Let's Lauf Again (like we did last Summer)

Ich hatte ja meinen Nike+ Sensor verloren, schuld war natürlich der kleine Gremlin in meinem Unterbewußtsein, der es lieber gemütlich hat. Aber als ich zufällig beim Einkaufen in einem Sportgeschäft eben wieder ein NIKE+ Set um 29,99 sah, kaufte ich mir ein neues.

Heute wurde es ausgepackt. Ich war um 6 Uhr aufgewacht und hatte den Drang zu Sport. Also suchte ich meine sieben Sachen zusammen und ärgerte mich sofort wieder. Es hatte  2 Grad Celsius und ich fand nur einen meiner beiden Lauf-Handschuhe. Ich mußte auf ein Paar extra-dicke Wollfäustlinge ausweichen: schaut blöd aus, hält aber warm.

Den iPod nano hatte ich zuvor schon aufgeladen gehabt und das Audible Hörbuch draufgetan, welches ich gerade höre “The Black Swan” von Nassim Nicholas Taleb. Ein sehr interessantes und etwas philosophisches Buch, das zeigt, wie sehr wir uns von Fakten und Beobachtungen in die Irre führen lassen und welchen großen Effekt das Unvorhersehbare hat.

Schlußendlich nach dem Lauf konnte ich ihn erfolgreich mit meinem Nike+ Konto synchronisieren und damit ist er auch online anschaubar. Meine alten Läufe sind auch noch da, aber die zeige ich nicht her, weil der letzte im Juni 2008 datiert war.

Erster_Lauf_2009

Es ist mir im Laufen besser gegangen, als ich hoffte. Wahrscheinlich ist meine Fitness doch etwas erhalten geblieben, weil ich im Alltag doch viel zu Fuß unterwegs bin und regelmäßig mit Partnerin Tanzen gehe. Letztere ist mithin auch ein Grund für mein Lauf-Revival, vielleicht kriege ich bis zur Hochzeit noch ein paar Pfunde weg…

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Pistazien in Mogelpackung

Vor langer Zeit hatte ich Pistazen als netten und vor allem  “interaktiven” Snack entdeckt und kannte nur die Darreichungsform in Schale. Bis eines Tages ein Arbeitskollege mit morgenländischem Einschlag mir von den Vorzügen der Variante ohne Schale  erzählte. Im Morgenland gäbe es die Pistazien immer ohne Schale, der wahre Luxus wäre für ihn mit der ganzen in eine Schale voller schalenloser Pistazienkerne zu fahren und die gefüllte Faust schnurstracks einhändig in den Mund zu befördern.

Ich staunte über diese Dekadenz, in unseren Breitengraden völlig unbekannt. Bei uns fehlte es auch an Sklaven, die einem die Entfernung der lästigen Schalen abnahm. Ganz im Gegenteil, in unserem Kulturkreis war sogar eben diese Entschälung zu einer sozialen und auf Parties gesprächsfördernden Kulturtechnik erhoben worden. Abgesehen davon gab es bei uns Pistazien auch nur mit Schale.

Viele Jahre später, als Nebeneffekt des sich verstärkenden Welthandels, erkannte die deutsche Firma Ültje die Marktlücke der nackten Pistazien und bot sie fortan auch diese Form an. Augenscheinlich um einiges teurer als die Variante mit Schalen, weshalb vermutlich die meisten Leute dennoch zur herkömmlichen Option griffen.

Zu unrecht, so fand ich heute heraus. Das Ergebnis meiner Analyse möchte ich Euch nicht vorenthalten.

Pistazien

Die Testkandidaten meiner Analyse waren diese beiden Produkte, welche ich aus dem gleichen Billa-Regal holte.

Ültje (ohne Schale): 125g Packung, EUR 3,45
Lorenz (mit Schale): 175g Packung, EUR 2,39

Mit der Küchenwaage kontrollierte ich die angegeben Gewichtsangaben und soweit ich das mit dem freien Auge beurteilen konnte stimmten diese, bei Lorenz also inklusive Schalen. Dann zählte ich die Anzahl der Pistazienkerne und staunte nicht schlecht.

