Frauen gewinnen Oscars

Ein Forscherteam der UCLA in Amerika hat die Formel für den Oscar errechnet. Hierfür haben sie bisherige Nominierungen dahingehend untersucht, welche Kriterien es besonders wahrscheinlich machen, einen Academy Award zu gewinnen. Ein Drama gewinnt ihnen zufolge neun mal so wahrscheinlich den begehrten Filmpreis als Krimis oder Komödien. Einleuchtend ist auch, dass es für einen Film wahrscheinlicher ist, nominiert zu werden, wenn im selben Jahr verhältnismäßig wenige andere Film herausgekommen sind. Der drittstärkste Faktor ist das Geschlecht. Ist es so, dass Frauen einfach besser spielen, als Männer?

Antwort: eindeutig ja, Frauen sind die besseren Schauspieler. Denn seit “Harry & Sally” wissen wir, dass jede Frau Oscar-verdächtige Orgasmen vortäuschen kann und jeder Mann die Performance glaubt.

Befragt man Menschen beiderlei Geschlechts wer besser lügt und wer besser darin ist, Lügen zu entlarven sind sich die Leute ebenso einig, dass Frauen beides besser können. Der Grund dürfte in den feineren Sinnen liegen, Frauen können Lügen leichter als solche erkennen, weil sie einen angeborenen Instinkt für nonverbale Kommunikation besitzen. Dieser Sinn dürfte sich in der frühen Menschheitsgeschichte entwickelt haben, weil es für die Frauen einen genetischen Vorteil bot, immer das neueste Geschwätz über die Stars auszutauschen. Diese Alphamännchen-Stars lieferten nämlich die besten Gene für den Nachwuchs.

Durch das viele Schnattern mit Geschlechtsgenossinnen entwickelten sich bei Frauen zwei Sprachzentren, die sich mittels MRI in den vorderen Schläfenlappen des Hirns lokalisieren lassen. Männer, die auf die Jagd gingen, hatten keinen Bedarf für den Austausch von Gerüchten, weil dieser die zu jagenden Tiere aufgeschreckt hätte. Bei Männern beschränkte sich die frühe Kommunikation auf:

“Hat sie grosse Titten?!”

“Ja, mit viel Milch für meine Söhne. Und wenn Du sie nochmal anschaust, dann trete ich Dir ins Gesicht.”

Früher war Aggression überlebensnotwendig, denn damals wie heute waren Tiere kaum mit Worten zu überzeugen auf den Teller zu hüpfen. Aus diesen Gründen lässt sich im heutigen Mann kaum ein einzelnes Sprachzentrum finden. Anders als bei Frauen ist das nicht doppelt zentralisiert ausgeprägt, sondern gewissermaßen im ganzen Hirn verteilt. Was an Sprache fehlt, findet man dafür an Aggressionspotential.

Frauen sind also besser darin, ihre Partner glauben zu lassen, sie wären ihr Held und Retter, insbesondere wenn die Umstände drammatisch sind. Dafür gebührt ihnen jede erdenkliche Auszeichnung. Die erfinde ich hiermit: ich verleihe meiner Freundin die Oscarina für besondere Verdienste um unsere Beziehung.

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Film: John Rambo

Lange bevor die Diskussion über Killer-Spiele begann gab es die gleiche Diskussion über sogenannte “Gewalt-verherrlichende” Kinofilme. Als bekanntester Vertreter des unrühmlichen Genres wurde immer Rambo genannt. Es galt als erwiesen, dass nur einmaliges Ansehen eines Rambo-Filmes ausreichen müßte um ein beliebigen Jugendlichen ebenso gewalttätig werden zu lassen. Heute kräht kein Hahn mehr danach, all die Gefährdung scheint nunmehr ausschließlich von besagten Videospielen auszugehen. Jedoch sein Name blieb uns im Gedächtnis als Synonym für einen gewalt-bereiten Einzelkämpfer.

