Micky Maus pokert um Nachwuchs

Micky Maus Poker-SetIch traute zunächst meinen eigenen Augen nicht, als ich im Zeitungsregal neben der Billa-Kassa sah, welches Spielzeug dem aktuellen Micky Maus Heft beliegt. Der Poker-Boom macht auch nicht vor den Kleinsten halt. Wenn die Erwachsenen großen Spass dabei haben, mit lustigen bunten Scheibchen zu spielen, dann weckt das natürlich auch das Interesse der Nachwuchs-Zocker, insbesondere wenn die Eltern die keimende Neugier mit einem “dafür bist Du noch zu jung” quittieren.

Zu meiner Zeit waren es noch Bastelbögen aus Karton, die jedem Micky Maus Heft als interaktives Element beilagen. Ich war nie ein großer Bastler, weshalb ich später zu “Ybbs mit Gimmick” gewechselt bin, weil mich die Gimmicks faszinierten, auch wenn die Comics schlechter waren als die von Disney.

Jedenfalls bietet diese Ausgabe der Micky Maus eine günstige Möglichkeit das Wasser zu testen und den kindlichen Spieltrieb einmal grundsätzlich zu befriedigen. Besser man bringt seinen Kindern frühzeitig bei, wie man schlau und gut pokert, damit sie dann nicht schon in der Mittelschule ihr letztes Hemd bzw. Taschengeld verzocken, wenn sie der lokale Kartenhai als Opfer auserkürt.

Es ist unglaublich, dass es der Disney Konzern schafft, ein Set aus Chips in vier Farben und ein Paket Spielkarten mit Donald auf der Rückseite so billig zu produzieren, dass sie es zu dem günstigen Preis verkaufen können. Ja, die Macht von Angebot und Nachfrage macht auch dies möglich.

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Wertpapiermarkt startet Jahr mit Grippe

Jedes Mal, wenn ich auf mein Depot schaue kommt mir aktuell das Heulen, der Einbruch vom November setzt sich nach einer kurzen Erholung wieder fort. Analysten sprechen von einem “deftigen Neujahrskracher”, vor dem selbst die großen Werte nicht verschont blieben. Mein Depotstand beläuft sich wenig glorreich auf minus 26% unter den Höchststand. Die neuen strengen Besicherungsrichtlinien für Kredite kommen mir zugute, weil meine Bank von Haus aus nur 50% des Kurswertes von Aktien als Belehnwert annimmt. Ich könnte also nochmal so viel verlieren bis mein Bankier von mir will, dass ich entweder Geld nachschiesse oder meinen Kredit abzahle.

Die Lawine scheint noch einige Zeit zu rollen, insbesondere weil der ATX mittlerweile den langjährigen Trendkanal nach unten verlassen hat. Die Zittrigen sind einfach unbelehrbar und verkaufen sich selbst arm. Das Überangebot an unbeliebten Papieren drückt die Kurse in den Keller. Anders gesagt: es gibt mehr Verkaufswillige als Käufer und daher sinkt der Kurs. Im Tal warten die coolen Investoren darauf, ihnen um wenig Geld die soliden Titel wieder abzukaufen um ihrerseits damit dann richtig Kohle zu verdienen.

Ich wiederhole meinen Rat: auf den Frühling warten, etwa ab März rechnen die Banken wieder mit milderen Temperaturen an der Börse.

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Österreichisches Musical gewinnt

Setcard Vincent Bueno Der “Bruce Lee des Musical” Vincent Buenoüberzeugte uns im Finale von “Musical – Die Show”. Der junge Philippino überzeugte mich nicht nur mit seinem unschlagbaren Esprit auf der Bühne, vor allem seine mit sanfter Stimme geführten Interviews bewiesen, dass dieser junge Mann was in der Birne hat. Man merkt einfach seine Liebe zur Musik und daher hat das Publikum mit 2:1 für ihn entschieden, Eva wurde strahlende Zweite.

Auch gratuliere ich dem ORF, der mit dieser innovativen Sendung starke Impulse für die österreichischen Musicalbühnen geben konnte. Die eingekauften Sendungsformate aus dem Ausland a la Starmania hingen uns ja schon lange zum Hals heraus. Diese Show zeigte der ganzen Welt, dass Österreich in Sachen moderner Kultur mehr drauf hat, als Karaoke-Wettbewerbe und Promi-Tanzen.

