Der Sonntag in Amberg ist nicht minder erfolgreich verlaufen. Ich bin wiederum 6 Absetzflüge geflogen und ich stellte natürlicherweise fest, dass ich damit von Mal zu Mal besser zurecht kam. Auch diverse kleinere technische Probleme konnten mir nur leicht aus der Ruhe bringen, aber im Endeffekt waren die Veranstalter hochzufrieden und wir sind rechtzeitig vor Sonnenuntergang in Krems retour gelandet. Nachdem ich auf 3 Tage aufgeteilt insgesamt 10 Stunden geflogen bin, freue ich mich auf eine Dusche und mein Bettchen. Aber nicht bevor ich dem Chef ein Mail schickte, dass ich gerne wieder so eine Mission übernehmen würde.
Amberg
Nach dem Frühstück sind wir weiter zum Segelflugplatz Amberg geflogen, wo dieses Wochenende ein Fliegerfest mit diversen Attraktionen stattfindet. Die Deutschen vom Club hier waren extrem pingelig, was die Formalitäten betraf, aber da wir darauf gut vorbereitet waren, haben wir alle Auflagen mit Bravour erfüllt und so stand dem Tandemfallschirm-Betrieb nichts mehr im Wege. Am Anfang bekam ich das noch nicht so gut hin, aber beim sechsten Flug schaffte ich es schon schön schnell am richtigen Punkt in der korrekten Höhe anzukommen. So kann ich mit Stolz sagen, dass meine ersten 6 Fallschirmabsetzflüge ein voller Erfolg waren und alle Beteiligten sehr zufrieden waren. Dass wir gestern schon nach Deutschland geflogen sind hat sich auch als glückliche Entscheidung entpuppt. Uns wurde erzählt, dass einige österreichische Flieger nicht kommen konnten, weil das Wetter über den Alpen es nicht zugelassen hat. Heute nächtigen wir auf Kosten des Amberger Flugvereins in einem eleganten Hotel; SO lasse ich mir das gefallen.
Erster Platz in Deutschland
Die Vorfreude auf das Wochenende in Deutschland war zu groß und so sind wir heute schon zwei Drittel des Weges geflogen und für die Nacht in Arnbruck, Ostbayern, gelandet. Morgen nach einem gemütlichen Frühstück werden wir die letzte halbe Stunde nach Amberg zurücklegen, bis dahin nächtigen wir in einem Gasthof um EUR 27 pro Person im Doppelzimmer. Dies ist auch der erste Platz auf dem ich in Deutschland gelandet bin. War eigentlich kaum anders, als innerhalb von Österreich, weil im Gegensatz zu anderen Nachbarstaaten hier kein Flugplan gefordert wird. So ist man von Krems aus in einer Stunde in Deutschland und kann sich Weißwürste und echt deutsches Bier geben.
Flieger gerettet, Wochenende findet statt
Am Vormittag übte ich noch intensiv den Umgang mit der Cessna 182RG vom Spitzerberg, bis der Robert mir zu Mittag sein “Gütesiegel” ins Logbuch eintrug. Dermaßen gewappnet fuhren wir dann per Auto nach Fromberg, wo auf einer großen Wiese, wildromantisch neben einem Wäldchen gelegen, eine einsame weiße Cessne 182 stand. Nervös machte mich ein Gewitter bei Horn und dass der Beginn der Startwiese immer noch recht matschig war. Aber meine fliegerische Erfahrung trotzte den Umständen und bei strahlendem Sonnenschein mit leichtem Gegenwind startete ich zu meinem ersten echten “Soft-Field-Takeoff”. Ich hatte in Florida und am Spitzerberg immer wieder den technischen Ablauf eines Starts aus dem Gatsch geübt, aber auf dieses Wechselbad der Gefühle kann man sich nicht wirklich vorbereiten. Erst ist man die meiste Zeit frustriert, weil die Geschwindigkeit wegen des hohen Rollwiderstands einfach nicht zunehmen will. Dann kommt langsam die Angst, dass es sich vielleicht nicht ausgehen könnte und man denkt über einen Startabbruch nach. Am Ende kommt dann die Erleichterung, wenn die Abhebegeschwindigkeit dann doch erreicht wird und man sich in die Lüfte hebt. Jetzt steht der Flieger, mit klarem Wasser vom schlimmsten Gatsch befreit, am Flugplatz von Krems und wartet darauf, dass wir damit am Wochenende nach Amberg in Deutschland fliegen.
Triathlon: Tischtennis, Radfahren, Salsa
Mein Triathlon war heute: Tischtennis, Radfahren, Salsa. Super Programm, ich verstehe nicht, warum die Profisportler immer an den selben 3 Sportarten festhalten müssen … *g* Radeln war ich auf eine Stunde in den Prater, wo mir die Codierungsaktion der Polizei auffiel. Auch nächsten Mittwoch (14 bis 19 Uhr) wieder gravieren die am Anfang der Prater Hauptallee gratis einen Code auf den Fahrradrahmen, wodurch Polizisten wissen, wo das Fahrrad wohnt. Lasse ich mir vielleicht auch nächste Woche machen, heute hatte ich keinen Ausweis dabei. Bei der ersten Salsa-Drehung, bei der ich gestern noch verzweifelte, ist heute der Knopf aufgegangen. SIE lieferte sicher einen entscheiden Beitrag dazu. Schon der morgige Tag wird sehr spannend werden. Erst gibts noch etwas Perfektions-Training mit Robert am Spitzerberg, dann – weiterhin trockenes Wetter vorausgesetzt – fahre ich mit Bahn und Bus nach Fromberg und versuche den dort einsam herumstehenden Flieger wegzubekommen. Die Chancen stehen exzellent, weil es schon über 24 Stunden dort nicht geregnet hat, es morgen auch trocken bleiben sollte und obendrei der Wind morgen nachmittag aus der richtigen Richtung wehen würde. Die entgültige Entscheidung obliegt natürlich der Sicherheit, denn der Besitzer wäre mir “nachhaltig böse, wenn ich den Flieger z’sammhau”. Hast Du im übrigen gewußt, dass eine trockene Wiese 60% mehr Zugkraft erfordert als Asphalt, während eine nasse Wiese die doppelte Zugkraft einer trockenen Wiese benötigt. Diese Info habe ich überraschenderweise auf einer Seite für Wohnwägen gefunden, trifft aber auch auf Flugzeuge zu.