Nachdem Sylvester Stallone mit Rocky Balboa ein passables Comeback hingelegt hatte, waren wir natürlich auf seine zweite Paraderolle als John Rambo gespannt. Konnte er als abgehalfterter Boxer doch noch einige nennenswerte Sätze von sich geben, beschränken sich seine verbalen Äußerungen auf das absolut notwendigste. Der vierte Rambo-Film hat Burma als Kulisse, die militärische Junta quält und mordet gerade christliche Bauern. Eine Gruppe von Entwicklungshelfern engagiert Rambo um sie flussaufwärts nach Burma zu bringen, dem Rambo nur zögerliche zustimmt, weil er sich eigentlich vor der Welt verkriechen möchte. Aber als das Militär dann das Dorf brutal überfällt und die Hilfsarbeiter entführt, stimmt Rambo ohne zu Zögern seinem zweiten Auftrag zu, eine Gruppe von Söldnern mitzunehmen und mit ihnen die Geiseln zu befreien. Aber nicht ohne sich noch eine Machete zu schmieden.

Der moderne Rambo als Teamplayer? Das ist zwar ein Oxymoron, aber was soll’s, denn nach dem ersten Drittel, dass ein wenig philosophisch tut, findet man sich wieder inmitten eines typischen Rambo-Gemetzels. Der Film hat von allen Rambo-Filmen die meisten Toten, irgendwer hat 236 Morde gezählt, jeder einzelne extrem realistisch dargestellt, mit Blut und allen (menschlichen) Einzelteilen. Tatsächlich ist der Film so blutrünstig, dass für Deutschland eine Minute herausgeschnitten werden mußte, um eine Altersfreigabe ab 18 zu bekommen. Ich finde, dass so viel graphischer Realismus verhindert, dass man Kampf und Sieg der Guten wirklich genießen kann. Ein Zombie-Splatter-Movie ist wenigstens noch zum Lachen. Dieser Rambo versucht allzu krampfhaft menschlich zu wirken, der Anflug an übermenschlichen Kräften, der ihn vor 20 Jahren berühmt gemacht hatte, lässt sich nur mehr erahnen. Auch das Ein-Mann-Armee-Feeling bleibt gänzlich aus.

Rambo ist alt geworden und obwohl Sylvester Stallone selbst noch topfit ist, betrachte ich die Mission als gescheitert.

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Raumfahrt – Krieg und Frieden

Vor einem Monat demonstrierte das rote China mit großem Tam Tam ihre Fähigkeit einen Satelliten abzuschießen. Es handelte sich zwar nur um einen eigenen Test-Satelliten, die USA fühlte sich aber dennoch ausreichend angepisst, dass sie über ihre Diplomaten protestierten. China schwellte stolz die Brust, weil sie jetzt auch bei zukünftigen Weltraumkriegen mitmachen können.

Weltweit schüttelten die Experten den Kopf über diese Dummheit, weil dieser Abschuss die Menge an ausrangierten Teilen in der Umlaufbahn unnötig vergrößert. Nur ein Teil der Splitterstücke würde in der Atmosphäre verglühen, der Rest würde mit vielen Tausenden anderen Bruchstücken nun ewig um die Erde kreisen. Schon jetzt muss bei Raketenstarts darauf geachtet werden, den Mist-Wolken auszuweichen um Schäden am Raumfahrgerät zu vermeiden. Selbst die kleinsten Teilchen entwickeln ungeheuerlich große Zerstörungskraft, wenn sie mit Tausenden von Km/h fortbewegen. Einschlaglöcher in der Windschutzscheibe des Space Shuttle sind ein Beispiel, dass ein ausrangierter Satellit einen neuen aus der Bahn wirft ist auch schon sowohl den Amis als auch den Russen passiert.

“Was rauf geht, muss auch wieder runterkommen”.

Wenn das immer stimmen würde, dann wäre alles viel einfacher mit dem Schrott über unseren Köpfen umzugehen. In 35.786 km Höhe fliegen Objekte schnell genug, dass sich Fliehkraft und Erdanziehung aufheben, daher ist dort auch der geostationäre Orbit auf dem Satelliten stillzustehen scheinen. Darunter müssen Satelliten schneller sein um auf ihrer Höhe zu bleiben, darüber langsamer, um nicht zu entfleuchen. Alle Bruchstücke und Teile, die genug abgebremst sind, fallen wieder zur Erde und verglühen zumeist. Aber nicht immer. Noch ist kein Mensch durch herunterfallende Teile ernsthaft verletzt worden, weil die Einschläge meistens im Meer oder großen unbewohnten Gebieten stattfinden. Es gibt nur einen einzigen Bericht, demzufolge eine Frau einmal von einem Stück Isolierung des Shuttle getroffen wurde, was aber ohne Folgeschäden für die Dame blieb.

