen Rufbereitschaft aus. Ich schaue zu recht etwas zerstört aus …

Dank Olli wird der Winter in den nächsten Tagen warm und feucht.  Aber ich sag’s gleich, i woars net. Namensgeber des Sturmtiefs “Olli” ist Namenskollege Oliver Steinmann, der sich für das Tiefdruckgebiet 199 Euro eine Wetterpatenschaft beim Institut für Meteorologie der Universität Berlin geleistet hat. Hochs sind naturgemäß beliebter und kosten um ein Drittel mehr. Das Hoch, das mir Amanweth derzeit verschafft ist aber natürlich unbezahlbar.