Wir haben hier definitiv sympatische Talente, die nun hoffentlich eine Chance bekommen, dem österreichischen Musical eine längst überfällige Frischzellenkur zu verabreichen. Allen voran Vincent, der sich seiner Funktion als Vorbild für junge Leuter aller “Migrationshintergründe”, wie es der Nachrichtensprecher der ZIB24 tonierte, zweifelsohne bewusst sein wird. Vincent macht uns Mut, dass Liebe zur Sache  alle Hindernisse beiseite zu räumen vermag. Und noch viel wichtiger: er zeigt uns, dass es auch ohne Kampf und Intrigen gehen kann. Die 50.000 EUR Preisgeld sehe ich auch in seinen Händen am liebsten, denn ich habe keinen Zweifel, dass Vince damit vernünftig umgehen wird, denn er ist jemand der gerne mit Menschen teilt, denen es weniger gut geht.

Unmittelbar profitieren wird wohl auch Vincents Funk-Band “Convince”, über die man auf seiner Myspace Seite mehr erfahren kann. Apropos “profitieren”: Die zweite Staffel von “Musical – Die Show” ist sicherlich nur eine Frage der Zeit, wie der Umstand beweist, dass nächste Woche eine neue Staffel des oben erwähnten Promi-Tanzens startet. Der ORF liebt diese Voting-Formate, weil er viel frisches Geld in die löchrige Kasse spült.

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Film Preview: I Am Legend

Das Buch mit dem gleichnamigen Titel zu I Am Legend wurde bereits zwei mal zuvor verfilmt, diesmal spielt Will Smith den letzten Überlebenden in New York. Die genmanipulierte Masern, die eigentlich gedacht waren, Krebs zu heilen, waren mutiert und wen die Viren nicht sofort töteten, den verwandelten sie in ein lichtscheues aggressives Wesen, a.k.a.: Zombie.

Will Smith, ein Wissenschafter, hatte beschlossen auf der Insel von New York zu bleiben, denn unerklärlicherweise war er immun. So streift er untertags durch die Stadt, in der Nacht verbarrikadiert er sich in seiner Wohnung, denn da trauen sich sich Zombies heraus. Anfangs leistet ihm noch eine Schäferhündin Gesellschaft, aber im emotionalsten Moment des Films muss Will Smith sie leider töten,weil sie auch durch Kontakt mit einem Zombie-Hund mit dem Virus infiziert wurde. Will Smith beweist meiner Meinung nach in diesem Film erneut, dass er sehr emotional und menschlich glaubwürdig agieren kann.

Der Film hält sich mit den Zombie-Effekten extrem zurück, es geht primär darum, wie der letzte Überlebende wohl psychisch damit umgehen würde, dadurch bleibt der Zuschauer interessiert. Muss man da überschnappen? Auch sind die Zombies gar nicht so unintelligent, wie man zunächst annimmt. Das erhöht die Spannung zusätzlich, denn wo hat man schon mal gesehen, dass Zombies eine Falle aufstellen? Ich würde sagen, dass “I Am Legend” ein ungewöhnlich intelligenter Zombie-Film für anspruchsvolle Horror-Fans ist.

Kommt Ende der Woche in Österreich ins Kino.

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Österreichisches T-Mobile iPhone

T-Mobile in Österreich schweigt immer noch zum Thema, ob es bald ein österreichisches iPhone geben könnte. Ich wollte nicht warten und noch weniger den horrenden Preis von über 1500 EUR dafür bezahlen, der aus der langen Vertragsbindung erwächst. eBay macht’s möglich.

Bis kurz vor Weihnachten gingen iPhones bei ebay noch mit über 700 EUR über den virtuellen Ladentisch. Da der Hype nun schon etwas abgenommen hat, bekam ich mein 8GB iPhone um 425 EUR zuzüglich 10 EUR Versand von einem Verkäufer in Parndorf bei Wien. Es handelte sich um ein originalverpacktes iPhone aus den USA, das die neueste Firmware 1.1.2 bereits ab Werk installiert hatte. In der Szene nennt man diese Variante OOTB 1.1.2. für “out of the box” Version 1.1.2.

