Während die Welt um mich herum noch verkatert und unwillig für neue Abenteuer war, fuhr ich alleine zum Semmering um dort das traditionelle Neujahrsrodeln zu begehen. Ok, ich schwindle: es ist noch nicht traditionell, sollte es aber meiner Meinung nach werden. Kein anderes Ritual versinnbildlicht so ideal für den ersten Tag des Jahres “den guten Rutsch”. Es war ein großer Spass, auch wenn am Schluß Füße und Hintern naß und kalt waren; das Rodeln in der Nacht hat alles, was man für Spaß und Romantik braucht: unbeleuchtete Gondeln, die stimmungsvoll düster an majestetischen Baumwipfeln vorbeigleiten; hohe Geschwindigkeit nahe am Boden für das Adrenalin; tückische Schlaglöchern auf der Strecke für die Konzentration; verschlafene Hütten direkt an der Rodelbahn für zünftiges Einkehren und Snacken; genügend Leute mit denen man über die perfekte Lenktechnik und Ideallinie fachsimpeln kann; optische und akustische Lichteffekte für zusätzliches Amusement; aber alles schön sicher und gefahrlos für ein Gefühl von sicherer Freude; 3 Stunden Rodeln kommen mit einer Nachtkarte auf 24,50 EUR, und wenn man keine Rodel hat, dann schlägt sich das nochmals mit 6,50 EUR zu Buche. Tja, Semmering ist Luxus, aber einmal im Jahr muß soviel Spaß sein.
Welcome to the other side
Willkommen auf der anderen Seite von Silvester. Pünktlich zum Jahresstart versagt mein Primär-PC mir den Dienst und will mir dadurch rücksichtslos mitteilen, dass die Zeit für seine Pensionierung gekommen ist. “Vielleicht von der kommenden Steuerrückzahlung” versichere ich ihm, hoffe aber insgeheim, dass er mir doch noch die Chance gibt, meine angesammelten Dokumente, E-Mails, Fotos und Songs auf seinen Nachfolger zu übertragen. Unser Jahreswechsel war schön entspannt. Zu Viert waren wir im luxuriösesten japanischen Restaurant Wiens Yugetsu, aßen unglaubliche Speisen bis zum Umfallen und tranken eine große Flasche Sake. Dergestalt gestärkt mieden wir die “War Zone” Kärtnerstrasse und gingen via Heldenplatz zum Rathausplatz. Dort war genauso Bomben-Stimmung, nur hatten wir hier mehr Platz den Böller-Attentätern auszuweichen. So standen wir vor dem Burgtheater zwischen Zuschauern aller Nationen während sich die letzten Sekunden des alten Jahres verflüchtigten. Und dann war plötzlich Null Uhr, wir fehlte der obligatorische Countdown. Na gut, Freunde umarmt. Happy New Year! Eigentlich hatte ich ja vor, alles anwesende weibliche abzubusseln, aber wo anfangen … soviele Leute. Und für die meisten Gesichter war ich längst nicht betrunken genug. Symbolisch für die gesamte Welt quatschte ich zwei neben uns stehende junge deutsche Touristinnen an, half ihnen bei einem Foto von sich und küsste sie postwendend. Als Ortskundiger navigierte ich die zwei Hübschen zur Ö3-Disco, wo wir uns bei einem Punsch-Stand noch einige Zeit nett unterhielten und sie sich unter anderem beklagten, dass so viele Grabscher unterwegs wären. Am schlimmsten seien die Italiener. Aha. Ich übergab meine Karte und sprach eine Einladung zum heutigen Neujahrsrodeln am Semmering aus. Dann ließ ich die zwei tanzend zurück und begab mich über den Graben zu den Ruinen des Festes am Stephansplatz. Da ging ich an einem Punschstand vorbei und eine Blondine mit glasigen Augen erfaßte mich als Ziel, als wäre sie ein lebende Lenkrakete. Ich hatte keine Ausweichmöglichkeit, keinen Ausweichwillen und so explodierte ihr Schmatz in meinem Gesicht. Happy New Year! Die Kälte hatte schon begonnen sich durch meine Gore-Tex-Schuhe zu fressen, so war ich froh um 2 Uhr dann in der U-Bahn nach Hause zu sitzen. Mission accomplished.
Prosit Neujahr!
Guten Rutsch ins neue Jahr!