Ültje (ohne Schale): 269 Stück
Lorenz (mit Schale): 127 Stück + 2 leere Schalen

Daraus errechnet sich ein Stückpreis von 1,3 Cent für Ültje und 1,9 Cent für Lorenz. So betrachtet kostet die Schale einer Pistazie 0,6 Cent. Eigentlich hätte ich erwartet, dass die Entfernung der Schale so viel kostet. So kosteten aber die Pistazien mit Schale MEHR statt WENIGER.

Meine kritische Verlobte zerstörte meine Verschwörungstheorie aber mit einem simplen “Schatz, die Rechnung geht nicht auf. Die in der Schale sind doppelt so groß!” Ich kontrollierte nach, aber mein scharfes Auge maß einen volumetrischen Größenvorteil für Lorenz von maximal 20-30%. Rein mathematisch zahlt man also pro Pistazien-Molekül in etwa wieder das Gleiche und bekommt die Schalen-Moleküle für seinen Kompost geschenkt.

Eine Frage stellte ich mir dann noch, wie es denn mit dem Nährwert ausschaue. Lorenz betonte auf der Verpackung deutlich kein Fett für die Röstung zu verwenden. Die aufgedruckte Nährwerttabelle nannte 25 Gramm als “eine Portion”, entsprechend 53 Lorenz-Pistazien.

Ültje (ohne Schale): 20g Protein, 54g Fett, 16g Kohlenhydrate pro 100g, 631 kcal
Lorenz (sicher auch ohne Schale gemessen): 26g Protein, 50g Fett, 10g Kohlenhydrate, 620 kcal

Die Werbebotschaft “ohne Fett geröstet” ist also genau das: nur Werbung. Warum sonst hat Lorenz, der dies nicht behauptet, pro 100g Kerne 6% mehr Eiweiß, 6% weniger Kohlenhydrate, 4% weniger Fett und dadurch 2% weniger Kilokalorien? Weil die Kerne bei Lorenz aus dem sonnigen Kalifornien kommen?

Der langen Analyse kurzes Fazit ist also eine Gegenfrage als Antwort auf die Frage: Quantitativ oder Qualitativ? Will man wesentlich mehr Pistazien in den Mund bekommen, dann greift man zu Ültje. Will man die manuelle Arbeit und möglichst wenig Pistazien konsumieren nimmt man Lorenz.

Meine Partnerin kauft deswegen immer die Kerne mit Schale, wenn sie aber nicht hinschaut, dann hole ich mir die arabische Dekadenz ins Haus.

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Microsoft, immer das richtige Werkzeug (?)

Normalerweise machen die Konsultanten von Microsoft Österreich einmal im Jahr eine Art Roadshow, bei der sie zum Besten geben, was so alles in naher Zukunft kommt. Nur, was macht man, wenn es eigentlich nichts unmittelbar Neues gibt?

Na dann erzählt man seinen Kunden auf dem dennoch stattfindenden Event, dass sie ja eh schon alle Werkzeuge haben, die sie brauchen. Sie müssen sie nur überhaupt anwenden und richtig nützen. Der Banner auf der Werbung für dieses Event verdeutlicht, wie Microsoft sich das vorstellt: das richtige Werkzeug zur richtigen Zeit.

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Ja, in Zeiten wie diesen Krisen zählt Innovation und es ist wahrlich innovativ eine Schlitzschraube mit einem Sechskantschlüssel zu bewegen. Frei nach dem Motto, die klügere Schraube gibt nach. Wer kann denn da Microsoft widersprechen?

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Lehren 2008, Vorsätze 2009

Lieber Leser, ich wünsche Dir auch wohl ins neue Jahr gerutscht zu sein. Hast Du irgendwelche Vorsätze gefasst? Oder gehörst Du zur modernen post-vorsätzlichen Sorte? Das sind in unserer Ziel-orientierten Welt diejenigen, die herausstechen, weil sie eben keine Ziele haben wollen.

