Rituale für den Neuanfang

Ich habe verschiedene Rituale für mich entdeckt, die ich zum Jahreswechsel ausführe. Alle haben gemein, dass sie in mir das Gefühl verstärken, ich würde eine neue Chance bekommen, intelligenter zu leben und als Mensch zu wachsen.

  • Ich nahm mir Urlaub von Weihnachten bis zu den heiligen drei Königen. Dadurch beginne ich das Jahr entspannt und mit dem wichtigsten in meinem Leben, meiner Partnerin.
  • Am 31. leerte ich noch alle Mistkübel aus, als Symbol dass ich keinen alten Mist ins neue Jahr mitschleppe.
  • Ebenso habe ich alle offenen Rechnungen und Überweisungen erledigt, damit ich nicht als Schuldner beginne.
  • Ich lud noch die Schwiegereltern-in-spe zu Silvester zum Essen ein, mein restliches Bargeld gab ich den Dreikönigskindern, die am 3.Jänner sammeln kamen. Dies symbolisiert für mich das Vertrauen, dass ich immer frisches Geld zur Verfügung haben werde, ebensolches werde ich ich mir druckfrisch vom Bankomat holen.
  • Ich schlüpfe wo möglich in neues Gewand, gestern kauften wir noch zwei neue Jeans für mich. Heute kamen noch zwei neue Pullis dazu.
  • Der Jahresanfang ist auch der perfekte Zeitpunkt, alte Gewürze und abgelaufene Lebensmittel zu entsorgen. Bei der Gelegenheit taute ich auch die Gefriertruhe ab und reinigte sie. 2008 wird für uns mit neuer Würze und frischer vitaler Nahrung versorgen.
  • Es könnte auch passieren, dass man sich unversehens bei IKEA wiederfindet um dort neue oder zusätzliche Einrichtung für das “Nest” zu erwerben.

Manch ein Zeitgenossen belächelt solche Gedanken, das sei alles Aberglaube. Aber alles, was  die einem Menschen ein besseres Gefühl zu seiner Zukunft gibt und ihn mehr als Herr seines Schicksals fühlen lässt, das hat seine Berechtigung. Im Mindesten erledigt man endlich bestimmte Dinge, über die man sich sonst ständig ärgert.

Welche Rituale pflegst Du zum Jahresanfang?

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Killer Hardware

Ich war zu einer zweitägigen LAN-Party geladen, gespielt wurde Counterstrike. Ich war bisher auf meinem Spiele-PC in Weistrach mit geliehener Tastatur, Maus und einem alten TFT-Monitor unterwegs, der so langsame Bildpunkte hat, dass das Bild Schlieren zieht.

Dies war der ideale Anlass um meine Peripherie auf den letzten Stand zu bringen:

  • mk_otherviews_wld6k_01[1]Tastatur und Maus im Set ( Microsoft Wireless Laser Desktop 6000). Ich wählte dieses Modell, weil ich die gepolsterte Handballenablage für langes Spielen schätze und die Maus dank mit präziser Laser-Technologie, gutem Gewicht und drahtloser Übertragung sehr gut zum Spielen geeignet ist.
  • kh-s14[2] ein Headset ( Sharkoon Majestic 5.1 III) brauchte ich auch, da man bei LAN-Parties keine Lautsprecher aufstellen kann. Dieses Set wird über USB angesteckt und kann Surround-Sound. Es ist sehr vorteilhaft den Gegner auch gut hören zu können.
  • einen Monitor (Acer AL2016W) zu kaufen. Der neue Widescreen-Monitor kostete mich 199 EUR. 5 Millisekunden Schaltzeit der Bildpunkte sind offenbar schon Standard. Vor einem Jahr brauchten die Punkte von Weiss auf Schwarz noch mehr als 3 mal so lange.

Mein Spiele-PC mit zwei GeForce 7900 GS im SLI-Betrieb und zwei 2,40 GHz CPU-Kernen (Intel E6600) reichte locker aus um alle Einstellungen auf der höchsten Stufe zu belassen. Ich war mit diesem System rundum technisch perfekt gerüstet.

Rene hatte die LAN Party bestens organisiert, beide Teams hatten jeweils einen Raum für sich, so dass man sich fern der gegnerischen Ohren gut koordinieren konnte. An beiden Tagen war ich jeweils vom späten Nachmittag bis etwa 2 Uhr morgens mit von der Partie. Gegen Ende des Schützenfestes stieg eine allgemeine Killer-Unlust auf und so verlegten uns auf das Rennspiel Track Mania Nations.

Oliver zockt

Mir taugte es gewaltig mit so guten Spielern im Team zu spielen und mir den einen oder anderen Kunstgriff abzuschauen. Ich freue mich schon darauf die LAN-Party bei Rene zum  jährlich wiederkehrenden Ritual werden zu lassen.

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Film: Enchanted (dt. "Verwünscht")

Der jüngste Beitrag von Disney für die Reiher der Weihnachtsfilme heißt “Enchanted” und behandelt die Frage, wie eine mit allem Disney-Schnick-Schnack ausgestattete Märchenprinzessin sich im realen New York machen würde. Zu Beginn schmunzelten wir noch über den überbordenden handgezeichneten Animationskitsch, der sich alsbald in eine leichtherzige romantische Komödie im realen New York verwandelt.