Es existieren diverse nette Bräuche für den Jahreswechsel, mal abgesehen von Sekt, Knallerei und Walzer. Der witzigste ist sicherlich, dass die erste Person, die nach dem Jahreswechsel durch die Wohnungstür herein kommt, keine Frau sein soll, weil das Unglück bringt. Man solle notfalls mit einer Pistole die Frau zur Flucht überreden las ich da. Und der erste Mann, der dann durch die Tür kommt, solle die Wohnung durch eine andere Öffnung verlassen, als er hereingekommen ist. Bei Wohnungen ist dies etwas schwerer, als bei Häusern auf dem Land, aber mit einem Klettergurt ist der Gast flux aus dem zweiten Stock abgeseilt. Auch nicht sehr verbreitet bei uns ist der Trick mit dem portablen Mistelzweig, der es jedem Menschen ermöglicht, ungestraft jeden anderen Küssen zu dürfen, weil Küsse unter Mistelzweigen Glück bringen sollen. Man soll am ersten Tag des Jahres keinen Müll hinaustragen, weshalb es sich empfiehlt das noch heute zu machen. Möglichst kurz vor Null Uhr solle man auch die Fester weit öffnen, damit das alte Jahr entweichen kann. Das erste Gewand des neuen Jahres sollte nach Möglichkeit auch noch frisch gekauft sein um Wohlstand und neue Chancen anzuziehen, hier lohnt es sich ausnahmsweise doch, zu Weihnachten wieder mal Gewand bekommen zu haben. In altem Gewand droht der alte Trott weiterzugehen. Ich habe da zufällig noch einen ungetragenen schönen Rollkragenpulli, der wird’s werden. Für eine neue Hose hatte ich leider kein Geld, aber ich zähle auch für die Region unter der Gürtellinie auf die Gnade des neuen Jahres… Eine gute Tradition ist auch, alle offenen Rechnungen vor Jahresende zu begleichen, aber das wusste ich leider zu spät um meine Schulden bei meiner Putzfrau auf Null zu stellen. Die Wohnung aufgeräumt, die unerledigte Post durchgesehen, den Wäscheständer abgeräumt, Altpapier und Müll entsorgt, etwas Zeit mit einem lieben Menschen verbracht und dann noch etwas Gedanken-Hygiene. Denn jetzt ist der beste Zeitpunkt für mich, mir ein paar Gedanken zu machen, was ich vom kommenden Jahr erwarte. Mehr Geld. Mehr Liebe. Mehr Humor. Mehr Abenteuer. Eine Freundin. Gute Beziehungen. Mehr Sex. Gesundheit. Schönheit. Man kann zwar das Universum nur beschränkt diesbezüglich beeinflussen, aber eines kann man sehr wohl tun: ich habe mir 10 Vorsätze überlegt, die ich nun öffentlich kommuniziere. Dadurch habe ich zusätzliche “Hilfe von Außen”, da ich mir die Peinlichkeit ersparen will, etwas groß verkündetes nicht eingehalten zu haben.
Meine Vorsätze für 2006
- Finanzen. Ich werde meine VISA Karte komplett abbezahlen und nicht mehr länger Monat für Monat einen negativen Saldo mit hohen Zinsen vor mir herschieben. Weiters werde ich generell danach trachten, geschuldete Zinsen zu reduzieren und für Investitionen erhaltene Zinsen/Renditen zu maximieren.
- Reserven. Ich werde monatlich 10% des Nettogehalts beiseite legen. Dies wird meine Reserve um in Notfällen private Kredite gewähren zu können und um Liquidität zu haben, sollten private Anleger überraschend Geld entnehmen wollen.
- Sozial. Ich werde monatlich 10% des Nettogehalts in einen Sozialtopf einzahlen. Damit sollen regelmäßig private soziale Projekte finanziert werden. Dies sollen keine Alibi-Projekte für ein gutes Gewissen sein (a la Greenpeace oder Licht ins Dunkel), sondern gezieltes und persönliches Helfen.
- Medien. Ich werde alle noch übrigen VHS Kassetten (insbesondere meine umfangreiche Star Trek Sammlung) abgeben. Danach werde ich nur mehr digitale Medien besitzen und kann den VHS Recorder durch einen einen Media Center PC oder DVD-Recorder ersetzen.
- Kleidung. Ich werde alle meine Anzughemden durch die gleiche Anzahl an Maßhemden ersetzen. Kleider machen Leute und diese sind beim Tragen wesentlich komfortabler. Gleichzeitig werde ich danach trachten, mit einer entsprechend versierten Dame (eventuell einer Typberaterin) meine Garderobe zu optimieren um endlich meinen Typ ausreichend zur Geltung bringen zu können. Alles unbrauchbare Gewand, auch solches, das mir schon lange nicht mehr passt, werde ich der Kleidersammlung spenden.
- Schmuck. Ich werde mir eine wertvolle Uhr kaufen, wenn möglich schon zu meinem Geburtstag. Einmal im Leben sollte man ein teures Schmuckstück für sich selbst erwerben, als Symbol dafür, wie sehr man sich selbst mag.
