Star Mania 3, aus und vorbei

Nachdem ich noch schnell ein paar Computer-Kabeln gekauft hatte, kuschelte ich mich mit Amanweth auf mein Sofa und wir guckten die Sendung mit den höchsten Einschaltquoten in Österreich. Amanweth’s Favorit Rick war leider nicht mehr dabei, aber wir schauten dennoch bis zum Schluss gespannt zu.

Star Mania 3 fand dann auch ein gefälliges Ende. Gernot wurde seinem Namen gerecht, indem er auf Platz 3 ausschied: Ger-NOT. Er probiert zu krampfhaft in die übergroßen Fußstapfen großer Sänger zu treten, statt auf seine eigenen Qualitäten zu vertrauen.

“Drama-Queen” Tom war zwar absolut genial, aber leider für Star Mania eine Thema-Verfehlung, denn hier ging es darum den “Pop Star des Jahres” zu finden, nicht den “schrägsten Drag-Queen-Newcomer”. Dennoch hoffen wir von Tom noch etwas zu sehen, denn für sich ist er ein Original.

Nadine_Starmania_3

So blieb nur Nadine übrig und die selbe Meinung hatten zwei Drittel der zuschauenden Österreich. Die Kleine hat eine unglaubliche Stimme für ihre unausgebildeten 16 Jahren, große Reh-Augen und einen süßen Tiroler Akzent. Sie ist zwar etwas pummelig, aber vermutlich brachte ihr das bei der aktuellen jungen Generation die meiste Sympathie, weil sie dadurch authentisch wirkt. Die Leute haben vielleicht genug vor den Kunst-Produkten, die uns die Musik-Industrie zuletzt oft vorgesetzt hat.

Wir sind gespannt, was Nadine nun mit ihrer Chance anfängt, jetzt stehen ihr alle Türen offen. Welche Art von Pop-Musik wir von ihr nun hören zu bekommen werden?

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Socken, alte, saubere und neue

So gut wie neu … Dimage X1

Konica Minolta hatte ja vor rund einem Jahr seine Produktion von Digital-Kameras eingestellt. Vielleicht hatten sie das schon kurz zuvor geahnt, als sie in die letzte Kamera der X-Serie, die Dimage X1, die absolut beste Technik hinein packten, die es zu dem Zeitpunkt gab. 8 Megapixel und einen optischen Bildstabilisator muss auch heute noch suchen.

Als ich plötzlich einen fetten Sprung im Sucher entdeckte, beschloss deshalb das Gehäuse von meiner Minolta X1 tauschen zu lassen, statt um’s gleiche Geld eine neue zu kaufen. Sentimentaler Wert. Nach 2 Wochen Wartezeit konnte ich die X1 vom Sony Service holen, Kosten: wieder 200 EUR.

Dimage X1 (rot)

Endlich wieder Socken waschen

Eine Woche zuvor war mir der Programm-Schalter meiner sechs Jahre alten Waschmaschine explodiert und ich hatte sofort den Zanussi-Service gerufen, weil ich mich schon wochenlang ohne frische Wäsche sah. Aber es kam dann ein Herr im Blauzeug und tauschte mir das defekte Teil aus: Materialkosten 50 EUR, Arbeit 150 EUR. Macht gesamt 200 EUR, das sollte aber wieder ein paar Jahre halten. Als Wiener haben wir glücklicherweise so wenig Kalk im Wasser, dass uns Szenen wie in der Calgonit-Werbung sicher erspart bleiben.

 Programschalter

Auf dem Foto sieht man den Schaden links, neben dem dunklen Fleck hat sich sogar die Leiterbahn abgelöst. Moderne Waschmaschinen haben mittlerweile Elektronik, statt solcher halb mechanischer Walzen-Schalter. Ich muss noch mit dieser Fehlerquelle leben. 

Windows Vista Ultimate auf Media Center

Er offizielle Start von Windows Vista für Endkunden soll ja erst am 30.1. sein, aber dennoch haben viele Händler bereits die System Builder Version von Vista in ihrem Sortiment. Eigentlich sollte man so eine Version auch nur in Verbindung mit einem kompletten neuen PC erwerben dürfen, aber es hatte ein Gerichtsurteil gegeben, dass Microsoft diese Praxis untersagte.