Es ist aber wohl nur eine Frage der Wahrscheinlichkeitsrechnung, denn in den letzten 40 Jahren schafften es etwa 3000 Tonnen an Schrott wieder bis zum Boden. Durchschnittlich gibt es auf der Erde nur 50 Menschen pro Quadratkilometer Festland und Forscher der Columbia Universität haben berechnet dass mehr als 99,9% der Fläche zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht von Menschen eingenommen werden. Die tatsächliche Wahrscheinlichkeit von Satellitenschrott getroffen zu werden wird mit eins zu einer Million beziffert. Also nicht sehr wahrscheinlich.

Mit dieser Information wird einem auch klar, warum die Verwendung von hochgiftigem Treibstoff, wie zum Beispiel Hydrazin, für Satelliten nicht sehr schlau ist. Noch peinlicher ist, dass den erhabenen Amerikanern ein zweieinhalb Tonnen schwerer Spionage-Satellit nur wenige Stunden nach seinem Start kaputt ging, der noch eine halbe Tonne dieses Treibstoffes geladen hatte. Die Medien redeten von einem “giftigen Eisberg“, der da auf die Erde stürzen würde, weil der Treibstoff vielleicht im Tank gefroren sein könnte und so den glühenden Weg durch die Atmosphäre überstehen würde.

Szene im Weissen Haus, früher Nachmittag

Robert Gates, der U.S. Verteidiungsminister tritt ins Zimmer und zögert. Nachdem George W. Bush mit seinem Golfschläger einen kleinen weißen Ball ins Übungsloch befördert hatte, näherte er sich mit den Worten: “Mister President! I have urgent news. Our new spy satellite is failing and it has toxic fuel on board. Human lives are at stake!”

“Shoot it down!” sagte George W., von Geburt an Texaner, was seine Affinität zu allem was schießt erklärt.

“But Mister President, the World will think we are showing off.”

“I’ll be damned if those Chinese bastards can shoot down satellites and we cannot.”

“But our expensive SM-3 missiles can only reach 160 Kilometers.”

“Robert, that’s why I am president and you are only Defense Secretary. Pop in some Viagra and your good to go. Engage!”

Gesagt getan, drei Raketen wurden so modifiziert, dass sie auch 240 Kilometer hoch reichen könnten und heute erfolgte der erfolgreiche Abschuss nachdem der Satellit auf diese Höhe gesunken war.

Natürlich rief dies binnen weniger Stunden wieder die Chinesen auf den Plan, die ihrerseits diplomatisch protestierten und die USA aufforderten die Messergebnisse herauszurücken, angeblich “um den betroffenen Staaten die Möglichkeit zu geben, vorkehrende Maßnahmen zu ergreifen”. Kann es denn wirklich ein Zufall sein, dass die USA nur ein Monat nach den Chinesen einen Satelliten abschießen? Oder beginnt jetzt das wahre Wettrüsten um die Dominanz im erdnahen Weltraum?

Zum Thema der friedlichen Nutzung des Weltraums kommt wieder etwas Bewegung in den Bau der internationalen Raumstation ISS. Gerade eben wurde mit Mission STS-122 das deutsche Labor Columbus angedockt, schon nächstes Monat kommt ein Teil des japanischen Labors. All diese Einzelteile haben zumindest den symbolischen Wert der weltweiten Zusammenarbeit, auch wenn die übrige Weltbevölkerung kaum einen Wert daraus haben wird.

Dies bringt uns zu den Bestrebungen der privaten Raumfahrtindustrie am Beispiel von Virgin Galactic. Sir Richard Branson arbeitet zusammen mit dem genialen Flugzeugkonstrukteur Burt Rutan an der Verwirklichung des Traums kommerzielle Suborbitalflüge eine Realität werden zu lassen.