Um nun mein iPhone vollwertig nützen zu können, musste ich folgende 3 Probleme lösen:

  1. Aktivierung ohne AT&T Konto
  2. Verwendung von dritter Software ermöglichen (“Jailbreak”)
  3. Sim-Lock entfernen oder umgehen

Ausbruch aus dem Gefängnis

Mit einem iPhone hält man einen vollwertigen Computer in Händen, bei dem es Apple bisher nicht zulässt, dass man eigene Anwendungen installiert. Der Grund liegt einerseits darin, dass Apple einen Ruf zu verlieren hat, denn Benutzersoftware könnte das Telefon destabilisieren oder gar zum Absturz bringen. Andererseits wird Apple wohl Anwendungen über iTunes verkaufen wollen und so den Markt kontrollieren, wie sie es bei herkömmlichen Computern bereits tun.

Steckt man das iPhone zum ersten Mal an einen PC/Mac an, auf dem iTunes installiert ist, dann wird man aufgefordert bei AT&T zu aktivieren. Obwohl eine AT&T Simkarte drinnen steckt, will man das als Europäer natürlich nicht. Auf den übrigen Funktionen ohne Aktivierung auch keinen Zugriff, da nur Notrufe möglich sind. Diese Beschränkung lässt sich aber durch eine Testfunktion, bei der man durch Wählen einer bestimmten Nummer doch zu den Kontakten gelangt. Dadurch kann man einerseits die Bildschirmmsperre abdrehen, andererseits über WLAN auf eine spezielle Website verbinden, die eine Sicherheitslücke in Firmware 1.1.1 nützt, um das Telefon zu aktivieren und das komfortable Installationsprogramm AppTapp einzurichten.

Damit kommt man in den Genuss einer Unmenge an zusätzlicher Programme, die Bandbreite reicht von essentiell über cool bis unnötig. Alles bequem über eine grafische Oberfläche und Internet via WLAN.

Simlock Adé

Apple wirft den Hackern naturgemäß mit jeder neuen Version zusätzliche Steine auf den Weg, schließt Sicherheitslücken und baut zusätzliche digitale Signaturen ein um eine Veränderung des iPhones zu behindern.

Die vierte und fünfte Stelle der Seriennummer gibt Aufschluss über die Woche der Herstellung, in meinem Fall 50. Seit Woche 47 installiert Apple den Bootloader 4.6, der dafür berüchtigt ist, dass es aktuell noch keinen Software-basierenden Sim-Unlock dafür gibt. Möglicherweise war dies auch ein Grund für den geringen Preis, denn die Seriennummer ist gut sichtbar außen auf dem Karton aufgedruckt. Will man solch ein iPhone mit dem neuen Bootloader tatsächlich abseits des Mobilnetzes von AT&T verwenden, muss man zu einer physischen Lösung greifen, denn nichteinmal ein Downgrade der Firmware hilft hier.

iPhones, die nicht ab Werk mit Bootloader 4.6 kamen, kann man recht einfach mit z.B. dem Programm anySim entsperren. Aber diese Variante wird für OOTB 1.1.2 erst dann funktionieren, wenn die nächste Firmware 1.1.3 zur Verfügung steht, weil diesen erst jenen digitalen Schlüssel enthalten wird, mit dem Hacker den neuen Bootloader entsperren können.

Wer, so wie ich, nicht warten will, der muss zu Hardware greifen. Alle Hardware-basierten Unlocks funktionieren nach dem selben Prinzip. Beim Start überprüft das iPhone zweimal die eingelegte SIM-Karte und erwartet eine von AT&T. Mehrere Firmen bieten hier einen Chip an, der diese Überprüfungen korrekt beantwortet und dann die Kontrolle an den eigenen SIM weitergibt. TurboSIM von Bladox war der erste, weil dieser programmierbar ist und damit schon seit 4 Jahren Leute die SIM-Beschränkung in ihren Mobiltelefonen umgehen. Insbesondere in den USA, wo es nicht so viele türkische Handyshops gibt.