- Society. Ich werde Orte finden, an denen ich mein elegantes Gewand (Smoking, Anzüge, Fliege, Uhr) regelmäßig tragen kann. Somit werde ich an Bällen, Empfängen, Feiern und ähnlichen Festivitäten teilnehmen und mich in exklusiven Clubs unter die Society mischen.
- Fliegerei. Ich werde die JAR Instrumentenflugberechtigung und den JAR Berufpilotenschein erwerben. Hierzu werde ab dem Jahreswechsel täglich Zeit investieren um Theorie zu lernen oder Prüfungsfragen am PC zu trainieren. Ich werde sämtliche Möglichkeiten nützen um kostengünstig Flugerfahrung zu sammeln: Schlepp-Pilot für Segelflieger, Überstellungsflüge, Fallschirmspringer-Absetzflüge, Rundflüge.
- Kunst. Ich werde meine Kunst nach bestem Wissen und gewissen weiter pflegen: Fotografie, Klavier, Gesang, Gesellschaftstanz, Schriftstellerei, Zauberei. Regelmäßiges Üben wird dafür sorgen, dass all dies immer leichter von der Hand geht. Meine Kunst soll den Menschen Freude bringen und sie berühren.
- Abenteuer. Ich werde meine bisherigen Abenteuer übertreffen, meine bisherigen Grenzen überschreiten und neues Terrain erkunden. Dies bringt interessante Geschichten, einen reichen Erfahrungsschatz, erlebte Emotionen und eine gute Basis um späteren Nachkommen bzw. Schülern viel mitgeben zu können.
So, und jetzt gehe ich eine Schachtel Piraten verknallen, die noch weg muß… Prosit 2006!
Ernaehrungspyramide
Das wichtigste bei gesunder Ernaehrung ist die Ernaehrungspyramide… 🙂
Letzter Arbeitstag, Errungenschaften 2004/2005
Gibst am letzten Arbeitstag Dir keine Müh, kommt dickes Schneetreiben in der Früh. Oder so ähnlich. Aber wie gesagt, gibt ja die U-Bahn. Aber wir werden es entspannt angehen. Ich wünsche Dir auch einen entspannten Jahresausklang. Ich muss auch noch ein paar Vorsätze für 2006 zusammenstellen, als Referenz habe ich zuletzt Vorsätze 2004 formuliert. 2005 habe ich das offenbar vergessen weil ich ich zu dieser Zeit in Florida fliegen war. Was fällt mir denn da spontan an Errungenschaften für die letzten beiden Jahre ein?
2004
- 2 Maßanzüge und 2 Maßhemden anfertigen lassen
- Carving-Ski gekauft und einige Male am Stuhleck gefahren
- Weblog als künstlerische Ausdrucksform entdeckt
- Österreichische Privatpilotenlizenz
- Segelflugschein
- Allgemeines Funkzeugnis
2005
3 Monate Auslandsaufenthalt in USA
- FAA Privatpilotenschein
- FAA Instrumentenflugberechtigung
- USPA Fallschirmspringlizenz
Zurück in Österreich
- Österreichische Fallschirmsprunglizenz
- Kürzester “Gastauftritt” bei neuer Firma: 4 Tage (alter Rekord lag bei 2 Monaten)
- Schleppberechtigung und mehrere Tage Dienst als Schlepp-Pilot
- Eigenen (fast neuen) Fallschirm gekauft
- Salsa tanzen gelernt
- Geburtstag in Hangar 7 in Salzburg gefeiert und selbst hingeflogen
- Habe begonnen meine Fotografie als Kunstform zu leben
- Einmal wirklich gewaltig verliebt
- … und dann auch gewaltig enttäuscht worden
- Das Gebiet “Beziehungsanbahnung” als Studium begonnen
Im Ausland
- Überstellungsflüge von Krems nach Deutschland und Tschechien
- Fallschirmspringer-Absetzflüge in Amberg (Deutschland) durchgeführt
- Teilnahme an Boogie in Vrsar, Kroatien. Erstmals das Meer vom Fallschirm aus gesehen.
- Teilnahme an Freefly Tunnel-Camp in Central Keynes, UK.
Zum Jahresende
- 280 Stunden Flugzeug
- Davon mehr als 10 Stunden meinen Freund WB dabei gehabt
- 170 Fallschirmsprünge (mehr als 2 Stunden freier Fall)
- 2 Stunden Windkanal mit Coaching in USA und UK
- Gut bezahlte Arbeit als Contractor/Consultant gefunden (Premiere!)
Apropos Arbeit: da muß ich jetzt hin. Obige Liste ist sicher nicht erschöpfend (außer für den werten Leser).