Oliver Drobnik

Weitere 2000 Kcal habe ich heute bei meiner Umrundung des Flughafen Wien-Schwechat verbrannt. Nachdem ich mit den Flughafenfreunden schon einige Stellen kennengelernt hatte, die sich gut für Fotos eignen, wollte ich schon länger mal herausfinden, wie lange man für eine komplette Umrundung des Betriebsgeländes benötigt. Die Antwort: Auf einem Rad rund 2 Stunden und 2000 kcal. Auf der Nordseite fährt man einige Zeit auf der Bundesstraße, aber sonst die meiste Zeit auf unbefestigten Wegen, weshalb sich die Tour ausschließlich auf einem Mountainbike empfiehlt. Auf dem Satellitenfoto siehst Du, wie ich immer wieder mal probiert habe, zum Zaun vorzudringen, aber wenn ich dort keine Möglichkeit fand entlang des Zauns zu fahren, dann mußte ich wieder weiter nach aussen fahren um die Umrundung fortsetzen zu können. Ausgangspunkt und Ziel waren der Friedhof von Schadorf, im Südosten des Flugplatzes. Glück im Unglück hatte ich, weil mir ein Metallteil der Schaltmechanik abriß, so daß ich nur die letzten paar Meter das Rad schieben mußte. Aber natürlich ärgerte mich der Defekt, weil mein Bike jetzt bis nächste Woche beim Sports Experts zum Richten bleiben muß. Zu Hause entdeckte ich auch, dass sich meine günstige Radhose nach der ersten Tour bereits in Auflösung befand. Gleich an 2 Stellen lösten sich die Nähte auf. So brachte ich die Hose zurück und tauschte sie gegen Aufpreis auf eine Radhose von Löffler ein. Kostet zwar mehr als das Doppelte, aber man sieht die höhere Qualität bei den Nähten. Diese sollte jetzt mehr als eine Tour halten.

Irgendwie freut’s mich nicht. Zu viel zum Sterben zu, aber zu wenig zum Leben. Zeit mit Freunden zu verbringen hellt meine Stimmung noch am meisten auf, gleich gefolgt von Shopping. Natürlich shoppe ich für sinnvolle Sachen, so habe ich heute meine Fahrrad-Grundausrüstung vervollständigt (Radfahrhose, Schuhe, Trikot und Helm) Vier weisse T-Shirts habe ich in Parndorf bei Olymp günstig gefunden. Die habe ich vor, mit witzigen Motiven selbst zu kreativieren. Ach und was mir auch Lebensfreude bringt ist, Fertigkeiten zu erlernen und zu vertiefen. So besuche ich heute Freitag einen mit Spannung erwarteten Flirtkurs. So etwas lenkt auch sehr gut von Schwermut ab. In Wirklichkeit ist dies ja auch das Geheimnis. Wenn man unterbeschäftigt ist und nicht aktiv Freude in sein Leben pflanzt, denn macht sich eben so ein lähmendes depressives Gefühl breit, dass ich eigentlich nicht haben will. Also auf zu neuen Taten!! Hm, well, es ist wohl zu spät dafür, um 2 Uhr früh. Na gut, dann eben morgen…

Am Fahrrad ist es um ein Vielfaches leichter Riesenmengen an Kalorien zu verbrauchen. Dies habe ich heute bewiesen, in dem von zu Hause aus bis zur Südspitze der Donauinsel (gesamt 28.89 km in 1:48) geradelt bin. Gekostet hat dies meinen gesamten normalen Tagesumsatz von 2000 kcal. Nicht nur, dass mir mein Garmin GPS den Weg abgespeichert hat, dank Herzfrequenzfunktion war es sehr einfach, stets im optimalen Pulsbereich zu bleiben, den ich mir auf der Schmelz austesten hatte lassen. Wenn man da im aeroben Bereich so vor sich hinfährt, hält die Ausdauer überraschend lange, viel länger als wenn man im aneroben Bereich die Muskeln voller Laktat sauer strampelt. Auf diesem Satellitenfoto markiert die dünne rote Linie den Weg meiner Expedition. “I like my bike” kann ich nur sagen.

Am diesjährigen Vatertag gedachten wir den Vätern dieser Welt, die uns Söhnen ein Vorbild waren, was es heißt, Mann zu sein. Von unseren Väter bekamen wir männliche Zielstrebikeit, Lösungsdenken und auch Abhärtung: Du sollst immer kalt duschen, das härtet ab! Ein Indianer kennt keinen Schmerz! Naja, die Sorge ehrt die Väter, auch wenn wir insgemeim lieber Cowboys gewesen wären, zumal die Indianer immer die armen Unterdrückten waren. Selten gelingt es Vätern ihre Söhne nach ihrem Bild zu erschaffen, diese Kunst hat nur der liebe Gott halbwegs drauf. So enttäuschen wir sie oft, indem wir sie in ganz anderen Bereichen übertreffen, als sie es sich gewünscht hätten. Naja, Hauptsache wir Söhne können unseren Väter doch gelegentlich einige Sekunden des Stolzes entlocken. Insgeheimen Stolzes wohlgemerkt, denn wir Männer – Söhne wie Väter gleichermaßen – können doch sowas nicht zugeben.