Oliver Drobnik

Ich hatte nach meinen letzten Experimenten den E-Mail Versand versehentlich deaktiviert gelassen. Bitte gehe auf http://www.drobnik.com/oliver um die letzten News nachzulesen.

Am Freitag hat Robert auf mein Luftsprungvorhaben hin noch gemeint: “Du spinnst ja.” Aber am Montag nach der geschafften praktischen Prüfung (“Checkride”) hat er offenbart, dass ich der erste seiner Schüler bin, der sich sowas erlauben kann und auch noch erfolgreich dabei ist. Der Prüfer hat mangels anderer Bemängelungsmöglichkeiten zwei Kritikpunkte vom Stapel gelassen, die rein gar nichts mit dem Thema IFR zu tun hatten. Beim Austellen des neuen temporären Pilotenscheins mit IFR drauf erwähnte er lapidar, dass er beinahe eingeschlafen wäre, weil es so glatt gelaufen ist. Gut, das Wetter war auch sehr nett zu mir, aber ich denke bewiesen zu haben, dass erst das Entspannen (bzw. Konzentration auf ein komplett anderes Thema) richtigen Lernerfolg und bessere Performance bringen. Ich habe dann wieder ein Auto ausgeborgt, um zu einer Party bei Arne, dem Schulbesitzer fahren zu können: ein Sebring Cabrio. Es gab ein gigantisches Lagerfeuer das mit ganzen Teilen eines alten Baumes gefüttert wurde. Die Party ging bis um 4 in der Früh, wobei die Österreicher (im Gegensatz zu den anderen 50% Niederländern) den letzten gemütlichen Kern bildeten. Mit dem Cabrio waren wir dann auch heute in 2 Army-Shops und in Sarasota Shopping. Am Nachmittag kam die Sonne raus, was der Open Air Variante den letzten Schilff verlieh.

Der fuenfte und letzte Jump fuer dieses Wochenende war der entspannteste und zum ersten Mal wurde ich fuer laengere Zeit losgelassen. Ich machte einen Vollkreis links und dann rechts und dann haette ich Richtung halten sollen, was mir groesstenteils gelang, aber irgendwie war dann doch noch ein Drehimpuls drinnen, der nicht haette sein sollen. Vermutlich ging die Konzentration zu Ende. Auch die Landung war recht schoen, nur blieb ich mit meinen Goretex-Schuhen im hoehren Gras haengen und fiel auf den Bauch. Muss witzig ausgesehen haben, war aber ok, bin sogleich wieder auf die Beine gehuepft. Ich werde noch die Videosequenzen zusammen mit meinem Instruktor Igor begutachten und dann geht’s zurueck nach Venice, wo mich morgen mein IFR-Checkride erwartet.

Beim dritten und vierten Absprung hatte ich die Aufgabe meine Richtung selbstaendig zu halten und zwei 90 Grad Drehungen zu machen. Deswegen zwei Mal, weil ich zu ruckartig und uebertrieben die Maneuver ausfuehrte, was die Stabilitaet in der Luft negativ beeinflusst. Das Geheimnis der stabilien Fluglage sind sanfte Bewegungen und immer eine entspannte Koerperhaltung. Wenn man das Gesaess vorschiebt und die Arme seitwaerts locker nach oben haelt, dann liegt man schoen stabil in der Luft, weil der Schwerpunkt ganz unten ist. Es ist sehr viel los an diesem wunderschoenen Sonntag, aber ich haben noch zumindest einen Sprung heute, nur mehr mit einem Instruktor und mit zwei 360-Grad-Drehungen. Ach ja, meine vierte Landung habe ich schon sehr schoen gestanden. Ich sage euch, Skydiving ist ein geiler Sport, man ist staendig im Freihen und – im krassen Gegensatz zu Venice – habe ich hier noch kein einziges Maedel gesehen, dass nicht fesch und gut gebaut waere.

Mein zweiter Absprung war noch um ein Haeusereck geiler als mein gestriger Erstsprung. Insbesondere weil ich waehrend des Freifalls kurz meine Ohren ausgeblasen hatte hatte ich nach dem Schirmoeffnen ueberhaupt keine Probleme mit den Ohren mehr. Bei AFF Level 2 laesst der rechte Instruktor einen schon los, bei Level 3 gibt es sogar eine Phase, wo mich beide loslassen. Da kommt es dann darauf an, dass ich den Bogen gut einhalte um stabil in der Luft zu bleiben. Meine zweite Landung war schon beinahe brilliant. Ich musste nur mehr ein wenig in die Knie gehen um den Stoss abzufangen, gestern noch musste ich den Parachute Landing Fall machen, wo man die Beine zusammen, leicht in die Knie und nach der Seite abrollt. In wenigen Minuten starte ich zum dritten Absprung.