Just relax

Als ich gestern mit Kollegen im Freien Falafel aß, merkte ich erstmals, wie sich der Herbst einzuschleichen beginnt. Wir waren uns einig, dass es “etwas frisch ist”. Das verstärkt noch meinen Wunsch nach einem gemütlichen warmen Zuhause, ein offener Kamin und davor kuscheln mit meinem Schatz … aber jetzt phantasiere ich schon wieder.

Wärme und Behaglichkeit bekomme ich auch durch meinem geschliffenen Parkett-Boden und seit 2 Wochen ziert auch ein fröhlich gefärbtes Sofa mein Wohnzimmer. Oberflächlich alles im orangen bzw. grünen Bereich.

Neues Sofa auf schönem Boden

Letzten Freitag kam ein Arbeiter der Sofa-Firma vorbei, angeblich mit der Intention den Schnitt auf der Rückseite dieses Sofas neu zu tapezieren. Leider wäre der Schaden zu groß und so war er unverrichteter Dinge wieder abgerauscht. Vor zwei Tagen kam dann ein Anruf von Kika um die Abholung für nächste Woche zu vereinbaren. Ihnen sei gesagt worden, ich wolle nicht, dass das Sofa bei mir repariert wird. Ich will vieles, aber Lügen über mich zu erzählen, darauf bin ich etwas allergisch.

Ich stellte am Telefon klar, dass es stattdessen der Arbeiter war, dem die Arbeit zu groß war, als dass er sie bei mir vor Ort hätte machen können/wollen. Im Anschluß machte ich meinem Ärger beim originalen Verkäufer Luft und begehrte Preisnachlass. Er sagte mir betont amikal, dass ich nach der Lieferung in rund 3 Wochen nicht zahlen solle. Ich solle stattdessen mit dem Chef reden, weil der mir vielleicht sogar mehr als 100 EUR, die ich zunächst verlangte, nachlassen würde.

Die soziale Komponente meines Sofas habe ich auch schon eingeweiht, als ich mit Dieter den Science Fiction Film Aeon Flux anschaute. Dafür kann man den unteren Teil zu einer Verlängerung der Sitzfläche machen, so dass alle Zuschauer entspannt die Füsse ausstecken können.

Dieses entspannte Ausstrecken ist, was dieser Tage generell versuche zu erzielen. Entspannter an die Dinge herangehen und mich nicht so viel stressen lassen. Viel zu oft ertappe ich mich dabei, dass ich mit den Zähnen knirsche. Ich habe gerade ein geniales Buch über den Zufall ausgelesen, dessen Kernaussage für mich ist, dass das Einlassen auf Zufälle und Risiken der Preis der Freiheit und des Fortschritts sind. Also, Entspannen, aktiv sein und offene Augen für zufällige Gelegenheiten haben.

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Kommt das Wahlkarten-Wunder?

Das letzte Quartal dieses Jahres ist angebrochen und bevor dieses abgelaufen ist, so sind sich alle einig, soll die neue Regierung stehen. Allerdings müssen erst noch die Wahl-Karten gezählt werden, denn viele Leute hoffen hier noch auf ein kleines Wunder. Der Einzug des BZÖ in den Nationalrat hängt an einem seidenen Faden in der Stärke 0,2%. Ich fände es höchst amüsant, wenn durch die Wahl-Karten und Auslandswähler das BZÖ wieder raus fällt und die Grünen die Blauen überrunden, die haben mir ein bisschen gar viel ätsch-ätsch geplärrt.

Die nächste Schande ist die drastisch gesunkene Wahlbeteiligung. Zehn Prozent gingen weniger zur Wahl und das schadete der ÖVP. Wer nicht wählt, der wählt das Ergebnis. Ich erinnere mich an manch eine fruchtlose Diskussion mit Wahlverweigerern, die in typisch österreichischer Manier “einfach dagegen”  sind. Dabei hätte es gerade gestern ein reichhaltiges Angebot für Protest-Wähler gegeben.

Ich führe das schlicht auf Faulheit und Desinteresse zurück. Wenn ich meinen Freundeskreis so im Kopf durchgehe, kann ich mir leider auch bei den meisten vorstellen, dass sie nicht wählen waren. Das macht mich ein wenig traurig. Zu allem haben die Leute eine Meinung, aber wenn sie zählt, dann schweigen sie.