Um Platz für den Chip zu schaffen ist es immer nötig ein kleines viereckiges Stückchen Plastik aus der eigenen SIM-Karte zu entfernen. Den meisten Platz für den Chip braucht eben der TurboSIM. Nachahmer verzichten auf die Programmierbarkeit und kommen daher mit kleineren Chips aus. Der bekannteste ist StealthSIM, der beim Hersteller auch etwa 90 EUR kostet. Wegen der knappen Verfügbarkeit kosten die Chips auf eBay bis zum Doppelten. Ein Chip auf einer flexiblen Folie ist natürlich auch für die Chinesen keine Kunst und so bekam ich meine Lösung namens iSIM von direkt aus Hong Kong von digibox21 geliefert. Ich hatte diesen auf eBay um 39 EUR gekauft und zuzüglich 22 EUR Expressversand via PayPal bezahlt.

Ich wählte auch deswegen die Hardware-Variante des Unlocks, weil der allgemeine Konsensus besagt, dass damit die kommenden Updates der Firmware am ehesten zu überstehen sein werden.

Bugs Bugs Bugs

Mein österreichisches T-Mobile iPhone Mit dem modifizierten Chip regte sich zumindest das iPhone nicht mehr über den SIM auf, aber Netz fand es trotzdem keines. Erst später realisierte ich, dass ich für die Nutzung ausserhalb der USA Firmware 1.1.2 brauchte. Ich installierte diese über die Aktualisierungsfunktion, nachdem ich Oktoprep ausgeführt hatte. Mit der neuen Firmware klappte schließlich auch das Einbuchen ins Netz von T-Mobile und obendrein die Umstellung auf deutsche Tastatur und Menüs.

Ich wollte dann eine Nummer mit der Nummerntastatur wählen, aber nach dem Tippen der ersten Zahl fand ich mich immer wieder auf dem Springboard wieder. Dies ist ein bekannter Bug, für dessen Behebung es im der Liste von AppTapp unter “Tweaks 1.1.2” die Anwendung iWorld gibt. Man wählt dort sein Land aus und schon ist der Fehler behoben.

Wenn man mehr Anwendungen installiert, als auf die erste Seite des Springboards passen, dann konnte ich bei 1.1.1 mit einer horizontal streichenden Geste auf die zweite Seite wechseln. Das ging mit 1.1.2 plötzlich nicht mehr. Dafür installierte ich mit AppTapp das Paket Summerboard, das dieses Feature bietet und obendrein einen schönen Hintergrund unter die Icons legen kann.

Zum Schluss fehlte mir noch YouTube, denn dieses ging nach dem Upgrade auch nicht mehr. Apfelphone.net stellt hier den youTubeFix zur Verfügung, was YouTube auch wieder aktiviert.

Soll man warten?

Ich probierte noch viele weitere Programme aus, die ich mir komfortabel über AppTapp und WLAN herunterladen konnte, erst um drei Uhr in der Früh war ich imstande das Gerät wegzulegen. Das iPhone ist fesch, einfach zu bedienen und hat unter der Motorhaube viele Features von der ich EDV Ingenieur nur
geträumt habe. Ich sehe mein digitales Leben dadurch bereichert.

In zwei Wochen ist die jährliche Großveranstaltung von Apple, mit Sicherheit wird es dort auch Ankündigungen geben, die das iPhone betreffen. Aber wird sich grundlegend etwas an der Hardware ändern, das ein Abwarten sinnvoll machen würde? Wahrscheinlich nicht. EDGE ist schnell genug für das mobile Browsen in Österreich bei A1 und T-Mobile, ONE hat leider nur GPRS. Ich halte es für unwahrscheinlich, dass Apple bald UMTS oder gar HSDPA einbaut, denn diese brauchen wesentlich mehr Strom und würden die Akkulebensdauer wesentlich verkürzen.

Mir reicht EDGE und – wo immer möglich – WLAN. Jegliche Ankündigungen werden vermutlich nur die Software betreffen, wahrscheinlich Firmware 1.1.3, eventuell Software via iTunes. Alles Dinge, denen ich gelassen entgegensehe. Somit ist klar, warum ich nicht gewartet habe, denn diese rund 500 EUR war mir der Spass wert. Anfängern muss ich aber von der Anschaffung dringend abraten, gemessen an den Kosten und Risiken ist der Aufwand schlicht zu hoch.

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