Auf dem Kartonschuber der DVD ist folgendes zu lesen: “Einzelne Softwarelizenzen in diesem Paket dürfen NUR mit einem vollständig assemblierten Computersystem vertrieben werden.” Es liegt dem Paket auch eine CD mit dem OEM Preinstallation Kit bei, mit dem man angeblich bestimmte Voreinstellungen machen muss, aber ich hatte überhaupt keine Probleme Vista auch ohne dieses komische Teil auf eine neue 500 GB SATA Platte zu installieren. Einzig für den SATA Controller musste ich am Beginn der Installation einen Treiber auf einer CD zur Verfügung stellen, damit Vista die Festplatte sieht.

Zunächst hatte ich Probleme mit dem Standby-Betrieb, aber diese ließen sich durch einen neueren SATA-Treiber beheben. Interessant war zu sehen, dass die finale Version von VISTA ohne den Debug-Code im Release Candidate 2 noch etwas schneller wurde. Die neue Grafikkarte und natürlich die schnellere Festplatte brachten noch zusätzliche Performance.

Name
“Dragon”
Zweck Media Center PC
OS Vista RC2 Vista Final
CPU 4,1 4,2
RAM 4,5 4,5
Grafik Desktop 5,6 5,9
Grafik 3D 4,5 5,1
Harddisk 5,3 5,9
Ausstattung Athlon 64 3200+, 1 GB RAM
HD Interface ATA SATA
Grafikkarte Radon 9800 PRO Radeon X1650

Etwas enttäuschte mich Hauppauge, die es immer noch nicht geschafft haben, einen funktionstüchtigen Treiber für die NOVA-S Plus DVB-S Karte zu liefern, jetzt muss ich immer noch die Registry hacken um Satelliten-TV ins Vista Media Center zu bekommen. Aber das ist nur eine Frage der Zeit.

Die gute Performance meines Wohnzimmer-Rechners bringt mich nun auch schon auf den Gedanken, mir einen XBOX 360 Controller für Windows zu kaufen und ein paar Spiele darauf auszuprobieren. Idee

Fazit: Das günstigste Windows Vista mit allen Features (“VISTA Ultimate”) kostet in der System Builder Version 178 EUR, statt über 500 EUR für die Version mit bunter Schachtel. Um etwa 40 EUR im Jahr bekommt man dann noch mit dem Online Service Windows Live OneCare einen Virenscanner und kostenlosen technischen Support. Beides kann ich nur empfehlen.

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Hygienisches Aufräumen

Ich habe wieder einmal meine Beisserchen professionell reinigen lassen. Der Vorgang dauerte etwa eine Stunde und schlug mit 100 EUR zu Buche. Durch die Zahnspange musste die arme Dentalbeauftragte unter dem Draht und dem darüber liegenden Drahtgeflecht herum werkeln, aber war trotzdem genauso schnell. Diese “professionelle Mund-Hygiene” ist wirklich jedem sehr empfehlen, idealerweise zwei mal pro Jahr.

Heute bin ich dann – wie Kaiser Franz Josef – um 5 Uhr aufgestanden und habe Akten gewälzt. Genauer gesagt habe ich mich mit meinem Zettel-Haufen beschäftigt. Das ist so einer der Punkte, den ich so als Altlast auf meiner Energie mitschleppe. Die Hälfte des Papiers war eh schon wieder zum wegwerfen, abgelaufene Gutscheine, Werbung und alte Visitenkarten. Ich bräuchte eigentlich eine Sekretärin, die mir den Papierkram abnimmt, denn das Chaos hält mich energetisch immer davon ab wirklich Produktives zu tun. Da muss ich immer daran denken, dass ich mich noch um die alten Sachen kümmern sollte, bevor ich beispielsweise coole neue Features in mein Blog einbaue. Dann setzt sich der inneren Schweinehund durch und ich mache gar nichts. Das muss sich ändern.

Meine bikende Freundin hat mir zu allem Überfluss auch noch einen Floh in Form eines BMW-Enduro-Motorrades ins Ohr gesetzt. Kostenpunkt etwa das doppelte meines aktuellen Leicht-Motorrades. Doppelter Kaufpreis, Doppelte Versicherungsprämie. Vierfacher Spass (650 ccm Vier-Takt statt 125 ccm Zwei-Takt). Und mein Masseur, selbst seit Jahrzehnten auf Bikes in den diversen Wüsten der Welt unterwegs, empfahl mir und meiner Freundin dringend mit dem Motorrad nach Korsika zu fahren, am Besten Ende Mai. “Da findest Du alle europäischen Klima-Zonen auf einer Insel vereint. Da kannst Du im Meer plantschen während auf den Bergen noch der Schnee liegt. Wenn Du das mit dem Pupperl machst, dann kannst Du alles von ihr haben.” verriet mir Egbert mit einem schelmisch Unterton, während er mein Kreuz massierte. penlich