Ich plädiere dafür, dass man auch in Zukunft von zu Hause wählen kann. Vielleicht so, dass man in der Früh eine gesicherte Mail bekommt “Bitte geben sie ihre Stimme ab”, man klickt kurz auf einen Kreis und unterschreibt dann mit seiner digitalen Signatur. Technisch alles kein Problem. Aber weil es um viel Macht und viel Geld geht ist die Befürchtung hier wohl, dass dann jemand in seinen vier Wänden in eine bestimmte Wahl manipuliert oder gezwungen wird.

Aber ein elektronisches System könnte man ja auch als Ersatz für die Wahlzettel nehmen und es trotzdem von dem Freiwilligen-Heer an Wahl-Helfern bewachen lassen, das wir jetzt schon haben. Der Vorteil wäre dann, dass die Abstimmung in Echtzeit stattfindet und man nicht über eine Woche warten muss, bis alle Stimmen da sind. Man könnte ja aus dem Debakel in Florida seine Lehren ziehen und es gleich von Anfang an gescheit machen. Wobei auch das Florida-System hier seine Vorteile hätte: wir könnten so lange zählen, bis das BZÖ raus fällt. Kommt das Wahlkarten-Wunder?

Gusenbauer freut sich

Nun, Österreich (samt Nicht-Wählern!) hat sich einen Bundeskanzler Gusenbauer gewünscht und wird diesen jetzt bekommen. Vom möglichen Wahl-Karten-Wunder abgesehen ist das über Jahrzehnte bekannte Modell der großen Koalition auch das, was jetzt wieder höchstwahrscheinlich folgen wird. Hoffnungsvoll stimmt mich hier zuletzt die Erkenntnis, dass die beiden Großen in ihrer TV-Konfrontation demonstriert haben, dass sie beide sowieso in vielerlei Hinsicht ähnliche Vorstellungen haben.

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Windows ganz nach Wunsch

Ich habe zu Jahresbeginn berichtet, dass man das Windows Service Pack 2 mit seiner Original-Installations-CD integrieren kann, so dass man bei einer Neuinstallation gleich zu Beginn mit der neuesten Version losfährt.

Neue PCs und besonders Server werden immer öfters gänzlich ohne Diskettenlaufwerk ausgeliefert, so auch der neue Server von CP. Moderne Server sind nur ein paar Zentimeter hoch, weil sie in Rack-Schränke hineingeschoben werden. Da geht sich einfach kein Diskettenlaufwerk aus. Dies stellte uns bei der Installation aber vor ein kleines Problem, denn für den integrierten RAID-Controller mußte während der Installation ein extra Treiber von einer Diskette geladen werden. Beim ersten Mal kann man den noch von einem USB Stick laden und freut sich schon darüber, dass das RAID formattiert werden kann. Allerdings ist Windows 2003 SBS nach dem Kopieren der Systemdateien stur und besteht auf eine Treiber-Diskette in Laufwerk A:. Was tun?

Dank Google hatte ich die Antwort binnen 10 Sekunden. Steve Friedl beschreibt genau unser Problem und gibt uns eine Anleitung, wie wir die Treiber von der Diskette auf die erste Setup-CD bekommen können.

Dafür verwendet man ein geniales und kostenloses Tool namens nLite, mit dem es möglich ist die Installation von Windows (2000, XP und 2003) komplett nach seinen Wünschen zu gestalten. Unnötige Komponenten kann man einfach weglassen, benötigte Treiber hinzufügen, Service Packs und Hotfixes integrieren und vieles mehr. Das Ergebnis ist eine fertige bootfähige CD.

250px-Windows_Vista

Apropos Windows, Windows Vista hat den Release Candidate Status erreicht. Das heißt, dass es soweit fertig ist und die letzte Testphase angebrochen ist. Jetzt ist die letzte Chance VISTA gratis zu testen, bevor es in die Geschäfte kommt. Auf der Microsoft Beta Experience kann man die Vista RC1 Installations-DVD herunterladen oder bestellen. Auch die nächste Version von Office (Version 12) ist dort zu haben.

Ich habe mir zwar eine Vista RC1 DVD gebrannt, aber ich fürchte fast, ich werde keinen passenden PC mehr finden auf dem sich eine Installation auszahlt. Ich habe mir nämlich vorgenommen, meinen nächsten Desktop-PC zu kaufen, sobald Vista da ist. Das wird Ende Januar 2007 soweit sein.