Amy Adams spielt die bezaubernde Prinzessin, dies ist der erste Film in dem sie groß rauskommt, nachdem sie eine Vielzahl von Nebenrollen hauptsächlich in TV-Serien verkörperte. Sie ist ein Monat jünger als ich, 33 Jahre, ein reifes Alter für eine Bilderbuch-Prinzessin, aber sie spielt diese einfach entzückend. James Marsden, den wir als Cyclops aus X-Men kennen, spielt einen wunderbaren Strahle-Prinz und dass Susan Sarandon eine wunderbar böse Real-Stiefmutter geben kann, dass brauchen wir nicht weiter hinterfragen. Patrick Dempsey, bekannt aus Grey’s Anatomy, ist ein ganz passabler Scheidungsanwalt mit Tochter, dem unsere Prinzessin quasi in den Schoß fällt.

Sehenswert wird der Film nicht etwa durch die enthaltene Love-Story, die ist eher durchschnittlich. Seinen Reiz bekommt er dadurch, dass er sich einerseits über so machen Kitsch aus Disney-Filmen lustig macht und andererseits gute Portionen an Showeinlagen mit Gesang und Tanz in die reale Welt von New York transportiert. Mit “Enchanted” kann man vermutlich nichts falsch machen, wenn man die Kinder aus dem Haus bekommen will, damit heimlich der Weihnachtsbaum geschmückt werden kann.

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Darf's ein bisschen schneller sein?

Gestern hat die ÖBB auf der Westbahn die neue Trasse in Betrieb genommen und damit die West-Verbindung um 10 Minuten beschleunigt. Ich gehöre zu den Nutznießern dieser Veränderung. Ich hatte mich vor Monaten schon beschwert, dass ich von Haag aus gegen die Richtung nach St. Valentin fahren musste, damit ich dort in den schnellen Eurocity nach Wien erwische. Früher fuhr der ÖBB EC um 5 Minuten früher in Amstetten ab, als der Regionalzug dort ankam.

Die überflüssigen 23 Kilometer gehören jetzt, dank des neuen Fahrplans, der Geschichte an. An der Ankunftszeit in Wien hat sich nichts geändert, dafür habe ich sogar 15 Minuten Wartezeit im Amstetten. Es ist ein seltsames neues Gefühl statt für eine Station gleich 30 Minuten im Regionalzug zu sitzen und dann ohne Stress auf den Eurocity zu warten. Gar nicht zu reden wieviel leichter ich mich jetzt fühle, wenn ich nicht mehr fürchten muss, dass mir ein Schaffner wegen meines Umwegs blöd kommt.

Obwohl die Tarife um bis zu 4% angehoben wurden, kostet mich das Bahnfahren in Richtung Wien jetzt trotzdem weniger, weil ich den Umweg nicht mehr bezahlen muss. Somit sage ich “Danke, liebe ÖBB!” für dieses schöne Weihnachtsgeschenk.

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Film: The Golden Compass

In einer Parallelwelt bekommt die junge Lyra (Dakota Blue Richards) einen goldenen Kompass ausgehändigt, der nur wie ein Navigationsinstrument heisst, aber seinem Besitzer die Wahrheit anzeigt, wenn dieser das Gerät zu verwenden versteht. In dieser alternativen Welt stecken die Seelen der Leute nicht in ihrem Körper, sondern laufen in allerlei Tiergestalt, genannt “Dämonen”,  neben ihren Menschen her. Eine mysteriöse Organisation scheint die Welt zu regieren und sieht ihre Macht natürlich durch den goldenen Kompass gefährdet, denn nur ihre Wahrheit soll geglaubt werden. Diese Organisation versteht ihren Sinn darin, den Menschen liebevoll zu sagen, was das Richtige für sie ist.

Nicole Kidman und Daniel Craig  glänzen in Charakter-Rollen mit leider viel zu wenig zeitlichem Spielraum, der weniger bekannte Sam Elliott spielt einen brillianten alten Cowboy-Typen, der sich als famoser Helfer für Lyra entpuppt.

Von Anfang bis Ende ist der Film optisch perfekt, die uns präsentierte Welt ist eine ungewöhnliche Mischung aus Retro und futuristisch. Geschickt werden philosophische Fragen nach Religion, Seele und freiem Willen hinter Elementen der Geschichte verpackt, so dass man trotz der reichlichen Action zum angeregt wird, über diverse halb-versteckte religionskritische Aussagen nachzudenken.

Genau diese ungewöhnliche Qualität rief diverse religiöse Gruppen auf den Plan, den Film zu verdammen, weil man in ihm manches Dogma in Frage gestellt sehen könnte. Kenner des Buches fanden ihrerseits genau diese Punkte zu wenig scharf, in der filmischen Umsetzung seien sie für das breite Publikum entschäfrt.wohl-temperiert. Ich persönlich finde diese Eigenschaft an dem Film besonders attraktiv, er gibt ihm eine ungewohnte Tiefe, die auch mehre Massen-Schlachten und Action-Sequenzen problemlos übersteht.

Am Ende hat man ein Gefühl wie nach dem ersten Herr der Ringe Film. Ein Zwischenziel ist erreicht, aber man ist absolut sicher, dass es eine oder mehrere Fortsetzungen geben wird um die Geschichte zu einem Ende zu bringen. Auch dies ist eine Frage des Glaubens, deren Beantwortung vermutlich hauptsächlich davon abhängt, ob die Buchhalter das Ergebnis an der Kinokassa mögen. Angekündigt ist noch nichts.

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