Nicolas Cage ist der “Lord of War”, ein Waffenschieber von der schlimmen Sorte, denen es gleich ist, wer ihr Kunde ist und wer mit ihren Waffen getötet wird. In diesem Film wird diese “Profession” auf sehr interessante Weise und mit einer gehörigen Portion schwarzen Humors sprichwörtlich auf’s Korn genommen. Man erfährt interessante Hintergründe – auch dieser Film basiert auf tatsächlichen Vorkommnissen – und er regt durchaus zum Nachdenken an. Sehr empfehlenswert, noch nie dagewesen.
Letzter Flug
Auch der heutige – letzte – Morgenflug war ein reines Vergnügen. Ein wenig traurig nahm ich meinen Abschied und schüttelte alle Hände. Simon, der Besitzer, bot mir an, jederzeit für mich und meine Leute ein Tunnel-Camp zu veranstalten, wenn ich möchte. Ich mache mich überhaupt keine Sorgen um den Tunnel, denn schon jetzt kommen viele Leute am Wochenende zum Fliegen, hauptsächlich als Geburtstagsgeschenk. Gutscheine für die diversenen Start-Packages vom “Kix-Start” bis hin zum “Learn-to-Fly” gehen weg wie die warmen Semmeln. Für mein nächstes Training hier, würde sich statt Stanstead der Luton Airport anbeiten, denn dieser ist von Milton Keynes nur wenige Kilometer entfernt. So hoffe ich, dass sich die Genialität dieser Einrichtung in Österreich herumspricht, denn es ist auf jeden Fall günstiger innerhalb Europas zum Tunnel zu fliegen, als nach Florida oder Singapur, wie es die Cracks bisher machen. Nocheinmal habe ich mich im Internet-Cafe hier gestärkt. Meine Hotel-Bestätigung kam per mail, ich checkte den Zugfahrplan nach London und welche U-Bahn-Station zu meinem Hotel am nächsten liegt. Schon gut, das Internet immer verfügbar zu haben, wenn man es auf Reisen braucht. So, jetzt geht’s nach London.
Spät, aber doch
Da ich 3 Übernächtigungen im National Badmington Club bezahlt hatte blieb ich einen weiteren Tag und – wie kann es anders sein, wenn ich auf etwas “hineinkippe” – war ich auch wieder Fliegen, DREI mal an der Zahl über den ganzen Tag verteilt. Mit Hilfe eines südamerikanischen Instruktors habe ich jetzt endlich auch den Dreh beim Sitzfliegen heraussen. Bisher schafftge ich es kaum, vom Netz weg zu kommen und hüpfte in dieser sitzen Stellung verzweifelt wie ein kleines Kücken auf und hab. Das Geheimnis, auf das mich dieser Instruktor brachte war, von einer sklavisch exakten Sitzposition abzuweichen und dafür eher die Beine gegrätscht auszusträcken, während ich gleichzeitig mehr Wind im Rücken für den Auftrieb zu nützen begann. Siehe da, auf einmal kann jetzt auch im Sitzen herumschweben, drehen und “carven” (das ist seitwärs und drehen gleichzeitig). Die Rezeptionistin bezeichnete mich mehrfach als “Sky-God”, weil ich durch meine stetes Wiederkehren mittlerweile auch als offiziell flugsüchtig eingestuft werde. Ich habe als “bester Kunde” (laut Simon, dem Besitzer) auch einen Rabatt bekommen, so daß ich morgen Vormittag noch eine Morgensession zum Abschied machen werde. Und weil heute eine neue Kamera montiert wurde, habe ich von meinen letzten 20 Minuten hier im Airkix-Tunnel super-geniales Video. Stay tuned!
Film: Mrs. Henderson Presents
Judi Dench und Bob Hoskins zeigen uns genial gespielt in “Mrs. Henderson Presents” die Geschichte einer Witwe, die sich als Hobby ein verlassenes Theater in London kauft und für Furore sorgt, indem sie als erste Nackheit in die gezeigte Unterhaltung integriert. Dies war zur Zeit des zweiten Weltkriegs ein absolutes Novum und sie durfte dies auch nur deshalb, weil die nackten Darstellerinnen absolut still halten mußten, weil das Gesetz nackte Statuen erlaubte, aber keine bewegten nackten Menschen. Die Geschichte ist interessant, hat etwas Drama und viel Witz und Dench trägt sie als “grande dame”. Interessant ist auch, dass meine Recherche zeigte, dass die im Film gezeigten Fakten zum Windwill Theatre der wahren Geschichte entsprechen und ich bei meinem Aufenthalt im Londoner Westend (rund um Piccadilli Circus) mehrmals an diesem Theater vorbeischlenderte. Somit ist dieser Film ist nicht nur allgemein sehr unterhaltsam, sondern auch zeitgeschichtlich interessant.
Tunnel Camp – Tag 2
Am zweiten Tag konzentrierten wir uns auf Übergänge, insbesondere lernte ich halbwegs elegant von Rücken auf Bauch und umgekehrt zu wechseln, womit ich bei den folgenden Spaßflügen viel anzufangen wußte. Am coolsten war, dass ich probieren durfte, die Hand raufzulaufen um dann mit Rückwärtssalto wieder in der Mitte zu landen. Die beiden Tage des Camps hindurch hatte leider die Videokamera einen Defekt, wodurch das Video zwar angeschaut werden kann, aber aufgrund der schlechten Qualität nicht für einen Webcast geeignet ist. Um diese Schmach etwas auszugleichen, gesellte sich beim “Nite Flite” der Besitzer des Tunnels in persona zu uns und machte ein paar nette Erinnerungsfotos. Hier sieht man mich nach dem erfolgreichen Camp quasi auf dem Rücken entspannen. Ein neues Videosystem samt neuer DVD-Brenner ist unterwegs, die nächsten Camps haben dann vermutlich auch perfektes Video. Fazit: enorme Erweiterung meines fliegerischen Bewegungsspielraums, meiner Sicherheit im Tunnel und meiner Kontrolle über meine Fluglagen. Super Tunnel-Technologie, tolle Trainer (mein Liebling “Rusty” bildet ansonsten in Orlando Instruktoren aus). Die Sachen, die es zu verbessern gilt haben wir angesprochen. Airkix in Milton Keynes ist meiner Meinung nach der beste und näheste Tunnel für uns Mitteleuropäer und wer die Gelegenheit hat, sollte dort unbedingt mal ein Tunnel Camp besuchen.