Hatte ich auch schon mal, mangels Inspiration. Aber dieses Jahr verspürte ich einfach den Drang mal wieder niederzuschreiben, was mir aktuell so durch den Kopf geht. Wer weiß, wozu das vielleicht mal gut sein kann…

Cash ist King

Im Jänner 2008 war ich noch der festen Überzeugung, dass sich mein Kapital fortwährend nur verdoppeln würde und sah mich schon als Euro-Millionär. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte die Immofinanz Aktie, die 25% meines Portfolios ausmachte Jahr für Jahr einen traumhaften Anstieg verzeichnet. Nach dem Absturz am Ende des Sommers stellte sich leider heraus, dass der beständig steigende Kurs der Immofinanz nicht biologisch organisch sondern vom Team AWD/Constantia Privatbank händisch erzeugt worden war.

Lehre 1: Besser den Spatz auf der Hand, als die Taube am Dach. Besser man ist mit einem kleinen Gewinn zufrieden, als man hofft auf ewige Zeit die Verluste vielleicht doch wieder wettmachen zu können.

Lehre 2: Investitionen brauchen eine Möglichkeit Verluste zu begrenzen. Hätte ich schon Ende 2007 gesehen, dass die goldene Zeit der Immofinanz vorbei ist, wäre ich rechtzeitig ausgestiegen.

Vorsatz 1: Auf Sicht ist derzeit niemand am Finanzmarkt in der Lage eine angemessene Sicherheit zu tragbaren Kosten zu bieten. Ich werde mich daher mit neuen Investitionen zurückhalten und das anstehende Investitionskapital auf einem akzeptabel verzinsten Konto parken, bis die Finanzkrise überwunden ist. Dies ist sinnvoll solange die Verzinsung dort prozentuell höher ist, als die meiner Kredite, dreht sich das Verhältnis um, dann muss ich Kredittilgung in Erwägung ziehen.

Vorsatz 2: Glücklicherweise haben die weltweiten Zinssenkungen einen spürbaren Effekt bei meinen Fremdwährungskrediten. Ich möchte diese Erleichterung nutzen um jedes Monat ausreichend Mittel zu reservieren, damit sich die Zahlungen am Quartalsende ohne Magenkrämpfe ausgehen. Natürlich besteht nachwievor mein Vorsatz mit meinen Girokonten im Plus zu bleiben, auch wenn die easybank ohne nachzufragen mir einen Rahmen von 8000 Euro aufgedrängt hat.

Produktivität steigern

im letzten Quartal habe ich gesehen, dass er mir möglich ist bei überschaubarem Aufwand ein beträchtliches Einkommen über den Apple Appstore zu erzielen. Einerseits hatte ich wohl “Glück” bei der Auswahl der Themen, andererseits reicht das Geld von Apple bei weitem nicht aus, davon leben zu können. Ich mache mir auch ständig selbst Vorwürfe dafür, dass ich aktuell 3 unfertige Projekte habe und mich nie auf mein Hinterteil setze um sie abzuschliessen.

Lehre 3: Es geht, aber man muss etwas dafür tun.

Lehre 4: Wenn man nichts tut, dann ärgert man sich nachher über die verschwendete Zeit.

Vorsatz 3: Täglich ein bisschen “coden”. Zumindest eine halbe Stunde an produktiver Arbeit täglich sind nötig um den Programmier-Muskel fit zu halten. Hinzu kommt noch die Zeit, die ich im Zug sitze, diese möchte ich noch mehr für produktive Arbeit nutzen.

Vorsatz 4: Angefangene Projekte soweit fertigstellen, dass ich sie um mindestens einen Dollar Verkaufspreis in den Appstore stellen kann. Tolle zusätzliche Features kann ich immer noch in späteren Versionen hinzufügen, wenn ich sehe, dass die App gekauft wird. Kurz gesagt: mehr tun, das etwas bringt.

Bewußter leben

2008 habe ich mich selbst sicher viel zu sehr vernachlässigt. Hastiges und abgelenktes Essen, dazu Bewegungsmangel und schlechtes Sitzen führten zu häufigem Sodbrennen und Rückenschmerzen. Von der Gewichtszunahme ganz zu schweigen. Neuer Rekord letzte Woche: 75 Kilogramm bei 168 cm.

Lehre 5: Ab einem gewissen Alter kann man sich nicht mehr auf den Lorbeeren seiner Jugend oder “guter Gene” verlassen.

Lehre 6: Wenn ich mich weiter im Alltag treiben lasse, dann fürchte ich noch größere Probleme zu bekommen, die man dann vielleicht nicht mehr in den Griff bekommen kann.