BMW Enduro Bike

Hm, vielleicht nächstes Jahr, die Ziele für 2007 stehen ja schon fest. Da habe ich mir gleich mal eine neue Notiz “Ziele-Sammlung 2008” eröffnet und dort als erste drei Punkte geschrieben: 1) Honda verkaufen, 2) BMW Enduro kaufen, 3) Trip nach Korsika machen.

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OD wird OB

Ich hatte schon länger überlegt aus der römisch-katholischen Kirche auszutreten, da ich mich deren Gedankengut schon die längste Zeit nicht mehr verbunden fühlte. Zu eingeschränkt und simplifiziert ist mir die Geschichte von Verdammnis und Erlösung durch eine einzelne Gottesgestalt. Doch lange Zeit hatte ich so eine latente Angst vor negativen Konsequenzen, die vielleicht über mich hereinbrechen würden, sollte ich es wagen mit der Tradition zu brechen.

Ich halte es für inkonsequent Papier-Katholik zu bleiben, wenn man schon lange seine eigene “Open Source Religion” hat. So nenne ich einen Glauben, den man sich aus dem Besten zusammengestellt hat, das diverse Philosophien, spirituellen Einstellungen und Religionen anzubieten haben. Glauben ist eine zutiefst menschliche Fähigkeit und sollte als solches auch kreativ sein dürfen. Darüber hinaus sollte er den Menschen dienen und sie in ihrem Wachstum fördern, was man von den tradierten Glaubenskonfessionen nur eingeschränkt behaupten kann. Tatsächlich ist Religion in unserer Zeit der häufigste Grund für Leid und Kriege auf der Welt, selbst George W. Bush behauptet, von Gott eingesetzt worden zu sein: Wir sehen das Ergebnis.

Mein innerer Konflikt bestand darin, dass ich mich selbst als inkonsequent bezeichnen musste, solange ich nicht handelte. Als ich schließlich in meinem Bekanntenkreis mehr und mehr Personen entdeckte, die sich doch getraut hatten, reifte auch bei mir der Entschluss, den ich heute morgen dann endlich umsetze. So ebneten eben die Menschen, die ich am meisten liebe, mir den Weg in meine eigene spirituelle Freiheit.

Neben dem Entschluss brauchte ich nur Melde-Zettel und Taufschein mit, der eigentliche Austritt war erfreulich unaufwendig am lokalen magistratischen Bezirksamt zu erledigen. Die Niederschrift, die ich für EUR 2,10 in Kopie erhielt, formuliert dies sachlich folgendermaßen:

Der gemeldete Religionsaustritt wird gemäß Artikel 6 des Gesetzes vom 25. Mai 1868, RGBl.Nr.49 bzw § 8 des Bundesgesetzes über die Rechtspersönlichkeit von religiösen Bekenntnisgemeinschaften BGBl. I Nr. 19/1998, mit Wirksamkeit vom Tag der Anmeldung an zur Kenntnis genommen. 

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Menschliches Drama in Schönbrunn

Dicke weiße Schneeflocken wehten vor dem Fenster, als ich mich nach einer unruhigen Nacht aus dem Bett räckelte. Einige SMS während meiner Rufbereitschaft erforderten meine Aufmerksamkeit, ein lästiges, aber gut bezahltes Los. Das Dach des Kindertagesheims ist schon kräftig angezuckert, jetzt ist die Kälte nach den unnatürlich global erwärmten Tagen endlich da, und für einige Autofahrer wird dies sicher zu ihrer privaten Klimakatastrophe werden.

Schicksalsschläge der menschlichen Art begegneten Amanweth und mir am Wochenende, als wir Schönbrunn besuchten. Zunächst fanden wir einen Auftakt bei kaiserlich-kulinarischen Genüssen. Dann wollte erst das neue Labyrinth sehen, aber das sperrt erst im April wieder auf. So begaben wir uns auf die selbst-geführte Audio-Tour, bei der man in rund einer Stunde durch die prachtvollen Räume des Schlosses wandelt und in einer Art Telefon-Hörer interessante Details aus dem Leben der kaiserlichen Familie erfährt.

