Dank rigoroserer Einteilung der Loads durch die Linzer konnte ich am vormittag meine letzten 3 Tickets aufbrauchen und um Punkt Mittag nach Österreich aufbrechen. Nettofahrzeit war ziemlich genau 6 Stunden und interessanterweise kam mir der Heimweg viel kürzer vor, vermutlich war das Heimweh schuld. Das eigene Bett ist doch am bequemsten. In der Post fand ich das Ergebnis des Psychologen, welches geschwollen unter anderem formuliert: “Gem. § 3 WaffV bestehen auf Grund der durchgeführten Testverfahren zum Zeitpunkt der gegenständlichen Untersuchung KEINE ANZEICHEN dafür, daß der Unterscuhte dazu neigt, insbesondere unter psychischer Belastung, mit Waffen unvorsichtig umzugehen oder sie leichtfertig zu verwenden.” Na, fühlst Du Dich jetzt nicht gleich viel wohler?
Day 3 etwas überlaufen
Am dritte Tag Vrsar kam die Invasion. Ungarn und Kroaten stürmten den Platz und für eine Weile verdrängten sie nahezu alle Österreicher aus dem Flugzeug der Linzer. Ein zweites Flugzeug wäre auch komplett ausgelastet gewesen. Wenigsten konnte ich 3 Sprünge unterbringen, natürlich bei schön warmen Wetter. Morgen gehts wieder ganz früh los, daher habe ich mich von der Bierorgie der anderen Springer losgelöst und bin ins nahe Porec gefahren um dort in einem netten Lokal zu essen. Noch netter wurde es dann als ich den Kellner dazu brachte die beiden Tv-Geräte abzuschalten, die ohne Zuschauer bei voller Lautstärke blöckten.
Day 2 Vrsar
Wieder einen sehr schönen Sprungtag gehabt, kann jetzt schon ganz gut im Sitzen fliegen und das Kopffliegen geht auch schon überraschend stabil. Ein paar Mal ist mir gegen Tagesende passiert, dass mich Gruppen nicht mitnehmen wollte, weil ich zu unerfahren bin. Aber ich verstehe das und habe mein Versprechen mir selbst gegenüber erneuert, dass ich möglichst schnell möglichst gut werden möchte. Das Tunnel-Camp nächstes Monat in England wird mir da auch viel bringen. Ich habe zwar noch einenhalb Sprungtage vor mir, ich kann aber jetzt schon sagen, dass dieser Boogie das schönste Springen für mich bisher war.
Vrsar
Vrsar liegt nahe Rovinj direkt am Meer. Gleich neben dem Flugplatz zieht sich ein Meerbusen ins Landesinnere. Das viele Wasser, weitreichende Wälder und Klippen sorgen für permanenten Augenschmaus.
Para-Cat im Gleitflug
Wie ich es versprochen hatte, kam Para-Cat beim ersten Sprung des Tages mit, Tandem gewissermaßen. Wie zu erwarten war der Anblick des Meeres samt Lichtreflexion absolut atemberaubend schön. Beim zweiten Sprung probierte ich einmal “Headdown” aus, also Kopfüber und ich war total überrascht, dass ich auf einmal überhaupt keine Probleme hatte, die Position zu halten. Bisher hatte es mich immer auf Rücken oder Bauch gekippt, aber diesmal schien mir irgendwie der Knopf aufgegangen zu sein, denn auf einmal erschien es mir als vollkommen logisch, dass ich mit den Händen die Balance halten kann. Das Feeling war irgendwie total irreal. Für die letzte Load des Tages war ich leider einen Moment zu langsam in der Anmeldung, denn gerade als ich zur Liste kam, schnappte mir ein anderer Springer den letzten Platz im Flugzeug weg. Aber egal, ich bin ja noch ein paar Tage hier, da wird sich schon noch ein Sunset-Track-Dive ausgehen.