Ich habe es wieder einmal geschafft. Heute konnte ich die letzten Aufgaben auf meiner USPA Karte abhacken und den mündlichen Test absolvieren, was dazu führte, dass ich meine „A-Lizenz“ erhielt. Somit kann ich überall, wo diese anerkannt ist, eigenständig springen. Für Österreicher verlangen die zuständigen Behörden, dass man eine österreichische Springerlizenz hat. Hierfür muss ich einen schriftlichen Test und 1-2 Überprüfungssprünge machen, was ich vermutlich am ersten Aprilwochenende in Klatovy, Tschechien erledigen werde. Mit der Lizenz in Händen habe ich mir dann für den Nachmittag einen Demo-Schirm ausgeliehen, mit dem es mir erstmals gelang, exakt auf dem Ziellandefeld (ca. 5 m Durchmesser) zu landen. Dann ging es noch in den Wind-Tunnel, wo ich erst noch etwas mit Sally arbeitete und dann mir eine andere Form des Fliegens anschaute: Rückenfliegen und Sitzfliegen. Normalerweise fliegt man ja traditionell auf dem Bauch, aber dieses so genannte Freeflying hat auch seinen Reiz. Ich bekomme ständig Komplimente, wie toll ich nach nur 30 Sprüngen und 83 Minuten Windkanal schon fliege. Das ist vollkommen ungewohnt für mich, weil ich generell auf eine Fertigkeit bezogen noch nie so viel geballtes Lob geerntet habe. Es tut irrsinnig gut, wenn man unerwartet von einer anderen Kunstfliegerin hört „Dude, you rock!“ Naja, wer hört nicht gerne, dass man toll ist. 🙂
Geschwindigkeit im Fallen
Ich habe mittels GPS herausgefunden, dass ich typischerweise mit 53 Metern pro Sekunde maximal falle. Das entspricht 190 km/h. Unterm Schirm reduziert sich die Sinkrate auf 5 m/s bzw. 18 km/h.
Beinahe da
Wie erwartet war das Wetter heute herrlich sonnig, wenig Wind und kühle Luft aus Alaska. Nach einigen schlechten Tagen letzte Woche wurde Zephyrhills heute von einer Unmenge an Tandempassagieren heimgesucht, was die Instruktoren sehr beschäftigt hielt. Ich konnte nur 2 Coach-Jumps unterbringen, der erste mit einer frischgebackenen Instruktorin war eine Katastrophe, der zweite mit einer erfahrenen Instruktorin war grenzgenial. Ich habe 8 Sprünge untergebracht und habe jetzt eigentlich genug, ich brauche muss aber noch ein paar Kleinigkeiten auf einer Liste erledigen, bevor ich tatsächlich die Lizenz bekommen. So muss ich zum Beispiel 30 Meter hinter einem Springer das Flugzeug verlassen, hinterhertauchen und ihn einfangen. Und mein letzter Sprung mit Coach ist der offizielle Prüfungsflug. Heute war der weltweit erste Night-Swooping-Contest. Zur Erklärung: Swooping ist ein Vorgang, bei dem ein Springer mit hoher Geschwindigkeit auf einen Teich zufliegt, dann parallel zur Wasseroberfläche gleitet und dabei mit einem oder mehreren Gliedmaßen das Wasser berührt. Das schaut sehr angsteinflößend aus, aber für Leute, denen Freifall keinen Kick mehr gibt, ist es genau das richtige. In der Nacht ist das Ganze noch einmal spannender. Und wieder – so wie Gestern – habe ich erfolgreich die Bodenorganisation zwischen Springern und Flugzeug übernommen und dafür viel Lob und Dank kassiert.
Auftakt
Zeitweise war der Wind über der Grenze für Schüler, aber ich habe dennoch 4 Sprünge untergebracht. Mein neuer Sprungoverall fliegt sich ganz hervorragend. Am Abend habe ich mich freiwillig gemeldet, bei zwei nachtsprüngen die Bodenorganisation zu übernehmen. Mit Funkgerät und Liste habe ich so sichergestellt, dass sich alle Springer auch wieder heil zurückmelden. Morgen wird ein echt genialer Tag, nahezu windstill und ausschließlich Sonne.
Das Ultimative Jump-Weekend
Vor lauter Aufregung und Vorfreude auf dieses Wochenende habe ich nicht einmal durchschlafen können. Naja, so habe ich schon geduscht, gefrühstückt und dieses Foto von mir machen können. Das zu sehende Ensemble ist mein neuer Sprung-Overall, links trage ich meinen Höhenmesser, rechts mein Garmin GPS und in der Hand halte ich die Sprung-Brille, die ich über meiner Brille tragen kann. Das Garmin GPS habe ich mit, weil ich so herausfinden möchte, wie schnell ich wirklich in bestimmten Positionen falle. Und mein neuer Spitzname ist auf der linken Brust eingenäht: “Sputnik”. Was übrigens russisch ist und so viel wie “Weggefährte” bedeutet. Gleichzeitig war es der erste von Menschen geschaffene Satellit in der Umlaufbahn. Um dem Namen gerecht zu werden, habe ich vor heute so viel zu springen, dass der flüchtige Betrachter meinen möge, ich befinde mich in einer Erdumlaufbahn.