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Wohlstand verteilen?

Immer, wenn ich in den vergangenen Tagen die großen Gusenbauer-Plakate mit der Aufschrift “Wohlstand muss gerecht verteilt werden” musste ich automatisch immer denken. “Aber MEIN Wohlstand wird NICHT verteilt!” Dank der günstigen Entwicklung am Kapitalmarkt hatte just am Freitag mein Depotstand den absolut höchsten Stand seit Bestehen erreicht.

Es ist schon klar, was die SPÖ damit aussagen will. Den Armen nehmen und den Reichen geben … äh umgekehrt. Aber wie der Name Wohl-Stand schon sagt, ist es ein Zustand und als solcher unteilbar. Abgesehen davon, dass jeder ihn anders definiert.  Für mich ist Wohlstand mit dem zufrieden zu sein, was man hat. Gesundheit. Arbeit. Leben. Liebe, soweit vorhanden.

Gut, die anderen Parteien hatten ähnlich plakative wie nichts-sagende Aussagen auf ihren Plakaten. Am lustigsten war noch die angebliche Kandidatur von Thomas Schäfer-Elmayer (“Für mehr Stil in der Politik”), die sich aber leider als Werbegag für die Kronenzeitung herausstellte. Hatte ich der Tanzschule Elmayer doch viele Jahre die Treue gehalten, bevor ich aus Gründen der Bequemlichkeit zum Watzek wechselte.

Ja, ich bin ein Wechsel-Wähler, nicht nur bei den Tanzschulen. Für unsere nächste Regierung wünsche ich mir Schwarz-Grün, gewissermaßen die Partei der großen Mitte, verfeinert mit einem ökologisch-sozialen Gewissen. Ich mache keinen Hehl daraus, dass mir die Entwicklung der Grünen imponiert hat. Manch ein Fundi mag sich verraten fühlen, aber die jüngste Mäßigung macht diese Partei für die breite Masse wählbar.

Mein Bruder hat schon an meiner Tür geklingelt, wir gehen jetzt in unser Wahllokal um unseren kleinen Anteil an Demokratie zu leisten.

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Tu was Du willst

… lautet die Inschrift auf dem Symbol der unumschränkten Herrschaftsgewalt in Phantasien. Dieses Land der Phantasie wurde von Michael Ende für sein Buch “Die unendliche Geschichte” erschaffen und für mich war diese packende Geschichte immer das wichtigste Fantasy-Buch meiner Jugend. 

Dieses Symbol namens Auryn besteht aus zwei ineinander verschlungen Schlangen und gibt dem Träger die Macht, jeden seiner Wünsche in Phantasien Wirklichkeit werden zu lassen. Während sich der erste Teil des Buches um die Bedeutung der menschlichen Fantasiebegabung geht, geht es im zweiten Teil um die Persönlichkeit des jungen Bastian. Da geht es um das Erlangen eines starken Selbstwertgefühls und um das Entwickeln der eigenen Liebesfähigkeit.

Dies sind Themen, mit denen ich mich seit jeher identifiziere, weshalb ich vor 2 Jahren, im Sommer 2004 bei einem slowakischen Goldschmied die Fertigung eines Auryn in Auftrag gegeben hatte. Aufgrund von Fotos aus dem Internet fertigte der Künstler ein Modell aus Holz, von dem er eine negative Form erzeugte. Dann goß er diese mit Sterling-Silber aus. Am schwierigsten war, eine der Schlangen zu vergolden, denn dafür war eine seltene Maschine nötig, die es nur im fernen Bratislava gibt.

Auryn auf Buch

Der Goldschmied konnte ewig lange keinen Zugang zu dieser Maschine bekommen und persönliche Tumulte verzögerten die Herstellung des Auryn so weit, dass schon keiner mehr an eine Fertigstellung glaubte. Dann kam plötzlich vor 2 Wochen die überraschende Meldung: “Es ist fertig.” Ich konnte es auch nicht gleich holen, weil ich erst noch auf mein Gehalt warten mußte.

Heute konnte ich das Endprodukte endlich in meine vor Freude feuchten Hände nehmen. Auch meine Version hat die berühmte Inschrift auf der Rückseite, nur ist sie bei mir in Englisch: “Do what you wish”

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