Vorsatz 5: Ich möchte mich öfters bewusst auf den Moment konzentrieren. Wenn ich arbeite, dann will ich bei der Sache sein, fröhlich und freundlich. Wenn ich esse, dann als bewusste Pause von der Arbeit. Und auch als Nicht-Raucher für regelmäßige Arbeitspausen sorgen

Vorsatz 6: Mehr Bewegung, weniger aber höherwertiges Essen. Ich werde mir einen neuen Nike+ Sensor kaufen. Meinen alten habe ich verschmissen und mich so erfolgreich vor dem Laufen im Winter gedrückt. Das fange ich wieder an. Öfters mal die “In the Groove”-Tanzmatte auspacken und ein paar hundert Kalorien runtertanzen. Tanzen gehen. Radeln. Schwimmen.

Vorsatz 7: Für mehr geistige Entspannung sorgen. Öfters mal Yoga-Übungen machen und mit gezieltem Stretching meine körperliche und geistige Flexibilität steigern. Die Welt schaut jedenfalls etwas rosiger aus, immer wenn ich einen Kopfstand mache.

Make Love not War

Wenn es im eigenen Leben nicht ganz rund läuft, dann sucht man sich zwanghaft einen Sündenbock, den man dann für alle seine Probleme verantwortliche machen kann. Wenn man aber so wie ich nicht gerne über andere Leute schimpft, dann führt das zwangläufig dazu, dass man den Ärger gegen sich selbst richtet. Und beginnt sich selbst zu boykottieren.

Ich bin mir noch nicht im klaren, was besser ist: der stille Krieg im Inneren, oder ein emotionaler Ausbruch hier und da. Oder vielleicht die von Frauen bevorzugte Variante: darüber reden.

Die zweite Variante passive Aggressivität zu kompensieren ist über Macht-Spiele. Dabei ist es unerheblich ob man sich auf die Seite der Mächtigen oder die Seite der Opfer stellt, seelisch ist beides ungesund.

Lehre 7: Aggression bringt die Welt nicht weiter. Unterdrückte Aggression auch nicht. Und mich auch nicht.

Vorsatz 8: Keinen Krieg mehr mit anderen Menschen/Ländern führen, auch wenn diese ständig stänkern. Und vor allem auch nicht mir selbst. Es ist ok, darüber zu reden und das will ich öfters mal tun.

Vorsatz 9: Ich möchte die Augen offenhalten, wo ich mich als Opfer sehe, wo als Manipulator oder Täter. Wenn ich dies wo erkenne, dann will ich mir überlegen, wie ich aus so einem ungesunden Verhältnis aussteigen kann und es in etwas schönes für alle Beteiligten inspirierendes transformieren kann.

Mutig in die Zukunft gehen

Der Hochzeitstermin steht fest, wenn ich mich verheirate, damit wird für mich ein neuer Lebensabschnitt beginnen. Als Ehemann trage ich dann mehr Verantwortung als nur für mich alleine. Auch meine Partnerin und eventuell auftretende Kinder benötigen meine Aufmerksamkeit und Verantwortung.

Lehre 8: Wer sich selbst untreu ist oder andere zu verändern sucht, der wird längerfristig nicht zufrieden sein.

Lehre 9: Als Single ist man zwar frei zu tun, was man will, aber die wenigsten können dieses Freiheit auch wirklich leben. Man lässt sich stattdessen ständig mit Entertainment berieseln und treibt im Alltag. Meine langfristige Beziehung hat mich viel freier gemacht als ich es als Junggeselle je war.

Lehre 10: Die Liebe meiner
Partnerin hat mich gerettet. Und sie rettet mich tagtäglich erneut.

Vorsatz 10: Zu erforschen, welche Aspekte an mir jener liebenswerte Partner sind, den meine Verlobte in mir sieht. Die Erkenntnis, dass man doch gut genug ist, dass einen jemand heiraten will, ist sicher sehr heilsam für mich.

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Frohe Weihnachten!

Ich wünsche allen meinen Lesern frohe Weihnachten, egal ob und was ihr heute und an den kommenden Tagen feiert.

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