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Im Januar präsentierten sie erstmals die Modelle ihres zweiteiligen Raumfahrzeugs, welches das Konzept verfeinert, mit dem Burt Rutan 2004 den Ansari X-Prize gewonnen hatte und es für Zivilisten tauglich machen soll. Das Trägerflugzeug WhiteKnightTwo wäre 80% komplett, das Passagiermodul SpaceShipTwo sei zu 60% fertiggestellt. Schon in diesem Jahr wollen sie die ersten Erprobungsflüge des Trägersystems durchführen, realistisch scheint eine Aufnahme des komerziellen Betreibes mit Flügen auf 110 km Höhe um 2010. Interessanterweise evaluiert Virgin Galactic auch den Einsatz von WhiteKnightTwo für den Transport von Frachten oder Satelliten. Im Erfolgsfall könnte dies viel Geschäft bringen und dies senkt wiederum die Kosten.

Obwohl der anfängliche Ticket-Preis mit 200.000 Dollar recht luxuriös erscheint, haben sich schon mehr als hundert Personen fix angemeldet, Tausende Interessenten warten auf günstigere Tarife, mich eingeschlossen. Sollte der Preis eines Tags auf unte
r 20.000 Euro sinken bin ich auch sofort dabei. Am liebsten zusammen mit meinen Kindern, denn es heißt, dass der schwebende Blick auf den runden Erdball die Perspektive komplett verändern würde. Das unglaubliche Gefühl von Frieden dort oben ist ansteckend, weshalb ich finde das es Pflichtprogramm für alle Staatsmänner werden sollte.

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Film Preview: Love in the Time of Cholera

Autor Gabriel García Márquez wird derzeit vielerorts über den Klee gelobt und wenn dies passiert, dann ist die Hollywood-Verfilmung seiner Ergüsse nicht mehr weit. Sein Buch, dessen Verfilmung ich nun in der Sneak Preview sah, mit dem nichtssagenden Titel “Love in the Time of Cholera” spaltet seine Leser und Seher in Zwei.

Ein sozial niederer Telegraphist verliebt sich in die hübsche Tochter eines reichen Schnösels, der sich geschworen hat, nach dem Tot seiner Frau die junge Frau auf jeden Fall mit einem reichen Mann zu vermählen. Sie schreiben sich wie kichernde Teenies endlose Briefe hin und her, der junge Mann schwört ewige Liebe und Treue und hält im selben Atemzug um ihre Hand an. Doch das Mädel wird mit einem reichen Arzt verheiratet und der Bursch sucht Ablenkung in der Verführung von Hunderten von Frauen. Nach 50 Jahren stirbt der Arzt und die beiden kommen doch wieder zusammen. Ach und ein paar Cholera-Tote gibt es zwischendrin.

Romantik konnte ich keine erkennen, die Verliebtheit wirkt unecht und verkrampft. Die Alters-Masken der Schauspieler wirken seltsam starr. Die Story ist so langatmig, dass ich mit dem Einschlafen kämpfen musste. Eines muss man dem Film aber lassen, manche Stellen sind sehr lustig. In seiner Verzweiflung kommt der junge Mann ohne es herauszufordern in manche wirklich skurile Situation. Diese Zutat rettet den Film für mich ein klein wenig.

Kenner des Buches werden sich vermutlich beschweren, dass der Film dem Vorbild nicht nahekommt, aber das kann wohl kaum ein Film. Ich kann nur sagen, dass der Film nur interessant für Leute sein dürfte, die die Nerven haben, sich durch eine 2 Stunden lange unerfüllte Liebe zu quälen.

Der FIlm kommt am 22. Februar in Österreich ins Kino.

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Bohlen gefährdet

In Deutschland berät die “Kommission für Jugendmedienschutz” (KJM) ob Dieter Bohlen einen Maulkorb bekommen soll, da seine Kritik “jugendgefährdend” sei. Bohlens Aussagen seien so jugendgefährend wie Popmusik oder ein Asterix-Comic hält Gehard Zeiler, Chef der RTL-Group, dagegen.

Ich halte Pop-Musik wirklich für harmlos, kuschelige Musik fördert bei Frauen lediglich die Bereitschaft zum Poppen, daher wohl auch der Name. Bei Asterix-Heftchen aber bin ich mir nicht so sicher: schließlich wird dort eine Randgruppe glorifiziert, die auf Drogen zum Schlägertrupp mutiert. 🙂

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