Die letzte Dame, die mir das Herz brach, war dafür verantwortlich, dass ich mir die längste Zeit eingebildet hatte, ich müsse mir jetzt lange Haare wachsen lassen, damit ich wie ein sensibler Künstler aussehe. Stattdessen sah ich aber immer öfter wie ein zerzauster Professor aus und immer mehr Freunde neckten mich mit meinen angeblich sichtbaren Geheimratsecken. Soviel Leid ist dann doch keine verflossene Liebe wert und so sagte ich das Projekt “Olli – Das Urviech” ab. Die gelungene Verwandlung ist hier deutlich zu sehen. Nach der Arbeit ging ich wie üblich wieder trainieren. Nach meiner Kraftkammer-Routine, habe ich mit der verbesserten Schwimmtechnik heute zum ersten Mal beim Kraulen im Wasser eine Art Geschwindikeitsrausch erlebt. Das hat mich ziemlich beeindruckt, wie unglaublich schnell man durch das Wasser gleiten kann, wenn man Widerstand erzeugende Bewegungen optimiert. Zuguterletzt begann ich einen ersten Einfluß von Weihnachten auf mein Leben zu merken: das für Samstag anberaumte X-date.at Speed Dating wurde abgesagt, weil zu viele Kandidaten gezwungen sind auf Weihnachtsfeiern gehen müssen. Die Armen! Na gut, dann gehe ich aus Protest auch auf eine Weihnachtsfeier: auf die vom Diamond Sportfliegerclub in Wr. Neustadt, die hätte ich ansonsten gespritzt.
Film: King Kong
Der Film “King Kong” ist monströs. Und das nicht nur wegen seiner Länge von über 3 Stunden. Dabei beginnt alles recht amüsant und hoffnungsfroh, wir werden in die Zeit eingeführt, lernen die Charaktere kennen, amüsieren uns über Jack Black, der zunächst als liebenswertes Schlitzohr auftritt. Kurz vor der Pause wird dann die weiße Frau und leider auch der IQ der Handlung dem Affen geopfert. Der Affe ist beeindruckend real animiert, hat alles, was ein Affe braucht. Auch in der zweiten Hälfte gibt es Momente, in denen man über witzige Situationen schmunzeln muß oder einem der Mund offen bleibt, ob der Monsterpracht. King Kong ist auch meines Wissens der erste Film mit einer Dinosaurier-Karambolage. Die zweite Hälfte hätte etwas Straffung vertragen können, so bekommt man eher das Gefühl, dass man die “Extended Version” sieht, welche normalerweise Fans mit größerem Sitzfleisch anspricht. Ich denke trotzdem, dass man den Film anschauen kann, wenn man Lust auf opulente optische Beeindruckung verspürt. Die Moral von der Geschicht: auch wenn zunächst ein liebeskranker Muskel-Affe die Schönheit erobert, im Endeffekt bekommt der sensible Künstler die holde Maid.
Schwimmen lernen
Gerade als ich begann mich zu langweilen hatte mein Chef-Kollege glücklicherweise wieder einen spannenden Auftrag für mich, in den ich mich am frühen Nachmittag hineintigern konnte. Es handelt sich um eine Problemstellung nach meinem Geschmack, denn ich bin im Team der einzige mit den notwendigen Kenntnissen, diesen Auftrag zu erfüllen. Kurzum: ich darf Guru sein und etwas “zaubern”. So hält man mich bei Laune. Ich verließ den Arbeitsplatz pünktlich um 17 Uhr um meine persönliche Schwimm-Trainerin beim Pool im Holmes Place zu treffen. Wunderschöne leuchted blaue Augen! Ahem, aber mir ging es ja darum, die korrekte Technik für das Kraulen gezeigt zu bekommen. Mann, da gibt es so viel zu beachten, ich war beinahe überfordert und vor lauter Denken schluckte ich eifrig Wasser. Bisher schwomm ich hauptsächlich Brust, was die Brust trainiert, aber Kraulen ist eine idealere Schwimmform, weil die Wirbelsäule nicht gebogen, sondern nur gedreht wird. Außerdem trainiert Kraulen eher den Latissimus und fördert dadurch die Entstehung der beliebten Cornetto-Form. Und weil sie eben so schöne blaue Augen hat, habe ich mich zur nächsten Trainerstunde am nächsten Mittwoch um 8:15 in der Früh überreden lassen, obwohl ich noch keine Ahnung habe, wie ich das körperlich schaffen soll. Na ja, was tut man nicht alles für einen vitalen feschen Körper (und auch den eigenen). 🙂
Film: Domino
Der Film “Domino” ist lose auf dem Leben der Kopfgeldjägerin Domino Harvey basiert, die zunächst als Model arbeitete, bevor sie sich den gefährlicheren Job aussuchte. Ein halbes Jahr nach Vollendung des Films, starb Domino an einer versehentlichen Überdosis Schmerztabletten während sie unter Hausarrest auf ihre Gerichtsverhandlung wegen Drogendealerei wartete. Der Film greift diverse wildromantische Elemente ihres Lebens heraus und verpackt diese in einen teils skuril brutalen teils witzig amüsanten Actionfilm, der es leider etwas mit dem Versuch ein optisches Kunstwerk zu sein übertreibt. Grelle Farben, Stroboskopeffekte und verwaschene Szenen sägten an meinen Nerven. Na wenigstens gibt’s ein Happy End, welches der echten Domino verwehrt blieb.
Mission erfüllt
Ich habe meine Mission gut erfüllt, Flieger ohne Beschädigungen in Klatovy abgeliefert und sogar das Sekundärziel mit einigen Fallschirmsprüngen ist geglückt. Ich stehe jetzt bei exakt 170 Sprüngen und jeder ist der Meinung, dass ich da sehr fleissig war, seit ich im März begonnen hatte. Dieses Wochenende markierte somit für mich auch das Ende der diesjährigen Saison. Freifall ist kein Problem, aber die Minuten unter der Kappe ziehen sich schon unangenehm lange hin, wenn einem Finger und Gesicht einfrieren. Obendrein läuft morgen meinen Reserveschirm ab, den muß ich vor der nächsten Saison wieder von einer offiziellen Stelle packen lassen. Es bleibt nur noch das ganze Gear bis zum nächsten Jahr einzumotten. Dann habe ich auch noch mein Flieger-Logbuch feierlich auf den letzten Stand gebracht. Da habe ich auch das Gefühl, dass da dieses Jahr keine Einträge mehr hinzukommen. Ich kann es noch gar nicht glauben, aber in 13 Tagen ist Weihnachten! Mir schwebt seit einer Woche wieder der Gedanke im Kopf auch dieses Jahr eine Silvesterfeier bei mir zu Hause zu veranstalten. Letztes Jahr wurde daraus eine vergnügliche Silvester-Single-Part, vielleicht läßt sich der Erfolg auch dieses Jahr wiederholen. Sag mir Deine Meinung!