Wobei, wirklich kaiserlich war das so gar nicht. Am glücklichsten schien mir noch das Mannsweib Maria Theresia, die offenbar durch ihren innig geliebten Mann Franz Stephan von Lothringen recht gut schwanger gehalten wurde. 16 Kinder alleine sind schon eine Leistung, ja so stellt man sicher, dass es in jedem Falle einen männlichen Erben des Throns gibt. Amanweth frohlockte ob der Arbeitsteilung des kaiserlichen Paares: Maria Theresia kümmerte sich um die Politik, ihr Mann um seine Interessen: Geld und Wissenschaft. Soll heißen: sie schaffte an, während er durch geschickte Transaktionen ein riesiges Vermögen anhäufte mit dem sein Sohn schließlich das Staatsbudget sanieren konnte. Ein Modus, mit dem ich auch leben könnte. gut

Bei so vielen Kindern liegt der Gedanke an eine allgemeine Schulpflicht nahe und diese verdanken wir ihr ebenso wie das Höchstgericht und die Theresianische Militärakademie. Maria Theresia hat Österreich toll regiert, die Wirtschaft hat dank ihrer Reformen einen starken Aufschwung erlebt. Sie war so traurig über den Tod ihres geliebten Gatten, dass sie den Rest ihres Lebens Trauerkleidung trug, Liebesheiraten waren damals eher die Ausnahme. Maria Theresia war zwar nicht besonders hübsch, aber seit ihr gab es in Österreich keine Frau mehr, die so viel positives bewirkt hätte.

Genau das Gegenteil von Maria Theresia war Elisabeth Amalie Eugenie von Österreich-Ungarn, auch bekannt als “Sisi”, denn wer merkt sich schon einen so langen Namen. Sisi war dumm, depressiv und eitel. Sie hatte ihren Gatten Kaiser Franz-Josef nie geliebt, was man auch daran erkennt, dass sie es zunächst nur auf 3 Kinder brachte, von denen zwei an Krankheit verstarben und ihr Sohn Rudolf sich umbrachte. Auch ihr Poesie-Blog zeugt von ihrem Haß für die Zwangsehe. Das vierte Kind kam zehn Jahre später, als Sisi den Franzl doch mal wieder ran gelassen hatte.

Sie bildete sich etwas auf ihre 50 kg bei einer Größe von 172 ein und um nur ja kein Gramm zu viel zu wiegen, lebte sie fortwährend in Fastenkuren, machte tägliche Gewaltmärsche und hatte ihre eigenen Fitness-Studios. Das ging einige Zeit gut, sie war bekannt für ihr ausgezeichnetes reiterisches Können, aber sie sie bekam Rheuma und mußte ihre Reitstiefel mit 44 an den Nagel hängen. Irgendwie taugte es ihr in der Gegenwart von Franz-Josef auch nicht so sehr, denn spontan auftretende “Lungenschwindsucht” veranlaßte sie immer wieder zu ausgedehnten Reisen weg aus Wien. Als sie aber dann mit fortschreitetem Alter Hungerödeme im Gesicht bekam, war’s mit der Schönheit gänzlich vorbei.

Kaiser Franz Joseph fühlte da anders, ihm war ja ursprünglich Sisi’s Schwester Helene zugedacht gewesen, aber der Trottel verliebte sich in die Falsche. Er verehrte Sisi und in den Briefen, die er ihr schrieb sorgte er sich stets um ihre Gesundheit. Franz Joseph wurden von den Ungarn quasi als Diktator gehaßt, von den Österreichern als gütiger alter Herr geliebt. Als “erster Beamter des Staates” stand der Workoholic täglich um 5 Uhr auf und nahm selbst die meisten Mahlzeiten während der Arbeit ein, an einem typischen Tag hatte er tausend Besucher auf Audienz. Ach, das waren noch Zeiten, als die Beamten noch so hart arbeiteten, wie der Kaiser… Viele Prachtbauten in Wien gehen auf den wirtschaftlichen Aufschwung zurück, den wir Franz Joseph verdanken.

Franz Joseph und Maria Theresia waren woll die zwei bedeutendsten Figuren in der österreichischen Geschichte und in Schönbrunn konnten wir einen flüchtigen Blick auf ihr Leben werfen. Amanweth und ich halten es mit dem Wappenspruch des Kaisers: Viribus Units – Mit vereinten Kräften.

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