Ich fange ja am Mittwoch zum Arbeiten an, deshalb mache ich noch vorher kräftig Urlaub: Nach 3 Tagen Fallschirm-Action in Folge ist heute relaxen am Wasser angesagt. Wer kommt zum Baden mit?
Sky-Gulasch
Die Expedition “Drobniks-Sohn” brach nach Ungarn auf. Während die Familie Buschenreiter-Schödl das Vogelschutzgebiet am südlichen Ende des Neusiedlersees erkundete, experimentierte ich im freien Fall mit der Sitzfliegerei, die schön langsam anfängt recht gut zu klappen. Spontan begab es sich, dass auch Willi beim meinem 80. Hüpfer als Tandempassagier mit dabei war, dem dies natürlich immens gut gefiel (O-Ton wieder am Boden: “Ich habe jetzt SOO große Eier.” Anm.d.Red: er zeigte mit seinen Händen etwa 20 cm). Und da Willi ein halber Ungar ist, hat er sich dort auch fast zu Hause gefühlt, insbesondere dass exzellente Gulyas schien es ihm angetan zu haben.
Fliegerische Erfolge und Dämpfer
Zum Frühstück war ich gleich bei der AustroControl für die Eintragung der Schleppberechtigung und beim Aeroclub zur Eintragung von Klasse 2 (= 2-Sitzer) und Sprechfunk für Segelflug. Somit darf ich nun auch Passagiere in 2-Sitzigen Segelflugzeuge mitnehmen. Das wird dann wirklich lustig, wenn ich die Segelkunstflugberechtigung erlange, was ich noch für diesen Sommer vorhabe. Der CPL-Kurs hingegen hat mir einen Dämpfer versetzt, denn irgendwie keimt bei mir das Gefühl, dass ich den damit Verkehrsfliegerei verbundenen Stress sowieso gar nicht haben will. Meine Mission ist es einzig besser und sicherer zu fliegen, als ich dies jetzt schon tue und die Erwerbung des CPL ist für mich hier ein Meilenstein, auch eben weil sich wenige andere Piloten diesen Stress dieser zusätzlichen Ausbildung antun. Der Knackpunkt ist nämlich, dass mir persönlich der CPL nur eine Sache bringt: ich darf dann endlich offiziell die Kosten des Fliegens auf die Passagiere abwälzen, was zwar viele Privatpiloten inoffiziell tun, aber nicht tun dürften. So trage ich mich mit der Hoffnung, dass in Zukunft alle meine Freunde viel mehr Geld haben werden, so dass sie auch in Erwägung ziehen, mit mir zu fliegen. Weil aktuell frustriert mich nämlich, dass es drei Kategorien von Bekannten hier gibt: 1) Wollen fliegen, haben aber kein Geld. 2) Hätten Geld, aber haben Angst vor dem Fliegen. 3) Haben Angst und kein Geld, das ist besonders arm. Der Endeffekt ist bei allen 3 Kategorien der gleiche: weniger Fliegerei, als mir lieb wäre, weil ich jede Minute selbst und zur Gänze berappen muss. Einen zweiten Nebengrund gibt es auch noch: mit einem CPL in der Tasche kann ich wenigstens behaupten, ich hätte das verflogene Geld in eine Berufsausbildung investiert. Anders gesagt, ich bin dann bereit, wenn die große Flieger-Chance mir begegnet, wie auch immer unwahrscheinlich dies sein mag. Aber wer weiß, was sich in den nächsten 30 Jahren tut, Berufspilot darf man bis längstens 60 sein. Aber im wirklichen Leben muss ich halt am Boden bleiben und noch einige Jahre der EDV treu bleiben. So oder so ist das Spannungsfeld zwischen EDV und Luftfahrt ein interessanter Quell für Motivation und Lebensfreude. Diese Abwechslung wirkt sicher auch der Verkalkung entgegen.
Himmelfahrten
Schon vor 2000 Jahren hatte ein Herr namens Christus die Idee an so einem wunderschönen Tag wie heute in den Himmel zu fahren. Wir fanden “Gute Idee!!” und so fuhr ich selbst von Krems aus gleich drei mal hintereinander gen Himmel (in einem großen Flugzeug), was einzig durch Phasen des freien Falles unterbrochen wurde. Eine Offenbarung hatte ich auch, denn das Sitzfliegen, das bisher nicht so toll geklappt hatte, war heute plötzlich viel einfacher! Eine Freundin, welche ich als Abschiedsgeschenk zu ihrem ersten Tandem-Hüpfer eingeladen hatte, war bei der zweiten Ladung mit von der Partie und hat das sichtlich auch sehr genossen. Dann beeilte ich mich nach Wien zu kommen, im festen Glauben, ich hätte heute Kurs, aber so kann der Glauben täuschen! Kurs ist erst wieder morgen … eigentlich logisch, denn heute ist ja wie eingangs erwähnt ein Feiertag.
Die Socken sind angekommen
Vor etwa 2 Monaten, kurz vor meiner Abreise aus Florida, hatte ich 2 Pakete in die Heimat geschickt, eines mit meinen Flugbüchern, das zweite mit meiner Schmutzwäsche. Heute konnte ich diese Pakete von der Post ab. Interessanterweise kam die Wäsche mit einem besseren Geruch bei mir an, als ich sie abgeschickt hatte, vermutlich ein Beitrag der guten Meeresluft des Atlantiks. Dann besuchte ich zusammen mit Dieter unseren Lieblings-Bankier und wir erledigten ein paar finanzielle Angelegenheiten. Es beunruhigte mich die Nachricht, dass eben dieser bisher unersetzliche Bankfachmann meines Vertrauens im Oktober zu einem neuen Arbeitgeber nach England wechselt. Zur Beruhigung kaufte ich mir ein paar Aktien (Microsoft, Nokia) und ging anschließend ein wenig Segelfliegen, denn das ist auch immer gut für die Nerven.